DE297170C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Um die Kurzschlußbremsung der Motoren in Gefahrfällen durch magnetische Bremsen zu unterstützen, ist vielfach Fremderregung der Bremsen angewendet worden. Die bekannten Schaltungen haben meist eine Umpolarisierung der Bremsen oder der Motoren zugelassen. Auch wurde zu dem Mittel gegriffen, die Bremsen nach vollzogener Kurzschlußbremse aus dem Motorkreise herauszunehmen, um sie für sich mit Netzstrom zu speisen. In einzelnen Fällen wurden Zusatzwiderstände in einer besonderen, den Kurzschlußbremsstromkreis schließenden Erdleitung verwendet, um die genannten Nachteile zu ver-

!5 meiden. Dabei wurde aber wieder eine völlige Ausnutzung der reinen Kurzschlußbremsung verhindert.

Die neue Erfindung behebt sämtliche Übelstände in einfachster Weise.

Fig. ι zeigt schematisch die Fahrstellung, Fig. 2 die Bremsstellung.

Zunächst liegt bei der reinen Kurzschlußbremse der als Bremswiderstand gebrauchte Fahrwiderstand 2 mit dem einen Endpunkt dauernd an Erde, während der nicht an Erde liegende Endpunkt der in Reihe liegenden Teile der Motoren- (Anker 3 und Feld 4) und Bremsengruppe 5 an einen Wanderkontakt 6 des Widerstandes 2 angeschlossen ist. Die Motorteile sind so angeschlossen, daß der Kurzschlußbremsstrom vom Wanderkontakt 6 durch die Motorteile 3, 4 und Magnetbremsen 5 nach der Erde zu fließt.

Diese Schalt weise gestattet ohne jegliche Umstände und ohne zusätzliche Mittel, zuerst bei reiner Kurzschlußbremse die Motoren bis auf jede gewünschte Mindestdrehzahl abzubremsen, also bis der Widerstand 2 völlig aus dem Kurzschlußbremsstromkreise ausgeschaltet ist, so daß man das Fahrzeug hierdurch auch stillsetzen kann. In besonderen Fällen, z. B. Gefahrfällen, kann man aber auch noch mittels des Schalters 7 gefahrlos das nicht an Erde liegende Widerstandsende an das Netz 1 legen. Von dem in bezug auf den Motorkreis kurzgeschlossenen Widerstand 2 muß dann ein genügend großer Teil mit Hilfe des Wanderkontaktes 6 stufenweise wieder eingeschaltet werden, bis ein genügend großer Teil des Netzstromes in die Bremsen 5 und Motoren 3, 4, und zwar in der· dem Kurzschlußbremsstrom gleichen Richtung gedrückt wird.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Bremsschaltung für elektrisch betriebene Fahrzeuge, bei der die magnetischen Bremsen bei der Kurzschluß- und der nachfolgenden Frischstrombremsung mit den Motoren in Reihe liegen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung des Umpolens von Motoren (3, 4) und Bremsen (5) bei beiden Brems arten das eine Ende des Fahrwiderstandes (2) an Erde liegt und bei der Frischstrombremsung das andere Widerstandsende in bekannter Weise an das Netz gelegt wird, während das nicht an Erde liegende Ende der Motor- nnd Bremsengruppe an einem Wanderkontakt (6) für den Widerstand (2) liegt, so daß dieser (2) bei der Kurzschlußbremsung völlig ausgeschaltet werden kann, während bei der Frischstrombremsung ein beliebiger Teil des Widerstandes (2) wieder eingeschaltet wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.