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"Vordere Standbegrenzung von Freß- und Liegeplätzen
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für Rinder" Die Erfindung betrifft eine Standbegrenzung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Bei derartigen Standbegrenzungen sind die etwa L-förmigen Holme mit
ihren vertikalen Schenkeln am oberen Querrohr und mit ihren horizontalen Schenkeln
an den Standsäulen angebracht. Ihr Nachteil liegt darin, daß sie je nach ihrer Lage
zur Kante der Futterkrippe entweder den Tieren keinen bequemen Zugang zur Futterkrippe
gestatten, weil sie die Tiere im Stand zurückdrängen oder eine unbehinderte Freßposition
erlauben, welche die Standlänge in Trogrichtung ausnutzt. Im ersteren Fall führt
dies dazu, daß die Liegefläche zwar sauber bleibt, der Zugang zur Futterkrippe jedoch
erschwert wird; im anderen Fall ist zwar die Futterkrippe gut zugänglich, aber die
Liegefläche wird beschmutzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vordere Standbegrenzung
der gattungsgemäßen Art so auszugestalten, daß das Rind einerseits für die Perioden
der Futteraufnahme einen bequemen Zugang zur Futterkrippe hat und andererseits in
den Ruhephasen in eine Stellung auf dem Liegeplatz bzw. Standplatz zurückgedrängt
wird, die ein Abkoten auf dem dahinterliegenden Mistgang bzw.
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Gitterrost sicherstellt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst. Um den Zugang zum Futtertrog zu haben, um also bequem
fressen zu können, tritt das Tier vor und schwenkt hierbei mittels seiner Schultern
die Holme, zwischen denen sich zumindest teilweise sein Hals befindet, vom Liegeplatz
weg zum Futtertrog hin aus. Wenn das Tier gefressen hat, wird es durch das - wenn
auch geringe, so doch für das Tier spürbare - Gewicht der an seinen Schultern lastenden
ausgelenkten Holme dazu veranlaßt, etwas zurückzutreten, bis die Holme wieder in
ihrer etwa vertikalen, nicht ausgeschwenkten Lage sind.
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Die Schwenkbarkeit der Holme übernimmt also gleichzeitig die Funktion
eines sogenannten Kuh-Trainers, da das Tier veranlaßt wird, im Liegeplatz nach hinten
zu treten. Das Tier befindet sich hierbei also in einer Stellung am Mistkanal, welche
eine Verschmutzung des Liegeplatzes ausschließt.
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Die Maßnahmen nach dem Anspruch 2 geben eine besonders einfache praktische
Ausführung für die begrenzte Verschwenkbarkeit der Holme wieder.
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Durch die zusätzlichen Maßnahmen nach dem Patentanspruch 3 kann gleichzeitig
erreicht werden, daß ein Rind zwischen den Holmen, insbesondere zum Melkenr oder
für tierärztliche Behandlung eingesperrt wird.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
Fig.
1 einen Liegeplatz mit einer vorderen Standbegrenzung nach der Erfindung in Seitenansicht
und Fig. 2 eine Vorderansicht der Standbegrenzung entsprechend der Schnittlinie
II-II in Fig. 1.
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Eine vordere Standbegrenzung eines Freß- und Liegeplatzes 1 für ein
Rind besteht im wesentlichen aus zwei untereinander gleichen Standsäulen 2, 3, die
mit einem oberen Querrohr 4 miteinander verbunden sind, das sich über sämtliche
einander benachbarten Liegeplätze 1 erstreckt. Dieses obere Querrohr 4 ist an den
oberen Enden der ebenfalls aus Rohr gebogenen Standsäulen 2 mittels Rohrschellen
5 befestigt.
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Jede Standsäule 2, 3 besteht im wesentlichen aus einem stabilen Rohr,
das mehrere Abschnitte aufweist, wie es aus dem DE-GM 78 32 485.3 bekannt ist. Ein
unterster Abschnitt 6 wird im Stallboden 7 verankert. Der sich darüber senkrecht
nach oben erstreckende untere Abschnitt 8 der Standsäule 2 bzw. 3 wird vom Liegeplatz
1 aus gesehen unmittelbar vor der standseitigen Begrenzungswand einer Futterkrippe
9 angeordnet, so daß praktisch kein Zwischenraum zwischen der Futterkrippe 9 und
diesem unteren Abschnitt 8 der Standsäule 2 bzw. 3 verbleibt. Uber den unteren Abschnitt
8 der Standsäule 2 bzw. 3 ist eine bis in den Stallboden 7 hineinragende Rostschutz-Verstärkungsmuffe
1o, beispielsweise aus Kunststoff oder auch aus Stahlblech oder Stahlrohr, geschoben.
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Etwa in der Höhe, in der sich - gemäß Fig. 1 -die Unterseite des Halses
eines stehenden Rindes befindet, ist die Standsäule 2 bzw. 3 von der Futterkrippe
9 weg zum Liegeplatz 1 hin abgebogen und verläuft dann in einem mittleren Abschnitt
11 abgewinkelt nach oben, wobei dieser abgewinkelte Abschnitt sich etwa in einem
Höhenbereich ausgehend von 50/55cm über dem Boden 7 bis 9o/95 cm über dem Boden
7 erstreckt. Am oberen Ende dieses mittleren Abschnittes 11 ist die Standsäule 2
bzw. 3 wieder um den gleichen Winkel in die Vertikale zurückgebogen, so daß sich
dort ein oberer Abschnitt 12 anschließt, der ebenfalls wieder parallel zum unteren
Abschnitt 8 verläuft. Der obere Abschnitt 12 ist etwa 2ocm gegenüber dem unteren
Abschnitt 8 nach hinten zum Liegeplatz 1 hin versetzt, so daß der mittlere Abschnitt
11 gegenüber dem unteren bzw. oberen Abschnitt 8 bzw. 12 um etwa 250 abgewinkelt
ist. Am jeweiligen oberen Ende des oberen Abschnittes 12 ist die bereits erwähnte
Rohrschelle 5 und mittels dieser das Querrohr 4 angebracht.
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Etwas oberhalb der Übergangsstelle vom mittleren Abschnitt 11 zum
oberen Abschnitt 12 ist ein aus einem geschwungen gebogenen Rohr bestehender Trennrahmen
13 an jeder Standsäule 2 bzw. 3 angeschweißt, der ebenfalls in seinem untersten
Bereich 14 im STallboden 7 verankert ist, wobei auch hier eine der Muffe 1o ähnliche
Schutzmuffe
15 vorgesehen sein kann. Durch diese Ausgestaltung der jeweiligen Standsäule 2 bzw.
3 mit dem Trennrahmen 13 wird ein sogenannter Kurzstand geschaffen. Anstelle des
Trennrahmens 13 kann selbstverständlich beispielsweise auch ein sich weitgehend
bis an das hintere Ende des Liegeplatzes erstreckender Trennrahmen vorgesehen werden,
wie er beispielsweise aus der DE-OS 28 18 197 bekannt ist.
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Auf dem oberen Querrohr 4 ist ein Rohrstück als Schwenklager 16 drehbar
angeordnet, an dem zwei etwa L-förmige Holme 17, 18 spiegelsymmetrisch in einer
auch das Querrohr 4 umfassenden Ebene - beispielsweise durch Schweißen - befestigt
sind. Die vertikalen Schenkel 19 der Holme 17, 18 sind parallel zueinander in einem
solchen Abstand a voneinander angeordnet, daß der Hals des Rindes hierzwischen Platz
hat, daß das Tier seinen Kopf aber nicht zwischen den Schenkeln 19 der Holme 17,
18 nach hinten zum Liegeplatz 1 hin herausziehen kann. Die unteren, fluchtend zueinander
angeordneten horizontalen Schenkel 20 der beiden Holme 17, 18 erstrecken sich jeweils
bis zur benachbarten Standsäule 2 bzw. 3. An dieser Standsäule ist eine kreisabschnittsförmig
gebogene Führungsschiene 21 angebracht, deren Kreismittelpunkt mit der Achse 22
des Querrohres 4 und damit auch des Schwenklagers 16 zusammenfällt. In dieser Führungsschiene
21, die für jeden einzelnen Liegeplatz C-förmig, also als Winkelprofil - bzw. für
zwei benachbarte Liegeplätze 1 als Doppel-T-Profil ausgeführt sein kann, ist das
jeweilige freie Ende des unteren Schenkels 20 jedes Holmes 17 bzw. 18 geführt.
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Jede Führungsschiene 21 ist am oberen Abschnitt 12 der Standsäule
unmittelbar oberhalb des Übergangs vom mittleren Abschnitt 11 zum oberen Abschnitt
12 angeschweißt und erstreckt sich etwa bis oberhalb der dem Liegeplatz 1 benachbarten
Kante 23 der Futterkrippe 9, d.h. bis vor den unteren Abschnitt 8 jeder Standsäule
2 bzw. 3. Am freien Ende ist jede Führungsschiene 21 verschlossen, so daß hier durch
einen Anschlag 24 eine Schwenkbegrenzung der Holme 17 erfolgt.
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An der der Futterkrippe 9 zugewandten Seite der Standsäulen 2, 3,
und zwar an deren unterem Abschnitt 8, ist ein Sperrohr 25 in der Höhe verstellbar
angebracht.
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Dieses Sperrohr erstreckt sich gleichermaßen wie das Querrohr 4 über
die Breite mehrerer,nebeneinander befindlicher Liegeplätze 1. Wie aus Fig. 1 hervorgeht,
ist dieses Sperrohr aus einer unteren Ruhestellung, in der es auf der Kante 23 der
Futterkrippe 9 aufliegt, in eine obere Sperr-Stellung verstellbar, die am Übergang
vom unteren Abschnitt 8 zum mittleren Abschnitt 11 liegt. In dieser - oberen - Sperrstellung
befindet sich der Hals de Rindes auf jeden Fall teilweise zwischen den vertikalen
Schenkeln 19 der Holme 17, 18, so daß das Rind seinen Kopf nicht nach hinten aus
den Holmen herausziehen kann. Wenn dagegen das Sperrohr 25 sich in seiner unteren
Ruhelage befindet, dann reicht der Raum unterhalb der waagerechten Schenkel 20 der
Holme 17, 18 aus, damit das Rind durch diesen Raum seinen Kopf nach hinten zum Liegeplatz
1 hin herausziehen kann. Eine solche
Einsperrung; mittels des Sperrohres
25 ist insbesondere für das Melken oder für tierärztliche-Behandlung der Tiere von
Bedeutung.
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Zur Höhenverstellung des Sperrohres 25 ist dieses in Führungen 26
angeordnet, die an der geschilderten Stelle an den Standsäulen 2 angebracht sind.
Sie können beispielsweise eine Zahnstange 27 aufweisen, in der ein drehfest mit
dem Sperrohr verbundenes Ritzel kämmt, so daß das Sperrohr durch ein an seinem Ende
angebrachtes, nicht dargestelltes Handrad in der Höhe verstellt werden kann. Eine
Festlegung in der oberen Stellung kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß das
erwähnte Handrad festgelegt wird. Eine solche Zahnstange 27 und ein zugehöriges
Ritzel 28 brauchen selbstverständlich nicht in jeder Führung 26 bzw. an jeder Standsäule
2 bzw. 3 angebracht zu sein.
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Wenn das Sperrohr 25 sich in seiner unteren Ruhelage befindet, das
Tier also in keiner Weise behindert, dann dienen die schwenkbaren Holme lediglich
dazu, das Tier jeweils nach Beendigung des Fressens dazu zu veranlassen, wieder
von der Futterkrippe 9 in den Liegeplatz 1 zurückzutreten, da es das - wenn auch
geringe - Gewicht der auf den Schultern des Tieres lastenden, ausgelenkten Holme
17, 18 als lästig empfindet. Andererseits kann das Tier bequem zum Fressen an die
Futterkrippe herantreten, obwohl der obere Abschnitt 12 jeder Standsäule 2, 3 gegenüber
dem unteren Abschnitt 8 nach hinten zum Liegeplatz 1 hin versetzt ist. Alle in dem
DE-GM 78 32 485 geschilderten Vorteile der so geformten Standsäule bleiben also
auch hier erhalten.
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An der der Futterkrippe 9 entgegengesetzten Seite des Freß- und Liegeplatzes
1 ist ein Mistgang 29 bzw.
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ein Gitterrost angeordnet.
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Die von den Holmen 17, 18 auf die Schultern des Tieres ausgeübte Kraft
kann durch in der Zeichnung nicht dargestellte vorgespannte Federn oder Gewichte,
die jeweils an den Holmen angreifen, erhöht werden.
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