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Beschreibung:
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schloß mit zwei von zwei Schlüsseln
durch ein einziges Schlüsselloch zu betätigenden Schließwerken, deren Zuhaltungen
mit zwei, jeweils wenigstens mittelbar mit dem Riegel verbundenen Sperrstiften zusammenwirken.
Bekannt sind derartige Schlösser insbesondere als Mietfachschlösser für Geldinstitute.
Ein solches Sicherheitsschloß wird in der Regel derart betätigt, daß mit einem ersten,
bei der Bank verbleibenden Schlüssel, das eine Schließwerk betätigt und dadurch
eine Vorentriegelung durchgeführt wird, die es dem Kunden mit seinem Schlüssel gestattet,
den Riegel vollständig zu entsperren und das Schließfach zu öffnen. Andererseits
aber soll der Kunde in der Lage sein, mit seinem Schlüssel die vollständige Verriegelung
des Schlosses wieder vorzunehmen.
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Um diesen praktischen Anforderungen zu genügen, ist ein Schloß der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 vorausgesetzten Gattung bekanntgeworden, bei dem,
bezogen auf die Schlüsseldornachse, zwei Schließwerke hintereinander angeordnet
sind, von denen jedes ein aus mehreren Zuhaltungen bestehendes Zuhaltungspaket umfaßt.
Während das dem Schloßkastenboden zugeordnete Zuhaltungspaket mit einem am Riegel
fest angebrachten Sperrstift zusammenwirken kann, ist ein zweiter, mit dem anderen
Zuhaltungspaket in Kontakt bringbarer Sperrstift auf einem zwischen den Schließwerken
verschieblich angeordneten Hilfsriegel befestigt. Dieser Hilfsriegel
ist
mit dem eigentlichen Riegel lösbar verbunden, wozu der eigentliche Riegel mit einer
Schleppfeder versehen ist, in die der Hilfsriegel mit einem Mitnehmerzapfen eingreifen
kann.
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Aufgrund der erwähnten Konstruktion ist die Funktions-Weise des bekannten
Schlosses folgende: Mit Hilfe des zunächst benutzten Banksclilüsscls werden die
als Doppelbartzuhaltungen ausgebildeten Zuhaltungen des der Schloßdecke benachbart
angeordneten Schließwerkes cingeordnet und, bei weiterer Drehung des Schlüssels,
der HijUsriegel mit seinem Sperrstift in die Zuhaltungskanäle des ersten Schließwerks
hineingezogen. Währcnd dieses Vorgangs ist der eigentliche Riegel blockiert, so
daß der HLlfsriegel aus der Mitnahmeverbindung mit dem Hauptriegel herausgleitet
und unabhängig von dem Hauptriegel verschoben wird.
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Der eigentliche Riegel kann jedoch nicht betätigt werden, bevor nicht
der Hilfsriegel zurückgeschlossen ist, weil in der Sperrstellung des Hilfsriegels
dessen Sperrstift an den Sperrkanten der Zuhaltungen des ersten Schlicßwerkes anliegt
Und demzufolge eine Entriegelbewegung des eigentliche Riegels nicht möglich ist.
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Mach Betätigen des ersten Schließwerkes durch den leankschlüssel kann
nun der Kunde mit seinem Schlüssel die Zuhaftungen des zweiten Schließwerkes betätigen
und den Riegel zürüekziehen. Hierbei gerät der eigentliche Riegel wieder mit dem
Hilfsriegel in Mitnahmekontakt, so daß bei dem anschließenden Vorschließen des Riegels
mit Hilfe des zweiten Schlüssels (Kundenschlüssels) beide Schließwerke wieder in
Sperrstellung gelangen.
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Dieses bekannte Schloß ist hinsichtlich der Riegelanordnung - Hauptriegel
und Hilfsriegel - und infolge der notwendigen, entrastbaren Zwangsverbindung dieser
Riegel aufwendig. Außerdem kann die Gefahr bestehen, daß beim Vorschließen des Hauptriegels
der Hilfsriegel nicht zuverlässig mitgenommen wird, woraus sich der sicherheitsbeeinträchtigende
Nachteil ergibt, daß bei einem erneuten Vorgang lediglich der Kundenschlüssel zum
Öffnen des Mietfaches benötigt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schloß der vorausgesetzten Art
hinsichtlich seines Aufbaus zu vereinfachen und eine größere Sicherheit gegen unbefugtes
Öffnen zu gewährleisten.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß beide Sperrstifte fest
an nur einem einzigen Riegel angeordnet sind, dessen Öffnungshub in zwei, jeweils
einem Schlüssel zugeordnete, Teilhübe aufgeteilt ist, während der dem Öffnungshub
entsprechende Schließhub allein von dem zweiten Schlüssel schließbar ist und daß
der während des Vorschließens des Riegels mit dem zweiten Schlüssel an diesem wirksame
Abschnitt der Schließkurve Bestandteil einer am Riegel beweglich gelagerten Lasche
ist. Dadurch, daß bei dem erfindungsgemäßen Schloß nur ein einziger Riegel verwendet
wirtl, der beide Sperrstifte trägt, ergibt sich eine wesentliche bauliche Vereinfachung
insbesondere deswegen, weil auf eine entkuppelbare Verbindung zweier Riegel miteinander
verzichtet werden kann. Deshalb ist es auch nicht möglich, daß die beiden Sperrstifte
ihre relative Lage zueinander ändern können, so daß ein vollständiges Vorschließen
des Riegels mit Hilfe des zweiten Schlüssels stets gewährleistet
ist.
Da der Öffnungshub in zwei, jeweils einem Schlüssel und somit jeweils einem Schließwerk
zugeordnete Teilhübe aufteilt ist, reicht nach Einordnung der Zuhaltungen des ersten
Schließwerkes eine geringfügige Bewegung des Riegels in Richtung seiner Freigabestellung
aus, um die Betätigung des zweiten Schließwerkes zu ermöglichen.
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Diese Betätigung führt beim Entsperren des Schlosses zum völligen
Zurückziehen des Riegels. Dem Wunsch, das vollständige Vorsperren des Riegels durch
den zweiten Schlüssel vornehmen zu können, trägt das Merkmal Rcchnung, wonach der
während des Vorschließens des Riegels mit dem zweiten Schlüssel an diesem wirksame
Abschnitt der Schließkurve Bestandteil einer am Riegel beweglich gelagerten Lasche
ist. Diese Lasche bewirkt durch ihr Nachgeben, daß der zweite Schlüssel das Schloß
vollständig aufsperren kann, bewirkt aber zugleich bei der Schließbewegung mit Hilfe
des zweiten Schlüssels durch Verkürzung der Schließkurvc eine Verlängerung des Schließweges
und ermöglicht, daß der zweite Schlüssel den Riegel um den von ihm bewirkten Öffnungshub
und zusätzlich um den von dem ersten Schlüssel hervorgerufenen Teilhub schließen
kann.
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Die Erfindung hat somit erkannt, daß eine wesentliche Vereinfachung
eines Schlosses der vorausgesetzten Art unter Verwendung nur eines, zwei Sperrstifte
tragenden Riegels möglich ist, wenn die Schließkurve für den zweiten Schlüssel derart
verlagerbar am Riegel angeordnet ist, daß sie der Ö£fnungsschließbewegung des zweiten
Schlüssels nachgeben kann, sich aber beim Zurückschließen des zweiten Schlüssels
diesem zwangsläufig in den Weg stellt, um durch Verkleinerung der Schließkurve den
Schließweg für den Riegel zu verlängern.
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Die Lasche kann, im wesentlichen als dünne Platte ausgebildet, innerhalb
des Umfangs des Riegels angeordnet, also in die Fläche des Riegels integriert sein.
Zweckmäßig ist es, wenn die Bewegungsebene der Lasche im wesentlichen mit der Bewegungsebene
des Riegels zusammenfällt, wodurch sich insbesondere ein sehr flacher Aufbau der
Riegelanordnung ergibt.
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Die Lasche kann als geradlinig bewegbarer Schieber ausgebildet sein,
deren Bewegungsrichtung quer, z.B. senkrecht, zu er Bewegungsrichtung des Riegels
verläuft. Hierdurch ist im wesentlichen gewährleistet, daß bei der Betätigung der
Lasche durch den betreffenden Schlüssel keine unzulässigen Verschiebekräfte auf
den Riegel ausgeübt werden. Zweckmäßig liegt die Lasche in einer Ausnehmung des
Riegels ein und ist an ihren Kanten geführt. Eine derartige Lasche kann vollstäiidig
ebenflächig in den Riegel integriert werden.
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Eine Alternative zu der Ausbildung der Lasche als geradlinig bewegbarer
Schieber besteht darin, daß die Lasche schwenkbeweglich am Riegel gelagert ist.
Eine derartige Lasche benötigt lediglich einen Schwenklagerzapfen und einen ihre
Endlage begrenzenden Anschlag, jedoch keine Führungsflächen, und ist daher besonders
einfach in der Ausbildung.
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Bei üblicherweise vertikalem Einbau des Schlosses, bei dem die Schlüsseldornachse
horizontal ausgerichtet ist, kann allein aufgrund der Schwerkraft die Lasche, bedingt
durch ihr Eigengewicht, in ihre für das Vorsperren des Riegels erforderliche Lage
fallen. Um jedoch mit Sicherheit Betriebsstörungen auszuschalten, die beispielsweise
durch ein Verklemmen der Lasche hervorgerufen werden könnten,
ist
weiterhin vorgesehen, daß die Lasche entgegen der Öffnungsbewegung des zweiten Schlüssels
von einer Feder belastet ist.
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Bezüglich der Anordnung der Zuhaltungspakete bzw.
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Schließwerke ist eine Ausführung im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrstifte in entgegengesetzte Richtungen weisen und daß der Riegel zwischen
den Zuhaltungspaketen der beiden, bezogen auf den Achse des Schlüssellochs hintereinander
angeordneten Schließwerke gelagert ist. Ein derartiges Schloß wird mit unterschiedlich
tief eingeführten Schlüsselbärten geschlossen und besitzt den Vorteil, daß jede
Zuhaltung als Doppelbartzuhaltung ausgebildet werden kann. Die Sperrstifte können
koAxial angeordnet sein. Dies bedingt einen geringfügigen Versatz der Sperrkanten
der Zuhaltungen des einen Schließwerks gegenüber den Sperrkanten der Zuhaltungen
des anderen Schließwerks, um zu gewährleisten, daß der eine Sperrstift in die Zuhaltungskanäle
der zunächst eingeordneten Zuhaltungen des ersten Schließwerkes eingreifen kann,
während der andere Sperrstift noch vor den Sperrkanten des nochnicht eingeordneten
zweiten Schließwerkes liegt. Weisen sämtliche Zuhaltungen zwischen ihrer Schwenkiagerachse
und ihrer Sperrkante denselben Abstand auf, ist ein entsprechender Versatz der beiden
Sperrstifte zueinander erforderlich.
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Gemäß einer weiteren, besonders vorteiliiaften Ausbildung, ist vorgesehen,
daß die Sperrstifte einseitig und in die gleiche Richtung weisen und daß die Zuhaltungspaketc,
bezogen auf die Achse des Schlüssellochs, nebeneinander liegen. Diese Ausführung
besitzt den erheblichen Vorteil, daß
dns gesamte Schloß sehr viel
flacher baut, als das zuvor beschriebene mit den hintereinander liegenden Schließwerken.
Zwar eignen sich bei einem derartigen Schloß keine Doppelbartzuhaltungen, doch ist
eine Doppelbartbetätigung der Schließwerke möglich, wenn in mindestens einem Zuhaltungspaket
wenigstens eine dem anderen Schließwerk zugehörige Zuhaltung enthalten ist. Diese
wenigstens eine Zuhaltung besitzt bezüglich ihrer Sperrkante gegenüber den anderen
Zuhaltungen desselben Zuhaltungspaketes einen Versatz, dessen Größe den von dem
ersten Schlüssel bewirkten Teilhub des Riegels entspricht. Mit dem Vorderbart und
dem auf gleicher Ebene liegenden Hinterbart desselben Schlüssels wird diese wenigstens
eine Zuhaltung des einen Pakets gleichzeitig mit der in gleicher Ebene liegenden
Zuhaltung des anderen Pakets betätigt. Es ergibt sich so eine wechselweise Schichtung,
wobei nicht mehr ein Zuhaltungspaket.mit einem Schließwerk identisch ist. Eine derartige
Anordnung ist besonders sicher gegen unbefugtes Öffnen des Schlosses.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines ersten
Schlosses mit dem Schloßkasten im Längsschnitt, Fig. 2 eine Aufsicht auf das Schloß
nach Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt gemäß Schnittlinie 111-1 II in Fig. 1, jedoch
gegenüber dieser mit teilweise zurückgezogenem Riegel,
Fig. 4 eine
etwa der Fig. 2 entsprechende Darstellung, jedoch ohne Zuhaltung und mit dem Riegel
in der vorgeschlossenen Sperrstellung, Fig. 5 eine der Fig. 3 entsprechende-DarsteIlng,
jedoch ohne Zuhaltung, Fig. 6 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung mit eingesetztem
und teilweise verdrehtem Schlüssel, Fig. 7 eine zweite Ausführungsform eines Schlosses
in einer Darstellung analog Fig. 1, Fig. 8 eine Aufsicht auf das Schloß nach Fig.
7, jedoch ohne Zuhaltungen, Fig. 9 eine der Fig. 8 entsprechende Darstellung mit
eingesetztem Schlüssel in teilweise verdrehter Stellung, Fig. 10 eine Aufsicht auf
das Schloß nach Fig. 7 mit vollständig vorgesperrtem Riegel, Fig. 11 eine Darstellung
ähnlich Fig. 10, jedoch mit teilweise zurückgezogenem Riegel und Fig. 12 eine Aufsicht
entsprechend Fig. 10 und 1i, jedoch mit vollständig zurückgezogenem Riegel.
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Das in den Fig. 1 bis 6 veranschaulichte erste Schloß 10 besitzt
innerhalb seines Schloßkastens 11 zwei Schließwerke 12 und 13, die in Richtung der
Achse A des
SchLüsseldorns 14 hintereinander angeordnet sind und
je mehrere unterschiedliche Zuhaltungen 15, 16 beinhalten.
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Die Zuhaltungen sind als Doppelbartzuhaltungen ausgebildet und besitzen
jeweils in gegenüberliegender Anordnung Schließkurven 15a, 15b bzw. 16a, 16b, die
jeweils gleichzeitig von einem Vorderbart 17a und einem Hinterbart 17b eines Schlüssels
(z.B. 17 - Fig. 6) kontaktiert werden.
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Zwischen den beiden Schließwerken 12 und 13 ist der einzige Riegel
18 des Schlosses angeordnet. Er weist auf beiden Brcitseiten je einen fest mit ihm
verbundenen Sperrstift 19 und 20 auf. Die Sperrstifte 19 und 20 weisen, wie aus
Fig. 1 ersichtlich, in verschiedene Richtungen, sind aber koaxial angeordnet. Deshalb
besitzen die Sperrkanten 16c (Fig. 2) und 15c (Fig. 3) einen um den Versatz 21 (Fig.
1) unterschiedlichen Abstand von der Achse A, damit gewährleistet ist, daß nach
Betätigung des ersten Schließwerkes 12 der Sperrstift 19 bereits ein Stück in den
Zuhaltungskanal 15d der Zuhaltungen 15 eintreten kann, während der Sperrstift 20
noch vor den Sperrkanten 16c der Zuhaltungen 16 liegt. Anstclle des Versatzes 21
zwischen den Sperrkanten 15c und 16c könnteq bei jeweils gleichem Abstand der 'iperrkanten
15c und 16c von dei Achse A die Sperrstifte 19 und 20 einen entsprechenden Versatz
voneinander aufweisen.
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Wird nun mit Hilfe des ersten Schlüssels (Bankschlüssel) das erste,
dem Boden 22 des Schlosses benachbarte Schließwerk 12 betätigt, so kann, nach Einordnung
aller Zuhaltungen 15, der Sperrstift 19 ein wenig in die Zuhaltungskanäle 15d des
Schließwerkes 12 eintreten (vgl. Fig. 3). Der Riegel 18 ist dabei nur ein geringes
Stück (Betrag des Versatzes 21) zurückgezogen.
Der Transport des
Riegels wird bewirkt durch Druck eines Bartes des ersten Schlüssels gegen eine in
einer dem Schließwerk 12 benachbarten Ebene des Riegels angeordneten Schließkurve
23. Wird nun mit Hilfe des zweiten Schlüssels das zweite Schließwerk 13 betätigt
und dessen Zuhaltungen 16 eingeordnet, so gelangen alle Zuhaltungskanäle 16d in
eingriffsfähige Zuordnung zum Sperrstift 20, so daß der Riegel vollends zurückgezogen
wird, sobald ein entsprechender Bart des zweiten Schlüssels den Abschnitt 24 einer
weiteren Schließkurve beaufschlagt. Der Abschnitt 24 ist in einer Ebene oberhalb
der Schließkurve 23 angeordnet.
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Aus der Beschreibung ist ersichtlich geworden, daß der Gesamthub
des Riegels 18 von den Schließbewegungen beider Schlüssel ausgeführt wird, wobei
der erste, das Schließwerk 12 betätigende, Schlüssel einen Teilhub 25 ausführt,
dessen Länge dem Versatz 21 entspricht. Da ber gewünscht ist, daß sich der Riegel
18 mit Hilfe des zweiten Schlüssels (KundeJu-Schlüssel) wieder vollständig vorsperren
läßt, muß der Zweite Schlüssel in der Lage sein, den von ilin selbst bcwirkten Öffnungshub
und den von dem ersten Schlüssel bewirkten Teilhub 25 bei der Schließbewegung auszuführen.
Um dies zu ermöglichen, bedient sich die Erfindung eines verlagerbaren Abschnitts
26.der am Riegel 18 angeordneten Schlicßkurve für den zweiten Schlüssel. Der Abschnitt
26 der Schließkurve ist fester Bestandteil einer Lasche 27, die als geradlinig bewegbarer
Schieber 28 ausgebildet ist. Beim Ausführungsbeispiel ist die Bewegungsrichtung
des Schiebers 28 (Doppelpfeil 30, 31) senkrecht zur Bewegungsrichtung 29 des Riegels
18 ausgerichtet. Die Lasche 27 liegt in einer Ausnehmung 32 des Riegels 18 ein,
deren Tiefc der 1)sicke der
Lasche 27 entspricht. Seitlich ist
die Lasche 27 durch Kanten 33, 34 und 35 der Ausnehmung 32 geführt. Eine Feder 36
belastet die Lasche 27 stets in Richtung des Pfeiles 31, so daß der Abschnitt 26
der Schließkurve im Wirkbereich des Bartes 17a des Schlüssels 17 liegt. Die Feder
36 ist als Schenkelfeder ausgebildet und ruht mit einigen Windungen auf einem Lagerzapfen
37 unterseits des Riegels 18 und stützt sich dort mit einem Windungsende 36a an
einem weiteren Zapfen 38 ab, während ihr zweites Windungsende 36b mittels einer
endseitigen Kralle 36c in eine kleine Ausnehmung 39 der Lasche 27 eingehängt ist.
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Bezüglich des Schlüssellochs bzw. des Schlüsseldorns 14 ist die Lage
des an der Lasche 27 vorgesehenen Abschnittes 26 der Schließkurve so ausgelegt,
daß der Schlüssel 17 mit Hilfe seines Bartes 17a den Riegel 18 von der vollständig
zurückgezogenen in die vollständig vorgeschlossene Position überführen kann. Um
trotz dieser Funktion den Riegel entsperren zu können, ist die Lasche 27 in Richtung
des Pfeiles 30 ausweichbar angeordnet. Dadurch kann die Lasche - vgl.
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Fig. 6 - bei Drehung des dort dargestellten Schlüssels 17 im Uhrzeigersinn
in Richtung des Pfeiles 30 ausweichen, ohne die Drehbarkeit des Schlüssels 17 zu
behindern. Sobald der Bart 17a des Schlüssels 17 an der in Fig. 6 durch ihn berührten
Ecke des Abschnittes 26 vorbeigedreht worden ist, schnappt die Lasche 27 unter Wirkung
der Feder 36 in Richtung des Pfeiles 31 in ihre Ausgangslage zurück und hält nun
den Abschnitt 26 der Schließkurve für das vollständige Vorschließen des Riegels
18 durch den Schlüssel 17 (Bart 17a) bereit.
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Das in den Fig. 7 bis 12 dargestellte Schloß 10' weist dieselben
Vorteile wie das Schloß 10 auf, besitzt ber noch weitere Vorzüge. Einer dieser Vorzüge
ist, daß der Schloßkasten 11' wesentlich niedriger ist, was dadurch erreicht wird,
daß der Riegel 18' in Nähe des Bodens 22' des Schloßkastens angeordnet ist und beide
Schließwerke 12', 13' auf der dem Boden 22' des Schloßkastens 11' abgewaidten Seite
des Riegels 18' und bezüglich des Schlüsseldorns 14' nebeneinander angeordnet sind.
Der Riegel 18' trägt die beiden Sperrstifte 19' und 20' in einseitiger Anoflinung.
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Bei dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel besitzen
die beiden Sperrstifte 19' und 20' einen Versatz toheinander, während die Sperrkanten
15c' und 16c' der Zuhaltungen 15und 16' gleichen Abstand zur Achse A des Schlüsseldorns
14' aufweisen. Würde man die Sperrk.nten 15C' und 16c' mit Versatz anordnen, so
lägen die Sperrstifte 19' und 20' quer zur Riegellängsrichtung in flucht.
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Die Anordnung braucht nicht so zu sein, daß alle übereinanderliegenden
Zuhaltungen 15'zu dem einen und zelle übereinanderliegenden Zuhaltungen 16' zu dem
anderen Schließwerk gehören. Es ist auch möglich, das Schloß 10' so auszubilden,
daß ein Zuhaltungspaket nicht mit einem Schließwerk identisch ist. Dann können Doppelbartschlüssel
eingesetzt werden, von denen eine Bartstufe im Vorderbart des Schlüssels und die
gegenüberliegende Bartstufe im Hinterbart gleiche fettig benötigt werden, um ein
nebeneinanderliegendes Zuhaltungspaar zu betätigen. Die zu einem Schließwerk gehörenden
Zuhaltungen sind dann auf beide Zuhaltungspakete, jeweils in den gleichen Ebenen,
verteilt. Damit die Schließwerke nacheinander betätigt werden können, müssen die
zu
dem ersten und die zu dem zweiten Schließwerk gehörenden Zuhaltungen
eine etwas unterschiedliche Form aufweisen. Die zu dem ersten Schließwerk gehörenden
Zuhaltungen müssen so ausgebildet sein, daß ihre Sperrkanten unmittelbar bei den
Sperrstiften liegen, während die Sperrkanten der Zuhaltungen des zweiten Schließwerkes
von den Sperrstiften mindestens um eine Strecke entfernt sein müssen, die dem Schließweg
entspricht, der durch den zu dem ersten Schließwerk gehörenden Schlüssel bewirkt
wird.
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Um die Funktionsweise des Schlosses 10' einfacher und anschaulicher
beschreiben zu können, sei davon ausgegangen, daß das erste Schließwerk 12' mit
dem einen Zuhaltungspaket 15' und das zweite Schließwerk 13' mit dem anderen Zuhaltungspaket
16' identisch ist. In diesem Falle werden gefederte Einzelbartzuhaltungen mit je
einer Schließkurve 15a'und 16a' verwendet. Die Federn sind als Blattfedern 40 ausgebildet
und stützen sich an der Innenseite des Schloßkastens 11' ab.
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Die Funktionsweise dieses Schlosses 10' versteht sich am besten anhand
der Fig. 10, 11 und 12. In Fig. 10 ist die vollständige Verriegelungsstellung veranschaulicht,
in der keine zu den Sperrstiften 19' und »d' eingriffsfähigen Zuordnungen der Schließwerke
15' und 16' gegeben sind. Wird nun mit Hilfe des ersten Schlüssels das erste Schließwerk
12' betätigt und alle Zuhaltungen 15' geordnet, kann der Riegel 18' ein Stück zurückgezogen
werden, während der Sperrstift 19 in die eingeordneten und fluchtenden Zuhaltungskanäle
15d' der Zuhaltungen 15' eintreten kann, und zwar etwa um den Betrag, der dem Versatz
21' (Fig. 8) zwischen den Sperrstiften 19' und 20' entspricht. Wird der
erste
Schlüssel abgezogen und der zweite Schlüssel eingeführt und herumgedreht, so ordnet
dieser sämtliche Zuhaltungen 16' des zweiten Schließwerks 13', so daß der Riegel
18' bei gleichzeitigem eintritt des zweiten Sperrstiftes 20' in die Zuhaltungskanäle
16d' vollends zurückgezogen werden kann. Es ergibt sich dann die in Fig. 12 veranschaulichte
Stellung.
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Auch bei dem Schloß 10' ist ein Abschnitt 26' der Schließkurve für
den Bart 17a' des zweiten Schlüssels 17' ausweichbar am Riegel gelagert. Die hier
verwendete Lasche 27' ist an einem mit dem Riegel 18' verbundenen Zal)fen 41 schwenkbar
gelagert; sie bildet sinngemäß eiiie schwenkbare Klinke bzw. einen Drehschieber.
Eine Blattfeder 42 belastet die Lasche 27 ständig im Sinne einer Rückstellung, so
daß der Abschnitt 26' der Schließkurve stets im l.ingriffsbereich des Bartes 17a'
des zweiten Schlüssels 17' liegt.
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Diese Endlage ist in Fig. 8 dargestellt und- wird dadurch aufrechterhalten,
daß die Lasche 27' mit einer Schmalkante 27a' an einer Kante 33' einer in den Riegel
18' eillgebrachten Ausnehmung 32' anschlägt. Auch bei dieser Ausffihrung entspricht
die Materialdicke der Lasche 27' der Tiefc der Ausnehmung 33', so daß die Lasche
27' voll in den Riegel integriert ist.
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Befindet sich die Lasche 27' in der in Fig. 8 dargestellten Endlage,
so kann der Bart 17a' des Schlüssels 17' den Riegel aus der voll zurückgezogenen
Stellung gemäß Fig. 12 ohne weiteres in die vollständig vorgeschlossene Stellung
nach Fig. 10 bewegen. Daß der Schlüsselbart 17a' des Schlüssels 17' jedoch, bezogen
auf die Darstellungen
nach den Fig. 8 bis 12 im Uhrzeigersinn,
gedreht werden kann, um den Riegel 18' zurückzuziehen, wird, wie in Fig. 9 gezeigt,
durch die ausweichbare Schwenklagerung der Lasche 27 gewährleistet, die die erforderliche
Drehbewegung des Schlüssels 17' durch Ausweichen in Richtung des Pfeiles 30' ermöglicht.
Auch die Lasche 27' fällt, nachdem der Schlüsselbart 17a' die von ihm in Fig. 9
berührte Kante passiert hat, in die in Fig. 8 gezeigte Grundstellung zurück.
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Lediglich der Vollständigkeit halber ist in Fig. 8 mit 23' noch die
Schließkurve bezeichnet, die in einer Ebene unterhalb der Zeichenebene liegt und
für die Teilöffnungsbewegung mit Hilfe des ersten Schlüssels um den Betrag des Teilhubs
25'7 während der mit 24' bezeichnete Abschnitt einer in einer anderen Ebene gelegenen
Schließkurve der Schließbewegung des Riegels 18' mit Hilfe des zweiten Schlüssels
17'um den Restbetrag 43 des Gesamthubes dieiit.
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Die anhand der Ausführungsbeispiele erläuterte Zuordnung eines geradlinig
bewegbaren Schiebers 28 als Lasche 27 zu dem Schloß 10 mit zwei übereinanderliegenden
Schließwerken und die Zuordnung einer verschwenkbaren Lasche 27' zu einem Schloß
mit zwei nebeneinanderliegenden Schließwerken ist rein zufällig. Selbstverständlich
können bei beiden Schlösscrn die gleichen Laschen 27 oder 27' verwendet werden.
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verantwortlich ist