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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auslösen von Pflanzen
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mit ihrem Wurzel ballen aus dem die Wurzel umgebenden Erdreich mit
zwei hydraulisch beaufschlagbaren an einem Messerträger drehbar gelagerten, halbkreisförmigen
Messern, wobei der Messerträger an einem sich auf einen Ständer abstützenden Ausleger
versch-iebbar und aus der Senkrechten bewegbar angeordnet ist nach Patent ....
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(Patentanmeldung P 28 o8 434.6-23).
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Bei der bekannten Vorrichtung sind die halbkreisförmigen Messer jeweils
um eine eigene horizontale Achse drehbar gelagert, wobei jedem einzelnen Messer
ein Arbeitszylinder zugeordnet ist. Der Messerträger mit denArbeitszylindern und
den Messern ist über ein Kugelgelenk an einer Hülse befestigt, die ein Verschieben
des Messerträgers an einem Ausleger ermöglicht. Der Ausleger seinerseits ist an
einer Hülse befestigt, die über einen als Standrohr ausgebildeten Ständer gestülpt
ist, so daß der Ausleger verschwenkt werden kann, wobei der Ständer seinerseits
zweckmäßigerweise über eine Dreipunktaufhängung an einem Traktor angeordnet ist.
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Es hat sich gezeigt, daß die beim Ausgraben der Wurzel ballen ausgeübten
Kräfte von einer derartigen Vorrichtung nicht bzw. nur aufgenommen werden können,
wenn die Messer absolut gleichmäßig in den Boden eindringen. Darüber hinaus sind
die Verstell- und Verschwenkmöglichkeiten mit einer derartigen Vorrichtung für die
in Baumschulen benötigten Einsatzbedingungen in der Regel nicht ausreichend.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei derartigen Wurzelballenauslösevorrichtungen
einen gleichförmigen Bewegungsablauf zu gewährleisten und die Vorrichtung selbst
kippsicher und leicht transportabel zu gestalten.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Messer
um eine gemeinsame horizontale Achse drehbar gelagert sind und angenähert die Oberfläche
eines Kugel ausschnittes darstellen.
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Bei einer derartigen Wurzelballenauslosevorrichtung kann mit einem
einzigen Zylinder gearbeitet werden, so daß gewährleistet ist, daß die beiden Messer
immer gleichmäßig beaufschlagt sind.
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Dadurch ist ein Schrägziehen durch unterschiedliche Belastung der
Messer vermieden. Die besondere Ausbildung der Messer als Kugel ausschnitt vereinfacht
das Eindrücken bzw. Einziehen der Messer in den Boden, da über die Formgebung der
Messer die Richtung der Messer automatisch vorgegeben ist.
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Um den Messern die notwendige Stabilität zu geben und gleichzeitig
ein gleichförmiges Eindrücken bzw. Einziehen in den Erdboden zu gewährleisten, ist
vorgesehen, daß die Höhe der Messer vom Anschlag zur Messerspitze hin abnimmt.
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Durch die größere Höhe im Bereich des Anschlages des Messerdrehzylinders
erhält das Messer in diesem Bereich eine besondere Stabilität, während die geringere
Höhe des Messers im Bereich der Messerspitze insbesondere das zum Anfang des Bewegungsablaufes
notwendige Eindrücken in den Erdboden erleichtert.
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Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform ist weiter vorgesehen, daß
die Oberfläche der Messer im Bereich des Anschlages der Form eines Kegelstumpfes
angeglichen ist, wodurch sich in der Vertikalen eine stetige Verringerung des Krümmungsradius
ergibt.
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Dadurch liegt das gesamte Messer an dem Anschlag, d.h. am freien Schenkel
des U-förmigen Bügels an, so daß eine einwandfreie Schweißnaht o.ä. angebracht werden
kann. Die notwendigen Kräfte können in diesem Bereich aufgebracht werden, ohne daß
zusätzliche Verstärkungsrippen o.ä. notwendig sind.
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Mit Hilfe derartiger Wurzelballenauslösevorrichtungen ist es nicht
möglich, alle Wurzeln des Wurzel ballens mitzuerfassen. Vielmehr ist es unbedingt
notwendig, einen Teil der zu weit vom Stamm entfernten Wurzeln mit Hilfe der Messer
abzuschneiden. Um dieses zu gewährleisten, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
beiden Messer geringfügig divergierende Durchmesser aufweisen, wobei die Spitze
der Messer gerade auslaufend ausgebildet ist. Dadurch ist sichergestellt, daß die
beiden Messer in ihrem Endbereich nicht aufeinandertreffen, sondern dicht aneinander
vorbeigeführt werden. Dadurch ist ein Abschneiden aller überstehenden Wurzeln gewährleistet.
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Um den Schneidvorgang mit den Messern weiter zu vergleichmäßigen,
sind die Messer nach einer Ausbildung der Erfindung an U-förmigen Bügeln befestigt,
deren freie Schenkel die in dem Messerträger gelagerte Achse aufnehmen und deren
Stege in einem Kreisbogen um den Messerträger schwenkbar sind. Die beiden U-förmigen
Bügeln sind versetzt zueinander angebracht, so daß beide- die gleichen Ausmaße aufweisen.
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Eventuelle Schwachstellen an den Messern werden sicher vermieden,
indem die Druckstangen des Messerdrehzylinders außerhalb der U-förmigen Bügel auf
den Messern angreifen, wobei die Messer in diesem Bereich aufgrund ihrer Formgebung
verstärkt sind. Die als Kugel ausschnitt ausgebildeten Messer weisen gerade im Bereich
des Anschlages der Druckstangen einen besonders kleinen Krümmungsradius auf. Darüber
hinaus ist durch eine entsprechende Schweißnahtausbildung zwischen U-förmigem Bügel
und Messer gewährleistet, daß auch in diesem Bereich Schäden durch die von den Druckstangen
übertragenen Kräfte sicher vermieden werden.
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Das Eindrücken der Messer in senkrechter Richtung wird dadurch ermöglicht,
daß der Messerträger erfindungsgemäß teleskopartig ausgebildet ist und einen beide
Teleskopteile verbindenden Hydraulikzylinder enthält. Dieser Hydraulikzylinder ist
zweckmäßigerweise so ausgerüstet,
daß er pulsierend beaufschlagt
werden kann, um sodas Eindringen in festere bzw. härtere Böden zu erleichtern. Dadurch,
daß mit Hilfe des teleskopartig ausgebildeten Messerträgers zunächst ein Eindringen
in senkrechte Richtung möglich wird, können die erreichten Wurzelballentiefen ohne
zusätzlichen Aufwand zunehmen und die damit auslösbaren Pflanzen größer gewählt;werden.
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Die Stabilität der gesamten Vorrichtung wird dadurch vergrößert, daß
der Messerträger schwenkbar am Ausleger befestigt ist. Gegenüber dem bisher vorgesehenen
Kugelgelenk im Bereich der Verbindung mit dem Ausleger ist über die schwenkbare
Lagerung ein Ausweichen des Messerträgers während des eigentlichen Eingrabevorganges
sicher verhindert. Dabei ist zur weiteren Absicherung vorgesehen, daß der an dem
Ausleger angebrachten Laufkatze eine Bremse zugeordnet ist. Der Messerträger kann
somit während des eigentlichen Grabevorganges über die Bremse festgelegt werden,
so daß eine optimale Einleitung und Oberleitung der Kräfte gegeben ist.
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Ein Verschwenken des Auslegers und das Ausheben der gelösten Pflanzen
mit Wurzel ballen wird erreicht, indem erfindungsgemäß die den Ausleger haltende
Spitze des Ständers als Gabel ausgebildet ist und daß dem überkragenden Ende des
Auslegers ein Zylinder zugeordnet ist, der am Ende des Auslegers und am Ständer
schwenkbar befestigt ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich insbesondere dadurch
aus, daß bei Vergrößerung der SchwenkmUglichkeiten und damit des Arbeitsbereiches
der Wurzelballenauslösevorrichtung die Standfestigkeit vergrößert wird. Der gesamte
Bewegungsablauf beim Auslösen der Wurzelballen ist so vergleichmäßigt, daß die Vorrichtung
ohne zusätzliche Abstützvorrichtungen betrieben und nach Auslösen der Wurzel ballen
auch verfahren werden kann.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert ist. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der Wurzelballenausiösevorrichtung,
Fig. 2 den Messerträger in Teilvorderansicht, Fig. 3 den Messerträger in Teilseitenansicht,
teilweise im Schnitt, Fig. 4 den Messerträger in Draufsicht, teilweise im Querschnitt,
Fig. 5 ein Messer im Zuschnitt, Fig. 6a bis 6d ein Messer im Schnitt gemäß Fig.
4 und Fig. 7 einen Schnitt durch einen gelösten Wurzel ballen mit den untergreifenden
Messern.
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Fig. 1 zeigt eine Wurzelballenauslösevorrichtung ohne das sie tragende
Transportgerät, bei dem es sich in der Regel um einen Traktor handelt.
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Das Wurzelballenauslösegerät ist dabei in der Regel an der Dreipunktaufhängung
des Traktor befestigt und besteht im wesentlichen aus dem Ausleger 1, dem Messerträger
2 und dem Ständer 3.
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Der Ständer 3 stützt sich auf dem Querträger 4 und dem Längsträger
5 ab, wobei zur weiteren Stabilisierung Schrägen 6 vorgesehen sind. Darüber hinaus
können an den Enden der Längsträger 5 Erdbohrer oder ähnliches angebracht sein,
über die eine Oberlastung des Traktors bzw. ein Anheben des Traktors beim Eingraben
der Messer erschwert bzw. verhindert wird.
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Der Ausleger 1 wird in der Gabel 7, die das obere Ende des Ständers
3 bildet, gehalten. Am überkragenden Ende 8 des Auslegers 1 greift der Kolben eines
Zylinders 9 an, der seinerseits am Ständer 3 angelenkt ist. Ober diesen Zylinder
9 kann somit der Ausleger 1jeweils in eine horizon tale Lage und der daran befestigte
Messerträger 2 in der Gabel 7 verschwenkt werden. Dies
kann sowohl
beim Eingraben der Messer in den Boden als auch beim Herausheben der gelösten Pflanze
zweckmßig sein.
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Am Ausleger bzw. auf dem Ausleger 1 ist eine Laufkatze 1o verfahrbar,
die beidseitig zweckmäßigerweise jeweils zwei Messerträgerrollen 11, 12 aufweist.
Den Messerträgerrollen 11, 12 bzw. der Laufkatze lo ist eine Bremse 13 zugeordnet,
über die die Laufkatze lo abgebremst werden kann.
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Eine solche Bremse 13 kann z.B. ein Excenter sein, der den Boden der
Laufkatze gegen den Unterflansch des Auslegers 1 drückt.
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An der Spitze des Auslegers 1 ist ein Begrenzungsnocken 14 angebracht,
der ein Oberfahren der Spitze verhindert.
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Der Messerträger 2 ist über die Schwenkachse 15 an der Laufkatze lo
befestigt. Auf diese Weise kann der gesamte Messerträger 2 von Hand über den Handgriff
16 hin und her, z.B. um die auszulösende Pflanze herumgeschwenkt werden.
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Am unteren Ende des Messerträgers 2 sind die Messer 18, 19 angebracht,
die von dem Messerdrehzylinder 20 beaufschlagt werden.
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Fig. 2 zeigt den Messerdrehzylinder 20, der an eine Führungsplatte
22 angeschlagen ist, an der an seitlichen Stutzen die Druckstangen 23, 24 angelenkt
sind, die die Bewegungen des Messerdrehzylinders 20 auf die Messer 18, 19 übertragen.
Die Messer 18, 19 sind um die Achse 25 drehbar gelagert.
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Fig. 3 zeigt den Messerträger 2 im oberen Teil im Längsschnitt und
im unteren Teil mit den Messern 18, 19. Der Schnitt macht deutlich, daß der Messerträger
2 teleskopartig ausgebildet ist, wobei die beiden Telekopteile 28, 29 über den Hydraulikzylinder
30 gegeneinander bewegt werden können. Der Messerdrehzylinder 20 ist am inneren
Teleskopteil
29 befestigt, so daß er beim Ausfahren des Hydraulikzylinders
30 die Bewegungen des inneren Teleskopteiles 29 mitmacht. Mit Hilfe des Hydraulikzylinders
30 kann somit zunächst das Messer in den Boden hineingedrückt werden, bevor das
Messer 18, 19 selbst über den Messerdrehzylinder 20 beaufschlagt wird. Dadurch wird
die erreichbare Wurzelballengröße erheblich vergrößert.
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Andererseits ist es auch möglich, den Messerdrehzylinder 20 mit dem
äußeren Teleskopteil 28 zu verbinden, so daß der Hydraulikzylinder 30 den Messerdrehzylinder
20 unterstützen kann. Die Aushubbewegung der Wurzelballenauslösevorrichtung wird
dann vom Zylinder 9 und dem eigentlichen Ausleger übernommen bzw. kann durch entsprechende
Umschaltevorgänge anschließend vom Hydraulikzylinder 30 ausgeführt werden.
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Die Führungsplatte 22 ist mit einer Führungshülse 32 verbunden, die
eine einwandfreie Führung im Bereich des inneren Teleskopteiles 9 gewährleistet.
Die Druckstangen 23, 24 selbst sind genau senkrecht unterhalb der Kolbenstange 33
des Messerdrehzylinders 20 angeordnet, so daß eine günstige Kraftübertragung gegeben
ist. Die Druckstangen 23, 24 sind ihrerseits, wie aus den Fig. 3 und 4 zu entnehmen
ist, an den Messern 18, 19 direkt, und zwar im Bereich des kleinsten Krümmungsradius
befestigt.
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Die Messer, die angenähert einen Kugel ausschnitt 44 darstellen, sind
um die Achse 25 drehbar, wobei die Verbindung mit der Achse 25 über U-förmige Bügel
34, 35 erreicht wird.
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Fig. 4 zeigt eine Draufsicht mit dem im Schnitt gezeigten inneren
Teleskopteil 29 des Messerträgers 2, der die Achse 25 hält. Die Messer sind am Anschlag
45 an die U-förmigen Bügel 34, 35 angeschweißt.
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Die freien Schenkel 36, 37, die über den Steg 38 miteinander verbunden
sind,
tragen zusammen mit dem inneren Teleskopteil 29 des Messerträgers 2 die Achse 25.
Auf diese Weise können die Messer, die über die Druckstangen im Bereich der Anschlagpunkte
40, 41 vom Messerdrehzylinder beaufschlagt werden, um die Achse 25 drehen.
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In Fig. 5 ist ein Zuschnitt des Messers 18 wiedergegeben, das auf
der der Messerspitze 46 gegenüberliegende Seite einen teilkreisförmigen Ausschnitt
aufweist, um für den Anschlag 45 zusammen mit der Ausbildung als Kegelstumpf eine
möglichst günstige Schweißnaht zu gewährleisten. Während die Messeroberkante 42
in der Regel unangeschärft ist, ist die Messerschneide 43 selbst einseitig oder
gar beidseitig angeschärft.
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Die Messer 18, 19 weisen von der Messermitte 47 aus gesehen unterschiedliche
Höhen auf. Dadurch wechseln auch die Krümmungsradien am Anschlag 45, wie durch Fig.
6 verdeutlicht, wobei Fig. 6a einen Schnitt im Bereich des Anschlagpunktes 40 zeigt.
Dieser Bereich weist einen relativ kleinen Krümmungsradius auf, während,wie wieaus
Fig. 6b Fig. 6c und Fig. 6d zu entnehmen ist, der Krümmungsradius in Richtung auf
die Messerspitze 46 immer gleich, aber größer als am Anschlag ist.
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Fig. 7 zeigt einen ausgelösten Wurzel ballen 49, wobei der von den
Messern zunächst durch senkrechtes Eindrücken gebildete Zylinder mit 51 und die
dann durch das Umschwenken der Messer erreichte Halbkugel mit 50 bezeichnet sind.
Die Spitzen 46 der Messer 18 und 19 sind gerade ausgeführt, so daß tiefer verwurzeltes
Wurzelwerk sicher über die Messer 18, 19 abgetrennt wird. Das sichere Abschneiden
wird weiter dadurch erreicht, daß das Messer 19 einen größeren Durchmesser aufweist,
als das Messer 18.
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Beim Auslösen eines Wurzel ballens wird zunächst die Wurzelballenauslfisevorrichtung
von Hand so verschwenkt, daß die Messer 18, 19 unmittelbar vor der auszulösenden
Pflanze angeordnet sind. Dabei dreht sich die Hülse des Ständers 3 mit dem Zylinder
9 auf dem eigentlichen Ständer.
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Danach wird der Messerträger 2 auf den Ausleger so verfahren, daß
die Messer 18, 19 den Stamm umfahren. Dann wird die Katze lo über die Bremse 18
festgelegt und der Hydraulikzylinder 30 betätigt, bis die Messer 18, 19 die gewünschte
Zylindertiefe erreicht haben. Ober die Betätigung des Messerdrehzylinders 20 werden
dann die Messer 18, 19 aufeinander zu gedreht und dabei eventuell überstehendes
Wurzelwerk abgeschnitten. Nach dem Herauslösen des Wurzel ballens 49 wird dann mit
Hilfe des Hydraulikzylinders 30 bzw. des Zylinders 9 die Pflanze mit dem Wurzel
ballen 49 hochgehoben, verschwenkt und anschließend verladen oder sonstwie versorgt.
Der ganze Bewegungsablauf wird dabei auch durch die besondere Ausbildung der Messer,
wie aus den Fig. 4, 5 und 6 ersichtlich, unterstützt bzw. vergleichmäßigt.