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Die Erfindung betrifft ein Stahlbetonfertigteil ais verlorene
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Schalung für horizontale Rinqbalken an Kühltürmen mit Stahlbetonschale,
bestehend aus einer ein Segment des Rinqbalkens abformenden Platte, die unter Bildung
eines durchqehenden Formraumes beiderseits an benachbarte Platten anschlieRbar und
an die Stahlbetonschale mit einer Aufhängung anbringbar ist, deren Anschlüsse jeweils
im Bereich der Plattenenden und innerhalb des Rinbalkens an der Kühlturmschale anqeordnet
sind.
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Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf sogenannte Schale Kühltürme,
welche zur Rückkühlung des Kühlwassers von Kraftwerken größerer Leistung verwendet
werden und daher eine verqleichsweise große Höhe und ein großes Volumen aufweisen.
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Bei solchen aus dünnwandigen Stahlbetonschalen bestehenden Kühltürmen,
welche meistens die Form eines Rotationshyperboloides aufweisen, muß die Schale
beulsicher sein und ein vorgegebenes Schwingungsverhalten zeigen. Die Anordnung
eines oder mehrerer Ringbalken an der Außen und/oder Innenseite der Kühlturmschale
führt' zu einer wesentlichen Verbesserung dieser Verhältnisse. Solche Rinbalken
werden in der Reqel bereits bei der Errichtunq der Kühlturmschale in Ortbeton mitgebaut,
können aber auch später angebracht werden, wenn nachträqlich insbesondere die Beulsicherheit
und das Schwingungsverhalten eines bereits stehenden Kühlturmes verbessert werden
sollen.
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Da die Fertiqung des Ringbalkens wegen der qroßen Höhe des Kühlturmes
und Dünnwandigkeit der Kühlturmschale mit erheblichen Schwierigkeiten, insbesondere
beim Abschalen des Ringbalkenquerschnittes Verbunden ist, versucht man beim Bau
solcher Rinqbalken in Ortbeton verlorene Schaltungen einzusetzen. Hierfür geeignete
Fertigteile, die meistens mit einem Kran manipuliert
werden müssen,
sollen sich einerseits leicht und zuverlässig an der Kühlturmschale befestigen lassen,
andererseits aber sollen die Fertigteile im Interesse eines möqlichst geringen Gewichtes
nur solche Teile aufweisen, die zur Bildung des Formenraumes beitragen und deshalb
in den Ringbalken einbezogen werden können.
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Ein Fertiqteil in Form einer bewehrten Platte aus Beton mit den eingangs
beschriebenen Merkmalen ist bereits bekannt (DE-OS 27 59 087). Diese Platte bildet
mit einer an ihrer AuRenkante angeordneten Aufkantung zusammen mit der Kühlturmschale
den Querschnitt eines nach oben offenen Troqes, welcher seinerseits den mit der
Bewehrung und mit Ortbeton zu beschikkenden Formraum bildet, sobald mehrere Fertigteile
an der Kühlturmschale befestigt sind. Die dazu erforderlichen Aufhängunger sind
unter sich gleich. Jede Aufhängung hesteht kühlturmschalenseitiq aus einem in der
Schale befestigten und nach innen vorstehenden Element, an Sic;hweils je ein schräger
und ein im wesentlichensenkrechter Zuganker anschließen lassen, die ihrerseits in
der Platte bereits im Fertigteilwerk befestigt werden.
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Die Anordnunq der Zuqanker ist dabei so getroffen, daß die Platte
sich mit ihrer der Aufkantung gegenüberliegenden Seite der zumeist schräg verlaufenden
Wühlturmschale anlegen kann.
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C,leichzeitig wird durch die Aufhängung ein Andruck an der Kühlturmschale
erzeugt, der eine Dichtung belastet, welche das Austreten von Beton zwischen der
Kühlturmschale und der ihr zugeordneten Plattenkante verhindert.
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Um den Ringbalken festzulegen, erhält die Kühlturmschale Ausnehmuncren.
Diese Ausnehmungen befinden sich im Bereich der sich aneinander anschließenden Radialkanten
benachbarter Platte und
werden zusammen mit den Plattenfugen mit
Ortbeton vergossen, nachdem in dem Formraum die Bewehrunq des Ringbalkens eln(4ebracht
worden ist.
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In der Praxis erweist sich die Aufhängung als nachteiliq.
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Denn die an jeder Befestigungsstelle vorhandenen Zuganker durchqueren
den Arbeitsraum oberhalb des Formraumes und enqen diesen deshalb ungünstig ein.
Teile der Aufhängung liegen nach der Fertigstellung des Rinqbalkens einschließlich
des in der Kühlturmschale sitzenden Anschlußeiementes frei und sind daher u.a. der
Korrosion ausqesetzt. Die erwähnten Ausnehmungen in der Kühlturmschale sind insbesondere
dann schwer anzubringen, wenn ein Ringbalken nachträqlich an einen Kühl turm angebracht
werden soll, stellen sonst aber auch einen erheblichen Mehraufwand dar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fertiqteil der eingangs
beschriebenen Art auszubilden, das die Teile seiner Aufhängung im wesentlichen adErhalb
der Projektion des Formraumes und so angebracht werden können, daß sie sich einschließlich
ihrer Befestigung an der Kühlturmschale mit Ortbeton berdecken lassen.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufqabe dadurch gelöst, daß jeder am
Fertigteil angeordnete Anschluß aus einer Öse besteht, die nach oben aus einer kühlturmschalenseitig
an der Platte angeordneten und mit dieser monolithischen Konsole vorsteht sowie
an einer Konsolen- bzw. Plattenbewehrung befestigt ist, und daß die Öse an dem vorstehenden
Ende eines in die Kühlturmschale eingegossenen oder qebohrten Ankerseinssannbar
ist.
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Durch die Konsole vergrößert man die Auflagefläche des Fertigteiles
auf der Kühlturmschale erheblich und kann daher über die Flächen zunächst zwei dieser
Konsolen sowie über die Einspannunq der Ösen ein verhältnismäßig qroßes Lastmoment
der Hatte auf der Kühlturmschale gefahrlos abtraqen, wodurch man den Anker und damit
die Öse soweit in Richtunq auf den Boden des Formraumes verleqen kann, daß die Teile
beim Einbringen des Ortbetons mit vergossen werden können. Deswegen erübriqen sich
besondere Ausnehmungen in der Schale, die später ihrerseits mit Ortbeton zu vergießen
sind. Die in der Platte auftretenden Momente kann man durch eine entsprechende Bewehrung
der Platte und der Konsolen aufnehmen. Da dann sämtliche Teile der Aufhängung innerhalb
des Formraumes und unmittelbar an der Kühlturmschale liegen, ist der Zugang zum
Formraum nicht beschränkt. Das hat technische Vorteile, insbesondere beim Einlegen
der flewehrungsstahle und bei der Herstellung der Verbindungen zwischen Kühlturmschale
und Rinqbalken.
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Vorzugsweise und gemäß einem weiteren Merkmal der>Erfindung steht
die Konsole aus Platte nach oben vor und weist kühlturmschalenseitig eine Anlagefläche
auf, die im wesentlichen parallel zur Ebene einer die Ösen traqenden Platte verläuft,
welche auf dem Ankerende in einem entsprechenden Abstand von der Kühlturmschale
festlegbar ist. Die Einspannung der Ösenplatte kann mit Hilfe einer Verschraubung
vorgenommen werden.
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Es ist ferner vorteilhaft, wenn die den Segmentenden zugeordneten
Plattenkanten senkrecht zur Plattenebene derart abgeschrägt sind, daß sie zusammen
mit einer benachbarten Plattenkante die radialen Wände eines sich von oben nach
unten verjüngenden Aufnahmeraumes einer elastischen bzw. elastomeren Betonabdichtung
des Formenraumes bilden. Auf diese Weise kann das Austreten von Beton zwischen einander
benachbarten Fertigteilen
verhindert werden. Im übrigen sorgt die
Einspannun(l der Ösenplatte im Zusammenhanq mit der Abstützung der Platte auf der
Kühlturmschale dafür, daß an dieser Stelle die für die Abdichtung nötigen Flächen
richtig aneinander liegen. Deswegen ist gemäß einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung vorgesehen, daß die Platte einer der horizontalen Krümmung der Kühlturmschale
entsprechend gekrümmte Anlagefläche aufweist.
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Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der
Figuren in der Zeichnung; es zeigen Fig. 1 in abgebrochener Darstellung die Schale
eines Kühlturms und ein Stahlbetonfertiqteil in an die Schale angebrachtem Zustand
im Querschnitt bzw.
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im Schnitt längs der Linie I-I der Fia. 2, Fiq. 2 eine Draisicht
auf den Geqenstand der Fig. 1, wobei die Kühlturmschale weggelassen ist, Fig. 3
einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt längs der
Linie IV-IV der Fis. 2, Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V der Fiq. 3 und
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI der Fig. 2.
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Die schräg genigt verlaufende Schale 1 soll auf ihrer Außenseite 2
mit einem Ringbalken versehen werden, der gemäß dem darqestellten
Ausführungsbeispiel
nachträglich angebracht werden soll.
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Zu diesem Zweck werden auf einem horizontalen Kreis im Abstand voneinander
Bohrungen 3 angebracht, welche die Kühlturmschale 1 senkrecht durchsetzen. Diese
Bohrungen nehmen jeweils einen Ankerbolzen 4 auf, der sich auf der der Fläche 2
gegenüberliegenden Fläche 5 mit einer Unterlegscheibe 6 und einem Sechskantkopf
7 abstützt. Das Ende des Bolzens ist mit Gewinde bei 8 versehen und kann dementsprechend
eine Mutter 12 sowie Unterlegscheiben 13, 14, 15 sowie eine der Verspannung des
Ankers mit dem Kühl turm dienenden Abstandsbuchse 16 oder Mutter aufnehmen. Jeder
der Bolzen 4 ist Teil eines Anschlusses, der allgemein mit 17 bezeichnet ist. Alle
Anschlüsse sind unter sich gleich.
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Je zwei der Anschlüsse 17 dienen zur Befestigung eines allgemein mit
18 bezeichneten Stahlbetonfertigteiles, das als verlorene Schalung für den in Ortbeton
herzustellenden Rinqbalken dient.
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Das Stahlbetonfertigteil hat einen L-förmigen Querschnitt, der von
einer Platte 19 und einer Aufkantung 20 an der der Kühlturmschale 1 abgewandten
Längskante 21 gebildet wird. Die gegenüberliegende Längskante 22 der Platte 19 hat
eine Dichtung 23, welche den von der Platte 19, der Aufkantung 20 und einem dazu
gehöriqen Abschnitt der Kühlturmschale lgebildetenFormraumabdichtet, dessen obere
Begrenzunq bei 24 in Fig. erkennbar ist. Wie ersichtlich liegt die obere Begrenzung
24 oberhalb sämtlicher Teile der Aufhängung 17, so daß diese mit Ortbeton abqedeckt
sind, sobald der Ringbalken geqossen ist.
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Die Anschlüsse für die Aufhängung 17 am Fertigteil 18 sind unter sich
qleich, und gemäß dem darqestellten Ausführungsbeispiel trägt jedes Fertigteil 18
zwei dieser Anschlüsse, die allgemein mit 25 bzw. 26 bezeichnet sind. Sie liegen
allgemein an den
Plattenenden 27 bzw. 28, d.h. im Bereich der Ouerkanten
der Platte 19, deren Längskanten mit 21 und 22 bezeichnet sind. Die Anschlüsse sind
im übrigen an Konsolen 29 an»wehracht, welche mit der Platte 19 und den übrigen
Teilen des wertiqteiles monolithisch ausgebildet sind. Die Einzelheiten sind insbesondere
aus dem Querschnitt der Fig. 3 ersichtlich.
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Hiernach hat die Platte eine Längsbewehrung 30, die auch in der Aufkantung
20 vorhanden ist und Querbewehrungen 31, 44 Mit diesen Bewehrungen wirken zusammen
Bewehrungen 33 und Bewehrungen 34 der Konsole 29. An diesen Bewehrungsstahlen ist
eine Ösenplatte 35 befestigt (Fig. 5). Die Ösenplatte trägt eine Ausnehmung 36 für
das mit Gewinde versehene Ende des Bolzens 4 und steht mit diesem oberen Bereich
37 aus der Oberseite 38 der Konsole 29 vor.
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Die Konsole steht ihrerseits nach oben aus der Platte 19 vor und hat
kühlturmschalenseitig eine Anlagefläche 39. Die Ebene der Ösenplatte 35 und die
Anlagefläche 39 verlaufen parallel.
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Das bedingt einen Abstand zwischen der Rückseite 40 der Usen-Watte
35 und der Oberseite 2 der Kühlturmschale. Durch die Teile 12 bis 16 auf dem Bolzen
4 läßt sich gleichwohl die Platte 35 mit der Kühlturmschale 1 verspannen und so
in entsprechendem Abstand von der Kühlturmschale festleqen.
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Wie sich aus den Figuren 3 und 4 ergibt ist die Innenseite 42 der
Platte 19 durchgehend eben und auch die Aufkantung 20 hat eine durchgehend ebene
Innenseite 43. Die Querbewehrungen 44 verlaufen auf der größeren Breite der Platte
durchqehend in die Aufkantunq 20.
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Jedes Fertiqteil 18 ist an beiden Seiten einem weiteren Fertiteil
benachbart, das in Fig. 6 abgebrochen dargestellt und mit
50 bezeichnet
ist. Die ebenen Innenflächen 42 der Fertigteile 18 und 50 sind miteinander ausgefluchtet.
Die Querkanten 27, 28 der benachbarten Fertigteile 1S, 50 sind senkrecht zur Plattenebene
42 derart abgeschrägt, das sie zusammen radiale Wände eines sich von oben, d.h.
der Innenseite 42 nach unten, d.h.
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der Unterseite 51 der Fertigteile verjüngenden Aufnahmeraum 52 einer
elastischen bzw. elastomeren Abdichtung 53 des Formraumes bilden, in den Ortbeton
gegossen wird.
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Zur Herstellung des Ringbalkens werden zunächst, vorzugsweise mit
Hilfe eines Kranes, die Fertigteile 18, 50 auf die Bauhöhe der Kühlturmschale 1
angehoben und an den vorher angebrachten Ankern 4, wie aus Fig. 1 ersichtlich, befestigt.
Man kann selbstverständlich den Ringbalken abschnittweise bauen, wenn man den jeweiligen
Formraum in radialer Richtung abteilt.
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Nach Fertigstellung des Formraumes werden Bewehrungseisen in den in
Fig. 1 allgemein mit 54 bezeichneten Formraum eingelegt.
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Dann wird die Bewehrung in üblicher Weise fertiggestellt. Danach erfolgt
das Ließen von Ortbeton bis der Formraum bis zum Niveau 24 (Fig. 1) gefüllt ist.
Danach ist der Ringbalken fertiggestellt, d.h. die Fertigteile 18, 50 verbleiben
an Ort und Stelle und bilden ihrerseits trane Abschnitte des Ringbalkens.
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Der Anschluß an die Kühlturmschale 1 wird über Klebe- oder Spreizanker
bewirkt. Die dazu erforderlichen Bohrungen 60 werden zweckmäßig von den Fertigteilen
aus hergestellt, die nicht nur für diesen Zweck als Arbeits- und Montagebühne benutzt
werden können. Von den Ankern wird die aus den Figuren 1 und 5 ersichtliche Anschlußbewehrung
gehalten.
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Bereits in an einem Montagekran hängenden Zustand sind die Fertigteile
begehbar und können daher leicht montiert werden. Die erforderlichen Schutzgitter,
die zweckmäßiq abnehmbar sind, wurden nicht gezeichnet, Besondere Arbeits-und Montagebühnen
sind ncht erforderlich.