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Torfpresse
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Die Erfindung betrifft eine Torfpresse zur Herstellung von nach Trocknung
ofenfertigen, grobstückigen Torfbriketts zur Verwendung als Brennstoff, welche insbesondere
als mobiles landwirtschaftliches Hilfs- und Anhänggerät für Ackerschlepper als Zuggerät
und Kraftquelle für den Antrieb der Arbeitselemente der Torfpresse ausgebildet ist.
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Von alters her ist Torf ou Heizzwecken zur Befeuerung von Öfen und
Herden verwcndet worden. Torfhaltige Moore findet man allenthalben in der Landschaft.
In der Regel gehören sie zu dem Grundbesitz ländlicher Eigentümer, in deren land-
oder forstwirtschaftlich genutzten Grundstücke sie eingeschlossen sind. In frühere
Zeit, als noch ausreichend Hilfskräfte zur Verfügung standen, um den Torf in den
Torfmooren von Hand zu stechen, aufzubereiten, d.h. die Torfstücke zur Trocknung
zu stapeln und
und schließlich zu einem Lagerplatz zu verbringen,
ist hiervon viel häufiger Gebrauch gemacht worden als in heutiger Zeit, in welcher
ein erheblicher Mangel an Arbeitskräften in der Landwirtschaft herrscht. Daher ist
die Nutzung des fossilen Brennstoffs Torf in zunehmendem Maße unterblieben. Zu einer
Zeit, da die üblichen Brennstoffe enorme Kostensteigerungen erfahren, wiirde man
gern auf den vorhandenen Brennstoff Torf zuriickkommen, wenn die Möglichkeit bestünde,
in wirtschaftlicher Weise ofenfertige Torfstücke für die Beschickung von Öfen, Herden
und auch Zentralheizungen zu gewinnen.
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Torf für unterschiedlichste Verwendungszwecke wird bisher nur noch
in industriellen Anlagen gewonnen, die aber nur dort wirtschaftlich betrieben werden
können-, wo große Torfvorkommen vorhanden sind. Dies bedeutet praktisch, daß kleinere
Torfvorkommen mangels sinnvoll gestalteter und wirtschaftlich zu betreibender Geräte,
welche die bisher übliche handarbeit ersetzen, praktisch nicht mehr genutzt werden
können.
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Der Frfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Torfpresse zu schaffen,
die einfach, robust und zweckentsprechend ausgebildet ist, die z.B. mit Hilfe eines
Ackerschleppers an ihren Finsatzort transportierbar ist und die mit Hilfe z.B. eines
in den landwirtschaftlichen Betrieben zumeist ohnehin vorhandenen mobilen Dung-
oder Heuladegeräts aus einem Torfmoor ausgehobenem Torf beschickbar ist und die
den praktischen Bedürfnissen entsprechend geformte und gepreßte Torfstücke liefert,
die dann nach anschließender Trocknung als ofen fertiger Brennstoff zur Verfügung
stehen. Die Torfpresse soll mit Hilfe eines Fahrgestells an das auszubeutende Torfmoor
heranfahrbar sein und dort
mit Hilfe der Traktorzapfwelle angetrieben
werden können, so daß der zur Erfüllung des Zwecks erforderliche Aufwand mit Hilfe
ohnehin vorhandener Maschinen sowie mit der einfachen und wirtschaftlich herstellbaren
Torfpresse vorhältnismäßig gering gehalten werden kann.
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Zur Lösung dieser aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
die in Betracht kommende Torfpresse in der Weise auszubilden, daß auf einem Fahrgestell
eine Plattform aufliegt, welche mit einer endlos umlaufenden Fördereinrichtung mit
quer zur Bewegungsrichtung angeordneten, über die Plattform gleitenden Mitnehmerleisten
ausgerüstet ist, oberhalb welcher sich an dem einen Ende ein Trichter zur Aufnahme
des zu pressenden Rohtorfs befindet, hinter welchem in laufrichtung der Fördereinrichtung
mehrere den Torf stufenweise zusammenpressende, angetrieben Druckwalzen angeordnet
sind.
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Die Druckwalzen sind in einem, mit der Plattform verhundenen Gestell
in Führungen derart gelagert, daß sie auf- und abwärts frei beweglich sind, wobei
sie entweder infolge ihres Gewichts oder aufgrund auf sie bzw. ihre Lagerzapfen
einwirkender Druckkräfte den zwischen den Druckwalzen und der Plattform hindurchbeweqten
Torf o I.ii fenweise z zusammenpressen.
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Weitere Merkmale der erfindungsgemäß ausgebildeten Presse gehen aus
den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Irschreiburig eines in der Figuren
1 und 2 dargestellten, besonders bevorzugten Ausführungsbeispiels hervor, welches
nachstehend im einzelnen näher beschrieben ist. Es zeigen:
Fig.
1 eine Seitenansicht der Torfpresse gemäß der Frfindung, und Fig. 2 eine Aufsicht
auf die letzte Druckwalze.
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Der Aufbau der erfindungsgemäß ausgebildeten Torfpresse geht aus Fig.
1 hervor. Die Plattform In weist einen stabilen, möglichst verwiridungseteifen Rahmen
12 auf, welche an ihrer Oberseite mit einer stabilen ebenen Platte 13 bedeckt ist,
deren Oberfläche einen möglichst niedrigen Reibungskoeffizienten aufweist. Die Oberfläche
karin beispielsweise mit einem geeigneten Werkstoff beschichtet sein, auf welcher
der Torf mit möglichst geringem Widerstand gleiten kann. Die Plattform 11 ist mit
einer Fördereinrichtung 14 versehen, welche aus zwei seitlich am bzw. im Rahmen
12 der Plattform fl über die Umlekräder 15, 16 geführttnendlosen Ketten 17 besteht,
an welchen gier zur Bewegungsrichtung Mitnehmerleisten 18 parallel und in vorbestimmtem
Abstand voneinander befestigt sind, welche auf der Oberseite der Plattform gleiten,
wenn sie von den seitlichen Ketten vom vorderen Ende 19 zum hinteren Ende 20 der
Plattform kl über diese bewegt werden. Auf beiden Seiten ist an der Plattform 11
ein Gestell 21 angeordnet, an welchem im Bereich des vorderen Endes 19 der Plattform
11 der Aufnahmetrichter 22 befestigt ist.
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In Bewegungsrichtung der Fördereinrichtung 14 hinter dem Trichter
22 sind an dem (;gestell 21 die Druckwalzen 23, 24 und gegebenenfalls 25 in vertikaler
Richtung auf- und abwärts bewegbar gelagert. Zu diesem Zweck sind die Lager 26 der
Lagerzapfen 27 der Druckwalzen 23, 24, 25 zwischen den auf dem oberen Holm 28 befestigten
vertikalen Führungsschienen 29 gelagert, so daß die Druckwalzen 23, 24,
25
in vertikaler Richtung frei beweglich sind. Die Druckwalzen 23, 24, 25 bestehen
aus hohlen zylindrischen Trommeln, die in ihrer Stirnseite eine mit einem Zapfen
verschlie0bare öffnung 30 aufweisen, um in diese Trommeln eine gewünschte Menge
Wasser als Ballast einfüllen zu können, damit diese das erforderliche Eigengewicht
erhalten, mit welchem ihr Trommelmantel auf den zwischen ihnen und der Plattform
11 befindlichen zu pressenden Torf einwirkt.
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Derart ausgebildete Druckwalzen haben den Vorteil, daß deren Eingengewicht
durch die Menge des in sie einge fül 1 -tn L3allastes in sehr einfacher Weise einstellbar
ist.
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Da die Torfbeschaffenheit von in oberen Schichten lagerndem Lockertorf
bis hin zum festen, tiefliegenden Urtorf sehr unterschiedlich ist, sind unterschiedliche
Preßdrucke erforderlich, um Torfbriketts zu erzeugen. Das jeweils gewünschte Gewicht
der Druckwalzen 23, 24, 25 läßt sich z.B. dadurch einstellen, indem man die Einfüllöffnung
in einem bestimmten Winkelgrad gegenüber einer Vertikalen einstellt, so daß sich
automatisch ein gewiinschter Füllungsgrad fiir den Hohlraum der Druckwalzen ergibt.
ein diese diese Einstellung vornehmen z ti können, befindet sich an der Stirnfläche
jeder Druckwalze eine Skala 31 und ar dem oberen Holm 28 ein Zeiger 32. An der Skala
läßt sich bei entsprechender Einstellung das Gewicht der Druckwalzen ablesen.
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Die Druckwalzen 23, 24, 25 haben auf ihren Lagerzapfen 27 sitzende
Zahnräder 33, welche mittels eines vorteilhafterweise unterteilten Kettentriebs
34 in Drehung versetzbar ind. Der Kettentrieb 34 wird von einem Zahnrad 35 angetrieben,
welches mit der Welle 36 am hinteren Ende der Fördereinrichtung 14 gekuppelt ist.
Die Kraftübertragung
von der Welle 36 zum Kettentrieb 34 kann auch
in anderer bekannter Weise erfolgen.
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Die Zahnräder 33 sind derart bemessen, daß die Druckwalzen eine Umfangsgeschwindigkeit
erhalten, welche mit der Bewegungsgeschwindigkeit der Fördereinrichtung 14 sowie
der Bewegungsgeschwindigkeit des durch die Druckwalzen zusammengepreßten Torfmaterials
übereinstimmt.
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Das in den Trichter 22 eingefüllte Torfmaterial wird von der Druckwalze
23 erfaßt und in den Walzenspalt zwischen (ler ebenen P] Lt e 13 der Plattform ii
Und der Matelfläche dgl l)ruckwalze 23 eingezogen; dies wird durch die auf der Mantelfläche
der Druckwalze 23 angeordneten Mitnehmerleisten, -nocken 37 od.dgl. sowie die Mitnehmerleisten
18 der Fördereinrichtung 14 unterstützt. Gegebenenfalls kann die Druckwalze 23 auch
mit Messern od.dgl.
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besetzt sein, soweit sich dies als erforderlich erweist.
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Die Mitnehmerleisten 18 der Fördereinrichtung 14 haben vorzugsweise
e ein n dreieckiges Profil, auf welche das gepreßte Torfmaterial aufgedrückt wird,
so daß in der Unterseite der gepreßten, sich längs zum hinteren Ende bewegenden
Torfschicht keilförmige Rillen ausgebildet werden. Die Unterteilung In einzelne
Torfbriketts wird durch in die Oberseite der Torfschicht eingedrückte keilförmige
Rillen bewirkt; hierzu dienen auf die Mantel fläche der hinteren Druckwalze 25 aufgesetzte
keilförmige Leisten 38 bzw. 39, welche einerseits parallel zur Wellenachse verlaufen
und andererseits in Radialebenen der Walze 25 angeordnet sind, wie dies insbesondere
aus Fig. 2 hervorgeht. Je nach der gewünschten Form bzw. Größe der gepreßten Torfbriketts
sind die die Rillen in die Torfschicht eindrtickenden Elemente ausgebildet und angeordnet.
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Am Ende der Plattform 11 ist vorteilhafterweise eine Halterung 40,
auf welcher Trockenhorden 41 qabstellbar sind, in welche die von der Torfschicht
abfallenden Torfstücke selbsttätig hineinfallen, angeordnet.
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Die Trockenhorden od. dgl. Gestelle werden an Ort und Stelle zu Hordentürmen
od.dql. aufqestapelt, die dann mit einer wasserdichten Abdeckung so überdackt werden,
daß kein Regenwasser von oben an die lorfstücke in den Herden gelangen, der Wind
jedoch die Horden durchsireichen kann, so daß dadurch eine viel raschere Trocknung
der Torfstücke erreichbar ist al; nach den bisher gebräuchlichen Torfgewinnungsmethoden.
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L e e r s e i t e