DE29614070U1 - Stuhl mit einem Hohlkörper als Sitzfläche - Google Patents
Stuhl mit einem Hohlkörper als SitzflächeInfo
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Description
Stuhl mit einem Hohlkörper als Sitzfläche
Die Erfindung betrifft einen Stuhl, dessen Sitzfläche ein druckbeaufschlagter gasgefüllter elastischer
Hohlkörper ist, der auf einem Untergestell aufliegt.
Die Druckschrift DE 42 10 359 beschreibt einen Stuhl, dessen Sitzfläche ein elastischer, luftgefüllter
Ball ist, der ein bequemes und orthopädisch vorteilhaftes Sitzen gewährleistet. Um den Ball zu
fixieren und ein Wegrollen zu vermeiden, ist er in ein aus Rohren bestehendes Untergestell eingelegt,
das aus einem horizontalen, kreisförmigen Ring zu seiner Aufnahme besteht, welcher auf mehreren
Stützfüßen befestigt ist. Ein optimaler Halt wird dabei gewährleistet, wenn der freie Durchmesser des
Rings geringfügig kleiner als der Durchmesser des Balls ist. Weiterhin läßt sich auch eine Rückenstütze
über ein Rohr am Haltering befestigen.
5 Stühle mit einem Ball als Sitzfläche sind insbesondere für Kinder geeignet, da er Haltungsschäden
vorbeugt und ihn die Kinder nicht nur als Möbelstück sondern auch als Spielgerät nutzen können.
Dabei erweist sich jedoch als nachteilig, daß der 0 rohrförmige Haltering eine vergleichsweise geringe
mechanische Stabilität aufweist und bei herausgenommenem Ball eine große Verletzungsgefahr für Kinder
darstellt. Dies gilt insbesondere dann, wenn es
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sich nicht um einen Kreisring handelt. Weiterhin sind gebräuchliche Untergestelle vergleichsweise
aufwendig in der Herstellung.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Entwicklung eines Ballstuhls mit einem leicht zu
fertigenden Untergestell zur Aufgabe gestellt, das eine hohe mechanische Stabilität aufweist, eine
große Vielfalt an Gestalten der Sitzfläche gestattet und Verletzungsgefahren vermindert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Untergestell ein Hohlzylinder ist, auf dessen
oberem Rand der Hohlkörper aufliegt, und die Querschnitte von Hohlzylinder und Hohlkörper einander
entsprechen.
Der freie offnungsdurchmesser des Hohlzylinders ist zweckmäßig geringfügig kleiner als der des Hohlkörpers,
so daß letzterer sich in die Öffnung hinein preßt und seine gute Abstützung in horizontaler
Richtung die vorteilhafte Folge ist. Das Material des Hohlzylinders, der Griffe oder Öffnungen zu
seiner Handhabung aufweisen kann, ist vorzugsweise Holz, Metall oder ein Kunststoff. Denkbar sind geringe
Abweichungen von einer exakt hohlzylindrischen Form, etwa indem die Wandungen geringfügig
gegen die Senkrechte geneigt sind, um die Standfläche zur Erhöhung der Stabilität zu vergrößern.
Infolge der Gestalt ist das Untergestell insbesondere zur Aufnahme in radialer Richtung wirkender
Kräfte hervorragend geeignet, während eine glatten
Außen- und Innenflächen Verletzungen auch bei herausgenommenem
Hohlkörper weitgehend ausschließen, insbesondere wenn der obere Rand des Zylinders abgerundet
ist. Gleichzeitig werden durch die Abrundung mögliche Beschädigungen des Hohlkörpers vermieden.
Im allgemeinen Fall sind Zylinder mit unterschiedlichen Grundrissen denkbar, die der Form des Hohlkörpers
entsprechen. Möglich sind beispielsweise Zylinder mit Ovalen oder regelmäßigen Polygonen als
Querschnitt. Aufgrund der maximalen mechanischen Belastbarkeit in radialer Richtung und der glatten
Außenflächen sind jedoch Kreiszylinder als Untergestell bevorzugt.
Zweckmäßig ist der Hohlzylinder durch einen Boden abgeschlossen, der seine mechanische Stabilität
weiter verbessert. Zudem läßt sich in diesem Fall der Hohlraum zwischen Boden und Hohlkörper als
Stauraum nutzen, der nach Herausnahme des Hohlkörpers frei zugänglich ist.
Insbesondere bei einem bodenseitig geschlossenen Zylinder sind Standfüße von Vorteil, die den freien
Luftzutritt zu seiner Unterseite gestatten. Denkbar sind als Rollen oder Gleitflächen ausgebildete
Standfüße, die ein leichtgangiges Verschieben des Stuhls ermöglichen.
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Um die Abstützung des Hohlkörpers zu verbessern, wird vorgeschlagen, auf den oberen Rand des Hohlzylinders
eine Passung aufzusetzen bzw. den Rand zu
einer Fläche zu verbreiten, an welcher der Hohlkörper umlaufend anliegt. Somit entsteht eine vorzugsweise
schalenartige Auflagefläche, die z. B. zur Oberfläche des Hohlkörpers konzentrisch gekrümmt
ist oder tangential zu ihr verläuft. Denkbar ist eine bodenseitig nahezu oder vollständig geschlossene
Schale zur Aufnahme des Hohlkörpers zu verwenden, die allenfalls einige Öffnungen als Griffe
oder zur Entlüftung aufweist. Alternativ läßt sich eine ringförmige Passung einsetzen, deren zentrale
Öffnung in ihrem Durchmesser nahezu gleich dem Innendurchmesser des Hohlzylinders ist. Infolge der
schalenartigen Passung des Zylinderrandes erfolgt eine wesentlich bessere Unterstützung, so daß auch
im Fall eines vergleichsweise weichen Hohlkörpers mit geringem Fülldruck eine geeignete Unterlage gegeben
ist. Darüber hinaus vermeidet die verbreiterte Auflagefläche ein Verklemmen des Hohlkörpers
im Zylinder, so daß er sich stets leicht abnehmen läßt.
Ist der Rand des Hohlzylinders zu einer vollständig oder nahezu geschlossenen Schale verbreitert, so
wird der Zugang zu seinem Inneren und damit die Nutzung als Stauraum erschwert oder unmöglich. Daher
wird vorgeschlagen, die den Hohlkörper unterstützende Passung vom Hohlzylinder lösbar auszuführen,
um die Zugänglichkeit des Innenraums weiterhin zu gewährleisten.
Zweckmäßig wird die Sitzfläche von einem kugelförmigen Hohlkörper bzw. Ball gebildet. Denkbar sind
jedoch auch beliebige andere Gestalten, beispiels-
weise ovale oder - ähnlich einem amerikanischen Fußball - spitz zulaufende Formen, zylindrische
Rollen oder wurstförmige Gestalten, wobei jeweils eine entsprechend abgestimmte Gestalt des Hohlzylinders
erforderlich ist.
Von Vorteil ist ein Bezug des Hohlkörpers, der vorzugsweise aus einem porösen Material besteht, etwa
Textilien wie Baumwolle oder Leinen, Leder oder einem Kunststoff. Auf diese Weise wird die Luftzirkulation
und Abführung von Feuchtigkeit ermöglicht und somit die Benutzung des Stuhls, insbesondere
bei hohen Temperaturen, angenehmer, da Schweißbildung, Saugeffekte und damit verbundene Geräuschentwicklungen
sowie Hautreizungen vermieden werden.
Darüber hinaus erleichtert sich die Herstellung sowie eine Variation der Oberflächengestaltung, etwa
zur Berücksichtigung von Modetrends, indem ein einheitlicher Hohlkörper mit unterschiedlichen Bezügen
versehen wird.
Ein vorteilhafter Bezug ist lösbar am Hohlkörper befestigt, beispielsweise indem er mit einem offenen
oder mit einem Reißverschluß, Schnüren oder 5 Knöpfen verschließbaren Schlitz versehen ist, durch
den sich der Hohlkörper herausnehmen läßt. Somit läßt sich der Bezug zum Waschen abnehmen und nach
Wunsch austauschen.
Eine profilierte Oberfläche des Hohlkörpers, beispielsweise mit Noppen oder Rillen verhindert ein
Abrutschen des Benutzers von der Sitzfläche und übt gleichzeitig eine Massagewirkung aus.
Damit auch über einen längeren Zeitraum ein bequemes Sitzen auf dem Stuhl möglich ist, weist er
zweckmäßig eine oder mehrere Lehnen für Rücken und/oder Arme auf. Dabei kann es sich sowohl um
flächige Lehnen handeln, wie sie bei herkömmlichen Stühlen überwiegen, als auch um gepolsterte Rollen,
die zur Abstützung des Beckenbereiches und gegebenenfalls als Armlehne dienen.
Bevorzugt besteht der Hohlzylinder aus mehreren Teilen, die in axialer Richtung lösbar aufeinander
gesetzt sind. Zweckmäßig ist in diesem Fall ein formschlüssiger gegenseitiger Eingriff der Teile,
der ihre radiale Verschiebung verhindert. Durch Herausnehmen oder Einsetzen von Teilen, deren Höhe
nicht notwendig identisch ist, läßt sich die Länge des Hohlzylinders in axialer Richtung und damit die
Stuhlhöhe variieren.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Beschreibungsteil
entnehmen, in dem anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel näher erläutert wird. Die
Zeichnung zeigt in prinzipienhafter Darstellung
Fig. 1: Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen 0 Stuhl,
Fig. 2: Beispiele vorteilhafter Hohlkörper.
- 10 -
Die Sitzfläche des in Figur l gezeichneten Stuhls wird von einem Hohlkörper (1) gebildet, der auf ein
Untergestell in Gestalt eines Hohlzylinders (2) aufgelegt ist und umlaufend an seinem oberen Rand
(3) anliegt, wobei der untere Teil des Hohlkörpers (1) in den Hohlzylinder hinein steht. Damit erfolgt
eine Abstützung des Hohlkörpers (1) sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung. Der
Hohlzylinder (2) ist auf seiner Unterseite durch einen Boden (4) abgeschlossen und mit Standfüßen
(5) versehen. Der auf diese Weise entstandene Innenraum (6) ist nach Abnehmen des Hohlkörpers (1)
zugänglich und läßt sich zum Verstauen von Gegenständen nutzen.
Öffnungen (7) in der Wand des Hohlzylinders (2) erleichtern die Handhabung des Stuhls, etwa beim Verschieben,
und ermöglichen ein sicheres Ergreifen zum Tragen. Vorzugsweise ist der Hohlkörper (1) mit
einem abnehmbaren Bezug (8) versehen, der beispielsweise aus einem textlien Werkstoff besteht
und sich zum Reinigen oder Waschen abnehmen läßt. Durch Herausnahme oder Einsatz von Teilen (9) des
Hohlzylinders (2) ist die Sitzhöhe veränderlich, wobei ein umlaufender Ring (10) einen Formschluß in
radialer Richtung bewirkt und damit eine Verschiebung der Teile (9) gegeneinander verhindert.
Figur 2 zeigt einige vorteilhafte Gestalten des Hohlkörpers (2), die als Alternative zu einem kugelförmigen
Ball möglich sind, wobei sich die Querschnitte von Hohlkörper (2) und Hohlzylinder (1)
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stets entsprechen.
Im Ergebnis entsteht auf diese Weise ein stabiler, leicht herstellbarer und vorteilhafter Stuhl, der
insbesondere für Kinder geeignet ist.
Claims (13)
1. Stuhl, dessen Sitzfläche ein druckbeaufschlagter gasgefüllter elastischer Hohlkörper ist, der auf
einem Untergestell aufliegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Untergestell ein Hohlzylinder (2) ist,
auf dessen oberem Rand (3) der Hohlkörper (1) aufliegt, und die Querschnitte von Hohlzylinder (2)
und Hohlkörper (1) einander entsprechen.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlzylinder (2) ein Kreiszylinder ist.
3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlzylinder (2) durch einen Boden (4) abgeschlossen ist.
4. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlzylinder (2)
Standfüße (5) aufweist.
5. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Rand (3) des
Hohlzylinders (2) mit einer Passung versehen ist, an der der Hohlkörper (1) umlaufend anliegt.
6. Stuhl nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Passung eine schalenförmige Aufnahme bildet,
in die der Hohlkörper (1) eingelegt ist.
7. Stuhl nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Passung vom Hohlzylinder (2) lösbar
ist.
8. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (1) kugelförmig
ist.
9. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (1) mit einem Bezug (8) versehen ist.
10. Stuhl nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Bezug (8) lösbar am Hohlkörper (1) befestigt
ist.
11. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet/ daß Oberfläche des Hohlkörpers
strukturiert ist.
12. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stuhl eine Lehne
für Rücken und/oder Arme aufweist.
13. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlzylinder (2)
aus mehreren lösbar axial aufeinander gesetzten Teilen (9) besteht.
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