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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, dessen Karosserie ein aus Metallblech bestehendes Tragwerk aufweist mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
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Die gattungsgemäße Karosserie nach der FR-PS 23 60 459 enthält einen aus Kunststoff bestehenden vorderen Kotflügel, der an einer etwa horizontal verlaufenden Linie oberhalb des Radausschnittes beginnt und mit seinem zwischen Radausschnitt und Vorderkante der vorderen Tür liegenden Abschnitt bis fast an die Bodengruppe der Karosserie heranreicht. Dieser aus Kunststoff bestehende Kotflügel enthält längs seiner oberen Kante eine in Karosserielängsrichtung verlaufende und nach oben offene Nut, die im montierten Zustand eine nach unten weisende Kante des Blechtragwerks umgreift.
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Es entsteht auf diese Weise ein Radhaus für das Vorderrad, das nach außen hin durch ein korrosionsfestes Kunststoffteil begrenzt ist, während das Dach und die innen liegende Wand des Radhauses unmittelbar von dem aus Blech bestehenden Tragwerk gebildet sind.
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Gerade das Dach des Radhauses ist an seinem hinteren Ende einer besonders starken Korrosion durch Schmutzwasser ausgesetzt, das von dem rollenden Rad nach oben in das Radhaus geschleudert wird. Die bekannte Karosserie erfordert deshalb im Radhaus zusätzliche Schutzmaßnahmen in Form von Farb- oder Unterbodenschutzaufträgen, um die innen liegenden Blechteile des Radhauses zu schützen, da nur die Außenseite aus nicht korrodierendem Kunststoff besteht. Wegen der im Schmutzwasser zusätzlich enthaltenen festen Bestandteile, wie Sand u. dgl., besteht eine große Gefahr, daß die gegen Korrosion schützende Beschichtung im Dach des Radhauses oberhalb des Rades beschädigt wird und das Tragwerk an dieser Stelle durchrostet.
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Bei einer aus der US-PS 30 68 040 bekannten Karosserie wird davon ausgegangen, daß die einzelnen Teile der Karosserie, die später durch die Endmontage bei der Fertigung starr miteinander verbunden werden, nur mit Toleranzen hergestellt werden können, die bei ungünstiger Kombination zu unschön aussehenden Fügestellen führen, an denen die Karosserieteile aneinanderstoßen. Unter anderem ist hier ein Kotflügel vorgesehen, der zusammen mit Abdeckungen in dem Tragwerk der Karosserie das Radhaus begrenzt und dessen Außenseite einen Teil der Außenseitenfläche der Karosserie bildet. Die Außenseite dieses bekannten Kotflügels geht oberhalb des Radausschnittes in einen etwa horizontal oder quer verlaufenden Teil über, von dem zur Befestigung an der Karosserie ein vertikaler Flansch nach oben ragt. Der horizontale Teil des Kotflügels setzt sich über den vertikalen Flansch hinaus in Richtung auf das Innere des Radhauses ein kurzes Stück gerade fort, überdeckt jedoch das Rad nur teilweise. Diese Maßnahme dient dazu, den Spalt zwischen dem vertikalen Flansch und der Karosserie gegen Spritzwasser vom Rad abzudichten, der infolge des verwendeten Verbindungsstückes zwischen dem Flansch und dem Karosserietragwerk besteht.
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Maßnahmen, die das Dach des Radhauses gegen Korrosion durch Schmutzwasser, das von den Rädern weggeschleudert wird, schützen, sind nicht vorgesehen.
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Aus dem DE-GM 19 44 666 ist es schließlich bekannt, innerhalb des Radhauses, das von dem Kotflügel und den innenliegenden Karosserieteilen begrenzt ist, eine Kunststoffschale anzuordnen, die dachartig das Rad überspannt und das von dem Rad weggeschleuderte Schmutzwasser auffängt. Diese Anordnung ist zwar hinsichtlich des Korrosionsschutzes des Radhausinneren günstig, erfordert aber andererseits ein sorgfältiges Einpassen der Kunststoffschale und zusätzliche Montagemaßnahmen, um die Kunststoffschale im Radhaus zu befestigen. Dabei kommt erschwerend hinzu, daß die Fugen zwischen der Schale und den Blechteilen des Radhauses sorgfältig abgedichtet werden müssen, damit dort kein korrodierendes Schmutzwasser eindringt und die Wirkung der Kunststoffschale weitgehend zunichte macht.
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Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine Karosserie unter Verwendung von Kunststoffteilen zu schaffen, bei der der Vorderkotflügel so gestaltet ist, daß bei dem Dach des Radhauses auch ohne zusätzliche Schutz- und Konservierungsmaßnahmen keine Korrosionsgefahr der benachbarten Metallteile besteht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß von einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Infolge dieser Ausgestaltung übergibt der angeformte, nach innen weisende Teil des Kunststoffkotflügels dachartig die Radoberseite, d. h. das Dach des Radhauses wird unmittelbar von dem dachartigen Kotflügelabschnitt gebildet. Es treten hierdurch weder Abdichtungs- noch zusätzliche Montageprobleme auf, weil keine zusätzlichen, an dem Kotflügel zu befestigenden Teile erforderlich sind und außerdem ist die Halterung des Kotflügels sehr robust.
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Gleichzeitig bleibt der bekannte Vorteil der Verwendung von Kunststoffteilen für die Kraftfahrzeugkarosserie erhalten, nämlich die Kratzfestigkeit. Selbst ein Verkratzen der Außenfläche des Kotflügels führt zu keiner besonderen Verschlechterung des ästhetischen Erscheinungsbildes, da der Kunststoffkotflügel vollständig durchgefärbt sein kann, weshalb an den Kratzstellen keine Farbunterschiede auftreten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen jeweils in schematischer Darstellung
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Fig. 1 ein Kraftfahrzeug gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht,
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Fig. 2 das Kraftfahrzeug nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie II-II der Fig. 1, in einer Seitenansicht,
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Fig. 3 das Kraftfahrzeug nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie III-III der Fig. 1, in einer Seitenansicht,
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Fig. 4 das Kraftfahrzeug nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie IV-IV der Fig. 1, in einer Seitenansicht und
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Fig. 5 den metallischen Teil der Karosserie des Kraftfahrzeuges nach Fig. 1, in einer Seitenansicht.
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Das in Fig. 1 dargestellte Kraftfahrzeug 1 weist einen sogenannten "Zwei-Kasten-Aufbau" auf (ein Motorraum-"Kasten" und ein Fahrgastraum-Gepäckraum-"Kasten") und verfügt über eine rings um ein lastaufnehmendes Blech-Tragwerk sowie um Vorder- und Hinterräder 4 bzw. 5 herumgebaute Karosserie 2. Die Karosserie 2 ist mit zwei Seitentüren 3 versehen, die Zugang zu den Sitzen des Kraftfahrzeuges geben.
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Jede der beiden Seitenflächen der Karosserie 2 weist eine in Längsrichtung sich erstreckende Zone oder einen "Gürtel" auf die bzw. der durch eine längs der unteren Kanten der Kraftfahrzeugfenster verlaufende obere "Gürtel"-Linie 6 und eine sich oberhalb der Räder 4, 5, aber unterhalb der oberen Gürtellinie 6 erstreckende untere horizontale Linie 7 begrenzt ist.
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Die Außenwand, die die beiden Seiten der Karosserie 2 bildet, enthält unterhalb der Linie 7 ausschließlich Teile aus Kunststoffmaterial.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der unterhalb der Linie 7 liegende Teil auf beiden Seiten des Kraftfahrzeuges jeweils drei Kunststoffteile 8, 9, 10 auf, doch könnte die Zahl dieser Teile naturgemäß auch größer sein.
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Die Kunststoffteile 8, 9, 10 bilden jeweils den Teil der Kraftfahrzeugseite, der zwischen dem Vorderende des Fahrzeuges und dem vorderen Rand der Tür 3 liegt, den einen Teil der Tür 3 bildenden Bereich der Kraftfahrzeugseite und schließlich den Teil der Kraftfahrzeugseite, welcher zwischen der hinteren Kante der Tür 3 und dem hinteren Ende des Kraftfahrzeuges sich befindet.
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Fig. 2 veranschaulicht einen Querschnitt durch den Teil 8, und zwar in einer die Achsen der Vorderräder 4 des Kraftfahrzeuges enthaltenden Vertikalebene. Wie aus Fig. 2 zu ersehen, wölbt sich der Teil 8 dachartig über die Räder 4; er enthält einen geraden, horizontalen, mittleren Teil 8 a, von dessen Oberseite ein vertikaler Flansch 8 b vorsteht. Dieser Flansch 8 b ist mittels Schrauben 11, von denen eine in Fig. 2 dargestellt ist, an ein Blechteil 12 der Kraftfahrzeugkarosserie 2 angeschraubt.
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An seinem dem Innenraum der Karosserie 2 am nächsten liegenden Ende schließt sich der mittlere Teil 8 a des Teiles 8 an einen nach unten zu geneigten geraden Teil 8 c an, während das außenliegende Ende des mittleren Teiles 8 a an einen gekrümmten Teil 8 d angeschlossen ist, dessen konkave Oberfläche nach oben und außen weist. Das Außenprofil der Karosserie 2 ist oberhalb der Linie 7 durch ein Blechteil 13 gegeben; unterhalb der Linie 7 ist das Außenprofil durch den gekrümmten Teil 8 d des Kunststoffteiles 8 definiert. Wie zu ersehen ist, bildet der Kunststoffteil 8, außer daß er den vorderen unteren Teil der Kraftfahrzeugseite darstellt, in dem Bereich der Vorderräder 4 eine zusätzliche Hilfsschale, durch die die benachbarten innenliegenden Metallteile der Karosserie 2 gegen Korrosion geschützt sind.
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Auch ist ohne weiteres zu erkennen, daß, nachdem der Kunststoffteil 8 an der Karosserie 2 nach dem Lackieren des Metallaufbaus der Karosserie befestigt wird, dieses Lackieren wesentlich erleichtert ist. Die Befestigung der Mechanikteile des Kraftfahrzeuges an der Karosserie 2 wird obendrein einfacher.
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Ein weiterer Vorteil liegt in dem Umstand begründet, daß der gekrümmte Teil 8 d des Kunststoffteiles 8 außen bezüglich des Metallteiles 13 vorsteht, mit dem Ergebnis, daß dieser Metallteil 13 bei kleineren Unfällen, welche lediglich eine elastische Deformation des gekrümmten Teiles 8 d hervorrufen, einer geringeren Beschädigungsgefahr ausgesetzt ist.
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Der Kunststoffteil 9, welcher die Außenfläche des unteren Teiles jeder Tür 3 bildet, weist eine Schale auf, die an ihrer oberen und unteren Kante jeweils mit einem nach oben gerichteten seitlichen Vorsprung 9 a bzw. 9 b versehen ist. Die Vorsprünge 9 a, 9 b erleichtern die Befestigung des Kunststoffteiles 9 an dem metallischen Aufbau der Karosserie 2 mittels Schrauben 14. Der Vorsprung 9 a ist an dem unteren Kantenteil einer Metallschale 15 befestigt, welche den sogenannten "Gürtel" der Seitenwand der Karosserie bildet, während der Vorsprung 9 b mit dem unteren Kantenteil einer innenliegenden Metallschale 16 verbunden ist. Die Metallschale 16 ist im Bereiche der vorderen und hinteren Berandung der Tür 3 einstückig mit der Schale 5 ausgebildet. Zwischen den Metallschalen 15, 16 sind zwei Schalen 17 nebeneinander angeordnet. Die beiden Schalen 17 sind an der Metallschale 15 bzw. 16 befestigt. Die näher der Außenseite des Kraftfahrzeuges liegende Schale 17 ist mit ihrem unteren Kantenteil gemeinsam mit dem unteren Kantenteil der Metallschale 15 an dem Vorsprung 9 b verankert. Die oberen Randkanten der Metallschalen 15, 16 begrenzen eine Öffnung 18, die zum Durchtritt eines Fensters 19 der Kraftfahrzeugtür 3 (Fig. 6) bestimmt ist.
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Der beschriebene Aufbau der Tür 3 erleichtert und vereinfacht wesentlich die Lackierung der innenliegenden Metallteile der Tür 3. Ein weiterer Vorteil dieser beschriebenen Türkonstruktion liegt darin, daß die Organe zur Betätigung des Fensters 19, das Türschloß und der Türgriff auf dem schalenartigen Kunststoffteil 9 vormontiert werden können, bevor dieses Teil auf dem metallischen Türaufbau befestigt wird. Dies hat zur Folge, daß die Montage der Kraftfahrzeugtüren wesentlich vereinfacht wird.
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Es ist auch möglich, das Außenprofil der Karosserie dadurch abzuwandeln, daß einfach die Gestalt des schalenartigen Kunststoffteiles 9 verändert wird. Die das Kunststoffteil 9 tragenden Metallteile können deshalb derart ausgelegt werden, daß sie ihre kraftaufnehmenden und versteifenden Funktionen ausüben, ohne daß auf ästhetische Erfordernisse Rücksicht genommen werden müßte.
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In Fig. 4 ist ein Querschnitt des Kunststoffteils 10 in einer die Achse der Hinterräder 5 des Kraftfahrzeuges enthaltenden Vertikalebene veranschaulicht. Wie aus dieser Figur zu ersehen, weist der Teil 10 einen U-förmig geformten Bereich 10 a auf, in dem die Kanten von drei Metallteilen der Karosserie 2 verankert sind. Der Bereich 10 a ist an seiner zur Außenseite der Karosserie 2 weisenden Seite mit einem geraden Bereich 10 b verbunden, der von dem Bereich 10 a aus schräg nach unten verläuft. Der Bereich 10 b steht bezüglich der Metallteile 20 nach außen vor.
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Dieser Aufbau der hinteren Seitenwand des Kraftfahrzeuges ergibt die im Vorstehenden im Zusammenhang mit dem vorderen Seitenwandteil des Kraftfahrzeuges erwähnten Vorteile. Insbesondere sind die oberhalb der Hinterräder 5 liegenden Metallteile 20 gegen Korrosion geschützt, während der Bereich 10 b des Teiles 10 dazu dient, die Metallteile 20 bei kleineren Unfällen gegen Beschädigung zu schützen.