DE29803727U1 - Anordnung zur Abdeckung von Deponien - Google Patents
Anordnung zur Abdeckung von DeponienInfo
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Description
• ··
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur wirtschaftlichen Abdeckung von Deponien
nach deren Schließung.
Eine große Zahl von inzwischen geschlossenen Deponien wurde bisher nicht
fachgerecht abgedichtet oder abgedeckt. Aus ökologischer Sicht ist eine möglichst
naturnahe Eingliederung dieser Deponien in das Landschaftsbild wünschenswert. Das erfordert neben der Begrünung der Deponieabdeckungen eine
möglichst effektive Ausnutzung des Deponieraumes.
Es sind verschiedene Ausführungen von Deponieabdeckungen bekannt. Dazu
gehört beispielsweise die Sicherung der flachen Außenböschung des Deponiegutes durch einen Stützdamm am Fuße des Abfallkörpers und Oberflächenabdichtung
des Deponiegutes. Hierzu werden im allgemeinen mineralische Abdeckmaterialien,
Kunststoffdichtungsbahnen, beispielsweise aus PE-HD, und Bentonitmatten - unter anderem auch kombiniert - genutzt. Die zulässige Böschungsneigung
wird dabei von der Standsicherheit der eingelegten beziehungsweise eingebauten Materialien bestimmt. Entsprechend dem Böschungswinkel
des Deponiegutes, der bei Einlagern dieses Materials entsteht, beträgt der Böschungswinkel nach der Abdeckung zirka 18° (1 : 3).
Eine wirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen genügende Anordnung
zur Sicherung und Abdeckung von Deponiegut wird in DE 195 41 259 bekanntgemacht.
Dort wird als Außenböschung der Deponie eine begrünbare, bewerte Steilwand mit einem Stützkörper aus ausgewähltem Deponiegut und lagenwei-
se eingelegten Zugelementen nach den Bauverfahren der bewehrten Erde aufgebaut.
Dazu wird während des Verlaufs der Deponierung ein Pionierdamm errichtet, so daß die Deponie hinsichtlich Sicht- und Geruchsbelästigung abgegrenzt
ist.
Bei älteren Deponien oder Deponien, die nicht nach modernen Gesichtspunkten
eingerichtet wurden, kann diese Anordnung, die während der Deponieauffüllung angelegt werden soll, nur mit hohem Aufwand nachtränglich eingesetzt
werden. Derartige Deponien sind zudem häufig mit Müll überschüttet, so daß umfangreicher Abtransport überschüssigen Mülls und beispielsweise Lagerung
in anderen Deponien notwendig wäre.
Es ist daher Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung für Deponien
nach der Schließung zu finden, die eine effektive, wirtschaftliche Ausnutzung der Deponie in Verbindung mit wirksamer Abdichtung und anschließender kostengünstiger
Begrünung der Deponieoberfläche ermöglicht, ohne daß überschütteter Müll in anderen Deponien gelagert werden muß. Dabei steht die
Aufgabe eine Steilböschung zu entwickeln, die das Abdecken der Deponie mit einem geringen Neigungswinkel und effektiver Raumausnutzung ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird dies durch eine Anordnung gelöst, bei der die Außenböschung
der Deponie als begrünbare Steilböschung ausgeführt ist, an deren oberen Ende die Abdeckung des Deponiekörpers anschließt und der Raum
zwischen Abdeckung und Deponiegrundkörper mit Müll aufgefüllt ist. Die Steilböschnung
kann als Erdkörper, der Kunststoffbahnen enthält, vorzugsweise mit einer Böschungsneigung von 70° der begrünbaren Ansichtsfläche des Erdkörpers,
ausgeführt werden oder aus Drahtgitterkörpern, die mit Gestein und/oder Erde gefüllt sind, bestehen, wobei die Ansichtsfläche der Drahtgitterkörper einen
Böschungswinkel von 85° hat. Auch Kombinationen von Erdkörpern und
Drahtgitterkörben sind möglich. Die Abdeckungen bestehen in herkömmlicher
Weise aus mineralischen Dichtungsmaterialien, Kunststoffdichtungsbahnen, einfachen oder doppelten Bentonitmatten oder Kombinationen dieser Materialien.
Dabei haben die Abdeckungen einen Neigungswinkel von kleiner 18° (1 : 3).
Vorteil dieser Anordnung ist, daß bei Deponien, die mit Müll überschüttet sind,
dieser Müll nicht in anderen Deponien gelagert werden muß, sondern zwischen unterer und oberer Abdeckung eingelagert werden kann. Weiterhin ermöglicht
diese Anordnung aufgrund der Art der Stützkörper eine volle Begrünung der Deponie, so daß deren Unterhaltung erleichtert wird. Der hohe Neigungswinkel
der Ansichtsseite der Böschung, die eine Schutzbarriere darstellt, schützt gleichzeitig vor Zugang von Wild. Durch die Abflachung der Deponieabdeckung
wird eine maschinelle Bearbeitung möglich.
Vorteilhafterweise kann die Steilböschung folgendermaßen erhalten werden:
Der überschüttete Müll des Deponiekörpers wird rückgebaut und in ein Zwischenlager
der Deponie überführt. Am Rand des Deponiekörpers wird anschließend die Gründungsfläche für den Stützkörper geschaffen, auf der die
einzelnen Erd- und Kunststofflagen mit einer Böschungsneigung von 70 ° aufgebaut
werden. Die Anzahl der Lagen folgt aus der erforderlichen Gesamtbauhöhe. Der fertige Baukörper wird danach mit dem Müll aus dem Zwischenlager
gefüllt und die Oberflächenabdeckung des Deponiekörpers mit einer Neigung von kleiner 18° (1 : 3) angebracht. In gleicher Weise können anstelle der den
Erdkörper bildenden Lagen Drahtgitterkörper mit einer Neigung von 85° eingesetzt
werden. Dazu werden die Drahtgitterkörbe auf der Gründungsfläche aufeinander montiert und mit Gestein beziehungsweise Erde gefüllt. Hintern den
Körben wird Trennvließ angebracht.
-S-
Im folgenden wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele mit Bezug
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die Anordnung unter Verwendung eines Erdkörpers als Steilböschung.
Die Steilböschung besteht dabei aus Erdlagen 1 und voll begrünbaren Kunststofflagen 2, die den Deponiegrundkörper 3 begrenzen. Der Deponiekörper
hat allgemein eine abgeflachte Böschungsneigung 4 von kleiner 18°. Der
Deponiekörper wird mit geeigneten Abdeckungsmaterialien 5 abgedichtet, die eine abgeflachte Böschungneigung 6 von ca. 15° oder kleiner besitzt. Der
Raum 7 zwischen Deponiegrundkörper 3 und Abdeckungsmaterial 5 wird mit zuvor zwischengelagertem Müll aufgefüllt.
Fig. 2 zeigt die Anordnung unter Verwendung von Drahtgitterkörben 8, die mit
Gestein und/oder Erde gefüllt sind, als Steilböschung. Hierbei besteht die Steilböschung
aus aufeinander montierten Drahtgitterkörben 8, die den Deponiegrundkörper 3 begrenzen. Der Deponiekörper hat ebenso eine abgeflachte Böschungsneigung
4 von kleiner 18°. Der Deponiekörper wird wiederum mit geeigneten Abdeckungsmaterialien 5 abgedichtet, die eine abgeflachte Böschungsneigung
6 von ca. 15° oder kleiner besitzt. Der Raum 7 zwischen Deponiegrundkörper 3 und Abdeckungsmaterial 5 wird in gleicherweise wie in
Fig. 1 mit Müll aufgefüllt.
Claims (10)
1. Anordnung zur Abdeckung von Deponien, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenböschung der Deponie als begrünbare Steilböschung ausgeführt
ist, an deren oberen Ende die Abdeckung (5) des Deponiekörpers befestigt und der Raum (7) zwischen Abdeckung (5) und Deponiegrundkörper (3) mit Müll
aufgefüllt ist.
2. Anordnung zur Abdeckung von Deponiekörpern nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, daß die begrünbare Steilböschung ein Erdkörper, der
Kunststoffbahnen (2) enthält, ist.
3. Anordnung zur Abdeckung von Deponiekörpern nach Anspruch 1 und 2., dadurch gekennzeichnet, daß die begrünbare Ansichtsfläche des Erdkörpers
eine Böschungsneigung von 70° hat.
4. Anordnung zur Abdeckung von Deponiekörpern nach Anspruch 1.,
dadurch gekennzeichnet, daß die begrünbare Steilböschung aus Drahtgitterkörben (8), die mit Gestein und/oder Erde gefüllt sind, besteht.
5. Anordnung zur Abdeckung von Deponiekörpern nach Anspruch 1.
und 4., dadurch gekennzeichnet, daß die Ansichtsfläche der Drahtgitterkörper einen Böschungswinkel von 85° hat.
6. Anordnung zur Abdeckung von Deponiekörpern nach Anspruch 1. bis 5., dadurch gekennzeichnet, daß die begrünbare Steilböschung aus einer
Kombination von Erdkörpern und Drahtgitterkörben besteht.
7. Anordnung zur Abdeckung von Deponiekörpern nach Anspruch 1.
bis 6., dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung aus mineralischen Dichtungsmaterialien
besteht.
8. Anordnung zur Abdeckung von Deponiekörpern nach Anspruch 1.
bis 6., dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung aus Kunststoffdichtungsbahnen
besteht.
9. Anordnung zur Abdeckung von Deponiekörpern nach Anspruch 1. bis 6., dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung aus einfachen oder doppelten
Bentonitmatten besteht.
10. Anordnung zur Abdeckung von Deponiekörpern nach Anspruch 1. bis 6., dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung Kombinationen aus mineralischen
Dichtungsmaterialien und/oder Kunststoffdichtungsbahnen und/oder Bentonitmatten sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
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DE29803727U DE29803727U1 (de) | 1998-03-04 | 1998-03-04 | Anordnung zur Abdeckung von Deponien |
Applications Claiming Priority (1)
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DE29803727U Expired - Lifetime DE29803727U1 (de) | 1998-03-04 | 1998-03-04 | Anordnung zur Abdeckung von Deponien |
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Country | Link |
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DE (1) | DE29803727U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10138539A1 (de) * | 2001-02-20 | 2002-10-02 | Klaus Wiemer | Vorrichtung zur Abdichtung von Flächen, insbesondere von Deponien |
-
1998
- 1998-03-04 DE DE29803727U patent/DE29803727U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
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DE10138539A1 (de) * | 2001-02-20 | 2002-10-02 | Klaus Wiemer | Vorrichtung zur Abdichtung von Flächen, insbesondere von Deponien |
DE10138539B4 (de) * | 2001-02-20 | 2007-02-01 | Universität Kassel-Witzenhausen (GhK) Fachgebiet Abfallwirtschaft und Altlasten | Vorrichtung zur Oberflächenabdichtung, insbesondere von Deponien |
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