DE297395C - - Google Patents
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- DE297395C DE297395C DENDAT297395D DE297395DA DE297395C DE 297395 C DE297395 C DE 297395C DE NDAT297395 D DENDAT297395 D DE NDAT297395D DE 297395D A DE297395D A DE 297395DA DE 297395 C DE297395 C DE 297395C
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A21—BAKING; EDIBLE DOUGHS
- A21D—TREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
- A21D2/00—Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking
- A21D2/08—Treatment of flour or dough by adding materials thereto before or during baking by adding organic substances
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- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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- Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
JVi 297395 KLASSE 2 c. GRUPPE
BRUNO HEINER in BERNBURG, Anh.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Mehlen
mit besserer Backfähigkeit.
Die bekannten Verfahren zur Verbesserung der Backfähigkeit versagen, sobald sie bei
Mehlen angewendet werden, die unter einem höheren Ausbeuteverhältnis gewonnen worden
sind, z. B. bei den sogenannten Kommißmehlen und bei den jetzt zur Verwendung kommenden
ίο Kriegsmehlen. Diese Mehle besitzen im allgemeinen
eine wesentlich geringere Backfähig-' keit als die helleren Normalmehle. Das daraus
hergestellte Brot ist weniger porös und nicht so gut gelockert als das Brot aus den helleren
Mehlen.; auch haben die Brote, besonders beim Roggen, einen unangenehmen sauren Geschmack.
Es wurde gefunden, daß die Backfähigkeit
solcher, unter einem hohen Ausbeuteverhält-.
nis gewonnener Mehle wesentlich verbessert
werden kann, und daß das daraus hergestellte Brot eine wesentlich bessere Beschaffenheit
zeigt, wenn aus diesen Mehlen die gröberen dunkleren Teile ausgesondert und einer Be-Handlung
mit trockener Hitze von annähernd joo bis i2o° C unterworfen werden. Die
Behandlung dieser Teile kann ohne weiteres beim Mählprozeß vor derA^ermischung mit den
helleren Kernmehlen erfolgen.
Eine Behandlung des ganzen Mehles mit Hitze bzw.. mit heißer Luft, wie sie behufs
Trocknung und Konservierung von Mehlen vorgeschlagen worden ist, würde die Baokfähigkeit
nicht verbessern, sondern herabsetzen oder, auch ganz zerstören (s. N e u mann
, Brotgetreide und Brot, 1914, S. 306).
Das Verfahren würde auch zu kostspielig sein.
Die Verbesserung der Backfähigkeit durch die Behandlung in der vorgeschlagenen
Weise ist zum Teil darauf zurückzuführen, daß durch die Hitze die in den gröberen
dunkleren Mehlteilen enthaltenen, die Backfähigkeit ungünstig beeinflussenden: Enzyme
abgetötet werden, während die zur guten Back-,fähigkeit
nötigen Enzyme der helleren Mehlteile erhalten bleiben. Außerdem wird die
Verbesserung der Backfähigkeit durch die gleichzeitig erfolgende Herabsetzung des
Feuchtigkeitsgehaltes bewirkt. Worauf die Verbesserung der Backfähigkeit bei der vorgeschlagenen
Behandlung sonst noch zurückzuführen ist, mag dahingestellt bleiben:
Daß die Backfähigkeit von Mahlprodiikten
durch Erwärmen erhöht werden kann, ist be^
reits bekannt. Von den bekannten Verfahren unterscheidet sich das vorliegende· durch
Anwendung höherer Temperaturen, wodurch andere Wirkungen erreicrt werden. Die bekannten
Verfahren, bei denen trockene Hitze benutzt wird, bezwecken eine Verbesserung der Backfähigkeit durch Trocknen des Mehles
bzw. durch eine Herabsetzung des-Feuchtigkeitsgehaltes. Hierbei dürfen nur verhältnismäßig
niedrige Temperaturen angewendet \verden. / Eine Trocknung bei Temperaturen
von 50 bis 750 C wirkt schon schädlich (Zeitschrift für das gesamte Getreidewesen 1909,
Band 1, S. 37, Absatz 2 bis 4).
Wenn man nämlich Mehl über eine bestimmte Temperaturgrenze hinaus erhitzt, er- ·
leiden die Eiweißstoffe desselben eine Beein-
(2. Auflage, ausgegeben'apt 6. Juni igi8J
flussung ihrer Quellfähigkeit, die sich in einer
mangelhaften Kleberbildung bemerkbar macht. Die Kjebermenge und besonders die Kleberbeschaffenheit
sind aber von großem Einfluß auf die Backfähigkeit. Kleber ist nicht als
solcher im Mehl enthalten, sondern wird beim Teigmachen mit Wasser aus den im Mehl
vorhandenen Eiweißstoffen gebildet (s. N eumann,
Brotgetreide und Brot, 1914, S. 235 und 236). Er stellt eine klebrige, leimige
Masse dar, die die anderen Körper des Mehles zum Teig bindet und diesem die Beschaffenheit
gibt, wie sie zur Zurückhaltung der durch die Gärung erzeugten Kohlensäure erforderlieh
ist, so daß ein feinporiges, gut aufgegangenes Gebäck erhalten wird. Deshalb darf
Mehl keinem l'rozeß ausgesetzt werden, der in ungünstiger Weise auf die Kleberbildung
einwirkt. Dieses würde bei einer Tempera-
ao· turerhöhung bei den bekannten Verfahren der
Fall sein.
Bei dem neuen Verfahren ist die Anwendung höherer, sonst nicht zulässiger Temperaturen
beim Erhitzen von Mehl möglich geworden, ohne dadurch den geschilderten ungünstigen
Einfluß auf die Kleberbildung und Backfähigkeit auszuüben, infolge der Erwägung, daß
nicht alle Bestandteile des Getreidekorns an der Kleberbildung teilnehmen. Diese ist nur
den Teilen der Mahlprodukte eigentümlich, die dem Innern des Getreidekorns entstammen;
aus den Teilen, die von der Randzone des Kornes herrühren, läßt sich kein Kleber gewinnen
(s. Neu mann, Brotgetreide und Brot, 1914, S.13). Das neue Verfahren bezieht
sich deshalb im wesentlichen au*f solche Mahlprodukte, die Teile der Randzone des Kornes
enthalten, die also unter einem hohen Ausmahlungsgrade gewonnen sind, und die infolgedessen
eine geringere Backfähigkeit besitzen als die helleren Normalmehle.
Durch das neue Verfahren werden aber nicht nur d i e Mängel behoben, die ihren Grund in
dem Enzymgehalt haben, sondern nebenbei auch solche, die auf einen; zu hohen Feuchtigkeitsgehalt
zurückzuführen sind. Durch das Erhitzen, der dunkleren Mehlbestandteile behufs
Abtötung der Enzyme verlieren diese Mahlprodukte den größten Teil ihres Feuchtigkeitsgehaltes.
Bei dem nachfolgenden Vermischen mit den'helleren Mahlprodukten findet
ein Ausgleich infolge der Hygroskopizität der erhitzten dunkleren Teile in der Weise
statt,,daß auch den helleren Produkten ein Teil ihres Feuchtigkeitsgehaltes entzogen wird.
Das vorgeschlagene Verfahren hat ferner noch den Vorteil, daß es ohne weiteres in den
automatischen Betrieb einer Mühle eingeschaltet werden kann. Bei dem Mahlverfahren
der modernen Mühlen bestehen die Mehle zunächst aus vielen, besonders gewonnenen \rermahlungsanteilen
(Grießauflösmehl, Dunstmehle, Schrotmehle usw.), die je .nach der herzustellenden Handelsmarke miteinander vermischt
werden müssen. Bei dem Vermahlu.ngsprozeß können die dunkleren Mahlprodukte vor dem Vermischen in Ausführung des
vorliegenden Verfahrens z. B. über mit Dampf erhitzte Passagen geführt werden.1
Ein weiterer Vorzug des vorgeschlagenen Verfahrens besteht darin, daß sich die erhitzten
dunkleren Mahlprodukte viel leichter und Viel feiner vermählen lassen als die unbehandelten
dunkleren Mahlprodukte, weil diese infolge des hohen Gehalts an Schalenteilen bei
normaler Feuchtigkeit eine größere Zähigkeit besitzen und deshalb deren Feinvermahlung
behufs höherer Ausnutzung für die Verdauung , schwieriger ist. Auch dieser Prozeß kann
leicht in den automatischen Mühlenbetrieb eingeschaltet werden, indem man das erhitzte
Gut vor dem Vermischen die betreffenden Mahlmaschinen passieren läßt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Verbesserung der Backfähigkeit von Mehlen, die unter einem hohen Ausbeuteverhältnis aus Getreide gewonnen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die gröberen dunkleren Mehlbestahdteile ausgeschieden oder gesondert gewonnen und nach einer Behandlung mit Hitze von annähernd 100 bis "1200C dem übrigen Mehl oder dem· Teig wieder zugesetzt werden.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE297395C true DE297395C (de) |
Family
ID=551695
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT297395D Active DE297395C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE297395C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE745364C (de) * | 1942-12-25 | 1944-03-16 | Georg Plange Fa | Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften dunkel gefaerbter nicht backfaehiger Mehlpassagen |
-
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- DE DENDAT297395D patent/DE297395C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE745364C (de) * | 1942-12-25 | 1944-03-16 | Georg Plange Fa | Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften dunkel gefaerbter nicht backfaehiger Mehlpassagen |
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