DE3000447A1 - Leitende pressmischung - Google Patents
Leitende pressmischungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine leitende Preßmis±Lung mit durch Wahl der Menge eingeschlossener Rußteilchen auf weniger als
500 Ohm-cm bei 900 Megahertz eingestelltem spezifischen Raumwiderstand. Sie betrifft ferner eine Videoplatte, bestehend
aus einem feinverteilte, leitende Teilchen enthaltenden und einem spezifischen Raumwiderstand von weniger
als etwa 500 Ohm-cm bei 900 Megahertz aufweisenden Kunststoff mit einer durch ein Flachreliefmuster auf einer platten
Oberfläche gebildeten Informationsspur zum Wiedergeben gespeicherter Signale aus einer Bandbreite von wenigstens
mehreren Megahertz durch Einstellen einer Relativbewegung vorgegebener Geschwindigkeit zwischen Platte und einer
der Bandbreite angepaßten Abspielnadel. Die allgemein als Video-Informationsträger zu kennzeichnende Platte ist
ersichtlich unter Verwendung der leitenden Preßmischung herzustellen.
Bild-, Ton- und Farbinformationen in Form eines sehr feinen
Oberflächen-Reliefmusters einer Kunststoffplatte enthaltende Informationsträger sind bekannt. Das Oberflächen- bzw.
Flachreliefmuster wird dabei mit Hilfe einer Wiedergabenadel
abgespielt, indem das Oberflächenmuster in auf einem Fernsehempfänger abzuspielende elektrische Signale zurückverwandelt
wird.
Bei einem aus der US-PS 3 842 194 bekannten System vorstehender Art, werden zum Wiedergeben gespeicherter Signale
zwischen der Platte und der Wiedergabenadel auftretende Kapazitätsänderungen ausgenutzt. Die Platte und die Wiedergabenadel
sind dabei elektrisch leitend und zwischen beiden befindet sich eine Isolierschicht. Um das zu erreichen,
wurde eine Kunststoffplatte früher zunächst mit einer dünnen Metallschicht und obenauf mit einer dünnen Isolierschicht
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bedeckt. Solche Doppelschicht-Systeme waren jedoch anfällig
und aufwendig, so daß in der weiteren Entwicklung zu leitenden Preßmischungen übergegangen wurde, aus
denen eine leitende Platte zu pressen war.
Solche durch Ausformen einer Preßmischung aus einem ausreichend
viele feinverteilte leitende Teilchen zum Einstellen eines spezifischen Raumwiderstandes unter etwa
500 Ohm-cm, vorzugsweise unter etwa 100 Ohm-cm, bei 900 Megahertz enthaltenden Kunststoff hergestellte leitende
Videoplattenabdrücke werden in der US-Patentanmeldung Ser.No. 818 279 vom 25. Juli 1977 beschrieben. Es wird
dabei darauf hingewiesen, daß leitende, preßgeformte Videoplatten unter Verwendung eines Polyvinylchloridhomopolymer-
oder -copolymer-Harzes herzustellen sind, welches Stabilisatoren, Schmiermittel und Verfahrenshilfen sowie leitende
Teilchen mit geringer Schüttdichte bzw. Raumdichte enthält, wobei die Menge der leitenden Teilchen zum Einstellen
der erforderlichen Leitfähigkeit ausreichen muß.
Die ursprünglich verwendeten Preßmischungen waren steif und schwierig zu handhaben, so daß man versuchte, die Verarbeitbarkeit
der Preßmischung zu verbessern. In der US-PS 41 132 wird eine leitende Preßmischung beschrieben, die entsprechend
besser zu verarbeiten ist und zu weniger brüchigen Videoplatten führt, die auch Additive relativ wenig ausschwitzen
und eine geringere Korrosion als bis dahin zeigen. Das Ausschwitzen von Additiven und Korrosionserscheinungen
sollen vermieden werden, da diese Effekte zu Veränderungen der Plattenoberfläche und damit zu einem hohen Rauschniveau
führen. Im Bekannten wurde die Verbesserung dadurch erzielt, daß geringe Mengen einer großen Zahl von Additiven,
einschließlich Schmiermitteln, Stabilisatoren und Verfahrens-
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hilfen, in die Mischung von Vinylchloridharzen eingebracht
wurden. Die bekannte Mischung enthielt daher etwa 12 bis 20 Gew. % leitenden Ruß, etwa 10 Gew. % eines Vinylchlorid-Vinylazetat-Copolymers,
etwa 10 Gew. % eines Vinylchlorid-Maleatester-Copolymers,
etwa 15 bis 17 Gew. % von 4 oder mehr Verfahrenshilfen und Weichmachern, etwa 3,5 Gew. %
wenigstens zweier Metall-Stabilisatoren, etwa 1,5 Gew. % wenigstens zweier Schmiermittel und im übrigen ein Vinylchlorid-Propylen-Copolymer.
Die nach der vorgenannten US-PS 41 51 132 hergestellten Preßmischungen
sind einfach zu verarbeiten und zu Videoplatten mit ausgezeichneter Wiedergabequalität zu verpressen, sie
zeigen aber bei Lagerung bei höherer Temperatur eine völlig unzureichende Wärmebeständigkeit. Die vergleichsweise geringe
Wärmebeständigkeit der bekannten Mischungen führt zu permanenten Deformationen oder Verwerfungen und Schrumpfungen
der hergestellten Platten, wenn diese bei Temperaturen oberhalb von etwa 37,80C gelagert werden.
Erfindungsgemäß soll eine leitende Preßmischung zum Herstellen
von Videoplatten geschaffen werden, die es erlaubt, ebene feste Platten mit ausgezeichneter Wiedergabe feiner
Videosignale herzustellen, wobei die Platten beim Lagern bei Temperaturen bis zu etwa 54,4 C dimensionsstabil sein
sollen.
Die derzeitig gültigen Anforderungen an Bildplatten in vorstehender
Hinsicht besagen, daß ein vertikales Verwerfen oder Verziehen auf der ganzen Oberfläche einer Platte von 30,5 cm
Durchmesser von 0,05 cm oder weniger auftreten darf, wenn die Platte bis zu 48 Stunden bei etwa 54,4°C gelagert wird, und
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daß ein seitiges Schrumpfen von nicht mehr als etwa 0,13 cm
auftreten darf. Bei den aus der US-PS 41 51 132 bekannten Mischungen sind diese Anforderungen nicht zu erfüllen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine leitende
Preßmischung zu schaffen, die während des Bearbeitens und Formens gut zu handhaben ist und eine hohe thermische
Stabilität besitzt; die ferner eine gute Vervielfältigung
von Oberflächenreliefmustern mit einer Feinheit im Untermikrometerbereich gewährleistet und wobei aus der Mischung
hergestellte Platten beim Lagern unter verschiedenen Umgebungsbedingungen bei Temperaturen bis zu etwa 54,4°C
im Rahmen der vorgenannten Grenzen dimensionsstabil sein sollen. Die erfindungsgemäße Lösung ist für eine leitende
Preßmischung eingangs genannter Art gekennzeichnet durch die Zusammensetzung aus etwa 1,5 bis 4 Gew. % eines Stabilisators,
etwa 1 bis 3 Gew. % wenigstens zweier Schmiermittel, bis zu etwa 10 Gew. % Weichmacher sowie Verfahrenshilfen und im übrigen Kunstharz auf Polyvinylchloridbasis;
sowie durch die Bedingung,daß die Menge der flüssigen
Additive 5 Gew. % nicht übersteigt.
Es hat sich herausgestellt, daß eine vorstehende Preßmischung mit einem spezifischen Raumwiderstand unterhalb von 500
Ohm-cm bei 600 Megahertz einfach zu verarbeiten ist, bis zu hohen Temperaturen wärmebeständig ist und die Herstellung
von Videoplattenabdrücken mit verbesserter Dimensionsstabilität bis zu etwa 54,40C sowie verbesserter Homogenität
und Oberflächenqualität erlaubt. Unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Preßmischung sind daher Videoplattenabdrücke herzustellen, die gegenüber der Wirkung der Umgebungstemperatur-
und -feuchtigkeit unempfindlicher sind, als bisherige Platten dieser Art. Vorzugsweise ist der Kunst-
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stoff bei Verwendung der Preßmischung zum Herstellen von
Videoplatten eine Rußteilchen als leitende Teilchen enthaltende, erfindungsgemäße leitende Preßmischung.
Teilweise unter Bezugnahme auf die schematische Zeichnung werden weitere Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm, in dem die Abhängigkeit der Durchmesserschrumpfung
einer aus einer erfindungsgemäßen Preßmischung hergestellten Platte für verschiedene
Temperaturen in Abhängigkeit von der Zeit aufgetragen ist; und
Fig. 2 ein Diagramm, in dem der Einfluß der Menge der flüssigen Additive auf das Maß der Schrumpfung
einer erfindungsgemäßen Preßmischung dargestellt ist.
Wegen der Eindeutigkeit bzw. Einzigartigkeit und der winzigen Dimensionen der Information einer Videoplatte muß eine zum
Pressen solcher Platten verwendete Mischung bezüglich der leitenden Teilchen und der anderen Additive in dem Harz
auf Polyvinylchloridbasis eine Gleichverteilung aufweisen, derart, daß der gepreßte Artikel eine gleichförmige Oberfläche
erhält, der frei von Fehlern ist, ein minimales Schrumpfen bzw. Verziehen zeigt und bis zu relativ hohen
Temperaturen wärmebeständig ist. Die fragliche Mischung muß leicht zu verarbeiten sein, um ein sehr feines Reliefmuster
in der Oberfläche einer Platte mit 30,5 cm Durchmesser herstellen zu können. Außerdem müssen zum Begegnen der von der
relativ großen Menge leitender Teilchen herrührenden Steif-
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hext bzw. Brüchigkeit geeignete Additive in die Mischung
eingebracht werden. Wenn jedoch die Gesamtmenge der Additive zu groß wird, schwitzen die Additive aus und verursachen
an der Plattenoberflache Ungleichförmigke iten und
Korrosion. Dadurch wird die Plattenqualität so ungünstig beeinflußt, daß die Platte sogar unabspielbar wird, wenn
nämlich die winzige von der Nadel abzufühlende Rille bzw.
Informationsspur aufgefüllt wird. Eine Bildplatte muß außerdem gegenüber Änderungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit
insoweit unempfindlich sein, als diese Umgebungsbedingungen sich beim Lagern und beim Transport ändern.
Zu den erfindungsgemäß geeigneten Polyvinylchlorid-Harzen
(PVC) gehören Polymere und Copolymere von Vinylchlorid und Mischungen der Verbindungen. Um die gewünschten Eigenschaften
der gepreßten Artikel einzustellen, soll das PVC-Harz bis zu relativ hohen Temperaturen, insbesondere
bis zu etwa 60°C oder mehr für das noch nicht verfüllte Harz, wärmebeständig sein. Zu den geeigneten Polymeren
gehören Homopolymere von Vinylchlorid, zum Beispiel ein von der Firma B.P. Goodrich Company erhältliches Vinylchlorid-Harz
mit einem Gewichtsmittel-Molekulargewicht von 84 400, einem Zahlenmittel-Molekulargewicht 38 140
und einer Glas-Übergangs- bzw. Umwandlungstemperatur T
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von 88 C; oder ein von der Firma Air Products & Chemicals Inc.
unter der Bezeichnung AP 480 erhältliches Vinylchlorid-Polypropylen-Copolymer
mit einer T von 760C. Es können auch andere PoIyvinylchlorid-Homopolymere,
zum Beispiel das 550-Harz der Firma Great American Chemical Co0 oder das 2160-Harz der Firma Air
Products, verwendet werden.
Zu den für die erfindungsgemäße Preßmischung geeigneten leitenden Teilchen gehören elektrisch gut leitende, feinverteilte
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Ruß-Teilchen, vorzugsweise solche mit einer geringen Schüttdichte bzw. Raumdichte, um die erforderliche Füllstoffmenge
herabzusetzen. Vorzugsweise wird der unter der Bezeichnung Ketjenblack EC von der Firma Armak Company vertriebene
Ruß verwendet. Dieser besitzt eine scheinbare Schutt- bzw. Raumdichte von 150 Gramm pro Liter und eine durchschnittliche
Teilchengröße von etwa 30 Nanometern. Diese Rußteilchen besitzen- wie sich durch Messung der Dibutylphthalat-Absorption
ergeben hat - eine relativ große Oberfläche und einen hohen Porenanteil im Innern, so daß der Strom zwischen den
leitenden Teilchen in einer nichtleitenden Polymer-Matrix sehr wirkungsvoll geleitet wird. Der vorgenannte Ruß kann
auch teilweise oder ganz durch andere Rußarten ersetzt werden, wenn diese die elektrischen Anforderungen erfüllen.
Dichtere Kohlenstoffteilchen erfordern regelmäßig eine größere Füllstoffmenge, zum Beispiel bis zu etwa 35 bis
40 Gew. % , wenn eine äquivalente elektrische Leitfähigkeit eingestellt werden soll. Die Teilchengröße der leitenden
Kohlenstoffteilchen ist an sich unkritisch, sie soll jedoch kleiner als etwa 50 Nanometer sein, damit die Oberfläche der
plastischen Matrix nicht körnig wird. Bevorzugt wird ein Betrag von etwa 12 bis 20 Gew. % Ruß, zum Beispiel Ketjenblack
EC, in der Preßmischung.
Es werden etwa 1,5 bis 4 Gew. % Stabilisator zu der PVC-Mischung
hinzugefügt. Erfindungsgemäß geeignete Stabilisatoren
sind beispielsweise Organozinnverbindungen, wie Dibutyl-Zinn- β -Merkaptopropionat, Dibutyl-Zinn-Maleat und
ähnliches sowie andere von Metallen abgeleitete Metallverbindungen, wie Blei-^ink-, Barium- und Kadmiumstearat. Es
können auch Epoxide, Phosphite und alkylierte Phenole, wie t-Butylcatechol, verwendet werden. Ein derzeit bevorzugtes
Stabilisatorsystem enthält zwei Zinnsalze, nämlich das unter
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der Bezeichnung T-35 von der Firaia M & T Chemical Company.
Inc. erhältliche Dibutyl-Zinn-zy-Merkaptopropionat und
das unter der Bezeichnung Mark 275 von der Firma Argus Chemical Company erhältliche Dibutyl-Zinn-Maleat. Hinzu
kommen zusätzliche Stabilisatoren, wie Barium-Kadmium-Blei-Stearat.
Die Stabilisatoren dienen in erster Linie dazu, flüchtige Stoffe zu neutralisieren, die als Zersetzungsprodukte von Polyvinylchlorid-Harzen insbesondere Wasserstoffchlorid,
entstehen. Wenn jedoch eine zu große Menge eines Stabilisators zu der Preßmischung hinzugefügt wird,
absorbiert das Harz den Stabilisator nicht (vollständig), so daß man es vorzieht, die jeweilige Preßmischung mit
mehr als einem Stabilisator zu versetzen.
Geeignete Schmiermittel für PVC-Harze sind bekannt. Es gehören hierzu Fettsäuren und Ester von Alkoholen und Fettsäuren,
polyfunktionelle Säuren und Alkoholester, Seifen, wie Zink-, Blei- oder Kalziumstearat oder ähnliches, Fettsäureamide,
wie Stearinsäureamid, Oleamid, Äthylen-bis-Stearamid und
ähnliches. Es sollten wenigstens zwei Schmiermittel verwendet werden, um wiederum ein Ausschwitzen des Schmiermittels
beim Pressen zu verhindern. Eine bevorzugte Schmiermittelmischung besteht aus einer unter der Bezeichnung Loxiol
G-30 von der Firma Henkel International GmbH erhältliche Mischung eines Monofettsäureesters aus verschiedene Molekulargewichte
aufweisenden Alkoholen und Säuren und einem unter der Bezeichnung Loxiol G-70 ebenfalls von der Firma
Henkel International GmbH erhältlichen polyfunktionellen Komplexester von gesättigten Fettsäuren. Es können zusätzliche
Schmiermittel, wie Kalziumstearat, hinzugefügt werden. Die Gesamtmenge der Schmiermittel muß ausreichen, eine zu hohe
Scherungserwärmung beim Verarbeiten zu vermeiden und ein
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gutes Auslösen der geformten Platte bzw. des jeweiligen Informationsträgers aus der Form zu gewährleisten. Im allgemeinen
werden der Preßmischung etwa 1 bis 3 Gew. % Schmiermittel hinzugefügt.
Es können auch weitere Zuschlagstoffe bzw. Modifizierer,
einschließlich Weichmachersubstanzen und Verfahrenshilfen, im Betrag von bis zu 10 Gew. % der Harzmischung beigegeben
werden. Durch das Hinzufügen primärer Weichmacher werden die T der Harzmischung und die obere Grenztemperatur der Wärme-
beständigkeit herabgesetzt. Diese Materialien sind mit Polyvinylchlorid-Harzen verträglich. Flüssige Primär-Weichmacher
beeinflussen die T und die Wärmebeständigkeit-Grenztemperatur am meisten.
Erfindungsgemäß muß der Gesamtbetrag der flüssigen Zuschlagstoffe bzw. Modifizierer sorgfältig gesteuert werden. Flüssige
Zuschlagstoffe dieser Art müssen mit dem Vinylchlorid-Harz
verträglich sein, damit sie nicht zur Oberfläche hin ausschwitzen. Feste Zuschlagstoffe können dagegen mit dem Vinylchlorid-Harz
verträglich sein oder nicht. Verträgliche Zuschlagstoffe bzw.' Modifizierer zeigen eine viel größere
Wirkung auf die Schrumpfung und die Wärmebeständigkeit-Grenztemperatur
der Harzmischung. Unverträgliche Zuschlagstoffe bzw. Modifizierer wirken dagegen mehr als Füllstoffe
und haben einen viel kleineren Einfluß auf die genannten Eigenschaften. Ein gewisser Betrag verträglicher Zuschlagstoffe
muß für die Bearbeitbarkeit und zum Überwinden der von den großen Mengen leitender Kohlenstoffteilchen herrührenden
Versteifung des Harzes vorhanden sein; wenn jedoch zuviel Flüssigkeit hinzugefügt wird, d. h. mehr als etwa
5 Gew. % der Harzmischung, werden die T und die Wärmebestän-
digkeits-Grenztemperatur der Preßmischung herabgesetzt und
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die Neigung zum Verwerfen und Schrumpfen des gepreßten Artikels wird unerwünscht hoch.
Unter der Bezeichnung "flüssiger Zuschlagstoff" bzw. "flüssiger Modifizierer" oder auch "flüssiges Additiv" ist im
Rahmen der Erfindung ein Material zu verstehen, das bei Zimmertemperatur flüssig ist. Da sich jedoch feste Primär-Weichmacher
mit niedrigem Schmelzpunkt bei den Mischtemperaturen ebenfalls wie Flüssigkeiten verhalten bzw. insoweit
das der Fall ist, werden diese Stoffe ebenfalls als flüssige Additive betrachtet oder gerechnet.
Die erfindungsgemäßen Preßmischungen enthalten daher einen geringeren Betrag an Additiven, d.h. Weichmacher und Verfahrenshilfen,
als die aus der US-PS 41 51 132 bekannten Mischungen.
Die Gesamtmenge an Additiven in der Preßmischung wird in dem Maße wie die Menge der Harze mit niedrigem T , wie
Vinylchlorid-Vinylazetat-Copolymer, vermindert, so daß gepreßte Artikel mit verbesserter DimensionsStabilität
entstehen.
Eine ex'f indungsgemäß bevorzugte Preßmischung zum Herstellen
leitender Videoplatten enthält folgende Bestandteile:
12 bis 20 Gew. % der leitenden Ketjenblack EC Kohlenstoffteilchen,
1,0 bis .3,0 Gew. % Dibutyl-Zinn-Z^-Merkaptopropionat-Stabilisator,
bis zu 2 Gew. % eines Zinn-Maleat-Stabilisators,
0,25 bis 1,5 Gew. % des Schmiermittels Loxiol G-30, 0,15 bis 0,75 Gew. % des Schmiermittels Loxiol G-70,
bis zu 1 Gew. % Kalziumstearat-Schmiermittel,
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bis zu 5 Gew. % Acryl-Verfahrenshilfen, wobei der Rest
der Mischung ein Polyvinylchlorid-Homopolymer oder Vinylchlorid-Polypropylen-Copolymer
mit einer T von mehr als
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etwa 60 C ist. Die Gesamtmenge der flüssigen Additive beträgt
maximal 4 Gew. % und diejenige der festen Additive nicht mehr als 10 Gew. %.
Die erfindungsgemäße Preßmischung kann zubereitet werden, indem zunächst alle festen Zutaten gemischt werden, zum
Beispiel in einem Henschel-Mischer, bis die Temperatur etwa
49°C erreicht, woraufhin die flüssigen Zutaten hinzugegeben werden und die festen Teilchen bedecken. Das Mischen wird
fortgesetzt bis die Temperatur wenigstens etwa 71°C erreicht. Die Mischung wird dann zusammengefaßt und in einen
Gummikneter oder einen anderen geeigneten Apparat zum Schmelzen der Zutaten unter Scherkraft gegeben. Die Zusammensetzung
wird solange gemischt bis sie bei z. B. etwa 176 bis 1900C geschmolzen ist, sie kann dann auf einer Zwei-Rollenwalze
ausgerollt und zum Lagern tablettiert werden. Gepreßte Artikel, insbesondere Videoplatten, können durch
Druckformung in herkömmlicher Weise produziert werden, zum Beispiel durch Herstellen einer Vorform, Druckformen mit
einem 30 bis 60 Sekunden-Zyklus von etwa 163 bis 1900C und
Endgraten.
Im vorliegenden Fall muß an der Oberfläche der Platte eine dünne Isolierschicht vorhanden sein. Diese Isolierschicht
kann durch den jedes leitende Teilchen umgebenden dünnen Film der Preßmischung gebildet sein. Die Isolierschicht
entsteht auch, wenn der Preßmischung soviel Schmiermittel hinzugefügt wird, daß dieses aus der Plattenoberfläche
ausschwitzt und einen dünnen Film bildet. Ein dünner Schmier-
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mittelfilm kann aber auch als getrennte Schicht auf die Platte aufgebracht werden. Dieser Film dient als zusätzliche
Isolierschicht und außerdem dazu, die Nadelabnutzung beim Abspielen zu vermindern. Ein im vorstehenden Sinne vorteilhaftes
Schmiermittel ist ein Methylalkylsiloxan der Formel
CH3
(CH3) 3 Si - 0-4-SiO J Si (CH3)
in der R eine Alkylgruppe mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen und χ eine ganze Zahl ist. Diese Schmiermittel können durch Aufsprühen
aus der Lösung oder durch Aufdampfen auf die Plattenoberfläche aufgebracht werden.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele noch näher erläutert. In den Beispielen sind Teile oder Prozente
als Gewichtsanteile zu verstehen.
Es wurde eine Preßmischung aus folgenden Zutaten in einem Henschel-Mischer vorbereitet: 74,05 Teile eines Vinylchlorid-Polypropylen-Copolymers,
AP-480; 15 Teile Ketjenblack EC Kohlenstoffteilchen; 0,5 Teile des Schmiermittels Loxiol G-30;
0,25 Teile des Schmiermittels Loxiol G-70; 0,3 Teile des
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Schmiermittels Kalziumstearat; 2 Teile der von der Firma
Rohm and Haas Company unter der Bezeichnung Acryloid K-175 erhältlichen Verfahrenshilfe; 1,5 Teile des Stabilisators
T-35; 1,0 Teile des flüssigen Stabilisators Dibutyl-Zinn-Maleat
Mark 275; 1,0 Teile des ebenfalls von der Firma Argus Chemical Company unter der Bezeichnung Mark Q. 232 B
erhältlichen Barium-Blei-Stearat-Stabilisators; 1,0 Teile
des von der Firma Rohm and Haas Company unter der Bezeichnung Paraplex G-62 vertriebenen epoxydierten Sojabohnenöls,
einem flüssigen Weichmacher; 0,4 Teile des von der Firma Hoechst Company unter der Bezeichnung Wax E erhältlichen
veresterten Montanwachs-Schmiermittels; 0,1 Teile des unter der Bezeichnug Benzoflex S 404 von der Velsicol Chemical
Corporation erhältlichen Glyzerintribenzoats, einem festen Weichmacher; und 2,0 Teile eines unter der Bezeichnung
Unichlor 70 AX von der Firma Neville Chemical Company erhältlichen chlorierten Paraffinwachses, einem festen
Additiv.
Das Mischen wurde solange fortgesetzt, bis die Temperatur etwa 87,80C erreichte. Die Mischung wurde dann abgekühlt
und zum Tablettieren bzw. Pelletesieren in einen plastifizierenden Extruder gegeben. Aus den Pellets wurden Videoplatten
mit 30,5 cm Durchmesser bei etwa 176,7 C in einem 36-Sekunden-Zyklus mit Hilfe eines in der US-PS 38 42 194
beschriebenen Metallstampfers druckgeformt.
Die Platten wurden auf Schrumpfung untersucht, indem sie auf eine Zentrierspindel gesetzt in eine für unterschiedliche
Zeitdauer auf variierende Temperaturen von etwa 37,8 bis etwa 54,4°C erhitzten Ofen gesetzt. Die Durchmesser der
Platten wurden vor und nach der Wärmebehandlung gemessen. Die Meßergebnisse sind in Fig. 1 zusammengestellt. Diese Figur
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zeigt, daß die Schrumpfung mit zunehmender Temperatur steigt und nach etwa 120 Stunden stabilisiert ist. Alle
untersuchten Platten besaßen eine Schrumpfung von weniger als 0,13 cm.
Zum Vergleich sei darauf hingewiesen, daß entsprechend der Angaben in der US-PS 41 51 132 hergestellte Platten von
30,5 cm Durchmesser nach einer Wärmebehandlung bei 54,4°C für eine Zeitdauer von 24 Stunden eine Schrumpfung von
zwischen 0,25 und 0,27 cm zeigten.
Es wurden verschiedene Versuche mit der Mischung von Beispiel 1 ausgeführt, wobei jeweils steigende Mengen eines
flüssigen Phthalat-Additive hinzugefügt wurden, welches unter der Bezeichnung Santicizer 711 von der Firma Monsanto Corporation
erhältlich ist. Die daraus hergestellten Platten wurden unter denselben Bedingungen wie vorher (24 Stunden
lang bei etwa 54,4 C) auf Schrumpfung untersucht. Letztere stieg mit zunehmendem Anteil des flüssigen Additivs - wie
das aus Fig. 2 hervorgeht - stark an.
Es wurde eine Preßmischung äiinlich derjenigen von Beispiel 1
vorbereitet, wobei jedoch das Polyvinylchlorid-Polypropylen-Copolymer
durch das GAC 550 Polyvinylchlorid-Homopolymer ersetzt wurde.
Aus dieser Mischung hergestellte Videoplatten zeigten nach Behandlung wie in Beispiel 1 eine Schrumpfung von 0,06 cm.
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Es wurde eine Preßmischung ähnlich wie in Beispiel 1 vorbereitet, jedoch mit dem Polyvinylchlorid-Homopolymer der
Firma B.F. Goodrich, welches ein T von 88°C aufweist.
Aus dieser Mischung hergestellte Platten zeigten bei dem Test gemäß Beispiel 1 eine Schrumpfung von 0,03 cm.
Es wurde eine Preßmischung mit 76,5 % des PVC-Homopolymers
von Goodrich gemäß Beispiel 4, 15,0 % Ketjenblack EC,
0,75 % des Schmiermittels Loxiol G-30, 0,25 % des Schmiermittels
Loxiol G-70, 0,5 % des Kalziumstearat-Schmiermittels, 0,2 % eines Dibutyl-Zinn-β -Merkaptopropionat-Stabilisators,
1,0 % des Zinn-Maleat-Stabilisators Mark 275 und 3 % Santicizer
711, einem flüssigen, primären, Phthalat-Weichmacher und 2 %
eines von der Firma Rohm and Haas Company unter der Bezeichnung Acryloid K-147 erhältlichen festen Akryladditivs zubereitet.
Aus dieser Preßmischung hergestellte Videoplatten wurden wie in Beispiel 1 getestet. Es ergab sich eine Schrumpfung von
0,06 cm.
Es wurde eine Preßmischung ähnlich wie in Beispiel 1 vorbereitet, dabei wurden der Zinn-Maleat-Stabilisator weggelassen,
0,75 Teile des Schmiermittels G-30 und 0,1 Teile des Kalziumstearat-Schmiermittels
verwendet, das epoyxidierte Sojabohnenöl
weggelassen und 2,0 Teile eines flüssigen Polymer-Ester-Weichmachers, Kodaflex NP-10, substituiert, und 3,0
Teile des bei der Verarbeitungstemperatur als Flüssigkeit
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wirkenden festen Primär-Weichmachers Dicyclohexyl-Phthalat
hinzugefügt. Diese Mischung hat einen effektiven Flüssigkeitsgehalt
von 6,0 %.
Aus der so hergestellten Mischung geformte Videoplatten wiesen nach dem Test gemäß Beispiel 1 eine Schrumpfung
von 0,19 cm auf.
Es wurde eine Preßmischung wie in Beispiel 1 hergestellt. Dabei wurden PVC-Harze gemäß Beispiel 3, 15 Teile Ketjenblack
EC Kohlenstoffteilchen, 0,5 Teile des Schmiermittels
G-30, 0,25 Teile des Schmiermittels Loxiol G-70, ein Teil Kalziumstearat, 2 Teile des Stabilisators T-35, 2 Teile
K-175 und 7 Teile des plastischen Weichmachers Kodaflex
NP-10 verveidet. Diese Mischung hat demgemäß einen Flüssigkeitsgehalt
von 7 %.
Aus der Mischung hergestellte Videoplatten wiesen nach Prüfung wie in Beispiel 1 eine Schrumpfung von 0,18 cm auf.
030029/0836
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Claims (1)
- Dr.-lng. Reimer König ■ Dipl.-Ing. Klaus Bergen Cecilienaliee 76 4 Düsseldorf 3D Telefon 45ΞΟΟ8 Patentanwälte7. Januar 1980 33 281 BJ3.CA Corporation, 30 Rockefeiler Plaza, New York, N.Y. 10020 (V.St.A.)"Leitende Preßmischung"Patentansprüche:^1_y Leitende Preßmischung mit durch Wahl der Menge eingeschlossener Rußteilchen auf weniger als 500 Ohm/cm bei Megahertz eingestelltem spezifischen Raumwiderstand, gekennzeichnet durch die Zusammensetzung aus etwa 1,5 bis 4 Gew. % eines Stabilisators, etwa 1 bis 3 Gew. % wenigstens zweier Schmiermittel, bis zu etwa 10 Gew. % Weichmacher und Verfahrenshilfen und im übrigen Kunstharz auf Polyvinylchloridbasis; sowie durch die Bedingung, daß die Menge der flüssigen Additive 5 Gew. % nicht übersteigt.2. Preßmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Ruß ein scheinbares Raumgewicht bzw. Schüttgewicht von etwa 500 g/l besitzt.3. Preßmischung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Rußanteil etwa 12 bis 20 Gew. % beträgt.030029/08384. Preßmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche1 bis 3) dadurch gekennzeichnet, daß der spezifische Raumwiderstand bei 900 Megahertz unter 100 Ohm-cm liegt.5. Preßmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstharz auf Polyvinylchloridbasis ein bei Temperaturen bis zu 600C wärmebeständiges Polymer oder ein Copolymer von Vinylchlorid ist.6. Preßmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstharz auf Polyvinylchloridbasis ein bis zu wenigstens 60°C wärmebeständiges Copolymer von Vinylchlorid ist.7. Videoplatte bestehend aus einem feinverteilte, leitende Teilchen enthaltenden und einen spezifischen Raumwiderstand von weniger als etwa 500 0hm-cm bei 900 Megahertz aufweisenden Kunststoff mit einer durch ein Flachreliefmuster auf einer Plattenoberfläche gebildeten Informationsspur zum Wiedergeben gespeicherter Signale aus einer Bandbreite von wenigstens mehreren Megahertz durch Einstellen einer Relativbewegung vorgegebener Geschwindigkeit zwischen Platte und einer der Bandbreite angepaßten Abspielnadel, dadurch gekennzeichnet , daß der Kunststoff eine Rußteilchen enthaltende, leitende Preßmischung ist, daß die Preßmischung etwa 1,5 bis 4 Gew. % eines Stabilisators, etwa 1 bis 3 Gew. % wenigstens zweier Schmiermittel, bis zu etwa 10 Gew. % Weichmacher sowie Verfahrenshilfen und im übrigen Kunstharz auf Polyvinylchloridbasis enthält und daß höchstens 5 Gew. % flüssiger Additive verwendet bzw. vorhanden sind.630029/0836
BAD ORfGiNAL30U0U78. Videoplatte nach Anspruch 7,dadurch gekennzeichnet , daß der Ruß ein scheinbares Schüttgewicht bzw. Raumgewicht von etwa 150 g/l hat.9. Videoplatte nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet , daß der spezifische Raumwiderstand unter 100 Ohm-cm bei 900 Megahertz liegt.10. Videoplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Informationsspur eine zur Aufnahme einer Abspielnadel dimensionierte Spiralrille ist.03C029/0836BAD
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