DE295962C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Vernähung von Wunden pflegt dadurch zu geschehen, daß der Faden mittels einer gebogenen Nadel durchgezogen und über der Wunde verknüpft wird. Dies Verfahren erfordert einen erheblichen Zeitaufwand, der namentlich dann nicht zur Verfügung steht, wenn der Arzt durch besondere Umstände, wie beispielsweise im Kriege, außerordentlich angestrengt beschäftigt ist.

ίο Die Erfindung betrifft eine Nadel, mit deren Hilfe die Vernähung größerer Wunden, namentlich von Operationswunden schnell und sicher geschehen kann.

In der Zeichnung ist die Erfindung in drei Figuren wiedergegeben.

Fig. ι zeigt die neue Nadel in Seitenansicht,

Fig. 2 in Stirnansicht, und

Fig. 3 die Endansicht mit geschnittener Spitze in vergrößerter Darstellung.

Die Nadel α ist wie bei Nähmaschinen mit rotierender Nadel nach der zylindrischen Schraubenlinie, also etwa nach Art eines Pfropfenziehers, geformt, so aber, daß auch die Spitze der Nadel in den von der Schraubenlinie eingehaltenen Zylindermantel fällt. Die Verwendung der Nadel geschieht derart, daß sie neben dem Wundrande b in die Haut eingeführt und durch Drehung derart über den Wundverlauf hinweggeführt wird, daß die Nadel wechselweise die Wundlappen ein- und austretend erfaßt, so daß schließich die Wunde durch die Nadel verschlossen gehalten wird.

Der Nähfaden kann nun dadurch eingebracht werden, daß er von der Nadelspitze c, die bei d durchbohrt ist und eine Kerbe e besitzt, in welche sich ein Fadenknoten einlegen kann, erfaßt wird und nunmehr durch Zurückdrehung der Nadel durch die Wunde gezogen wird. Der Faden kann auch, wenn die Spitze gespaltet ist, einfach festgeklemmt werden. Er kann aber auch, falls es gewünscht wird, doppelt durchgezogen werden.

Auch ist es möglich, die Nadel hohl zu gestalten, so daß sie den an der Spitze befestigten Faden mit sich führt, der nach vollständigem Erfassen der Wunde aus der Spitze ausgelöst und festgehalten wird, während man die Nadel zurückdreht.

Um die Drehung der Nadel zu vollführen, ist ein Knebel, ein Handgriff o. dgl. f vorgesehen, der mit der Nadel aus einem Stück bestehen kann oder auch aufsetzbar ist. Es ist selbstverständlich, daß je nach Erfordernis die Nadel eine ganz verschiedene Steigung erhalten kann, so daß die Nahtstellen enger oder weiter voneinander liegen können, und es ist in das Belieben des Arztes gestellt, ob er jede Nahtstelle besonders abbinden will, indem er den Faden nach jedesmaligem Austritt aus der Wunde abschneidet, oder ob er die Wunde durch einen einzigen, an beiden Enden anzuspannenden Faden schließen will.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Nadel für die Wundenvernähung, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach der zylindrischen Schraubenlinie geformt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.