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Die
Erfindung betrifft ein Führungssriemchen für Doppelriemchenstreckwerke
von Spinnmaschinen, das eine einem zu verarbeitenden Fasermaterial
zugeordnete Außenfläche und eine einem Antriebselement
und/oder einem Umlenkelement zugeordnete Innenfläche aufweist,
und ein Doppelriemchenstreckwerk.
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Führungsriemchen,
die in Doppelriemchenstreckwerken als Oberriemchen oder Unterriemchen verwendet
werden, bestehen üblicherweise aus einer textilen Gewebeeinlage,
die in ein gummielastisches Material eingebettet ist. Sie besitzen
eine Dicke, die wenigstens 0,9 mm beträgt.
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Es
ist auch bekannt (
DE
102005056534 A1 ) anstelle eines Führungsriemchens
mit einer Gewebeeinlage ein Oberriemchen einzusetzen, das nur aus
einem Gewebeband aus Polyamidfilamenten besteht. Ein derartiges
Führungsriemchen hat gute Gleiteigenschaften gegenüber
Metall o. d. gl..
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Führungsriemchen
der eingangs genannten Art zu schaffen, das möglichst dicht
an das nachfolgende Walzenpaar eines Streckwerkes herangeführt
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Führungsriemchen
aus einem Gewebe gebildet ist, dessen Kettfäden und Schussfäden
jeweils eine Stärke von nicht mehr als 0,2 mm aufweisen
und dessen Außenseite mit einer Schicht aus gummielastischem
Material versehen ist, die eine Dicke von nicht mehr als 0,3 mm
besitzt.
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Derartige
Führungsriemchen, die nur auf ihrer Außenseite
mit einer gummielastischen Schicht versehen sind, gleiten mit ihrer
Innenfläche leicht über Umlenkelemente aus Metall
o. d. gl., so dass Umlenkelemente verwendet werden können,
die einen relativ kleinen Umlenkradius haben. In Verbindung mit
der geringen Gesamtdicke des Führungsriemchens und den
guten Gleiteigenschaften auch um Umlenkelemente mit geringen Umlenkradien
ist es möglich, dass Führungsriemchen bis dicht
an die Klemmlinie des nächsten Walzenpaares heranzuführen.
Die einseitige Beschichtung mit gummielastischem Material führt
zu einer weitgehend ebenen Außenfläche und stellt
sicher, dass die Fasern, sobald sie die Klemmlinie des nachfolgenden
Walzenpaares erreicht haben, aus dem Fasermaterial herausgezogen
werden können, ohne dass sie zu stark festgehalten werden.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass der Abstand
zwischen den Kettfäden einerseits und den Schussfäden
andererseits jeweils annähernd der Stärke der
Kettfäden und der Stärke der Schussfäden
entspricht. Damit wird sichergestellt, dass auch dann, wenn das
gummielastische Material in flüssiger Form aufgetragen
wird, es das Gewebe nicht durchdringt sondern im Wesentlichen auf
der Seite bleibt, auf der es aufgebracht wurde.
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In
Ausgestaltung der Erfindung wird ein Doppelriemchenstreckwerk vorgesehen,
bei welchem wenigstens das Oberriemchen ein Führungsriemchen
entsprechend der Erfindung ist. In weiterer Ausgestaltung wird vorgesehen,
dass dem rücklaufenden Trum des Oberriemchens zwischen
einem Umlenkelement und einer Oberwalze ein Führungselement
zugeordnet ist, das das rücklaufende Trum hin zur Streckfeldebene
auslenkt. Da dieses Führungselement der mit gummielastischen
Material versehenen Außenseite des Führungsriemchens
zugeordnet ist, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
dass das Führungselement eine zylindrische Gestalt besitzt
und drehbar gehalten ist. Ein derartiges Führungselement
erhöht den Laufwiderstand des Oberriemchens nur unwesentlich.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform.
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1 zeigt
einen Schnitt durch das Hauptverzugsfeld eines Doppelriemchenstreckwerkes
und
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2 eine
Ansicht in Richtung des Pfeiles II der 1 auf eine
Einzelheit.
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In 1 sind
zwei Walzenpaare 1, 2 und 3, 4 dargestellt,
die zwischen sich ein Verzugsfeld für ein zu verziehendes
Faserband oder eine Faserlunte 5 bilden. Die Unterwalzen 2 und 4 sind üblicherweise als
in Maschinenlängsrichtung durchlaufende angetriebene Unterzylinder
ausgebildet, während die Oberwalzen 1, 3 zu
sogenannten Druckwalzenzwillingen gehören, d. h. jeweils
zwei Oberwalzen 1 und zwei Oberwalzen 3 von benachbarten
Streckwerken sind auf gemeinsamen Achsen gelagert. Die Walzen 3, 4 laufen
mit einer um den gewünschten Verzug höheren Drehzahl
als die Walzen 1, 2, so dass das Faserband 5 in
dem Verzugsfeld um den gewünschten Verzug auseinandergezogen
und damit verfeinert wird, d. h. die Anzahl von Fasern pro Querschnitt
verringert wird.
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Die
Fasern werden in dem Verzugsfeld des Doppelriemchen-Streckwerkes
geführt, das ein Oberriemchen 6 und ein Unterriemchen 7 enthält. Das
Oberriemchen 6 umschlingt die Oberwalze 1 und ein
Umlenkelement 8 und das Unterriemchen 7 umschlingt
die Unterwalze 2 und ein Umlenkelement 9. Das
Oberriemchen 6 und Unterriemchen 7 liegen in dem
Verzugsfeld aneinander an.
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Die
Umlenkelemente 8, 9 und insbesondere das Umlenkelement 8 des
Oberriemchens 6 sind bis dicht an die Klemmlinie des nachfolgenden
Walzenpaares 3, 4 herangeführt, so dass
die freie Länge zwischen der Klemmlinie des Walzenpaares 3, 4 und der
Riemchenführung relativ gering ist, die von den Fasern
durchlaufen wird. Das Umlenkelement 8 des Oberriemchens 7 hat
einen kleinen Umlenkradius, der nur in der Größenordnung
von 2,0 mm liegt, wodurch der Abstand zur Klemmlinie sehr gering
gehalten werden kann. Darüberhinaus wird das rücklaufende
Trum zwischen dem Umlenkelement 8 und der Oberwalze 1 des
Oberriemchens 6 mittels eines Führungselementes 10 in
Richtung zu der Streckfeldebene oder der Ebene des Verzugsfeldes
ausgelenkt. Das Umlenkelement 8 wird mittels eines Halters 11 gehalten,
der in nicht näher dargestellter Weise in dem Trag- und
Belastungsarm gehalten ist, der die Oberwalzen 1, 3 trägt.
Der Halter 11, der zweckmäßigerweise
ein Federelement ist, bildet seitlich von dem Oberriemchen Aufnahmen,
in welchen das Führungselement 10 lösbar
gehalten ist.
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Bei
einer abgewandelten Ausführungsform wird anstelle des Führungselementes 10,
das die Form einer flachen Leiste besitzt, ein zylindrisches Führungselement
vorgesehen, das drehbar gehalten ist.
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Als
Oberriemchen 6 und als Unterriemchen 7 werden
Führungsriemchen eingesetzt, die aus einem dünnen
Gewebeband gebildet sind, die auf ihren Außenseiten, d.
h. die das Faserband zwischen sich aufnehmenden Außenseite,
mit einer Schicht aus gummielastischem Material versehen sind. Die
Gewebe bestehen aus Schussfäden und Kettfäden
die jeweils eine Dicke von nicht mehr als 0,2 mm aufweisen, so dass
das Gewebe eine Dicke von maximal 0,4 mm aufweist. Die Schicht aus
gummielastischem Material ist in einer Dicke von nicht mehr als
0,3 mm vorgesehen, so dass die Führungsriemchen eine Gesamtdicke
von nicht mehr als 0,7 mm haben. Derartige Führungsriemchen
sind sehr flexibel, so dass sie als Oberriemchen 6 oder
Unterriemchen 7 um Umlenkelemente herumgelegt und geführt
werden können, die einen kleinen Umlenkradius haben. Da
die an den Umlenkelementen 8, 9 anliegenden Innenflächen
von Oberriemchen und Unterriemchen aus dem Gewebe bestehen, insbesondere
aus einem Gewebe aus Monofilamenten aus Polyamid, ergibt sich nur eine
relativ geringe Gleittreibung an diesen Umlenkstellen. In dem Verzugsfeld
besitzen die einander gegenüberliegenden Außenseiten
von Oberriemchen 6 und Unterriemchen 7 eine relativ
glatte Oberfläche, so dass die Fasern sobald sie von dem
Walzenpaar 3, 4 erfasst werden, herausgezogen
werden können, ohne zu zerreißen.
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Das
mit seiner von dem Gewebe gebildeten Innenseite auf der geriffelten
Unterwalze aufliegende Unterriemchen wird von der Oberwalze 1 in
der Riffelung eingedrückt, so dass es sicher mitgenommen und
angetrieben wird.
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Oberriemchen 6 und
Unterriemchen 7 liegen an der Klemmlinie zwischen dem Walzenpaar 1, 2 mit ihren
Außenseiten aneinander an, die von dem gummielastischen
Material gebildet werden. Aufgrund der relativ hohen Klemmkraft
drückt sich das Profil der jeweiligen Gewebe etwas durch
diese gummielastischen Schichten, so dass eine sichere Mitnahme
zwischen Unterriemchen 7 und Oberriemchen 6 gewährleistet
ist.
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Die
Führungsriemchen werden zweckmäßigerweise
auf Rundwebmaschinen gewebt und dann mit einem flüssigen,
gummielastischen Material beschichtet, das anschließend
wenigstens teilweise aushärtet. Es wird ein dichtes Gewebe
hergestellt, da die Kettfäden zueinander sowie die Schussfäden
zueinander nur einen Abstand einhalten, der nicht größer
als ihre Stärke ist. Damit wird sichergestellt, dass das
aufgetragene gummielastische Material nicht durch das Gewebe hindurch
tritt, so dass die Innenseite frei von gummielastischem Material
bleibt. Anschließend werden aus dem schlauchartigen Material
die einzelnen Führungsriemchen zugeschnitten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005056534
A1 [0003]