DE300929C

DE300929C -

Info

Publication number: DE300929C
Application number: DE1916300929D
Authority: DE
Priority date: 1916-05-28
Filing date: 1916-05-28
Publication date: 1917-09-29

Description

Die Erfindung . betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von entlüftetem KesSelspeisewasser aus Kondensat und frischem Zusatzwasser und eine zur Ausführuhg des Verfahrens dienende Vorrichtung. Das Kondensat hat die Eigenschaft, besonders während seiner Entstehung aus dem Dampf begierig Luft aufzusaugen. Wird nun in bekannter Weise Frischwasser in den Kondensator geleitet, so geht die Luft

ίο des Frischwassers in das Kondensat über und gelangt in den Kessel, wo sie Anfressungen hervorruft. Das im Kondensator herrschende. Vakuum bietet dagegen keinen Schutz, weil durch die an den Kondensator angeschlossene Luftpumpe nur überschüssige, d. h. nicht vom Kondensat aufgesaugte Luft abgesaugt werden kann und weil die im Kondensatiohsraum herrschenden Brüden oder Nebel die Absaugung der Luft erschweren.

Die Erfindung bezweckt, diese - Nächteile zu vermeiden, und besteht darin, daß das Frischwasser von beliebiger Temperatur unter Vakuum entlüftet und alsdann mit dem Kondensat außerhalb des Kondensationsraumes des Kondensators, vereinigt wird. Bei Ausführung des Verfahrens erfolgt die Entlüftung des Frischwassers zweckmäßig in einem Raum, in welchem ein von dem Vakuum des Kondensators unabhängiges Vakuum herrscht, wobei die nachteilige Wirkung der Brüden und Nebel des Kondensationsraumes auf die Entlüftung vermieden wird. Zur Verhütung eines Rückstaues des entlüfteten Frischwassers nach dem Kondensationsraum hin soll vorzugsweise in dem Entlüftungsfaum ein tieferes Vakuum als im Kondensator herrschen.

Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung "in einem Ausführungsbeispiel mit einfachen Umrißlinien im Höhenschnitt veranschaulicht.

Der Kondensator 1 ist mit einem Behälter 2 durch eine Rohrleitung 3 verbunden, in die. ein Drosselorgan 4 eingeschaltet ist. Der Behälter 2 ist oben durch eine Rohrleitung .5 an einen Vakuumerzeuger, Luftpumpe ο. dgl. angeschlossen und unten durch den Auslaufstutzen 6 mit einer Kesselspeisepumpe 7 in Verbindung gebracht. In den oberen Raum des Behälters, der den Entlüftungsraum darstellt,' mündet die Zusätzwasserleitung 8, in die ein Absperr- und Regelorgan 9 eingeschaltet und die mit dem. Zusatzwasser behälter 10 verbunden ist.

Das Kondensat fließt aus dem Kondensator ι durch die Leitung 3 und das Drosselorgan 4 in den Behälter 2, in. welchem ein tieferes Vakuum als im Kondensator 1 herrscht. Beträgt das Vakuum im Kondensator beispielsweise 93 Prozent, so ist dasjenige des Raumes 2 etwa 98 Prozent, das mittels der mit diesem verbundenen Luftpumpe aufrechterhalten wird. Im übrigen regelt sich die Höhe des im Behälter 2 zu erzeugenden Vakuums nach der Temperatur des Frischwassers. Das Zusatzwasser läuft dem Behälter 2 von dem höher gelegenen Behälter 10 zu, der unter atmosphärischem Druck stehen kann, und erfährt beim Eintritt in den Entlüftungs-

räum eine plötzliche starke Entspannung unter Zerstäubung, wobei die in ihm enthaltene Luft frei wird. Die Luft entweicht durch die Rohrleitung 5 unter der Wirkung der an diese angeschlossenen Luftpumpe.

Das Drosselorgan 4 kann von Hand eiri-

' gestellt, oder mittels einer selbsttätig wirkenden Membran geregelt werden, die vom Vakuum des Behälters 2 beeinflußt wird.

Der Vakuumerzeuger des Behälters 2 und die Luftpumpe des Kondensators 1 können miteinander gekuppelt sein So können z. B. beide Vakuumerzeuger zu einer doppeltwirkenden Kolbenpumpe vereinigt sein, bei der die eine Kolbenseite mit dem Behälter 2 und die andere Kolbenseite mit dem Kondensator 1 verbunden ist, und die derart gesteuert wird, daß die dem Behälter 2 zugewendete Kolbenseite am Ende des Druckhubes mit der an- deren Seite des Kolbens verbunden wird. Der Kolben wird dabei zweckmäßig als Stufenkolben ausgebildet.

Claims

Patent-An Spruch E.

1. Verfahren zur Gewinnung von entlüftetem Kesselspeisewasser aus Kondensat und frischem . Zusatzwasser, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzwasser unter Vakuum entlüftet und alsdann mit dem Kondensat außerhalb des Kondensationsraumes des Kondensators vereinigt wird.

2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensatleitung (3) mit einem unter Vakuum stehenden Behälter (2) verbünden ist, in welchen das frische Zusatzwasser geleitet wird, und dessen Vakuum von dem Vakuum des Kondensators unabhängig⁵ ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.