·&iacgr;· : Krefeld, 12.07.1995
PAT - PL/Ol - H 95/03 GM
Trockner für durchlaufende Furnierblätter.
Die Erfindung betrifft einen Trockner für durchlaufende
Furnierblätter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. 5
Kontakttrockner für kontinuierlich durchlaufende Furniere sind in der Literatur schon lange bekannt. Im Prinzip haben
sie gegenüber den heute zumeist anzutreffenden Warmlufttrocknern bedeutende Vorteile. Von dem direkten Kontakt
zwischen den Heizflächen und den Furnierblättern verspricht man sich einen verbesserten Wärmeübergang und somit eine
Verkürzung der Trocknungszeit. Die Heizflächen sollen verhindern, daß das Furnier beim Trocknen infolge ungleichmäßiger
Schrumpfung deformiert wird. Die Wärmeverluste werden verkleinert, da als Abgas im wesentlichen nur der
aus dem Furnier ausgetriebene Wasserdampf anfällt. Die zum Abziehen des Abgases erforderliche elektrische Leistung ist
dementsprechend sehr niedrig.
Obwohl die theoretisch erreichbaren Vorteile lange bekannt sind und klar auf der Hand liegen, ist es bisher kaum möglich
gewesen, sie in der Praxis zu realisieren.
Die Erfindung geht von einem Furniertrockner aus, der aus der DE-AS 25 27 433 bekannt ist. Bei diesem Trockner werden
die Furnierblätter auf der Behandlungsstrecke zwischen zwei
eng benachbarten Trumen wärmeleitender Förderbänder festgehalten. Die beiden Förderbandtrume laufen zwischen einer
unteren Kontaktheizplatte und einer beheizten oberen Gleitplatte, welche die Förderbänder mit einstellbarem Druck
zusammenpreßt und gegen die untere Kontaktheizplatte drückt. Um die gewünschte gleichmäßige Wärmeübertragung zu
erreichen, muß der Anpreßdruck auf der ganzen Fläche mindestens so groß sein, daß die Förderbänder dicht an den
beheizten Platten anliegen. Ein relativ hoher Anpreßdruck ist auch erforderlich, um Deformationen der Furnierblätter
während der Trocknung zu unterdrücken. Andrerseits behindert aber ein zu hoher Anpreßdruck die Schrumpfung der
hindert aber ein zu hoher Anpreßdruck die Schrumpfung der
Furnierblätter. Das rißfreie Schrumpfen soll dadurch ermöglicht werden, daß das eine Förderband mit einer regelbaren
Geschwindigkeit schneller läuft als das andere. So soll das Furnierblatt stets etwas vorwärts gedrückt werden, wobei
das schnellere Förderband über das Furnierblatt vorwärts gleitet.
Nach einem Artikel in der DE-Z "Holz-Zentralblatt" 106
(1980), Nr. 88, Seite 1269, haben sich aber bei Arbeiten mit einem Prototyp des Trockners gemäß vorgenannter DE-AS
Mängel gezeigt, darunter auch eine mangelhafte Beherrschung des Schrumpfens aufgrund des Geschwindigkeitsunterschiedes
zwischen unterem und oberem Band.
Bei einem anderen, durch die DE-AS 24 14 654 bekanntgewordenen Kontakttrockner für Furniere sind ebenfalls längs
der Behandlungsstrecke zwei Förderbandtrume zwischen paarweise übereinander angeordneten Kontaktheizplatten geführt.
Die Förderbänder sind mit einem absatzweise arbeitenden Antrieb versehen. Die obere Kontaktheizplatte ist heb- und
senkbar. Bei abgeschaltetem Antrieb der Förderbänder wird sie abgesenkt, so daß sie die stillstehenden Förderbänder,
zwischen denen die Furnierblätter liegen, zusammenpreßt und an die untere Platte andrückt. Der Anpreßdruck kann so eingestellt
werden, daß der gewünschte gleichmäßige Wärmeübergang gewährleistet ist und die Furnierblätter geglättet
werden. In einem anschließenden Zeitintervall befindet sich die obere Platte in angehobener Stellung, so daß nach Einschalten
des Antriebs die Förderbänder genügend Spiel für eine reibungsarme Bewegung haben und die zwischen ihnen
liegenden Furnierblätter unbehindert schrumpfen können. Diese Vorteile werden allerdings durch eine überaus
komplizierte, aufwendige Konstruktion erkauft, die im Betrieb störungsanfällig ist und nur geringe Durchlaufgeschwindigkeiten
erlaubt.
Aus der US-PS 1 086 194 ist ein Furniertrockner bekannt,
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bei dem längs der Behandlungsstrecke zwei aneinander-1iegende
Förderbandtrume über eine perforierte ebene Metallplatte laufen, die die Trume abstützt. Der Trockner
ist aber nicht als Kontakttrockner konzipiert, sondern als Konvektionstrockner, bei dem die Wärmeübertragung im
wesentlichen durch zirkulierende heiße Luft bewirkt wird. Es läßt sich zwar nicht ausschließen, daß zwischen Metallplatte
und Förderband auch Wärme durch Kontakt übertragen wird, insbesondere wenn unmittelbar unter der Metallplatte
Gasbrenner angeordnet sind. Der Schrift sind aber keine Maßnahmen zu entnehmen, die darauf zielen, die Förderbänder
an die Metallplatte anzupressen, um einen gleichmäßigen Kontakt und eine Glättung der Furnierblätter zu bewirken.
Durch die EP 0 152 576 B2 ist ein Furniertrockner bekannt, bei dem zwei Förderbänder eng aneinander anliegend eine
Reihe von drehbaren Walzen, die auch beheizt sein können, zickzackartig abwechselnd von oben und unten umschlingt.
Zwischen je zwei Walzen durchlaufen die Förderbänder eine gerade Strecke, in der die Furnierblätter von Preßdruck
frei sind und daher unbehindert schrumpfen können. Zwischen den beiden Förderbändern kann eine Relativgeschwindigkeit
bestehen, die das Auftreten von Rissen und Markierungen verhindern soll. An jeder Walze durchläuft das jeweils
außenliegende Band einen größeren Bogen als das innere, an der Walze anliegende Band. Da abwechselnd einmal das eine
und einmal das andere Band an der Oberfläche der jeweiligen Walze anliegt, bewirken die unterschiedlichen Bogenlängen
eine periodische Hin- und Herbewegung der Bänder relativ zueinander. Dadurch sollen die zwischen den Bändern
liegenden Furnierblätter glattgestrichen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, die sich
durch einen einfachen und robusten Aufbau und eine unproblematische Führung der Förderbänder auszeichnet und im
Betrieb einen gleichmäßigen Wärmeübergang und eine gute Glättung bei unbehinderter Schrumpfung gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die periodische Änderung der Relativgeschwindigkeit entsteht eine hin- und hergehende gleitende Bewegung
zwischen Förderband und Furnierblatt. Da die Gleitreibung geringer ist als die Haftreibung, wird auf diese Weise die
Schrumpfung des Furnierblattes beträchtlich erleichtert.
Außerdem bewirkt die gleitende Bewegung, daß die Furnieroberfläche
geglättet wird und daß sich die Struktur der Förderbänder nicht einprägen kann. Durch die hin und her
gehende Bewegung wird verhindert, daß durch den Kontakt zwischen den metallischen Förderbändern und den feuchten
Holzoberflächen Farbmuster entstehen. Es wird auch verhindert, daß sich stellenweise stabile Luftspalte zwischen
Furnierblatt und Förderband bilden. Dadurch wird der Wärmeübergang verbessert und vergleichmäßigt. Die für die
Steuerung des Antriebssystems erforderlichen schaltungstechnischen
Komponenten sind einfach und sehr billig.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 5 angegeben.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispiels.
Zwei endlose Förderbänder 1, 2, die vorzugsweise aus einem dichten, gut wärmeleitenden Metalldrahtgewebe bestehen,
sind in einem Gehäuse 3 über je eine Anzahl von Umlenkrollen 4, 5 geführt. Den beiden Förderbändern 1, 2 ist je
eine Spannvorrichtung zugeordnet, in der Zeichnung vereinfacht als Rolle 6 dargestellt, die zwischen zwei ortsfesten
Umlenkrollen in einer zur Ebene der beiden Umlenkrollen senkrechten Richtung z.B. mittels einer Hydraulik verschieblich
ist, wie durch einen Doppelpfeil 7 angedeutet. An der Einlaufseite durchläuft das untere Förderband 1 eine
waagerechte Einlaufstrecke und ist an der Oberseite einer
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vorgezogenen Konsole 8 von oben frei zugänglich. An dieser Stelle werden die zu trocknenden Furnierblätter 9 von Hand
oder mit einer nicht dargestellten Aufgabevorrichtung auf das Förderband 1 aufgelegt. An die Einlaufstrecke schließt
sich die eigentliche Behandlungsstrecke an, auf der die Förderbänder 1, 2 eng aneinander anliegend gemeinsam über
die Kontaktfläche eines Wärmetauschers 10 geführt sind. Auf der Behandlungsstrecke werden die Furnierblätter 9,
zwischen den Förderbändern 1, 2 liegend, getrocknet. Der Wärmetauscher 10 ist etwa tischartig ausgebildet und
besteht im wesentlichen aus einer beheizbaren waagerechten, ebenen, unbeweglich in dem Gehäuse 3 angeordneten Platte,
die sich über die gesamte Arbeitsbreite des Trockners, d.h. z.B. über etwa 5,50 m erstreckt. Die Unterseite des Förderbandes
1 hat unmittelbaren Gleitkontakt mit der glatten metallischen Kontaktfläche des Wärmetauschers 10.
über dem Wärmetauscher 10 sind Gleitplatten 11, 12 angeordnet,
die an Schienen 13, 14 vertikal verschieblich geführt sind und im Bereich der Behandlungsstrecke auf dem
Förderband 2 aufliegen. Die Gleitplatten 11, 12 können sich durchgehend über die gesamte Arbeitsbreite erstrecken. Es
können aber auch in Breitenrichtung, d.h. senkrecht zur Ebene der Zeichnung, mehrere unabhängig voneinander
bewegliche und anpreßbare Gleitplatten nebeneinander liegen. Vorzugsweise sind die Gleitplatten 11, 12, ggf.
auch der Wärmetauscher 10, mit Durchlässen versehen, die das Abziehen des beim Trocknen entstehenden Wasserdampfes
erleichtern. Durch ihr Eigengewicht, verstärkt durch die Druckwirkung einstellbarer Federn 15, pressen sie die
Förderbänder 1, 2 zusammen und gegen die Kontaktfläche des Wärmetauschers 10. Die Gleitplatten 11, 12 sind vorzugsweise
ebenfalls als Wärmetauscher ausgebildet und haben an der Unterseite glatte, metallische Kontaktflächen. Der Anpreßdruck
ist so bemessen, daß die Förderbänder 1, 2 großflächig ohne Luftspalt dicht an dem Wärmetauscher 10 bzw.
an den Gleitplatten 11, 12 anliegen. Auf diese Weise ist ein guter, gleichmäßiger Wärmeübergang sichergestellt.
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Am Ende der Behandlungsstrecke wird das Förderband 1 über eine unmittelbar hinter dem Wärmetauscher 10 angeordnete
Umlenkrolle nach unten abgelenkt. Das obere Förderband 2 ist gleitend über die perforierte Unterseite eines Kastens
16 geführt, dessen Innenraum durch eine Trennwand 17 in zwei Kammern 18, 19 unterteilt ist. Die Kammer 18 ist an
eine Saugleitung angeschlossen. Die andere, der austragseitigen Stirnwand des Gehäuses 3 benachbarte Kammer 19 ist
an eine Druckleitung angeschlossen. Darunter befindet sich der Anfang eines umlaufenden Bandes 20 zum Austragen der
getrockneten Furnierblätter. Das Band 20 ist durch eine öffnung 21 der Gehäusewand geführt, die auch das Einströmen
einer geringen Luftmenge als Trägerluft für den beim Trocknen entstehenden Wasserdampf erlaubt. Für den Abzug
der Trocknungsbrüden ist ein Kamin 22 vorgesehen.
Die Umlenkrolle 4a des Förderbandes 1 ist durch einen Synchronmotor 23 antreibbar. Dieser ist an einen Wechselumrichter
24 angeschlossen. Die Ausgangsfrequenz des Wechselumrichters 24 ist durch ein Stellgerät 25 von Hand
auf eine vorgegebene Grundfrequenz einstellbar. Die Grundfrequenz ist in einem Bereich von etwa 20 s"1 bis 50 s"1
frei wählbar. Der Wechselumrichter 24 ist außerdem an den Ausgang eines Steuergeräts 26 angeschlossen. Dieses erzeugt
ein periodisch schwankendes, etwa wellenförmiges Ausgangssignal, welches sich dem Signal des Stellgerätes 25 überlagert.
Dadurch wird die Ausgangsfrequenz des Wechselumrichters 24 moduliert, so daß sie periodisch um die am
Stellgerät 25 gewählte Grundfrequenz schwankt. Die gewählte Grundfrequenz beträgt z.B. 30 s"1, der Frequenzhub ± 1 s"1,
d.h. die Ausgangsfrequenz des Wechselumrichters 24 pendelt zwischen 29 s"1 und 31 s"*1. Die Periodendauer der Modulationswelle
beträgt z.B. 1 s. Sie liegt in der Regel zwischen 0,5 und etwa 10 s. Die periodisch um die Grundfrequenz
schwankende Ausgangsfrequenz des Wechselumrichters 24 bewirkt entsprechende Schwankungen der Drehzahl des
Synchronmotors 23 und somit auch der Geschwindigkeit des
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Förderbandes 1. Diese pendelt z.B. zwischen 14,5 und 15,5
m/min hin und her.
Das Förderband 2 ist durch einen mit der Umlenkrolle 5a gekoppelten Synchronmotor 27 angetrieben, der durch einen
Wechselumrichter 28 gespeist ist. Mit dem Stellgerät 29 ist seine Ausgangsfrequenz auf eine feste Grundfrequenz einstellbar.
Sie wird so gewählt, daß sie mit der Grundfrequenz des Wechselumrichters 24 übereinstimmt oder nicht
mehr als etwa plus oder minus 10 % von ihr abweicht. Der Wechselumrichter 28 ist außerdem mit einem zweiten Ausgang
des Steuergeräts 26 verbunden. Über diese Verbindung kann er mit einem Steuersignal beaufschlagt werden, welches
gegenüber dem Modulationssignal des Wechselumrichters 24 phasenverschoben ist, vorzugsweise etwa eine halbe Periode.
Daher ist die Ausgangsfrequenz des Wechselumrichters 28
ebenfalls moduliert, und zwar in der Weise, daß sie jedesmal zunimmt, wenn die Ausgangsfrequenz des Wechselumrichters
24 abnimmt und umgekehrt. Dementsprechend sind auch die Geschwindigkeitsänderungen der Förderbänder 1, 2
gegenläufig zueinander.
Es ist auch möglich, einen der beiden Wechselumrichter 24,
28 mit konstanter Grundfrequenz arbeiten zu lassen und nur bei dem anderen Wechselumrichter die Ausgangsfrequenz zu
modulieren. In diesem Falle bewegt sich das eine Förderband mit konstanter Geschwindigkeit, wohingegen die Geschwindigkeit
des anderen Förderbandes hin und her pendelt, so daß die Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden Förderbändern
sich entsprechend ändert.
Wenn die an den beiden Wechselumrichtern 24, 28 eingestellten Grundfrequenzen übereinstimmen, hat jedes Förderband
abwechselnd kurzzeitig eine größere und kurzzeitig eine kleinere Geschwindigkeit als das andere Förderband.
Durch unterschiedliche Grundfrequenzen läßt sich aber auch erreichen, daß das eine Förderband stets dem anderen voreilt,
jedoch mit schwankender Relativgeschwindigkeit.
Die maximale Relativgeschwindigkeit beträgt vorzugsweise 0,05 bis 0,5 m/s.