DE29708246U1

DE29708246U1 - Spinnereimaschinen-Streckwerk

Info

Publication number: DE29708246U1
Application number: DE29708246U
Authority: DE
Original assignee: Zinser Textilmaschinen GmbH
Current assignee: Oerlikon Textile GmbH and Co KG
Priority date: 1997-05-07
Filing date: 1997-05-07
Publication date: 1997-07-10
Anticipated expiration: 2007-05-08

Description

Zinser Textilmaschinen GmbH Ebersbach/Fils

Spinnereimaschinen-Streckwerk

Die Erfindung bezieht sich auf ein Spinnereimaschinen-Streckwerk mit einem Unterriemchen, welches über eine Riemchenunterwalze, über eine Wendeschiene oder über eine Umlenkwalze und über einen in der Unterriemchenbahn angeordneten Spannbügel geführt ist.

Es zählt zum allgemeinen Stand der Technik bei Spinnereimaschinen-Streckwerken in Textilmaschinen, wie zum Beispiel in Ringspinnmaschinen oder in Vorspinnmaschinen, eine Konstruktion vorzusehen, bei welcher ein Unterriemchen mindestens über eine Riemchenunterwalze, über eine Wendeschiene oder über eine Umlenkwalze und über einen in der Unterriemchenbahn angeordneten Spannbügel geführt ist. Die Riemchenunterwalze dient hierbei als Antrieb des Unterriemchens.

Der in der Unterriemchenbahn angeordnete Spannbügel ist in der Regel federbelastet. Dadurch wird das Unterriemchen bei nahezu konstanter Spannung gespannt. Die Spannung des Unterriemchens ist hierbei einstellbar, indem die die Spannbügel tragenden Spannbügelstangen, welche in Bohrungen in Stanzen stecken,

verdreht werden.
30

Es zählt zum allgemeinen Stand der Technik, daß die Oberflächen der bekannten metallischen Spannbügel zur Verminderung eines etwaigen Verschleißes oberflächenbehandelt sind, beispielsweise durch Verzinken, durch Verchromen oder durch Epoxydharz-Lackieren. Die Oberflächen der bekannten leichtmetallischen Spannbügel werden in der Regel unbehandelt gelassen.

Zum Stand der Technik hinsichtlich einer Verminderung eines etwaigen Verschleißes an Spannbügeln zählt eine Spannein-

richtung für Unterriemchen von Spinnereimaschinen-Streckwerken {DE-PS 18 63 954), bei welcher die Spannelemente aus Kunststoff bestehen. Hierbei bestehen die Spannelemente zu 100 Prozent aus Kunststoff, wodurch Nachteile hinsichtlich der Steifigkeit, sowohl der Biege- als auch der Torsionssteifigkeit, gegenüber herkömmlichen Spannelementen aus metallischen und leichtmetallischen Materialien in Kauf genommen werden müssen.

Bekannt ist weiterhin ein Streckwerk für Spinnereimaschinen mit Riemchen (DE 42 01 220 Al) , bei dem die inneren Laufflächen der Riemchen mit geringen Mengen eines Gleitmittels beaufschlagt werden, um einen leichten, störungsfreien Lauf von Riemchen in Streckwerken von Spinnereimaschinen zu erzielen und zu gewährleisten. Das Gleitmittel kann zwangsweise dosiert oder unkontrolliert zugeführt werden.

Darüber hinaus zählt zum Stand der Technik, daß ein Spannbügel eine separate Spannrolle besitzt (DE-PS 18 82 931), die mittels zweier Wälzlager auf der Achse gelagert ist. Die feststehende Achse kann dabei in das freie Ende des Bügelschenkels eingegossen oder eingespritzt sein. Das Ziel dieser Vorrichtung ist es, daß das über die Spannrolle laufende Unterriemchen nicht abgebremst wird, sich somit im Streckfeld nicht gestaucht wird und dadurch den Verzugsvorgang nicht nachteilig beeinflußt wird.

Ferner ist bekannt, bei Verwendung einer Spannrolle mit mindestens zwei Wälzlagern an beiden Seiten dieser Spannrolle undrehbare Führungsborde anzuordnen (DE-PS 19 87 610). Dadurch wird der Vorteil einer geringen Antriebsenergie, die eine Spannrolle benötigt, mit der guten Unterriemchenfuhrung des SpannbügeIs verbunden.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Spinnereimaschinen-Streckwerk der eingangs genannten Art zu schaffen, welches auf neuartige Weise so gestaltet ist, daß eine Reduzierung der Antriebsenergie, eine Verminderung des

Verschleißes und eine Erhöhung der Lebensdauer bei Beibehaltung bzw. Verbesserung der Garneigenschaften erzielt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch das direkte Aufbringen einer Kunststoff-Auflage auf die Oberfläche des Spannbügels, bspw. Metall- oder Leichtmetalloberfläche. Diese Kunststoff-Auflage besitzt sehr gute Gleiteigenschaften {antiadhesive Oberfläche), selbstschmierende Eigenschaften, eine abweisende Oberfläche, geräuschmindernde Eigenschaften, eine ausgezeichnete Stich- als auch Schnittfestigkeit und sowohl eine sehr gute Reiß- als auch Zugfestigkeit. Durch eine derartige Aufbringung ergibt sich somit auf einfache Weise eine beträchtliche Erhöhung der Lebensdauer des von dem Unterriemchen beaufschlagten Spannbügels des Spinnereimaschinen-Streckwerks.

Die Belegung des Spannbügels mit einer Kunststoff-Auflage kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen: Sie kann auf den Spannbügel aufgeklipst, aufgeschrumpft, mittels eines Klebemediums als auch mittels eines Zwei- oder Mehrkomponentenklebers aufgeklebt sein.

Beim Aufklipsen muß die Kunststoff-Auflage eine entsprechende Steifheit aufweisen und es muß zum Zwecke einer entsprechenden Funktionssicherheit gewährleistet sein, daß die Kunststoff-Auflage entweder die beiden Stirnseiten des Spannbügels in einem genügend großen Winkel umschlingt.

Beim Aufschrumpfen der Kunststoff-Auflage auf den Spannbügel muß sichergestellt sein, daß ihre Schrumpflänge auf dem Spannbügel noch ausreichend ist, um eine Mindestfunktionssicherheit zu erreichen.

Die Aufklebung der Kunststoff-Auflage auf den Spannbügel kann auf mindestens zwei Arten erfolgen: erstens kann die Kunststoff-Auflage auf ein Klebemedium, bspw. in Form eines beidseitigen Klebebandes, aufgeklebt werden, welches wiederum mit der noch verbleibenden zweiten Klebeseite auf den Spannbügel aufgeklebt wird oder sie kann direkt mittels eines Zwei- oder Mehrkomponentenklebers auf den Spannbügel aufgeklebt werden.

Durch eine derartige Belegung des Spannbügels mit dieser Kunststoff-Auflage ergibt sich durch höhere Verschleißfestigkeit der vom Unterriemchen beaufschlagten Bereiche auf einfache Weise eine beträchtliche Erhöhung der Lebensdauer des Spannbügels. Es hat sich auch gezeigt, daß aufgrund der sehr guten Gleiteigenschaften dieser Kunststoff-Auflage der Lauf des Riemchens erleichtert, Stauungen und Verwerfungen des Riemchens zwischen der Riemchenunterwalze und der Wendeschiene vermieden und damit nicht nur die Lebensdauer des Riemchens verlängert, sondern auch die Garnqualität positiv beeinflußt wird.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können nur die vom Unterriemchen berührten Flächen des Spannbügels mit der Kunststoff-Auflage belegt sein.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der

Zeichnung zeigen:
20

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht auf ein Spinnerei-

maschinen-Streckwerk mit Wendeschiene und Spannbügel;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Spannbügels;

Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Spannbügel.

In Fig. 1 ist ein Spinnereimaschinen-Streckwerk 1 in schematischer Seitenansicht dargestellt. Dieses Streckwerk 1 weist ein Eingangswalzenpaar 2, ein Ausgangswalzenpaar 3 sowie ein mittleres Walzenpaar 4 mit einem Oberriemchen 5 und einem Unterriemchen 6 auf. Das Unterriemchen 6 ist um eine angetriebene Riemchenunterwalze 7, um eine im Querschnitt T-förmige Wendeschiene 8 mit einem waagrechten und einem senkrechten Schenkel und um einen Spannbügel 9 geführt. Der Spannbügel 9 ist Teil einer an sich bekannten Spannvorrichtung 10.

Erfindungsgemäß ist die metallische bzw. leichtmetallische Oberfläche des Spannbügels 9 mit einer Kunststoff-Auflage 11 belegt, deren Antihaft-, Gleit- und chemischen Eigenschaften

die Charakteristik der von den Riemchen berührten Flächen bestimmen.

Die Fig. 2 stellt eine Seitenansicht eines Spannbügels 9 dar, wohingegen die Figur 3 eine Draufsicht auf einen Spannbügel 9 darstellt. Aus beiden Figuren geht hervor, daß nur die von dem Unterriemchen 6 berührten Flächen des Spannbügels 9 mit der Kunststoff-Auflage 11 belegt sein können.

Durch das Verwenden einer derartigen Kunststoff-Auflage 11 als Beschichtung der metallischen bzw. leichtmetallischen Oberfläche des Spannbügels 9 wird auf einfache Weise eine Verminderung des Verschleißes der durch das Unterriemchen 6 beanspruchten Flächen des Spinnereimaschinen-Streckwerks 1 und auch der Unterriemchen 6 selbst erzielt und damit insgesamt deren Lebensdauer erhöht.

Bezugszahlenliste

1 Spinnereimaschinen-Streckwerk

2 Eingangswalzenpaar

3 Ausgangswalzenpaar

4 Mittleres Walzenpaar 5 Oberriemchen

6 Unterriemchen

7 Riemchenunterwalze

8 Wendeschiene

9 Spannbügel

10 Spannvorrichtung

Kunststoff-Auflage

Claims

Zinser Textilmaschinen GmbH Ebersbach/Fils Spinnereimaschinen-Streckwerk Schutzansprüche

1. Spinnereimaschinen-Streckwerk mit einem Unterriemchen/ welches über eine Riemchenunterwalze, über eine Wendeschiene oder über eine Umlenkwalze und über einen in der Unterriemchenbahn angeordneten Spannbügel geführt ist, dadurch gekennzeichnet,

daß eine Kunststoff-Auflage 11 direkt auf die metallische bzw. leichtmetallische Oberfläche des Spannbügels 9 aufgebracht wird.

2. Streckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Kunststoff-Auflage 11 überdurchschnittlich abriebfest ist.

3. Streckwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Kunststoff-Auflage 11 aufgeklipst wird.

4. Streckwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Kunststoff-Auflage 11 aufgeschrumpft wird. 35

5. Streckwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Kunststoff-Auflage 11 mittels eines klebenden Mediums aufgeklebt wird.
40

6. Streckwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

daß die Kunststoff-Auflage 11 mittels eines Zwei- oder Mehrkomponentenklebers aufgeklebt wird. 5

7. Streckwerk nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, daß nur die vom Unterriemchen 6 berührten Flächen des Spannbügels 9 mit der Kunststoff-Auflage 11 beschichtet sind.