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Verfähren zur Vereinfachung der Herstellung von Ver-
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bindungen zwischen vorbestimmten Teilnehmeranschlüssen in Fernmelde-,insbesondere
Fernsprechvermittlungsanlagen mit zentraler Steuerung Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Vereinfachung der Herstellung von Verbindungen zwischen vorbestimmten
Teilnehmeranschlüssen in Fernmelde- , insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen
mit zentraler Steuerung, wobei zur Herstellung solcher Verbindungen Sonderkennzeichen
abgegeben werden, und die zentrale Steuereinrichtung über einen Arbeitsspeicher
verfügt, in dem alle Anschluß-und Verbindungsdaten entsprechend dem aktuellen Stand
abgelegt sind.
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Für Personen, die häufig telefonieren müssen und dabei immer wieder
die gleichen Verbindungen meist zu Mitarbeitern herstellen, ist es vorteilhaft,
wenn solche Verbindungen auf einfache Art aufgebaut werden können.
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Einrichtungen, die diesen Fernsprechkomf ort bieten, werden besonders
häufig in Nebenstellenanlagen angewendet, wobei mit einer sogenannten Schnellrufeinrichtung
per Tastendruck vorbestimmte Anschlüsse direkt anrufbar sind.
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Eine solche Einrichtung ist beschrieben in den EN-Nachrichten, Heft
79 (1963) auf den Seiten 11 bis 16.
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In einer Abbildung ist dargestellt, wie ein Schnellruf apparat mit
einem Schnellrufrelaissatz verbunden ist, und wie vom Schnellrufrelaissatz aus die
verschiedenen Teilnehmer angesteuert werden können. Der Schnellrufrelaissatz stellt
eine eigenständige Vermittlungseinrichtung dar, woran die vorbestimmten Anschlüsse
über ein eigenes Leitungsnetz angeschlossen sind. Dadurch ist es erforderlich, daß
für die quasi doppelt beschalteten Schnellrufteilnehmer ein gegenseitiger Austausch
der Besetztkriterien zwischen der Nebenstellenanlage und der Schnellrufeinrichtung
erfolgt. Das bedeutet zusätzlich zu dem Aufwand des Sprechwegenetzwerkes weitere
Verbindungsadern und Aufwand an Schaltmitteln. Besonders dann, wenn innerhalb einer
Vermittlungsanlage mehrere solcher Schnellrufeinrichtungen vorhanden sind, macht
sich die aufwendige Art der Anordnung stark bemerkbar.
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Deshalb ist man bei modernen Nebenstellenanlagen mit zentraler Steuerung
dazu übergegangen, solche Funktionen mit in die Steuerung einzubeziehen, so daß
keine separate Koppeleinrichtung benötigt wird und keine zusätzlichen Leitungen
erforderlich sind.
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Lediglich der Schnellrufapparat enthält die zur vereinfachten Herstellung
von Verbindungen notwendigen Tasten. Diese sind dann über ein zusätzliches Leitungsbündel
an die Vermittlungsanlage angeschlossen.
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Damit nun der gewünschte Teilnehmer mit einem Tastendruck angesteuert
werden kann, muß dessen Adresse oder Rufnummer ermittelt werden. Zu diesem Zweck
wird die mit dem Tastendruck abgegebene Information einem Speicher angeboten, der
daraufhin die an der angesteuerten Stelle eingespeicherte Rufnummer oder Adresse
liefert.
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Die Funktion einer derartigen Einrichtung ist in dem Aufsatz 'tEonzentrierte
Ergänzungseinrichtung für Fernsprechnebenstellenanlagen beschrieben, der abgedruckt
ist in den EN-Nachrichten von 1974 (Heft 75) auf den Seiten 27 bis 33. Unter dem
Begriff Direkttastenwahl ist auf Seite 31 beschrieben, daß für mit Direktruftasten
ausgerüstete Teilnehmer über die Steuerung von einem Rechner gespeicherte Xeilnehmeradressen
ausgegeben werden. Es ist hier für jeden Teilnehmer, der diese Möglichkeiten nutzen
will, ein eigener Speicherbereich erforderlich, wo unter einer jeweils mit einem
Tastendruck ansteuerbaren Speicherzelle die Adresse des anzuruf enden Teilnehmers
eingespeichert ist.
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Wenn auch diese Ausführungsart einer Schnellrufeinrichtung gegenüber
der zuerst beschriebenen Art einen erheblichen Fortschritt darstellt, so bedeutet
doch das Bereitstellen eines individuellen Speicherbereiches für jeden Schnellrufapparat
einen erheblichen Aufwand. Auch das nachträgliche Hinzufügen weiterer solcher Speicherbereiche
kann zu Schwierigkeiten führen, wenn die Speicherorganisation innerhalb einer Vermittlungsanlage
durch bestimmte Steuerprogramme vorgegeben ist.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, das
keine zusätzlichen Sohaltmittel oder separate Speicherbereiche für die Ueilnehmeranschlüsse
erfordert, die mit einfachen Prozeduren Verbindungen zu vorbestimmten Teilnehmern
aufbauen können.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfogt dadurch, daß die zur Ansteuerung
der Anschlußdaten dienenden numerischen Adreßdaten der vorbestimmten, vorzugsweise
zu Paaren zusammengefaßten, aufgrund eines Sonderkennzeichens
miteinander
zu verbindenden Teilnehmeranschlüsse sict um einen bestimmten, für die betreffende
Vermittlungsanlage einheitlichen Betrag unterscheiden, und daß bei der Abgabe des
Sonderkennzeichens durch einen dXctigen Teilnehmeranschluß die Adreßdaten des von
diesem gewünschten Teilnehmers unter Berücksichtigung des bestimmten Betrages aus
den Adreßdaten des ruf enden Teilnehmeranschlusses gewonnen werden.
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Mit diesem Verfahren ist innerhalb der Steuereinrichtung jedem Teilnehmer
im einfachsten Fall ein Partner zuordenbar, indem dessen Anschlußdaten in einem
bestimmten Abstand zu eigenen Anschlußdaten im Arbeitsspeicher angeordnet werden.
Es kann dabei durch Vergabe jeweils einer Berechtigung bewirkt werden, daß beide
Teilnehmer gegenseitig sich in vereinfachter Weise anrufen können, wobei jeweils
das gleiche Sonderkennzeichen abgegeben wird. Auch andere paarweise im gleichen
Abstand angeordnete Teilnehmerdaten führen dazu, daß diese Teilnehmer beide oder
auch nur einer allein den jeweiligen Partner erreichen können, wenn die entsprechende
Berechtigung zugeordnet ist. Unabhängig von der Zahl der auf diese vereinfachte
Weise aufbaubaren Verbindungen wird von allen dazu berechtigten Teilnehmern immer
das gleiche Sonderkennzeichen abgegeben.
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Mit den in den weiteren Patentansprüchen aufgezeigten Weiterbildungen
der Erfindung lassen sich je nach Bedarf Modifikationen der Merkmale erreichen.
So kann zur Einleitung einer vereinfachten Verbindungsherstellung auch eine Wahlinformation
dienen, wobei dann auch am Fernsprechapparat eines zu einer solchen Verbindung berechtigten
Anschlusses keine Veränderungen erforderlich sind. Je nach freier Rufnummernkapazität
können
auch mehrere Ziffern zur Herstellung verschiedener Verbindungen benutzt werden.
Prinzipiell ist es möglich> einem Teilnehmer mehr als einen vorbestimmten Partner
zuzuordnen und auf diese Weise innerhalb einer Fernsprechanlage mehrere solche wie
Schnellrufeinrichtungen funktionierende Gruppen zu bilden. Auch die Merkmale der
Vorzimmertechnik können insbesondere bei der Bildung von Zweier-Teams auf diese
Weise ohne peripheren Aufwand innerhalb einer Anlage verwirklicht werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von
Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigt: Fig.1 das Blockschaltbild einer Fernsprechvermittlungsanlage
Fig.2 die Anordnung der Anschlußdaten im Arbeitsspeicher Die einzelnen Fernsprechteilnehmer
Tin sind über Teilnehmerschaltungen TS mit einem Koppelfeld ES verbunden.
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ueber dieses Koppelfeld werden alle Verbindungen innerhalb der Vermittlungsanlage
hergestellt. Dazu dient eine Koppelfeldsteuerung EF-SU, die von der zentralen Verarbeitungseinheit
ZVE die Einstellbefehle erhält.
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Die zentrale Verarbeitungseinheit erhält ihre Eingangsinformationen
über einen Eingabepuffer EP, der mit einer Vorverarbeitungseinheit VVE verbunden
ist. Die Vorverarbeitungseinheit nimmt alle peripheren Änderungen (Schleifensustände)
auf und gibt sie an den Eingabepuffer weiter. Aush Wahlinformationen, wenn sie in
Form von Gleichstromimpulsfolgen abgegeben werden, gelangen auf diesem Weg zur zentralen
Verarbeitungseinheit. Für die Aufnahme von Tastwahlinformationen z.B.
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nach dem Mehrfrequenzverfahren steht ein Wahlaufnahmesatz WAS zur
Verfügung. Auch dieser Wahlaufnahmesatz
gibt seine Informationen
über die Vorverarbeitungseinrichtung an die zentrale Verarbeitungseinheit weiter.
tber die Vorverarbeitungseinrichtung VVE kommen demnach auch die Informationen in
die zentrale Verarbeitungseinheit, die zur vereinfachten Herstellung von Verbindungen
dienen.
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Um eine Verbindung aufbauen zu können, muß die zentrale Verarbeitungseinheit
aufgrund der im Programmspeicher PSP gespeicherten Programme mit der zentralen Recheneinheit
ZRE unter anderem auch den Inhalt des Arbeitsspeichers AS abfragen. In diesem Arbeitsspeicher
sind unter jeweils einer Adresse für jeden Anschluß die zugehörigen Anschluß-und
Verbindungsdaten abgelegt. Bei den Anschlußdaten handelt es sich beispielsweise
um die Rufnummer des Anschlusses, dessen Berechtigung, dessen Art (Tastwahl, Impulswahl)
und andere. Unter den Verbindungsdaten wird der aktuelle Zustand des Anschlusses
(frei, besetzt) und die mit diesem Anschluß bestehende Verbindung zu einem anderen
Teilnehmer oder einer Externleitung verstanden.
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Außer den bereits erwähnten in der zentralen Verarbeitungseinheit
ZVE befindlichen Teilen (ZRE,PSP,EP und AS) gibt es noch einen Ausgabepuffer AP
und ein Arbeitsregister AR. ueber den Ausgabepuffer gelangen Befehle von der zentralen
Recheneinheit ZRE an alle peripheren Steuereinheiten. Wie in der Zeichnung angedeutet,
gehören dazu die Anschlußschaltungen, Wahlaufnahme sätze und die Koppelfeldsteuerung.
Das Arbeitsregister AR dient dazu, während eines Verbindungsaufbaues anfallende
Daten kurzzeitig zwischenzuspeichern.
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Im folgenden wird nun beschrieben, wie auf vereinfachte
Weise
die Herstellung von Verbindungen zwischen vorbestimmten Teilnehmeranschlüssen vor
sich geht. Das die Herstellung einer solchen Verbindung einleitende Sonderkennzeichen
wird von der Vorverarbeitungseinrichtung erfaßt. Dabei liegt auch fest, welcher
Teilnehmer dieses Sonderkennzeichen abgegeben hat. Die Identität des Teilnehmers,
der das Sonderkennzeichen abgegeben hat, gelangt entweder auf direktem Weg vom Teilnehmeranschlußorgan
in die Vorverarbeitungseinrichtung, oder es wird festgestellt, daß ein Wahlaufnahmesatz
an der Verbindung beteiligt ist. Unter des Adresse des Wahlaufnahmesatzes im Arbeitsspeicher
ist abgelegt, mit welchem Teilnehmer der Wahlaufnahmesatz verbunden ist. So wird
auch in diesem Fall auf einfache Weise festgestellt, um welchen anrufenden Teilnehmer
es sich handelt.
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Nun wird zunächst die diesem Teilnehmer zugeordnete Speicherzeile
im Arbeitsspeicher angesteuert und diese Adresse zwischengespeichert. Da der ganze
Steuerungsvorgang durch ein Sonderkennzeichen, das eine Vereinfachung der Verbindungsherstellung
bewirken soll, eingeleitet wurde, wird nun ein fester Betrag B zu dieser Adresse
addiert. Es ergibt sich daraus eine neue Adresse, unter der die Speicherzeile des
anzurufenden Teilnehmers angesteuert werden kann. Bei der Ansteuerung dieser Zeile
wird festgestellt, ob der gewünschte Teilnehmer frei-oder besetzt ist. Davon abhängig
wird nun, wie in Vermittlungsanlagen üblich, die Verbindung zwischen den beiden
Tailnehmern hergestellt. Wie aus Fig.2 hervorgeht, wird in diesem einfachen Fall
der Betrag B zur Adresse 3 hinsuaddiert.
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Die Adresse des anzuruf enden Teilnehmers ergibt sich dabei aus der
Summe 3 + B. Wenn nur der Fall der Addition vorgesehen ist, so bedeutet dies, daß
nur ein jeweils zur Abgabe des Sonderkennzeichens berech-
tigter
Teilnehmer einen Partner anrufen kann.
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Soll jedoch dieser Partner umgekehrt auch die Möglichkeit haben den
jeweils anderen Teilnehmer auf die gleiche einfache Art zu erreichen, so muß es
auch möglich sein, den Betrag B von einer Adresse zu subtrahieren. Zu diesem Zweck
ist dann in der Speicherzeile eines solchen Teilnehmers ein Kennzeichen K eingespeichert,
das angibt, daß nun der Betrag B von der angesteuerten Adresse zu subtrahieren ist.
Auf diese Weise ist es möglich, daß jeweils zwei immer im gleichen Abstand B angeordnete
Teilnehmeranschlußdaten den Teilnehmern erlauben, sich gegenseitig aufsereinfachte
Art anzurufen.
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Wenn mehr als zwei Teilnehmer zu einer Gruppe vorbestimmter Teilnehmer
zusammengeschaltet werden sollen, so sind dazu mehrere Sonderkennzeichen erforderlich,
wobei zu jedem einzelnen Sonderkennzeichen dann ein anderer Betrag B zugeordnet
ist. Wenn diese Beträge B innerhalb der Vermittlungsanlage einheitlich festgelegt
sind, so können sich beim Vorhandensein von sehr vielen, auch mit unterschiedlichen
Anzahlen von Teilnehmern bestückten Gruppen Schwierigkeiten in der Anordnung solcher
Anschlußdaten im Arbeitsspeicher ergeben. Bei der Festlegung nur eines Betrages
B, unter der Voraussetzung, daß es nur Zweier-Teams gibt, sind diese Schwierigkeiten
zu beherrschen. Um nun bei der Einteilung und Anordnung von Anschlußdaten für Teilnehmer,
die auf vereinfachte Art sich gegenseitig anrufen können nicht allzusehr eingeengt
zu sein, gibt es auch die Möglichkeit, den jeweils zu addierenden oder zu subtrahierenden
Betrag B innerhalb einer Speicherzeile anzuordnen, die einem zur vereinfachten Herstellung
von Verbindungen berechtigten Teilnehmer zugeordnet ist. Besonders dann, wenn zu
einer bereits
bestehenden Gruppe von Teilnehmern ein weiterer Anschluß
hinzugefügt werden soll, dessen Adresse aber werden kann, nicht verändert / ist
eine Eintragung eines solchen Betrages B in die SpeicherzeiLe eines Teilnehmers
sinnvoll. Falls es erforderlich ist, mehrere solcher Beträge B in einer dem Teilnehmer
zugeordneten Speicherzeile einzuordnen, so muß durch das Programm festgelegt werden,
welcher Betrag für das jeweilige Sonderkennzeichen, das gerade einen Vermittlungsvorgang
ausgelöst hat, zuständig ist.
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L e e r s e i t e