DE29911358U1 - Handwerkzeug - Google Patents

Description

Patentanwälte. OLBSägys & Buchhold

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G 948 - Ot/bo 29. Juni 1999

Jürgen Schmidt, Biegenstraße 4, 35260 Stadtaliendorf

Handwerkzeug Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeug gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Zu verschiedenen Zwecken bringt man auf runden oder kantigen Körpern, die mit umlaufenden Nuten versehen sein können, elastische Ringe an. Vor allem bei Führungen, Lagerungen, Flanschen u.dgl. werden Dichtringe aus Gummi oder Silikongummi verwendet. Beispielsweise an bzw. in Ventilen benutzt man O-Ringe auf einem Schaft, die Gleit- sowie Dichtwirkung haben und in Umfangsnuten oft so tief sitzen, daß ein Auswechseln schwierig oder unmöglich wird.

Industriell hat man verschiedene Montagemittel vorgeschlagen, z.B. gemäß DE-PS 40 36 863 ein zur Roboter-Verwendung bestimmtes, recht aufwendiges Werkzeug für die Montage von O-Ringen. Es hat einen Antrieb für wenigstens drei radialbewegliche, nach außen vorgespannte Spreizarme und ebensoviele Kraftarme, die auf einem Schlitten längsverfahrbar sind. Die Spreizarme nehmen einen O-Ring von innen auf und halten ihn, worauf er mittels der Kraftarme an gewünschter Stelle z.B. eines Kolbens eingefügt wird. Eine Demontage ist hiermit praktisch nicht möglich, zumal die Druckschrift keinerlei Mittel und Wege zum Ausheben montierter O-Ringe vorsieht.

Gleichfalls bei Kolben-Zylinder-Einheiten ist ein Werkzeug laut DE-PS 41 10 866 anwendbar, mit dem ein Dichtring axial entlang einem Innenkonus vorgeschoben und dabei radial gestaucht wird, so daß er an einer Engstelle in eine sie umgebende Umfangsnut eines Hohlzylinders übertreten und dort entspannend einrasten kann. Wiederum fehlen aber Mittel zum Ausheben des einmal eingefügten Dichtringes.

Es ist ein wichtiges Ziel der Erfindung, den in der Praxis beobachteten Mängeln auf möglichst einfache Weise abzuhelfen und ein Werkzeug zu schaffen, das kostengünstig herstellbar und bequem zu benutzen ist. Es soll sich insbesondere auch dazu eignen, bei Kleingeräten und auf engem Raum eingesetzt zu werden.

Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 10.

Bei einem Werkzeug zur Anwendung an einem Ringelement, das in einer Umlaufnut eines Trägers insbesondere unter Vorspannung gehalten ist, sieht die Erfindung gemäß Anspruch 1 vor, daß es eine Handhabe und an deren einem Ende eine Zunge aufweist, mit welcher das Ringelement untergreifbar ist. Dank dieser überaus einfachen Gestaltung ist nicht nur eine wirtschaftliche Fertigung, sondern auch eine zuverlässige Handhabung gewährleistet. Man kann mit der Zunge des am Trägerumfang anzusetzenden Werkzeugs leicht in die Nut greifen und so das Ringelement fassen und über die Nutkante heben, auch wenn dabei eine Eigenspannung des Ringelements überwunden werden muß.

Die Weiterbildung nach Anspruch 2 zeichnet sich dadurch aus, daß die Zunge eine Einfuhr-Rundung hat. Ferner kann die Zunge gemäß Anspruch 3 schaufelartig gewölbt und laut Anspruch 4 zum Angriff an dem Ringelement wenigstens abschnittsweise mit einer Reibfläche und/oder Reibkante versehen, namentlich nach Anspruch 5 an zumindest einer Schmalseite aufgerauht, gekerbt und/oder geriffelt sein. Infolge solcher Formgebung und Oberflächen-Beschaffenheit ist auch ein tief in einer Nut sitzender Ring gut mit dem Werkzeug zu erfassen und herauszuheben.

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Im Einklang mit Anspruch 6 ist die Zunge ein Flachkantkörper, der vorzugsweise nach Anspruch 7 als sich an einem Ende verjüngender Stab ausgebildet ist, so daß er in ein dünnes Ende ausläuft, das sich besonders gut am Ringelement in den Zwischenraum zur Nutkante einführen läßt. Der Stab kann laut Anspruch 8 am anderen Ende gleichförmigen Querschnitt besitzen, wodurch er in der Handhabe auf einfache Weise sicher befestigbar ist.

Anspruch 9 sieht vor, daß mit der Handhabe eine sie zungenseitig übergreifende Kappe verrast- oder verschraubbar ist, die laut Anspruch 10 einen Halteklips aufweist. Eine solche Einheit kann man wie ein Schreibwerkzeug einstecken, um das Werkzeug jederzeit verfügbar zu haben.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Werkzeugs,

Fig. 2 eine vergrößerte Teildraufsicht auf das Vorderende eines Werkzeugs entsprechend Fig. 1,

Fig. 3 eine Teilseitenansicht zu Fig. 2 und

Fig. 4 eine Schrägansicht eines Anwendungsbeispiels.

Man erkennt in Fig. 1 ein allgemein mit 10 bezeichnetes Handwerkzeug, dessen Handhabe 12 eine Zunge 16 haltert. Das Gerät ist ähnlich einem Schreibwerkzeug so gestaltet, daß eine Kappe 22, die einen Halteklips 24 aufweist, mit einem Gewinde 26 an der Handhabe 12 anbringbar ist.

Wie man aus Fig. 2 und 3 ersieht, hat die Handhabe 12 am Vorderende 14 eine Zunge 16, die beispielsweise aus einem Flachkantmaterial als Stab gestaltet ist, der zum freien Ende hin verjüngt und mit einer Einfuhr-Rundung 18 versehen ist. An zumindest einer Kante oder Schmalseite kann eine Riffelung 20 vorhanden sein. Das handhabenseitige Ende des Stabes bzw. der Zunge 16 ist in der Handhabe 12 auf übliche Weise befestigt.

Ein Anwendungsbeispiel ist in Fig. 4 veranschaulicht. Man erkennt einen zylindrischen Träger T, der eine Umlaufnut N aufweist. In dieser sitzt ein O-Ring R, der mit dem Handwerkzeug 10 aushebbar ist, indem man das Vorderende 14 mit der Zunge 16 an den Nutrand heranführt und mit der Einfuhr-Rundung 18 in die Nut N geht. Der Ring R wird von der Zunge 16 aufgenommen, die zum Zweck besserer Haftung aufgerauht, gekerbt oder geriffelt sein kann. Infolge dieser Griffigkeit an zumindest einer Kante und/oder Schmalseite wird auch ein glatter Ring R zuverlässig erfaßbar, so daß er über die Nutkante gehoben und abgezogen werden kann.

Die Erfindung ist nicht auf die vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt; vielmehr sind zahlreiche Abwandlungen möglich. Man erkennt jedoch, daß ein Werkzeug 10 zur Anwendung an einem Ringelement R, das in einer Umlaufnut N eines Trägers T insbesondere unter Vorspannung gehalten ist, erfindungsgemäß eine Handhabe 12 und an deren einem Ende 14 eine Zunge 16 aufweist, mit welcher das Ringelement R untergreifbar ist. Die Zunge 16 kann eine Einfuhr-Rundung 18 haben und z.B. schaufelartig gewölbt sein. Sie ist zum reibschlüssigen Angriff an dem Ringelement R wenigstens abschnittsweise mit einer Reibfläche 20 und/oder Reibkante versehen, nämlich an zumindest einer Schmalseite oder einer Kante aufgerauht, gekerbt und/oder geriffelt. Für die Fertigung ist es vorteilhaft, wenn die Zunge 16 ein Flachkantkörper ist, z.B. ein sich an einem freien Ende verjüngenden Stab, der am handhabenseitigen Ende gleichförmigen Querschnitt besitzt. Im Gebrauch ist es besonders nützlich, daß mit der Handhabe 12 eine sie zungenseitig übergreifende Kappe 22 verrast- oder verschraubbar ist, die zweckmäßig einen Halteklips 24 aufweist.

Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.

Bezugszeichenliste

N	Umlaufnut
R	Rundelement
T	Träger
10	Hand-Werkzeug
12	Handhabe
14	Vorderende
16	Zunge
18	Einfuhr-Rundung
20	Riffelung
22	Kappe
24	Halteklips
26	Gewinde

Claims (10)

1. Werkzeug (10) zur Anwendung an einem Ringelement (R), das in einer Umlaufnut (N) eines Trägers (T) insbesondere unter Vorspannung gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Handhabe (12) und an deren einem Ende (14) eine Zunge (16) aufweist, mit welcher das Ringelement (R) untergreifbar ist.

2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (16) eine Einführ-Rundung (18) hat.

3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (16) schaufelartig gewölbt ist.

4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (16) zum reibschlüssigen Angriff an dem Ringelement (R) wenigstens abschnittsweise mit einer Reibfläche (20) und/oder Reibkante versehen ist.

5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (16) zumindest an einer Schmalseite oder einer Kante aufgerauht, gekerbt und/oder geriffelt ist.

6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (16) ein Flachkantkörper ist.

7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (16) als sich an einem freien Ende verjüngender Stab ausgebildet ist.

8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stab am handhabenseitigen Ende gleichförmigen Querschnitt besitzt.

9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Handhabe (12) eine sie zungenseitig übergreifende Kappe (22) verrast- oder verschraubbar ist.

10. Werkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (22) einen Halteklips (24) aufweist.