DE298850C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B21/00—Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
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Description
Es ist bekannt, daß pulverformige Sprengstoffe bei längerem Lagern eine Verminderung
ihrer Detonationsfähigkeit erleiden.: Diese Beobachtung wurde besonders bei den
zahlreichen Chloratsprengstoffen gemacht, die in Deutschland und Österreich-Ungarn
während des Krieges als Ersatz für die sonst benutzten Sprengstoffe angeboten worden
sind1. Die Herabminderung der Detonationsfähigkeit wird dadurch veranlaßt, daß der
pulverförmige Sprengstoff im Laufe der Zeit zusammenbackt und dadurch die Ladedichte
vergrößert wird. Diese Erscheinung tritt namentlich ibei solchen Sprengstoffen ein, die
ohne Verwendung kräftiger Erregerstoffe, wie z. B. des Trinitrotoluols oder des Nitroglyzerins,
erzeugt werden.
Man hat schon versucht, diesen Übelstand dadurch zu beseitigen, daß man die Spreng-Stoffmischung
in körnige Form brachte. Hierdurch sollte eine zu große Dichte des Sprengstoffes verhindert werden.
Nach den bekannten Verfahren soll die Körnung durch Schmelzung der Sprengstoffe
selbst oder ihrer Bestandteile erhalten werden. Die Anwendung erhöhter Tempera-•
türen, wie sie für diesen Zweck erforderlich ist, begegnet aber gewissen Bedenken.
Man hat ferner vorgeschlagen, Ohlorat-Sprengstoffe, und zwar solche, die als Kohlenstoffträger
nitriertes ' Harzstärkemehl enthalten, in der Weise zu körnen, daß man
Lösungsmittel verwendete, welche den Sauerstoffträger nicht beeinflussen, wohl aber eine
teilweise Lösung des Kohlenstoffträgers herbeiführen.
Hier ergeben sich die Nachteile, daß erstens nur eine engbegrenzte Sprengstoffgruppe
in Betracht kommt und zweitens die verwendeten Lösungsmittel wieder gewonnen
werden müssen.
Es wurde gefunden, daß es möglich ist, unter Vermeidung der geschilderten Nachteile
eine ausreichende und haltbare Körnung schon bei gewöhnlicher Temperatur zu erreidien
und dadurch die Ladedichte, wesentlich zu vermindern, die Detonationsfähigkeit erheblich zu erhöhen, das Absetzen der
Sprengstoffe sicher zu vermeiden und deren Haltbarkeit zu vermehren.
Man erreicht dieses Ziel dadurch, daß man dem Sprengstoff oder seinen Bestandteilen
andere Stoffe flüssig oder in Lösung zusetzt und entweder durch Einwirkung von mäßiger
Wärme und Abdunsten des Lösungsmittels oder durch die Einwirkung geigneter Mittel
die Masse zur Erstarrung bringt. Wesentlich ist für beide Möglichkeiten, daß die Bestandteile
des Sprengstoffes keine Veränderung erfahren.
Im ersteren Fall kann man z. B. Nitrozellulose, mit Azeton zu einer dicken klaren Masse
angerührt und mit Amylalkohol in klare
Lösung gebracht, den Bestandteilen des Sprengstoffes zusetzen.
Im zweiten Fall kann man z. B. den Sprengstoffbestandteilen eine Eiweißlösung
zusetzen und die Mischung dann mit gasförmigem ode'r gelöstem Formaldehyd behandeln,
unter dessen Einwirkung die Eiweißlösung erstarrt.
Durch d!ie Einwirkung der mäßigen Wärme
oder ζ. B. des Formaldehyds erstarren also die flüssigen Körper, Lösungen, Emulsionen,
und man erhält dabei gekörnte Sprengstoffe, welche man entweder direkt oder nach späterer
Zerkleinerung anwenden kann. Man kann auf diese Weise alle Sprengstoffe, z. B..'
Ohiorat- ' oder Ammonsalpetersprengstoffe u. a., in körnige Form überführen. Die so
behandelte Masse wird durch grobe Siebe
ίο gedrückt und bei gelinder Wärme getrocknet.
Die erhaltene Masse ist körnig, die einzelnen Körner sind mit einer undurchlässigen
Schicht überzogen, welche einerseits das Verdunsten etwaiger flüchtiger Bestandteile des
Sprengstoffes verhindert, anderseits die Wirkung hat, die Körner der schädlichen Einwirkung
der Atmosphärilien zu entziehen; endlich ist die Masse durch die Behandlung gegen
Schlag und Reibung unempfindlich.
Die beschriebene Behandlung kann nicht nur auf die fertige Sprengstoffmischung,'
sondern auch auf einzelne Sprengstoffbestandteile, mit Vorteil angewandt werden. Man
kann, z. B. in dieser Weise auch Ruß körnen und ihm dann nachträglich flüssige Luft zuführen.
Ob man die gekörnte Masse später vor Anwendung noch weiter zerkleinert, das heißt pulvert oder nicht, ist gleichgültig.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren, zur Herstellung gekörnter Sprengstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß die Körnung unter Zugabe flüssiger, unter Einwirkung von mäßiger Wärme oder geeigneter Mittel erstarrender Körper bei gewöhnlicher Temperatur erfolgt, ohne daß eine chemische oder' physikalische Veränderung der Bestandteile stattfindet. . - 2. Verfahren zur Herstellung gekörnter Sprengstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß als flüssiger Zusatz Eiweiß und als Erstarrungsmittel Formaldehyd angewandt wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE298850C true DE298850C (de) |
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ID=553015
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE298850C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6697194B2 (en) | 2000-12-15 | 2004-02-24 | Carl Zeiss Smt Ag | Antireflection coating for ultraviolet light at large angles of incidence |
-
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Cited By (2)
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US6697194B2 (en) | 2000-12-15 | 2004-02-24 | Carl Zeiss Smt Ag | Antireflection coating for ultraviolet light at large angles of incidence |
US6967771B2 (en) | 2000-12-15 | 2005-11-22 | Carl Zeiss Smt Ag | Antireflection coating for ultraviolet light at large angles of incidence |
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