DE300810C

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Publication number: DE300810C
Application number: DENDAT300810D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSGHRIFT

- M 300810 KLASSE la. GRUPPE

JULIUS SALOMON in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Dezember 1915 ab.

Das Beschicken von Backöfen mit kleinem Weißgebäck (Semmel, Schrippen. Knüppel) geschieht in der Regel in der Weise/ daß die Teigstücke einzeln . von den hölzernen Backbrettern auf einen schmalen Holzschieber (Schlagschieber) abgelegt und vermittels dieses Schiebers dann auf die Backfläche des Ofens gebracht werden. Nach dem Backen werden die Gebäckstücke wieder vermittels

ίο eines Schiebers aus dem Backofen herausgezogen. Außerdem sind verwickelte maschinelle Vorrichtungen für das Ablegen der. kleinen Teigstücke auf den Backherd in Gebrauch. Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Beschleunigung des Beschickens der Backöfen dadurch, daß Backbretter aus feuerbeständiger Steinmasse benutzt und diese in den Backofen geschoben und nach beendetem Backprozeß ebenso herausgezogen werden. Es wird dadurch die Benutzung des Schlagschiebers und der Hilfsarbeiter zum Ablegen der Teigstücke vom Backbrett auf die Holzschie-. ber vollständig überflüssig, und es sind andererseits keine verwickelten und teuren maschinellen Einrichtungen erforderlich.

Die Zeichnung veranschaulicht das Backverfahren gemäß der Erfindung unter Benutzung eines Bäckofens mit zwei Backräumen, und zwar ist

Fig. ι die schaubildliche Vorderansicht des Ofens, wobei die zu dem unteren Backraum gehörigen Backbretter mit Teigstücken belegt sind, um nun in den Backraum eingeschoben zu werden.

Fig. 2 zeigt den Ofen im Querschnitt;
Fig. 3 ist ein einzelnes Backbrett.

Die Backbretter α (Fig. 3) bestehen aus feuerbeständiger Steinmasse, z. B. Eternit. Sie werden in einer Stärke von etwa 4 bis 6 mm hergestellt. Diese Stärke hat sich deswegen als am zweckmäßigsten gezeigt, weil sie einerseits groß genug ist, um hinreichende Festigkeit zu haben, andererseits die Wärme genügend durchläßt. Natürlich wird sich aber die Stärke der Backbretter jeweils nach dem verwendeten Material richten müssen. An den Backbrettern ist, ein Bügel b aus Eisen befestigt, mit dem sie gehandhabt werden körinen. Auf die Backbretter werden die Teigstücke, nachdem sie richtig geformt sind, in der üblichen Weise abgelegt. Die Backbretter werden dann, nachdem der Teig die richtige Gare hat, mit dem Gebäck in den Ofen geschoben. Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Ofen erstreckt sich die Mundlochöffnung c über die ganze Breite des Ofens. Es ist ferner ein Rahmen d vorgesehen, auf welchen die Backbretter aufgelegt werden können. In Fig. 1 liegen z. B. fünf solcher Backbretter nebeneinander. Wenn der Rahmen herausgezogen ist, legt er sich auf eine Stütze e; in dieser Lage werden die Backbretter auf ihn aufgesetzt und alsdann wird er mit den Brettern zusammen in den Ofen hineingeschoben. In Fig. 2 ist in dem oberen Backraum der hineingeschobene Rahmen mit den Backbrettern und dem Gebäck zu sehen, während sich der untere Rahmen in der Lage befindet, in welcher er in den Ofen hineingeschoben wird.

Durch dieses Verfahren wird eine bedeutende Arbeits- und Zeitersparnis erzielt; ferner

kann, auch der Ofen besser ausgenutzt werden, da das Beschicken des Ofens und das Herausnehmen des fertigen Gebäcks bisher erhebliche Zeit in Anspruch nahm.

Claims

Patent-An Sprüche:

i.'Verfahren zur Beschickung von Backöfen mit kleinem Weißgebäck, dadurch gekennzeichnet, daß Backbretter aus feuerbeständiger Steinmasse benutzt, diese zum Backen der darauf abgelegten Teigstücke in den Backofen geschoben und nach beendigtem Backprozeß ebenso herausgezogen werden.
2. Backbrett zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus feuerbeständiger Steinmasse, z. B. Eternit, besteht und eine so geringe Wandstärke besitzt, daß es die zum Backprozeß nötige Wärme rasch hindurchläßt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.