Firma Julius Hupfer GmbH & Co. KG1 Harkortstr. 5,
48163 Münster
"Holzwerkstoff-Arbeitsplatte mit Abstellstegen" 5
Die Neuerung betrifft eine Arbeitsplatte nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine derartige Arbeitsplatte ist aus der DE 89 08 073 U1 bekannt.
Diese gattungsgemäßen Arbeitsplatten bestehen aus feuchtigkeitsbeständigen
Werkstoffen, beispielsweise aus einem Gemisch von Steinmehl und Kunststoff. In diese Arbeitsplatte sind
Nuten eingefräst zur Aufnahme von Edelstahlstäben, die als
Abstellstege für heiße Kopftöpfe u. dgl. dienen.
Die Mehrzahl der üblichen Küchenarbeitsplatten besteht demgegenüber
aus Holzwerkstoff, der an der Oberfläche mit einer feuchtigkeitsresistenten Plattenoberfläche, z. B. einem HPL-
Laminat versehen ist. Die Verwendung von Arbeitsplatten, die
auf einem Holzwerkstoff basieren, ist aus zweierlei Gründen vorteilhaft:
1. das Material derartiger Arbeitsplatten ist erheblich preisgün
stiger als das gattungsgemäßer Arbeitsplatten, und 2. wird eine nahezu unbeschränkte Vielzahl von Gestaitungsmöglichkeiten
durch die Verwendung der HPL-Laminate ermöglicht; z.B. sind fotografische Reproduktionen von Holz,
Stein oder beliebigen Mustern möglich.
Das Einlassen der Abstellstege bedeutet bei den Arbeitsplatten aus Holzwerkstoffen jedoch, daß die Plattenoberfläche verletzt
wird und eindringende Feuchtigkeit den Holzwerkstoff der Arbeitsplatte aufquellen lassen kann.
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Arbeitsplatte dahingehend zu verbessern, daß diese auch
unter Verwendung einer Arbeitsplatte aus feuchtigkeitsempfindlichem Material ausgestaltet werden kann.
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Diese der Neuerung zugrundeliegende Aufgabe wird durch eine Arbeitsplatte mit den Merkmaien des Anspruches 1 gelöst.
Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, durch den Aufbau der Arbeitsplatte im Bereich der Abstellstege einen Feuch
tigkeitsschutz für ein feuchtigkeitsempfindliches Material der Arbeitsplatte
zu schaffen.
Anstelle der durchgängigen, aus einem Kunststoff-Steinmehl-Gemisch
bestehenden Arbeitsplatte ist so eine handelsübliche,
preisgünstige und optisch vielfältig gestaltbare, auf Holzwerkstoff
basierende Arbeitsplatte verwendbar, bei der die Plattenoberfläche nicht einheitlich aus der Arbeitsplatte ausgestaltet ist,
sondern aus einem feuchtigkeitsunempflichen Laminatwerkstoff ausgebildet ist. An diesen Laminatwerkstoff der Plattenoberflä
che schließt sich im Bereich des Abstellsteges ein feuchtigkeitsresistenter
Werkstoff an, der in eine dort vorgesehene Ausnehmung des Holzwerkstoffes eingebracht wurde. In die Plattenoberfläche
und diesen feuchtigkeitsunempflichen Werkstoff ist eine obere Ausnehmung eingebracht, die den Abstellsteg auf
nimmt. Auch wenn Feuchtigkeit den Abstellsteg unterwandern sollte, gerät diese nicht in Kontakt mit dem feuchtigkeitsempfindlichen
Holzwerkstoff, so daß die neuerungsgemäße Arbeitsplatte an diesen Stellen nicht aufquellen und beschädigt werden
kann.
Feuchtigkeitsresistent im Sinne der vorliegenden Neuerung umfaßt die Auswirkung von Feuchtigkeit auf den betreffenden
Werkstoff in Form von dessen vorzeitiger Alterung oder chemischer Zersetzung oder dessen Formveränderung, z. B. durch
Aufquellen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Neuerung sind den Unteransprüchen
entnehmbar,
Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird anhand der Zeich
nung im folgenden näher erläutert.
Dabei ist mit 1 aligemein eine Arbeitsplatte bezeichnet, die im
wesentlichen aus einem Holzwerkstoff 2 in Form einer Faser- bzw. Spanplatte besteht. Eine Piattenoberfläche 3 ist durch eine
HPL-Schicht gebildet, also durch ein unter hohem Druck verdichtetes
Laminat, welches u. a. eine optische Dekorschicht und eine transparente obere Verschieißschutzschicht aufweist und
welches feuchtigkeitsresistent ist.
In die Arbeitsplatte 1 ist ein Abstellsteg 4 eingelassen, der aus
einem temperaturbeständigen Material, wie beispielsweise Edelstahl, besteht und das Absetzen heißer Kochtöpfe auf der
Arbeitsplatte 1 ermöglicht. Der Abstellsteg 4 ist teilweise in die Arbeitsplatte 1 eingelassen und dort festgelegt, beispielsweise
verklebt.
Rein beispielhaft ist die liegende Anordnung des Abstellsteges dargestellt. Abweichend davon kann der Abstellsteg 4 auch
senkrecht aus der Arbeitsplatte 1 vorstehen, beispielsweise le
diglich halbkugelförmig kuppenartig und zusammen mit einer Vielzahl weiterer derartig kuppenartig vorstehender Abstellstege
4 einen sicheren Stand für abgestellte Gegenstände ermöglichen.
Die Anbringung der Abstellstege einer neuerungsgemäßen Arbeitsplatte
kann dadurch erfolgen, daß in die Arbeitsplatte 1 von deren der Plattenoberfläche 3 gegenüberliegenden Unterseite
aus eine untere Ausnehmung 5 in den Holzwerkstoff 2 der Arbeitsplatte 1 eingefräst wird, wobei sich diese untere Ausneh
mung 5 bis an das Material der Plattenoberfläche 3 erstreckt.
Vorteilhaft ist dabei die Arbeitsplatte 1 mit ihrer Plattenoberfläche
3 nach unten angeordnet. In die untere Ausnehmung 5 wird nun eine feuchtigkeitsresistente Vergußmasse, beispielsweise
auf Polyurethan- oder Silikonbasis, eingefüllt und zum Aushärten gebracht. Nach Erreichen einer ausreichenden Festigkeit
der Vergußmasse kann dann in die Plattenoberfläche 3 eine obere Ausnehmung 7 eingefräst werden, in welche der Abstellsteg
4 eingeklebt werden kann.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel jedoch wird die untere
Ausnehmung 5 nicht ausschließlich mit der verwendeten Vergußmasse ausgefüllt: die Vergußmasse dient als Klebstoffe zur
Festlegung eines Streifens oder Blockes 8 aus einem feuchtigkeitsresistenten Material, beispielsweise einem Gemisch aus
Kunststoff und Steinmehl, wobei dieser Streifen oder Block 8 in
den Klebstoff 6 eingedrückt wird, nachdem dieser in die untere
Ausnehmung eingebracht und auf die Unterseite der Plattenoberfläche 3 aufgetragen wurde. Auf diese Weise wird kostensparend
die Verwendung von Materialresten als Streifen bzw. Block 8 ermögiicht und der Bedarf an der Menge der Ver
gußmasse reduziert.
Nachdem der Streifen oder Block 8 mit Hilfe des Klebstoffs 6 in
der unteren Ausnehmung 5 fixiert ist, kann die obere Ausnehmung 7 die Plattenoberfläche 3 durchdringend in die Arbeitsplat
te 1 eingefräst werden. Diese obere Ausnehmung 7 ist allseitig von feuchtigkeitsresistenten Werkstoffen umgeben.
Vorteilhaft ist die untere Ausnehmung 5 breiter als die obere Ausnehmung 7. Zwar bieten die Kanten der Arbeitsplatte 1 ein
gutes Ausgangsmaß, um die obere Ausnehmung 7 positionsgenau in die Arbeitsplatte 1 einzubringen, jedoch wird durch die
breite Ausgestaltung der unteren Ausnehmung 5 eine Fehlertoleranz
sichergestellt, die auch bei nicht exakter Anbringung entweder der unteren Ausnehmung 5 oder der oberen Ausnehmung
7 sicherstellt, daß die obere Ausnehmung 7 zuverlässig allseitig
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von feuchtigkeitsresistenten Werkstoffen umgeben ist. In der
Zeichnung ist rein beispielhaft dargestellt, daß die obere Ausnehmung 7 nicht mittig innerhalb der unteren Ausnehmung 5
plaziert ist.
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Der Edelstahl, aus dem der Abstellsteg 4 besteht, ist ein vergleichsweise
schlechter Wärmeleiter und zudem weist der Abstellsteg 4 gegenüber seiner ünienförmigen Kontaktfiäche mit
einem heißen Gegenstand eine vergleichsweise große Masse und eine vergleichsweise große Oberfläche zum Abgeben die
ser Wärme auf, so daß insgesamt sichergestellt ist, daß auch bei Befestigung des Absteilsteges 4 durch Kleben eine Erweichung
oder anderweitige Beeinträchtigung des Klebstoffs zuverlässig im Alltagsbetrieb ausgeschlossen werden kann. Abweichend
von einer Verklebung ist jedoch auch eine mechanische
Verankerung des Abstellsteges 4 z. B. durch eine Verschraubung oder durch Harpunenstege möglich.