DE2962C - Gelenksteuerung für Dampfmaschinen - Google Patents

Description

1878.

Klasse 14.

CARL SCHINKE in BERLIN. Gelenksteuerung für Dampfmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom io. Februar 1878 ab.

Die Bewegung der vier Dampfvertheilüngs-Organe erfolgt durch ein einziges Excenter, welches unter einem Voreilungswinkel δ auf die Schwungradwelle aufgekeilt ist.

Die Steuerstange A B, Fig. i, setzt, vom Excenter getrieben, den Steuerhebel BCD, welcher um den Fixpunkt C schwingt, in Bewegung. Diese Bewegung des Steuerhebels in Verbindung mit der oscillatorischen Bewegung der Steuerstange soll verwendet werden, um die beiden Dampfeinlafs-Organe G und H so zu bewegen, dafs Füllungen von 0,1 bis 0,9 erreicht werden können. Zu diesem Zwecke sind für jedes Dampfeinlafs-Organ zwei Winkelhebel D EFxma IKE zwischen Steuerhebel und Steuerstange einerseits und dem Dampfvertheilungs-Organe andererseits eingeschaltet.

Durch die Verbindung dieser Winkelhebel mit dem Steuerhebel im Gelenke D und mit der Steuerstange im Gelenke / ist eine fünfgliedrige kinematische Kette βι^εΊ^β entstanden. Die Kette ist zwangläufig geschlossen, wenn die Bewegungen 'zweier Glieder derselben, hier B I und B D, bestimmt sind und aufserdem noch ein Punkt des Gliedes IK oder EK in einer bestimmten Bahn geführt wird. Als geführter Punkt ist in Fig. 1 der Punkt L auf dem Glied EK gewählt. Dieser Punkt wird in einem. Kreise geführt, welcher vom Regulator vorgeschrieben wird. Zu diesem Zwecke ist der Punkt Z durch ein Glied mit dem Mittelpunkte des Kreises M verbunden.

Der Mittelpunkt M kann vom Regulator gehoben und gesenkt werden. Die Stellung Mgr entspricht der gröfsten Füllung und die Stellung M kl der kleinsten Füllung.

Die Bewegung des Gelenkes E ist durch die Stellung des Gelenkes M bestimmt. Sie ist für jede Stellung von M eine andere. Diese verschiedenen Bewegungen des Gelenkes E sind benutzt, um das Dampfvertheilungs-Organ den verschiedenen Füllungen entsprechend zu bewegen.

Wegen der grofsen Länge der Steuerstange kann angenommen werden, dafs die verschiedenen Lagen der Steuerstange nahezu parallel sind. Diese Eigenthümliehkeit ist bei der graphischen Verzeichnung benutzt, um für einige Stellungen des Excenters die Stellung der Steuerstange zu erhalten.

Nachdem aus der Auslafssteuerung der Voreilungswinkel δ gefunden, trage man denselben von der Mittellage ο α der Kurbel aus im Sinne der Bewegung auf, theile den so erhaltenen Durchmesser ic in zehn gleiche Theile und errichte in den Theilpunkten 0,1 und 0,9 die Senkrechten 0,1 ·— 2 und o, 9 — 4. Man erhält dann in O₁ die Kurbelstellung bei 0,1 Füllung, in O₄ diejenige bei o,₉ Füllung. Fällt man aus 2 und 4 die Lothe 2-2 und 4-4 auf die Richtung der Steuerstange, so erhält man in C₂ die Stellung des Hebels bei 0,1, in C₄ die Stellung bei o,₉ Füllung.

Bei einer Füllung von 0,9 mufs in der Stellung O₁ des Excenters der Hahn G bereits die Einströmungs-Oeffnimg um die lineare Voreilung geöffnet haben; in der Stellung O₄ ist dagegen die Einlafs-Oeffnung zu schliefsen. Bei einer Füllung von 0,1 dagegen ist in der Stellung O₁ die Einlafs-Oeffnung um die lineare Voreilung zu öffnen, in der Stellung O₂ aber bereits zu schliefsen.

Nimmt man an, das Gelenk E befinde sich bei Abschlufs des Dampf- Einströmungskanales bei der gröfsten Füllung in 4; bei der kleinsten in 2 ', dann folgt, dafs 4 und 2 ' in einem Kreise liegen müssen, welcher seinen Mittelpunkt im Centrum des Gelenkes Ein der Abschlufsstellung hat. Beim Anfange des Kolbenhubes dagegen mufs sich das Gelenk i? in der Stellung 1, von dem Kreise 4 - 2 ' um die lineare Voreilung entfernt, befinden. Das Centrum des Gelenkes E legt so für die gröfste Füllung die Curve 1 2 34567 8 i, für die kleinste die Curve 1' 2¹ 3¹ 4¹ 5¹ 6¹ 7¹ 8¹ zurück.

Für den Hahn H wiederholt sich die ganze Construction.

Fig. 2 zeigt die Construction, wenn als geführter Punkt das Gelenkcentrum K gewählt ist.

Fig. 3 zeigt dieselbe Construction, nur ist die Bewegung der beiden Hähne durch einen einzigen Steuermechanismus erreicht.

Fig. 4 und s zeigen die constructive Ausführung der unter Fig. 2 schematisch dargestellten Kette.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Der durch Zeichnung und Beschreibung erläuterte Mechanismus in seiner Anwendung auf Steuerungen für Corlifs- und andere Dampfmaschinen.

   Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.