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Die Erfindung betrifft eine Garnwickelvorrichtung nach dem Oberbegriff
des vorstehenden Anspruches 1.
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Darüber hinaus bezieht sich die vorliegende Erfindung auf das Aufwickeln
textiler Fasern, z.B. Garne, Fäden oder Bänder aus natürlichen, chemischen oder
synthetischen Materialien (die nachfolgend sämtlich als "Garne" bezeichnet werden),
wobei der Milanese-Fahrwerkmechanismus (tråversing mechanism) besondere Be-deutung
hat und notwendig ist, damit das Garn in regelmäßiger Art und Weise auf den Garnkörper
aufgelegt werden kann. Als Ersatz für die übliche Form des Milanese-Fahrwerkes mit
einer eingekerbten Volute (scroll) sind Vorschläge gemacht worden einen Mechanismus
zu verwenden, der eng beabstandete Garnantriebsglieder umfaßt, die sich in entgegengesetzten
Richtungen über das Querbewegungsfeld bewegen, so daß das Garn von dem einen Ende
der Querbewegung zum anderen durch ein Antriebsglied oder durch Glieder getragen
wird und danach auf ein Antriebsglied übergeben bzw. überführt wird, daß sich in
entgegengeuber setzter Richtung bewegt, so daß es quer/das Feld zurückgeführt wird.
Eine derartige Form des Mechanismus vermeidet Trägheitsprobleme, die mit der abrupten
Umkehrung der Bewegung einer Garnführung an jedem Ende des Querbewegungsfeldes auftreten.
Andererseits wirft eine derartige Form des Mechanismus neue Probleme auf, nicht
zuletzt, das der Übergabe des Garnes von einem Antriebsglied auf das andere an jedem
Ende der Traverse bzw. Querbewegung. Wenn das Garn von einem Glied entfernt wird,
bewegt sich dieses Glied weiter in die gleiche Richtung, während die Bewegung des
Garnes selbst umgekehrt wird, wodurch eine Tendenz für einen Teil des Antriebsgliedes
auftritt, am Garn zu rupfen bzw. es aufzurauhen, während es sich vom Antriebs glied
löst
und auf diese Art und Weise das Garn verschleißt, was möglicherweise sogar zu einem
vollständigen Bruch bzw. Reissen des Garnes führt.
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Die Wirkung dieser Beschädigung des Garnes wird noch durch die Spannung
im Garn selbst erhöht. Wenn das Ende jeder Traverse erreicht ist, bildet der Weg
des Garnes die Form eines weitwinkligen V, dessen Spitze beim Garnantriebsglied
liegt, wobei sich ein kurzer Schenkel zwischen dem Antriebsglied und dem aufzuwickelnden
Garnkörper erstreckt und ein langer Schenkel sich zurück entlang des Garnzuführweges
erstreckt.
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Dementsprechend besitzt die Spannung im Garn eine resultierende, die
nach innen entlang der allgemeinen Achse der Traverse wirkt, d.h. in entgegengesetzter
Richtung zu der, in der sich das Garnantriebsglied bewegt. Dementsprechend gibt
es eine kurze Zeitspanne, während das Ga-rn von einem Garnantriebsglied am Punkt
der Ubergabe sich löst und bevor das sich in entgegengesetzter Richtung bewegende
Glied die vollständige Steuerung bzw. Kontrolle über das Garn übernommen hat, wenn
die sich im Garn ergebende Spannung dazu neigt, es entlang der Querbewegungsachse
zurückzubewegen.
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Der entstehende "Schnappeffekt" erhöht die gerade beschriebende Rupf-
bzw. Aufrauhwirkung und darüber hinaus verkürzt die Bewegung des Garnes die Weglänge
bis zum Aufwickelpunkt auf den Garnkörper, wodurch das Garn etwas lockerer läuft
und ein momentaner Spannungsverlust auftritt. Dieses wiederum führt zur Bildung
schlecht gewickelter harter Schultern, wobei auch "Spinnennetze" (cobwebbing) auf
den Garnkörper
aufgewickelt werden.
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Diese Wirkungen treten auf, wie auch immer die Art des Antriebsgliedes
sein mag, die üblicherweise die Form von Rotationsscheiben oder Flügeln besitzen
und koaxial oder auch nicht koaxial sein können, die jedoch auch durch Riemen oder
Ketten gebildet werden können, die die Garnantriebsglieder in einer fferaden Strecke
über die Traverse führen. Normalerweise sind die Antriebsglieder zusammen mit Trägern
für schlitzartige Garnführungen ausgebildet oder wirken als solche.
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Die Rupfwirkung bzw. das Aufrauhen des Garns tritt dann insbesondere
verstärkt auf, wenn der Garnkörper in seiner anfänglichen Aufbaustufe und dementsprechend
im Durchmesser noch sehr gering ist. Der Effekt des geringen Durchmessers bewirkt
einen großen Steigungswinkel für das um den Garnkörper herumzuwickelnde Garn und
dementsprechend einen geringeren Winkel für das durch das Garn gebildete V am Ende
jeder Traverse, was zu einer größeren Spannungskomponente im Garn führt, welche
direkt entlang der Achse der Querbewegung zurückwirkt. Dieses Problem ist in der
anhängigen DE-OS 28 o8 721 beschrieben, die eine Form eines Garnwicklers beschreibt
und beansprucht, welcher gegenläufig rotierende Antriebsglieder umfaßt. Wie in der
Anmeldung beschrieben wird,wirddie Lockerung bzw.
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Spannungslosigkeit im Garn, die durch den plötzlichen Spannungsverlust
eintritt, durch die Schaffung nockenartiger Flächen auf den Antriebsgliedern ausgeglichen,
die eine Verlängerung des Garnweges hervorrufen, um die oben erwähnte Verkürzung
des Garnweges auszugleichen und dadurch den momentanen Spannungsverlust zu verringern.
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Diese Probleme betreffen im allgemeinen alle Garnwickelmaschinen der
bisher beschriebenen Art, d.h.
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Maschinen, die einen Milanese-Fahrwerkmechanismus mit eng beabstandeten
Garnantriebsgliedern besitzen, die angetrieben werden und sich in entgegengesetzten
Richtungen über das Querbewegungsfeld bewegen, wobei das Garn von einem Antriebsglied
auf ein sich entgegengesetzt bewegendes Antriebsglied am anderen Ende des Feldes
übergeben wird, zusammen mit einer Garneinstellführung im Garnweg zum Milanese-Fahrwerk.
Erfindungsgemäß wird eine zusätzliche Steuerung für das Garn eingesetzt, während
es zwischen der Einstellführung und dem Milanese-Fahrwerkmechanismus durchläuft,
damit sich die Querbewegung des Garnes von den Ubergabepunkten zwischen den beiden
Antriebsgliedern nach außen erstreckt, so daß die an einem Punkt, bevor das Garn
das Milanese-Fahrwerk erreicht, gemessene Länge der Querbewegung größer ist, als
der Abstand zwischen den beiden Ubergabepunkten. Diese nach außen gerichtete Erstreckung
der Querbewegung -erhindert wirksam die unwünschenswerte oben beschriebene nach
innen gerichtete Bewegung, die für das beschädigende Aufrauhen des Garnes und das
Anrupfen verantwortlich war. Dementsprechend kann das Garn erfindungsgemäß nunmehr
von einem Antriebsglied auf das andere überführt bzw. übergeben werden, ohne daß
Schwierigkeiten und ein beträchtliches Aufrauhen des Garnes festzustellen sind.
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Vorzugsweise wird die zusätzliche Steuerung mittels einer Führungsanordnung
erreicht, d.h. einer Anordnung, die den vom Garn zu nehmenden Weg angibt, ohne daß
irgendeine äußere Kraft auf das Garn selbst ausgeübt werden muß. Mit anderen Worten,
die äußere Verlängerung
der Querbewegung ergibt sich lediglich
aus der Bewegung des Garnes entlLng der Führungsanordnung.
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Die Anwendung einer äußeren Kraft ist jedoch nicht ausgeschlossen.
und kann z.B. mittels einer Luftdüse oder einer Reihe kleiner Luftdüsen ausgeübt
werden, die entlang dem gewünschten Weg angeordnet sind.
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Wenn eine Führungsanordnung verwendet wird, muß diese derart geformt
und angeordnet sein, daß die vom Garn zurückgelegte Weglänge, während es sich dem
Ende der Querbewegung nähert, größer ist, als die direkte Weglänge zwischen der
Einstellfiihrung und dem Querbewegungsmechanismus, wobei sie sich jedoch während
des letzten Teiles der Bewegung zum Ubergabepunkt nicht erhöhen darf, wodurch die
Spannung im Garn keine Komponente mehr besitzt, die dazu neigt, das Garn entlang
der allgemeinen Achse der Traverse vor der Übergabe nach innen zu bewegen. Vorzugsweise
nimmt die vom Garn durchlauferide Weglänge etwas während des letzten Teils der Garnbewegung
zum Ubergabepunkt ab, so daß die Wirkung der Spannung im Garn dazu führt, daß es
sich in den Bereich der verkürzten Weglänge hineinbewegt und dadurch die oben beschriebene
Verlängerung der Traverse bzw. Querbewegung erreicht.
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Es ist jedoch ferner möglich, daß die vom Garn durchlaufene Weglänge
(wie sie von der Garnführungsanordnung diktiert wird) im wesentlichen während des
letzten Teiles seiner Annäherung an den Ubergabepunkt konstant bleibt. Unter diesen
Bedingungen besitzt die Spannung er im Garn in/Theorie weder eine nach innen noch
nach außen entlang der allgemeinen Achse der Traverse gerichtete Komponente und
die Steuerung wird ausschließlich durch die Antriebsglieder ausgeübt. Dementsprechend
besitzt
das Garn wenn es sich von einem Antriebsglied zur Obergabe auf das sich in entgegengesetzter
Richtung bewegende Antriebsglied wegbewegt} keine Tendenz sich entweder nach innen
oder nach außen entlang der allgemeinen Achse der Traverse zu bewegen und das sich
entgegengesetzt bewegende Antriebsglied kann deshalb die Kontrolle bzw. Steuerung
ohne Schwierigkeiten übernehmen Es ist jedoch wiederum möglich, daß die vom Garn
durchlaufene Weglänge während des letzten Teiles seiner Annäherung an den Ubergabepunkt
etwas abnehmen sollte, um eine nach außen gerichtete Bewegung herzustellen und,
daß sie danach konstant bleiben sollte.
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Jede der eben beschriebenen Alternativen vermeidet die Erhöhung der
Weglänge kurz vor der Übergabe, die in der Vergangenheit für die oben beschriebene
schädliche Wirkung verantwortlich gewesen ist, d.h. eine schwach abnehmende Weglänge,
die zu einer Komponente der Garnspannung führt, die nach außen entlang der allgemeinen
Achse der Traverse wirkt, eine konstante Weglänge, die zu einer Garnspannung führt,
die keine Komponente besitzt oder eine Kombination der beiden.
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Wenn der Betrieb mit der eben beschrieben bevorzugten Anordnung durchgeführt
wird, neigt die Spannung im Garn dazu, es etwas vor das Antriebsglied zu bewegen,
welches es gerade verlassen will, wobei diese Wirkung sofort nach der Übergabe umgekehrt
wird. Während des ersten Teils der nächsten Querbewegung muß du Antriebsglied, welches
die Kontrolle über das Garn übernommen hat, eine Führungskraft auf das Garn ausüben,
da, wie gerade beschrieben, die Form der Führungsanordnung bewirkt, daß die vom
Garn durchlaufene Weglänge sich für eine kurze
Zeitspanne etwas
vergrößert.
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Dieses steht im Gegensatz zu der Wirkung bisher bekannter Formen von
Milanese-Fahrwerkmechanismen, wo, in Folge der Notwendigkeit der nach innen gerichtetenKomponente
der Garnspannung zum Ende jeder Querbewegung hin zu widerstehen, die Wirkung des
Antriebsgliedes eher darin lag, die Bewegung des Garnes einzuschränken, als eine
positive Führung bzw. Antrieb zu schaffen.
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Aus diesem Grunde war es bei den bisher bekannten Anordnungen notwendig,
daß die Antriebsglieder mit Führungen schlitzartiger Konstruktion versehen wurden,
so daß sie eine hintere Antriebs- bzw. Führungsflache und eine vordere Beschränkungsfläche
zur Kontrollbewegung des Garnes während des ersten Teiles jeder Querbewegung haben.
Da derartige Kontroll bzw. Steuerungsaktionen bei dem erfindungsgemäßen Aufbau nicht
länger notwendig sind, können die Antriebsglieder zumindest in der Theorie mit einseitigen
Führungen ausgebildet werden.
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In der Praxis jedoch ist es besser, wenn diese Führungen die Cher
übliche schlitzartige Konfiguration besitzen, infolge der Tatsache, daß die nach
außen gerichtete Bewegung des Garnes am Ende jeder Querbewegung, die sich aus der
Form der Führungsanordnung ergibt, wie schon vorher beschrieben, unabhängig vom
Einfluß der Antriebsführung ist und die bewirken kann, daß das Garn in dieser Stufe
sich etwas vor die Führung bewegt, so daß der zurückhaltende Effekt einer Vorderfläche
an der Führung in dieser Stufe wünschenswert sein kann.
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Obwohl die Veränderung in der vom Garn zurückgelegten Weglänge nur
im Bereich der beiden Enden des Querbewegungsfeldes von Bedeutung ist, wird die
Führungsanordnung vorteilhafter Weise durch ein einziges Glied gebildet, das sich
über das Querbewegungsfeld erstreckt.
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Allgemein gesprochen, kann die vom Garn durchlaufene Weglänge, wie
sie durch das Führungsglied festgelegt wird, über dem mittigen Teil des Querbewegungsfeldes
konstant sein und dann an jedem Ende des Feldes abnehmen, um den schon oben beschriebenen
Effekt herzustellen. Um die vergrößerte Weglänge herzustellen, muß das Garn von
der Einstellführung um das Führungsglied herum und danach zum Milanese-Mechanismus
verlaufen, um um dies zu erleichtern, kann das Führungsglied die Form einer glatten
gebogenen Stange oder eines Stabes besitzen, entlang derer das Garn durch den Milanese-Mechanismus
hin- und herbewegt werden kann. Im allgemeinen wird das Garn in einem gewissen Ausmaß
kehrtmachen bzw.
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einen Winkel ausbilden, nach dem es um das Führungsglied herum belaufen
ist, d.h., daß der Bereich des Garnes zwischen der Einstellführung und dem Garnführungsglied
einen Winkel im Bereich von 70 bis 1150 bildet mit einem Bereich des Garnes zwischen
dem Garnführungsglied und dem Milanese-Fahrwerkmechanismus.
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D ber£dhrung des Garnes von einer Antriebsführung aut innen Antriebsglied
auf eine Führung auf dem anderen Antriebsg-li.d an jedem Ende des QuerbewegutgSfeldeS
ist eine relativ einfache Sache bei niedrigen Betriebsge schwlndigkeåten inabesondere
wenn entgegengesett rotierende Antriebeglieder verwendet werden, die sich um beabatandete
Wellen drehen. Diese liegt daran, daß die Antriebsglieder sich entlang verschiedener
Wege an den Übergabepunkten bewegen, wobei die Führung, die vom
Garn
verlassen wird, zurückgezogen wirds um das Garn freizugeben, damit es von der sich
in entgegengesetzter Richtung bewegenden Führung übernommen werden kann.
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Unter solch optimalen Betriebsbedingungen ist es möglich, ohne Deflektoren
bzw. Ablenkeinrichtungen auszukommen, die das Garn aus der einen Führung zur anderen
an jedem Ende der Traverse ablenken. Für etwas höhere Betriebsgeschwindigkeiten
oder z.B., wenn konzentrische Scheiben als Antriebsglieder verwendet werden, ist
es wünschenswert, eine Ablenkeinrichtung an jedem Ende des Querbewegungsfeldes vorzusehen,
die eine Steuerungsfläche umfaßt, welche mit dem Garn zwischen den beiden Garnführungen
in Eingriff tritt, die an der Übergabe teilnehmen, wobei die Fläche in einer Spalte
angeordnet ist, die auf jeder Seite von einem Antriebsglied und seiner zugehörigen
Garn führung gebildet wird.
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Unter noch extremeren Bedingungen können solche Ablenkeinrichtungen
eingesetzt werden, wie sie in der weiter oben zitierten schwebenden Anmeldung beschrieben
worden sind, wobei der Betrieb derartiger Ablenkeinrichtungen sachlich durch die
Aufnahme einer Führungsanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung verbessert worden
ist.
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Ob solch eine Ablenkeinrichtung sich als notwendig erweist oder nicht
verbessert die tatsächliche Eliminierung jeglicher nrnaufrauhung die Qualität des
aufgewickelten Garns in jedem Fall.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemaßen
Garnwickelvorrichtung im Zusammenhang mit der beiliegenden Zeichnung näher beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Vorderansicht der erfindungsgernäßen Vorrichtung,
mit einem an der linken Seite der Traverse aufzuwickelnden Garn;
Fig.
la eine Teilansicht der in Fig. 1 gezeigt Konstruktion, welche die Antriebsglieder
unverdeckt durch die Führungsglieder zeigt; Fig. 2 und 2a entsprechend zu den Fig.
1 und la entsprechende Ansichten, wobei das Garn jedoch auf der rechten handliegenden
Seite der Traverse gezeigt wird; Fig. 3 eine Draufsicht, und Fig. 4 eine Seitenansicht.
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Die gezeigte Wickelmaschine ist in vielerlei Hinsicht derjenigen ähnlich,
die in den Figuren 5, 6 und 7 der schon oben erwähnten DE-OS gezeigt wird, mit der
Ausnahme, daß ein zusätzliches Führungsglied erfindungsgemäß hier vorliegt, das
später beschrieben wird und daß das hauptsächlichste Neuheitsmerkmal der vorliegenden
Erfindung darstellt. Die Vorrichtung umfaßt ein Paar eng beabstandeter Antriebs
glieder in Form allgemein ovalförmiger Scheiben 2 und 2', wobei die Scheibe 2 in
durchgehender Linie dargestellt ist, während die Scheibe 2' in gestrichelter Linie
gezeigt wird, um eine Unterscheidung zwischen den beiden zu erleichtern.
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Jede Scheibe ist mit einem Paar schlitzähnlicher Antriebsführungen
3 an jedem Ende ihrer Hauptachse versehen (wobei die Führungen auf den beiden Scheiben
in den Ansichten der Figuren 1 und 2 übereinander-liegen bzw. zueinander ausgerichtet
sind) und drehen sich um die Achsen 4 und 4', welche etwas voneinander beabstandet
sind, wobei die Scheibe 2 in einer Uhrzeiger entgegengesetzten Richtung angetrieben
wird, was durch den Pfeil angedeutet wird,
und wobei die Scheibe
2' in uhrzeiggerechter Richtung angetrieben wird, wie es durch den gestrichelten
Pfeil angedeutet ist. Das mit 6 bezeichnete Garn läuft über eine Garneinstell-Auslauführung
8 nach unten, die durch einen verschleißbeständigen Läufer gebildet wird.
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Von da verläuft das Garn nach unten um ein Garnführungsglied 10 herum,
welches die Form einer gebogenen Stange besitzt die im folgenden noch im einzelnen
beschrieben wird, und danach über das Querlauf- bzw. Milanese-Fahrwerk, das durch
die Rotationsscheiben 2 und 2' gebildet wird, bis hin zum Garnkörper 12, auf den
es aufgewickelt wird. Der Wickler ist präzisionsgerechter Art, wobei der Garnkörper
12 auf einer Antriebsspindel 14 gewickelt wird, die auf einem Schwenkarm (nicht
gezeigt) befestigt ist, damit sie sich von den Scheiben wegbewegen kann, wenn der
Garnkörperdurchmesser zunimmt. Eine Walze 15, welchen einen Spalt mit dem Garnkörper
12 bildet, wird durch den Garnkörper angetrieben und wirkt als Sensor, um die Geschwindigkeit
der Spindel 14 zu reduzieren, wenn der Garnkörper 12 sich derart aufbaut, so daß
beide eine konstante Flächengeschwindigkeit am Garnkörper 12 ergeben und ferner
um die aotationsgeschwindigkeit der Scheiben 2 und 2' zu verringern.
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Wie am besten aus der figur e5 h istgazeht das macht des Garn 6, naah
dem es um das Führungsglied 10 herumgelaufen ist, eine Kehrtwendung3 so daß der
Garnverlauf zwischen der Einstellführung 8 und des Garnkörper 12 einen spitsen Winkel
A ausbildet. In der Praxis hat es aich herausgestellt, daß ein Winkel im Bereich
von 900 zufriedenstellend ist. Die Aufnahme des Führungsgliedes 10 nacht den vom
Garn durchlaufenen Weg von der Einstellführung 8 zum Garnkörper 12 beträchtlich
länger, als wenn es von 8 nach 12 direkt verlaufen würde. Wie am besten aus Figur
3
ersichtlich, ist das Glied 10 derart gebogen, so daß die vom
Garn 6 durchlaufene Weglänge beim Verlauf über dem mittigen Teil des Garnkörpers
12 annähernd konstant ist, wobei das Ausmaß der Verlängerung des Garnweges durch
das Glied 10 (in Beziehung zum direkten Weg in Abwesenheit des Gliedes 10) ebenfalls
annähernd konstant ist. Wenn sich das Garn 6 von einem Ende zum anderen Ende des
Garnkörpers hinüberbewegt, überstreicht es das Glied 10, wobei Figur 3 seine Begrenzungsstelle
am links liegenden Ende in durchgehenden Linien und am rechtsliegenden Ende in gestrichelten
Linien bei 6' zeigt. Während sich das Garn entweder der einen oder der anderen dieser
beiden extremen Stellungen nähert, wird die vom Garn durchlaufene Weglänge zwischen
der Einstellführung 8 und dem Garnkörper 12 durch die Form des Gliedes 10 gesteuert.
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Obwohl der Bereich, wo das Garn das Glied 10 berührt, sich nach außen
in einer allgemein parallelen Richtung zur Achse des Garnkörpers fortbewegt, wird
die entstehende Vergrößerung der Weglänge in axialer Richtung durch die Krümmung
des Gliedes 10 in Bezug zum Garnkörper kompensiert, wobei die Krümmung eine Verringerung
der Weglänge in querlaufender Richtung erzeugt. Wenn die beiden Wirkungen genau
ausbalanciert sind, bleibt die esamtweglänge konstant und die Spannung im Garn hat
keine resultierende Wirkung auf seine Bewegung. Falls jedoch, wie es bevorzugt ist,
eine schwache Abnahme in der Gesamtweglänge auftritt, während sich das Garn nach
außen bewegt, bewirkt die Spannung im Garn, daM es dazu neigt, sich hin zu einer
Position verringerter Weglänge zu bewegen. Mit anderen Worten, bewegt die Spannung
das Garn entlang der Traverse nach außen,und zwar unabhängig von der Führung 3,
welche es antreibt, so daß die zwischen den Umkehrpunkten Y -gemessene Entfernung
auf dem Führungsglied 10 größer ist, als die Entfernung X - X' zwischen der Führung
3 auf den Garnantriebsgliedern 2 - 2' beim Garnübergang an jedem Ende des Querbewegungsfeldes.
Als Ergebnis dessen neigt
das Garn dazu, sich von der hinteren
oder Antriebskante des Schlitzes 3 in der entsprechenden Scheibe 2 oder 2' wegzubewegen
und in den Bereich der Mitte des Schlitzes hineinzugleiten. Die (>egenwart der
Fötderkante des Schlitzes verhindert dabei, daß das Garn sich zu weit von der hinteren
oder Antriebskante wegbewegt.
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Die Wirkung wird am besten in Verbindung mit Figur la beschrieben,
die das Garn 6 zeigt (in der Endansicht als Punkt) in Beziehung zu den gegenüberliegenden
Kanten des Schlitzes 3 in der Scheibe 2, die es gerade verläßt und ebenfalls in
Beziehung zu den Kanten des Schlitzes 3 in der Scheibe 2', in die es gerade eintritt.
Die Figur 2a zeigt eine ähnliche Beziehung an dem gegenüberliegenden Ende der Traverse
bzw. Querbewegung und braucht deswegen nicht im einzelnen beschrieben zu werden.
Zur Erleichterung der Beschreibung sind die hintere und vordere Kante des Schlitzes
3 in Scheibe 2 mit 3 A und 3P bezeichnet und die entsprechejiden Kanten im Schlitz
3 in der Scheibe 2' sind mit 3 R' und 3 F'. Kurz vor der in Figur la gezeigten Stellung,
ist das Garn 6 durch die Antriebs- bzw. Führungsfläche 3 R nach links geführt worden
und hat sich dann etw,s vor diese Fläche bewegt, infolge des Einflusses des Führungsgliedes
10. Infolge der Beabstandung zwischen den Achsen 4 und 4' ist die Antriebs- bzw.
Führungsfläche 3 R', auf die das Garn 6 überführt wird, nach links von der Fläche
3 R beabstandet und bewegt sich nach oben und rechts, um so die Kontrolle bzw. Steuerung
des Garnes 6 zu übernehmen. Anstatt irgendeiner Tendenz für das Garn 6, sich über
die Traverse nach innen zu bewegen, d.h. nach rechts im Vergleich zu Figur la, hat
sich das Garn etwas nach links bewegt und die Fläche 3 R' muß eine positive Kraft
nach rechts ausüben, up eine Zunahme der Weglänge zu ermöglichen, die durch die
Form
des Führungsgliedes 10 bewirkt wird.
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Obwohl ein ausreichender Ubergang bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten
auf der gerade beschriebenen Grundlage erhalten werden kann, ist es bei höheren
Geschwindigkeiten wünschenswert, den Betrieb mittels eines Ablenkers 16 zu unterstützen,
der im Spalt zwischen den Scheiben 2 und 2' angeordnet ist, und unter dern das Garn
6 hindurchläuft, um sicherzustellen, daß es nicht über die Ecke der Fläche 3 R'
wegläuft. Ein weiterer Deflektor bzw.
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Ablenker 18, der zwischen den Scheiben und dem Führungsglied 10 angeordnet
ist, wie es am besten aus Figur 3 ersichtlich ist, wirkt, um das Garn nach oben
abzulenken, hat aber ebenfalls die Funktion eines Stoppers, um zu verhindern, daß
das Garn zu weit nach außen läuft, d.h.
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nach links im Vergleich zu den Figuren 1 und la, unter dem Einfluß
des Führungsgliedes 10 bei höheren Geschwindigkeiten. Ein Teil dieses als 18' gezeigten
Ablenkers ist tatsächlich verantwortlich für diesen Effekt. Dieses Problem tritt
nicht beim gegenüberliegenden Ende der Querbewegung auf, wie es in den Figuren 2
und 2a illustriert wird, da das Garn von der äußeren Scheibe 2' auf die innere Scheibe
2 überführt wird, d.h. auf die näher am Garnkörper 12 liegende Scheibe. Um den Übergang
jedoch zu unterstützen, wird ein oberer Ablenker 20 im Spalt zwischen den Scheiben
angeordnet, wobei ein Teil 20' für die tatsächliche Anhebung verantwortlich ist.
Zusätzlich wird ein unterer Ablenker 22 außerhalb der äußeren Scheibe 2' angeordnet,
d.h. zwischen der äußeren Scheibe und dem Führungsglied 10. Diese Ablenker arbeiten
annähernd in der gleichen Weise, wie in der früheren Anmeldung beschrieben worden
ist, so daß keine weitere Beschreibung an dieser Stelle notwendig ist.
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Die Wirkung des Führungsgliedes 10, die eine nach außen gerichtete
Kraft auf dem Garn an jedem Ende der Traverse hervorruft, hängt sowohl von seiner
Form als auch von seiner Stellung ab, wobei letztere in erster Linie für die Gesamtverlängerung
des Garnweges verantwortlich ist, und erstere für die Variation in der Länge. Wie
leicht zu ersehen, verläuft das Glied 10 an seinen Enden bei 24 gerade und ist in
Halterungen 25 befestigt, in denen es regelmäßig eingestellt werden kann. Aus Figur
II geht hervor, daß die Einstellung in entgegengesetzter Uhrzeigerrichtung die Gesamtweglänge
verringert und den Winkel A erhöht, während die Einstellung in entgegengesetzter
Richtung den entgegengesetzten Effekt hervorruft.
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Wie schon vorher erwähnt, ist der Aufrauh- oder Rupfeffekt am größsten
zu Beginn der Aufwicklung des Garnkörpers, so daß eine größere Kompensation vom
Glied 10 zu diesem Zeitpunkt verlangt wird. Unter gewissen Umständen kann es deshalb
für die Weglänge des Garnes notwendig sein, zu Beginn der Wicklung größer als später
zu sein, wobei für das Glied 10 eine automatische Einstellung in entgegengesetzter
Uhrzeigerrichtung, wie in Figur 4 ersichtlich, während des Aufwicklungsvorganges
erforderlich ist. Im allgemeinen jedoch kann eine Kompromiß-Stellung erreicht werden,
derart wie sie in Figur 4 gezeigt wird, in der die Garnweglänge zufriedenstellend
für alle Wicklungsstufen ist. Das Aufrauhen des Garnes beim Uberführungs- bzw. Ubergabepunkt,
welches fast völlig mittels der erfindungsgemäßen Konstruktion überwunden worden
ist, tritt bei verschiedenen Arten von Antriebsgliedern, die verwendet werden können,
auf, obwohl es im allgemeinen verstärkt bei exzentrischen Rotationsgliedern vorliegt,
wie sie gerade im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben
worden
sind. Der erfindungsgemäße Aufbau ist nichtsdestotrotz sehr vorteilhaft, wenn andere
Formen von Antriebsgliedern bzw. Führungsgliedern verwendet werden, insbesondere
bei konzentrischen Rotationsgliedern. Bei einem derartigen Aufbau kann praktisch
jegliche Aufrauhwirkung eliminiert werden, jedoch ist die am Garn zusätzlich angebrachte
Steuerung an jedem Ende der Traverse im allgemeinen nicht ausreichend, einen einwandfreien
Übergang zu erzielen, ohne daß eine Ablenkanordnung unterstützend eingesetzt wird.
Dementsprechend ist es bei einer konzentrischen Anordnung bevorzugt, ein System
von Ablenkern zu verwenden, wie es in der schon erwähnten DE-OS beschrieben und
beansprucht wird. Mit exzentrischen Rotationsgliedern sind viel einfachere Deflektoren
bzw.
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Ablenker, die vorher beschrieben worden sind, ausreichend und können
gänzlich in Fortfall kommen, wenn die Betriebsgeschwindigkeit relativ niedrig sind.