DE29722703U1 - Trockenmauerwerk mit Leistenverbindung - Google Patents

Description

Dipl.-Ing. Klaus lingerer

Beschreibung

Bei den bekannten Trockenmauerwerken werden Steine z.B. mit Bolzen oder Rohren durch Stecken miteinander verbunden. Die Steine müssen für diesen Fall gebohrt werden. Die Herstellung ist aufwendig, da der Vorgang des Bohrens nur schwer in den Produktionszyklus der Steine zu integrieren ist. Die Qualitätssicherung für die anschließende Verarbeitung ist schlechter zu gewährleisten. Darüber hinaus treten bei den Gebäuden ohne Auflast auf der Wand Probleme mit der Zugluft zwischen den horizontalen Berührungsflächen der Steine auf.

Im Bereich z.B. der Ausfachung von Holzskeletten müssen bei den Steinen mit Nut und Feder an den Stirnseiten die Federn für eine paßgenaue Ausfachung vor Ort abgesägt werden.

Bei der vorliegenden Erfindung werden einfache quaderförmige Steine eingesetzt, die die herkömmliche Ausführungsform von Nut und Feder an den Stirnseiten nicht besitzen. Die Herstellung dieser Steine ist dementsprechend preisgünstiger. Die umlaufende Nut kann mit einer Säge hergestellt werden. Komplizierte Herst'ellungsprozesse entfallen.

Vom Material wird vornehmlich Gasbeton eingesetzt werden. Aus ökologischen Gründen und aus Kostengründen können auch Lehmwerkstoffe o.a. eingesetzt werden.

Auf der einen Seite ermöglicht die industrielle Vorfertigung der Steine eine preisgünstige Herstellung, da es nur eine Steinvariante gibt und die Nut auch bei Steinen mit unterschiedlicher Dicke immer in der Mitte liegt. Die Anpassung der Maschinen auf die Steingröße ist einfacher als bei Bohrungen.

Auf der anderen Seite können Anschlüsse an bestehendes Mauerwerk oder notwendige Anpassungen im Fensterbereich, an Anschlägen oder in Ausfachungen können mit einer Säge auch auf der Baustelle hergestellt werden. Es ist kein Spezialwerkzeug oder -vorrichtung notwendig.

Nach kurzer Einarbeitungszeit können die Arbeiten, insbesondere bei der Ausfachung von einer Holzskelettkonstruktion, auch von einem Laien ausgeführt werden. Die Möglichkeit der Eigenleistung im Rohnbaubereich beim Einfamilienhausbau wird in Zukunft aufgrund der hohen Baukosten (insbesondere Lohn) immer wichtiger.

Das System ermöglicht durch das einfache Stecken der Steine und Leisten eine Demontierbarkeit des gesamten Mauerwerks.

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Dipl.-Ing. Klaus Ungerer

Ausführungsbeispiel

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren 1 bis 4 erläutert.

Fig. 1 Einzelnes Bauelement (1) mit Nuten (2) oben und unten in Längsrichtung und senkrecht an den Stirnseiten

Fig. 2 Einzelnes Bauelement (1) mit Leisten (3)

Fig. 3 Beispiel eines Holzskeletts mit Fußbalken (6) und senkrechten Balken (4) mit einer Nut

Fig. 4 Beispiel eines Holzskeletts, das mit den Bauelementen ausgefacht wird

Der Stein (1) in Fig. 1 wird mit einer umlaufenden Nut (2) hergestellt. Grundlage bildet hier ein quaderförmiger Stein, andere Formen sind auch möglich. Als Material wird vornehmlich Gasbeton oder Lehmwerkstoff eingesetzt.

Verbunden werden die Steine (1) mit Leisten (3) gemäß Fig. 2. Der gebildetete Hohlraum zwischen den Steinen nimmt eine Leiste aus PVC oder Holz auf, die in etwa den gleichen Querschnitt wie der Hohlraum besitzt. Diese Leisten werden in den senkrechten und horizontalen Nuten schichtweise mit dem Aufbau des Trockenmauerwerks eingebaut.

Bei dem Beispiel einer Holzskelettkonstruktion in Fig. 3 wird ein Fußholz (6) auf der Betonsohle verschraubt. Dieses Fußholz besitzt eine Nut mit dem gleichen Querschnitt wie an den Steinen zur Aufnahme einer Leiste (3).

Die senkrechten Balken (4) besitzen ebenfalls eine Nut (5) mit dem gleichen Querschnitt wie an den Steinen zur Aufnahme einer Leiste (3) und werden mit Hartholzbolzen auf den Querbalken gesteckt.

Auf den Fußbalken wird in Fig. 4 eine Leiste in die Nut eingebracht. In die senkrechten Balken werden ebenfalls Leisten eingesetzt. Anschließend wird die erste Schicht des Mauerwerks angelegt. An den Stirnseiten der Steine werden kurze Leisten von oben eingeschoben, die von der Länge die Steinhöhe abzüglich der Höhe der Leiste besitzen.

Alle weiteren Schichten werden entsprechend mit den Leisten aufgebaut.

Über der letzten Schicht wird auf die senkrechten Balken mit Hartholzbolzen ein Querbalken mit einer Nut auf der Unterseite gesteckt, so daß die Steine auch hier gehalten werden.

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Claims (6)

Trockenmauerwerk mit Leistenverbindung

1. Bauelement aus Gasbeton, Lehmwerkstoff o.a. in quaderförmiger Ausführung zur Erstellung von Mauerwerk, dadurch gekennzeichnet, daß er oben und unten in Längsrichtung und senkrecht an den Stirnseiten eine Nut besitzt, die mittig über dem Stein verläuft und sich an den Kontaktflächen zu anderen Steinen ein Hohlraum bildet.

2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum eine Leiste aus PVC oder Holz aufnimmt, die in etwa den gleichen Querschnitt wie der Hohlraum besitzt und je nach Einsatzort in verschiedene Längen ausgeführt wird.

3. Bauelement nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse an Mauerwerk durch eine Nut im Mauerwerk mit dem gleichen Querschnitt wie an den Steinen gebildet wird und der gebildetete Hohlraum eine Leiste aus PVC oder Holz aufnimmt, die in etwa den gleichen Querschnitt wie der Hohlraum besitzt.

4. Bauelement nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse an Holzskelettkonstruktionen durch eine Nut in den Holzbalken mit dem gleichen Querschnitt wie an den Steinen gebildet wird und der gebildetete Hohlraum eine Leiste aus PVC oder Holz aufnimmt, die in etwa den gleichen Querschnitt wie der Hohlraum besitzt.

5. Bauelement nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das durch die Steine und Leisten gebildetete Trockenmauerwerk wieder in die einzelnen Teile zerlegbar ist ohne die Einzelteile zu zerstören.

6. Bauelement nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper auch L-förmig oder in anderen Formen ausgeführt werden kann.

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