DE3003090A1 - Verfahren zur entkieselung alkalischer ablaugen - Google Patents

Verfahren zur entkieselung alkalischer ablaugen

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    • D21C11/04Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters of alkali lye
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Description

  • Verfahren zur Entkieselung alkalischer Ablaugen
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entkieselung alkalischer Ablaugen.
  • Nicht-Holz-Fasern wie Bagasse, Bambus, Getreidestroh, Gras und Schilf dienen insbesondere in holzarmen Ländern als wichtige Rohstoffe für die Herstellung von Pulpe und Papier. Diese Rohstoffe haben jedoch einen unterschiedlichen Gehalt an Kieselsäure, die bei ihrem alkalischen Aufschluß zur Herstellung von Pulpe entfernt wird und somit in den Ablaugen auftritt.
  • Die Entkieselung (Entfernung von Kieselsäure) von alkalischen kieselsäurehaltigen Ablaugen stellt ein sehr altes, seit mindestens 50 Jahren bestehendes Problem dar (vgl. z. B. DE-PS 522 730, angemeldet 1929; DE-PS 10 46 465, angemeldet 1956; A. Pända, Kontinuierliche Verfahren zur Entfernung der Kieselsäure aus alkalischen Ablaugen der Zellstoffindustrie, in DE-Zeitschrift Das Papier, 18(4), 170, April 1964). Ohne eine ausreichende Entkieselung ist nämlich eine chemische Regenerierung (Wiedergewinnung) insbesondere der in den Ablaugen enthaltenen Alkalien sehr schwierig.
  • Es sind bereits zahlreiche Verfahren zur Entkieselung bekannt bzw. erwogen worden. Vgl. dazu die folgende Übersicht über den bekannten Stand der Technik Verfahren Vorteile Nachteile 1. Carboni- - Maximale Entkie- - Entkieselung nicht sierung selung bis zu ca. ausreichend 70 % ohne organische Verluste - Ohnehin anfallen- - Keine freien Alkades Regenerie- lien mehr in der rungs-Rauchgas behandelten Ablauge, einsetzbar was für die Viskositäts-überwachung unerwünscht ist - Langsame Sedimentation der Kieselsäure-Ausfällung, falls nicht mit Flockunqsmitteln behandelt Verfahren Vorteile Nachteile 2. Kalk- - Befriedigende - Außerordentlich hoher Behandlung Entkieselung Kalk-Verbrauch - Für die Viskosi- - Beträchtliche Menge an täts-Uberwachung Kieselsäure-Schlamm angemessener Ge- mit entsprechenden halt an freien Beseitigungs-Schwie-Alkalien in der rigkeiten behandelten Ablauge - Außerordentlich hohe organische und alkalische Verluste 3. Säure- - Entkieselung - Starke Lignin-Aus-Behandlung bis zu 94 % fällung - Mangelnde Eignung für eine chemische Regenerierung der Ablauge 4. Ausflok- - Bis zu 80 - 95 - Beträchtliche organikung % Entkieselung sche Ausfällung bei Alaun oder Mg(OlI)2 als Flockungsmittel - Verbesserte Ent- - Keine industrielle kieselung durch Anwendung geeignete Polyelektrolyte - Unerwünschte Reste von Mg(OH) in der behande] ten Ablauge 5. Ultra- - Entkieselung von - Industrieller Anschall- schwacher - wendung entgegenstehen-Behandlung Schwarzlauge der hoher Energieverselektiv ohne brauch Beeinträchtigung anderer Komponenten - Organische Ausfällung u auch Schwefel-Verluste bei Kraft-Ablaugen Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine maximale Entkieselung bei minimalen organischen und alkalischen Verlusten gestattet.
  • Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Lehre nach dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1.
  • In diesem Zusammenhang sind zwar die beiden Verfahrens-Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens teilweise für sich bekanntgeworden, wobei jedoch folgende Schwierigkeiten auftraten (vgl. auch die obige Übersicht zum Stand der Technik): Carbonisierung mit Rauchgas: Bei ihr werden sowohl Kieselsäure-Aggregate als auch Lignin ausgefällt, und zwar in vom pH-Wert abhängigen Anteil. Bei näheren Untersuchungen dieses Verfahrens durch den Erfinder wurde festgestellt, daß bei Abfall des pH-Werts unter 10 die Entkieselung zwar von 80 % auf ca. 90 % ansteigt, jedoch gleichzeitig die Verluste an organischer Substanz und Alkalien mit dem Ausfällen auf untragbare Werte ansteigen. Ein Entkieselungs-Grad von 80 % ist jedoch nicht zufriedenstellend.
  • Ausfällen mit Kalk: Bei ihm ist ein Verhältnis SiO2 : CaO von mindestens 1 : 2 notwendig, und eine wirksame Entkieselung kann nur unter Erzeugung großer Schlamm-Mengen stattfinden, die aber einen hohen Anteil an organischen Substanzen und Alkalien aufweisen und damit der Regenerierung entziehen, so daß die Gesamt-Energiebilanz und die Wirtschaftlichkeit der Pulpe-Herstellung stark beeinträchtigt werden.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Dabei hat die Lehre des Anspruchs 3 den besonderen Vorteil, daß die Teilchengröße und die Ausflockung der ausgefällten Kieselsäure und des ausgefällten Silicats verbessert werden, so daß der Entkieselungs-Wirkungsgrad und die Sedimentationsrate der ausgefällten Kieselsäure und des ausgefällten Calciumsilicats erhöht werden.
  • Die mit der Erfindung und deren vorteilhaften Weiterbildungen erzielbaren Vorteile geyenüber dem gesamten bekannten Stand der Technik (vgl. die obige Übersicht) können insbesondere wie folgt zusammengefaßt werden: 1. Maximale Entkieselung von alkalischer Ablauge bei minimalen organischen und alkalischen (insbesondere Soda-) Verlusten.
  • 2. In der ersten Verfahrens-Stufe (Carbonisierung) wird fast 75 - 80 % Kieselsäure unter Verwendung des ohnehin anfallenden Rauchgases vom Regenerierungs-Verdampfer entfernt. 12 - 20 % Kieselsäure wird dann in der zweiten Verfahrens-Stufe (Kalk-Behandlung) unter Verwendung von 60 - 80 kg kommerzieller Kalk (durchschnittlich 85 % CaO)/ gebleichte Pulpe entfernt.
  • 3. Für die Viskositäts-Uberwachung angemessene Menge freier Alkalien bei Eindicken der Ablauge auf 62 - 65 % Feststoff-Gehalt. Zu diesem Zweck ist keine frische Kaustifizierung erforderlich, was einen besonderen Vorteil darstellt, indem die organischen Bestandteile in fluidisiertem Zustand in höheren Konzentrationen gehalten werden.
  • 4. Der Heizwert der entkieselten eingedickten Ablauge ist mindestens gleich, wenn nicht sogar etwas höher als der von unbehandelter Ablauge, weshalb wenig oder überhaupt kein zusätzlicher Brennstoff zur Unterhaltung der Verbrennung und stabiler Ofen-Betriebszustände erforderlich ist.
  • 5. Die eingedickte Schwarzlauge ergibt bei Veraschung eine Schmelze frei von kieselsäurehaltigen Stoffen. Die Grünlauge (aus dem Schmelzeauflöse-Tank) kann mit einer normalen Menge Kalk kaustifiziert werden, um eine optimale Kaustifizierung zu erreichen, und eine zusätzliche Kalk-Behandlung fällt weg, wie sie sonst zum Kaustifizieren von stark kieselsäurehaltiger Grünlauge notwendig ist. Die kaustifizierte Ablauge sedimentiert schneller und verbessert die Klarheit der Weißlauge.
  • 6. Der Kalk-Schlamm kann in einem Drehrohrofen oder in einem Wirbelbettreaktor zufriedenstellend verbrannt werden und so den Bedarf an frischem Kalk um über 90 % reduzieren. Dieser Umstand ist besonders vorteilhaft in der Nicht-Holz-Pulpe herstellenden Industrie, die seit langer Zeit große Schwierigkeiten bei der Feststoff-Beseitigung hat.
  • 7. Insbesondere das Auftreten aller dieser Vorteile zusammen beim erfindungsgemäßen Entkieseln bringt eine außerordentlich große Wirtschaftlichkeit mit sich.
  • 8. Zusätzliche Vorteile sind: - Kontinuierlicher Betrieb, - einfache Überwachung durch einen einzigen Bediener von einem zentralen Schaltpult aus, - Anwendung in bereits bestehenden Anlagen durch entsprechende Umrüstung oder bei Neuanlagen, um die verschiedenen Schwierigkeiten bei der chemischen Regenerierung wegen zu hohem Kieselsäure-Gehalt zu überwinden.
  • Im weiteren wird die Erfindung zunächst an drei Tabellen I - III näher erläutert werden. Vgl. S. 16 - 18.
  • Erfindungsgemäß wird - wie bereits gesagt - die Ablauge mit verdünntem Kohlendioxid, vorzugsweise als unmittelbar vom Kamin des Regenerierungs-Verdampfers abgesaugtes Rauchgas, behandelt, und eine gute Durchmischung zwischen dem Rauchgas und der Ablauge wird in einem Absorptions-Turm oder einem Venturi-Wäscher vorgenommen.
  • Das Verfahren wird dann bei einem pH-Wert von vorzugsweise 9,8 - 10,2 unterbrochen, um die ausqefällte Kieselsäure durch Zentrifugieren, Filtern oder Sedimentieren abzutrennen. Tabelle I zeigt das Ausmaß der Entkieselung, der organischen und alkalischen Verluste sowie des Gehalts an freien Alkalien bei verschiedenen pH-Werten.
  • Die teilweise entkieselte geklärte Ablauge wird dann mit Kalk-Milch behandelt, wobei sie 15 - 20 % des ursprünglichen Kieselsäure-Gehalts besitzen kann.
  • Der Kalk fällt Calciumcarbonat und Calciumsilicat aus, während er gleichzeitig freie Alkalien erzeugt. Tabelle II zeigt den Einfluß von Änderungen im SiO2 : CaO -Verhältnis auf die Entkieselung, die organischen und die alkalischen Verluste sowie den Gehalt an freien Alkalien.
  • Das ausgefällte Carbonat und das ausgefällte Silicat werden nach einer der oben in Zusammenhang mit der ersten Verfahrens-Stufe erwähnten drei Arten abgetrennt. Durch das erfindungsgemäße Begrenzen des Kalk-Ausfällens auf die zweite Verfahrens-Stufe werden der Kalk-Verbrauch und entsprechend die anfallende Schlamm-Menge beträchtlich verringert.
  • Besonders vorteilhaft ist beim erfindungsgemäßen Zwei-Stufen-Entkieselungs-Verfahren, daß es nicht nur eine maximale Kieselsäure-Menge aus der Ablauge entfernt, sondern auch die freien Alkalien in der behandelten Ablauge regeneriert, was wegen der Viskositäts-überwachung kritisch ist, während die Ablauge durch Mehrfach- und Direkt-Verdampfer eingedickt wird. Die Entkieselung der Ablauge verbessert deren Heizwert. Tabelle III zeigt die einschlägigen Werte der Viskosität und des Heizwerts verschiedener Ablaugen. Die durch das erfindungsgemäße Zwei-Stufen-Entkieselungs-Verfahren gewonnene geklärte Ablauge ist weniger viskos und besitzt den höchsten Heizwert im Vergleich zu anderen Ablaugen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders gut für eine industrielle Anwendung und ist gleichzeitig bedeutend vorteilhafter als jede der beiden Verfahrens- Stufen für sich. In beiden Verfahrens-Stufen findet eine verbesserte Kieselsäure-Abtrennung statt, in der ersten Stufe durch Vermeidung eines gleichzeitigen Ausfällens von Lignin und in der zweiten Stufe durch Ausgehen von einem niedrigen Kieselsäure-Gehalt und Arbeiten mit hohem Verhältnis CaO : SiO2.
  • Die von den beiden Entkieselungs-Stufen abgetrennten beiden Schlämme werden gemischt und gewaschen auf einem geeigneten Filter oder mittels einer anderen geeigneten Einrichtung. Da beide Schlämme relativ frei von Verunreinigungen sind, ist der Wasch-Wirkungsgrad unkritisch.
  • Schließlich wird anhand der Zeichnung die Erfindung weiter erläutert. Es zeigen: Fig. 1 % Entkieselung von Ablauge durch Carbonisic rung (erste Verfahrens-Stufe) mit Regenerierungsofen-Rauchgas bei 80 °C; Fig. 2 % Entkieselung mittels Kalk-Behandlung bei 90 in der zweiten Verfahrens-Stufe von geklärter tellentkieselter Ablauge für unterschiedliche Verhältnisse von Kalk zu Kieselsäure-Gehalt in der Ablauge; und Fig. 3 schematisch eine erfindungsgemäße Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Zwei-Stufen-Entkieselungs-Verfahrens zur industriellen Anwendung in einem Pulpen-Werk zum Entkieseln der Ablauge vor der chemischen Regenerierung (Wiederverwendung).
  • Aus Fig. 1 ist insbesondere ersichtlich, daß bei einem pll-Wert von 10 eine maximale Entkieselung bei minimaler organischer Ausfällung erzielt werden kann.
  • Aus Fig. 2 ist insbesondere ersichtlich, daß das Verfahren optimal abläuft, wenn Kalk bei einem Verhältnis SiO2 : CaO gleich 1 : 10 verwendet wird, wobei eine minimale organische Ausfällung stattfindet.
  • Es sei nun Fig. 3 näher erläutert.
  • Gesiebte schwache Schwarzlauge wird einem Einlaß 1 eines Gas-Absorptions-Turms 2 in einer Menge gleich der ankommenden Schwarzlauge von einem Brown-Stock-Waschsystem zugeführt. Die Lauge wird durch mehrere Düsen im Füllkörper-Absorptions1urm/versprüht, um eine wirksame CO2-Absorption zu sichern. Ein Gebläse 2 saugt eine angemessene Menge Rauchgas von einem (nicht gezeigten) Regenerierungs-Verdampfer an und fördert diese in den Absorptions-Turm 3.
  • Der Absorptions-Turm 3 ist mit leichten Polyäthylen-Hohlkugeln oder ähnlichen Füllkörpern (gesichert zwischen Haltegittern) versehen, um einen maximalen Massenübergang in einem dreiphasigen Ablauen-Kieselsäure-Rauchgas-System zu gewährleisten.
  • Ferner ist ein pn-Wert-Regelkreis vorhanden, der aus einem plI-Wert-Regler/Schreiber 4 und einem Rauchgas-Mengen-Steller 5 Wie einer Klappe, einem Schieber od. dgl.) besteht, die am Auslaß für die carbonisierte Ablauge bzw.
  • am Rauchgas-Einlaß des Absorptions-Turms 3 angeordnet sind, um dauernd den für die erste Stufe der Entkieselung erforderlichen Grad an Carbonisierung zu unterhalten. Die carbonisierte Ablauge wird mittels einer Pumpe 4a in eine kontinuierliche Zentrifuge 6 eingeleitet, die die ausgefällte Kieselsäure von der behandelten Ablauge abtrennt. Die geklärte Ablauge (teilentkieselte Ablauge) wird in einem Lagertank 7 gelagert, dessen Volumen für eine Verweilzeit von 2 h ausreicht.
  • Die teilentkieselte Ablauge wird kontinuierlich mittels einer Pumpe 7a in einen Kalk-Reaktionstank 8 für die zweite Stufe der Entkieselung eingeleitet. Der Kalk-Reaktionstank 8 besitzt ein (schematisch angedeutetes) Rührwerk zum sorgfältigen Dispergieren der Kalk-Milch sowie eine Dampfheizschlange und einen Thermostaten, um eine Reaktionstemperatur von 90 °C aufrechtzuerhalten. Die Größe des Reaktionstanks 8 sollte eine maximale Verweilzeit von 1 h erlauben. Die kalkbehandelte Ablauge läuft dann über vom Reaktionstank 8 und wird von einer Pumpe 8a einer zweiten kontinuierlichen Zentrifuge 9 mit gleicher Kapazität wie die erste Zentrifuge 6 zur Abtrennung von Calciumsilicat und Calciumcarbonat, beides während der zweiten Stufe der Entkieselung gebildet, von der behandelte Ablauge zugeführt. Die vollentkieselte Ablauge wird in eine Lagertank 10 gelagert, aus dem sie einem Mehrfachverdampfer der chemischen Regenerierungsanlage zugeführt wird.
  • Der Kieselsäureschlamm in der Zentrifuge 6 sowie der Calciumsilicat- und -carbonat-Schlamm in der Zentrifuge 9 werden aufgrund ihres Eigengewichts in einen Mischtank 11 geleitet, der ein Rührwerk aufweist, um die beiden Schlämme vor ihrem Einleiten in ein Dreh-Vakuumfilter 12 gut zu durchmischen, das seinerseits ähnlich einem Hilfsschicht"-Vakuumfilter, wie es in einer Rekaustifizieranlage verwendet wird, oder einem "Rotabelt"-Vakuumfilter mit synthetischem Filtertuch ist. Der Schlamm wird auf dem Filter mit cißwasser gewaschen,und das Filtrat wird in einem Filtrattank 13 gelagert. Das Filtrat wird in die Anlage zurückgeführt, insbesondere zur Herstellung der Kalk-Milch.
  • Gebrochener Kalk wird kontinuierlich aus einem Kalk-Behälter 14a in einen Rüttel-Tank 14 gezogen, der ein Rührwerk zum Herstellen der Kalk-Milch besitzt. Die so hergestellte Masse wird über eine Pumpe 15a auf ein Rüttel-Sieb 15 geleitet, um Kies und andere inerte Stoffe abzutrennen. Die gesiebte Kalk-Milch wird in einem Lagertank 16 gelagert, der ein Rührwerk aufweist, um die Kalk-Milch in voller Suspension zu halten. Die Kalk-Milch wird dann über eine (nicht gezeigte) Dosiereinrichtung dem Reaktionstank 8 für die zweite Stufe der Entkieselung zugeführt.
  • Auch aus der Beschreibung von Fig. 3 ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich durchgeführt und leicht von einem einzigen Bediener von einer zentralen Steuerwarte aus gesteuert werden kann. Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorzunehmenden baulichen Maßnahmen können sowohl in einer schon bestehenden Anlage als auch bei einer neu zu errichtenden Anlage ohne weiteres vorgenommen werden, um die bisher bestehenden Schwierigkeiten bei der chemischen Regenerierung infolge zu hohen Kieselsäuregehalts zu überwinden. Tabelle I % Entkieselung von Ablauge bei Carbonisierung mit Regenerierungsofen-Rauchgas bei 80 °C und verschiedenen pH-Werten End-pH- SiO2- % SiO2 Organi- % Organi- Gesamte % alkali- freie Alka-Wert Gehalt ent- scher scher Ver- Alkalien sche Ver- lien wie g/l fernt Gehalt lust wie NaO2 luste NaO2 g/l g/l g/l 11,2 6,52 - 97,40 - 27,8 - 3, 9 10,5 6,11 6,20 96,95 0,46 27,76 0,12 1,10 10,3 5,39 17,28 95,70 1,75 27,56 0,84 0,74 10,0 1,13 83,67 93,47 4,04 27,00 2,70 -9,8 0,94 85,60 89,71 7,90 26,75 3,75 -9,5 0,65 89,95 85,27 12,46 26,50 4,67 - Tabelle II % Entkieselung von teil-entkieselter Ablauge bei 90 °C und Kalk in unterschiedlichen Anteilen Verhaltnis SiO2- % SiO2 Organi- % Organi- Gesamte % alkali- freie Alka-SiO2:CaO Gehalt ent- scher scher Ver- Alkalien sche Ver- lien wie g/l fernt Gehalt lust wie NaO2 luste NaO2 g/l g/l g/l 1,130 - 93,47 - 27,0 - -1:5 1,017 10,0 92,84 0,67 26,81 0,70 4,96 1:6 1,904 20,0 92,77 0,75 26,75 0,94 5,70 1:7 0,700 38,18 92,45 1,09 26,69 1,15 6,80 1:8 0,538 52,41 92,24 1,31 26,65 1,31 8,44 1:9 0,374 66,93 91,91 1,67 26,54 1,68 9,17 1:10 0,197 82,61 91,62 1,98 26,53 1,73 10,16 1:11 0,164 85,48 91,42 2,19 26,51 1,81 11,65 1:12 0,146 87,09 90,95 2,69 26,50 1,89 12,15 Tabelle III Vergleichende übersicht der Viskositäten und der Heizwerte von Ablaugen Größe Unbehandelte Behandelte Ab- Entkieselte Ablauge lauge (mit Ablauge (nach Natronlauge zur Zwei-Stufen-Erhöhung des An- Entkieselung) teils freier Alkalien) Feststoffe insgesamt 14,5 14,90 13,80 (Gew./Gew.)% Kieselsäure wie SiO2 g/l 6,53 6,57 0,20 Freie alkalien wie NaOH g/l 6,24 12,20 13,44 Alkalien insges. wie NaOH g/l 28,20 32,98 27,34 Viskosität von eingedickter Ablauge (62 % Trockengehalt Gew./Gew.) (a) bei 50 °C in cSt 20.000 6.120 6.300 (b) bei 90 °C in cSt 1.370 590 620 Heizwert kcal/kg (a) 62 % Feststoffe 1.650 1.450 1.680 (b) 100 % Trockengehalt 2.600 2.300 2.650

Claims (13)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Entkieselung alkalischer Ablaugen, gekennzeichnet durch - zwei Verfahrens-Stufen, - wobei in der ersten Verfahrens-Stufe: - die Ablauge mit verdünntem Kohlendioxid bis zum Erreichen eines vorbestimmten pH-Werts behandelt, - mindestens ca. 75 % der Kieselsäure in der Ablauge ausgefällt und - die ausgefällte Kieselsäure aus der Ablauge abgetrennt wird und - wobei in der zweiten Verfahrens-Stufe: - die in der ersten Verfahrens-Stufe teilentkieselte Ablauge mit Kalk-Milch derart behandelt wird, - daß der gewünschte Entkieselungs-Grad durch Ausfällen und Abtrennen von Calciumsilicat erzielt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, - daß in der zweiten Verfahrens-Stufe auch ausgefälltes Calciumcarbonat abgetrennt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, - daß das verdünnte Kohlendioxid Rauchgas ist.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, - daß das Rauchgas mit einer Temperatur von 80 °C verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, - daß das Rauchgas von einem Regenerierungs-Verdampfer zugeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, - daß das verdünnte Kohlendioxid mit der Ablauge in einem Absorptions-Turm und/oder einem Venturi-Wäscher intensiv durchmischt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, - daß der vorbestimmte pH-Wert 9,8 bis 10,2 beträgt.
  8. 8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, - daß in der ersten Verfahrens-Stufe das Ausfällen der Kieselsäure ohne oder bei nur geringem Ausfällen von Lignin stattfindet.
  9. 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, - daß die ausgefällte Kieselsäure durch kontinuierliches Zentrifugieren abgetrennt wird.
  10. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, - daß die ausgefällte Kieselsäure durch Filtern oder Sedimentieren abgetrennt wird.
  11. 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, - daß in der zweiten Verfahrens-Stufe der Kalk in einem Verhältnis SiO2 : CaO gleich ca. 1 : 10 zugesetzt wird.
  12. 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 - 11, dadurch gekennzeichnet, - daß in der zweiten Verfahrens-Stufe das ausgefällte Calciumcarbonat wie die ausgefällte Kieselsäure abgetrennt wird.
  13. 13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, - daß in beiden Verfahrens-Stufen - Magnesiumoxid und ein hochmolekularer Polyelektrolyt in kleinen Mengen zugesetzt werden.
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