DE29505146U1 - Abziehwerkzeug für Lagerringe - Google Patents
Abziehwerkzeug für LagerringeInfo
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Description
-1-P02G951
Die Erfindung bezieht sich auf ein Abziehwerkzeug für Lagerringe, insbesondere
Kegelrollenlager-Innenringe, mit einer Greifhülse, die mehrere über ihren Umfang verteilte federnde Greif finger aufweist, welche an ihren
freien Enden mit sich radial nach innen erstreckenden Greifelementen zum Hintergreifen des Lagerringes versehen sind, und mit einer Spannhülse, die
eine gegen die Endbereiche der Greiffinger wirkende Steuerfläche aufweist, welche bei einer Relativbewegung zwischen Spannhülse und Greifhülse die
Greifelemente nach innen drückt.
Derartige Abziehwerkzeuge sind seit langem bekannt und beispielsweise in
der DE-AS 12 69 069, der DE-OS 41 14 994 oder dem DE-GM 94 00 044 beschrieben. Die Spannhülse ist in der Regel ein zylinderförmiges Bauteil,
die Greifelemente sind meist krallenförmige Enden der Greiffinger. Die Steuerflächen der Spannhülse sind in der Regel kegelförmig und bewirken
entweder bei einer Relativbewegung der Spannhülse in Abziehrichtung des Lagerrings (DE-GM 94 00 044) oder bei einer Relativbewegung in der
entgegengesetzten Richtung (DE-AS 12 69 069) ein Zusammendrücken der Greiffinger, wodurch die Greifelemente die Lagerringe hintergreifen.
Die Spannhülse weist am Ende der federnden Greiffinger einen Öffnungsdurchmesser
auf, der etwas größer ist als der Außendurchmesser des Lagerringes. So ist gewährleistet, daß der Lagerring leicht aus der Spannhülse
entnehmnbar ist und daß die Greiffinger durch eine relativ kurze Bewegung in Eingriff mit dem Lagerring bringbar sind. Ein Nachteil dieser bekannten
Abziehwerkzeuge ist, daß die Greifhülse beim Spannen der Greiffinger in einer derartigen Stellung gehalten werden muß, daß die Greif finger sich
über den Lagerring hinaus erstrecken und die Greifelemente beim Spannen durch die Spannhülse den Lagerring hintergreifen. Bei einer falschen Handhabung
der Greifhülse ist es möglich, daß die Greifelemente der Greiffinger durch die Spannhülse von außen gegen den Lagerring gedrückt werden,
-2-
ohne diesen zu hintergreifen.
Aus der DE-GM 94 02 355 ist eine Abziehvorrichtung bekannt, bei der mit
einem Spannelement zum Spannen der Greifelemente nach innen ein in der Greifhülse befindliches Spreizelement verbunden ist, welches die Greifelemente
nach außen spreizt. Hierdurch ist es möglich, eine Greifhülse zu verwenden, die in elastisch neutraler Position der Greiffinger im Bereich
der Greifelemente einen etwas kleineren Durchmesser aufweist als der Lagerring. Beim Aufschieben der Greifhülse auf den Lagerring drückt
dieser die Greiffinger nach außen, bis sie ihre Greifstellung erreichen. Dann federn die Greiffinger durch ihre Elastizität wieder nach innen, so
daß sie sich schon vor dem Spannen mittels der Spannhülse in der den Lagerring hintergreifenden Greifstellung befinden. Bei dieser Abziehvorrichtung
ist durch das Spreizelement ein zusätzliches Bauteil vorzusehen, welches die Fertigungskosten und die Anfälligkeit des Werkzeuges gegen
Beschädigung erhöht. Außerdem können durch Verbindungselemente zwischen Spannelement und Spreizelement nach außen ragende Vorsprünge
entstehen, die eine Verletzungsgefahr hervorrufen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannten Abziehwerkzeuge derart weiterzubilden,
daß ohne Notwendigkeit eines zusätzlichen Spreizelementes das Einschnappen der Greiffinger in der Greifstellung sowie die zuverlässige
Freigabe des abgezogenen Lagerrings ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Spannhülse
eine zweite Steuerfläche aufweist, die bei einer Relativbewegung zwischen Spannhülse und Greifhülse die Greiffinger nach innen drückt und die gegen
einen im Abstand zum freien Ende Hegenden Bereich der Greiffinger wirkt. Der Abstand ist so gewählt ist, daß das federnde Material der Greiffinger
zwischen der zweiten Steuerfläche und den Greifelementen eine federnde Bewegung der Greifelemente nach außen ermöglicht.
-3-
Wie bei den oben genannten drei Druckschriften des Standes der Technik ist
die Spannhülse derart ausgebildet, daß sie in neutraler Stellung der federnden Greiffinger den Lagerring vollständig freigibt. Hierdurch ist eine
einfache Entnahme des Lagerrings aus der Spannhülse sichergestellt. Durch die zusätzliche, im Abstand zum freien Ende der Greif finger liegende
Steuerfläche der Spannhülse ist es möglich, die Greiffinger vor dem Aufschieben der Spannhülse in eine "Bereitschaftsstellung" zu bewegen. In
dieser Bereitschaftsstellung weist die Greifhülse im Endbereich ihrer Greiffinger
einen Durchmesser auf, der geringfügig kleiner ist als der Außendurchmesser des Lagerrings. Da die Greiffinger-Enden weiterhin nach
außen federn können, ist es möglich, die Greifhülse über den Lagerring zu schieben, wobei in der Greifstellung der Greifhülse die Greifelemente hinter
den Außendurchmesser des Lagerrings schnappen und den Lagerring so hintergreifen. Anschließend kann durch weiteres Verschieben der Spannhülse
relativ zur Greifhülse mit der ersten Steuerfläche das Andrücken der Greiffinger-Enden gegen den Lagerring bewirkt werden und der Abziehvorgang
eingeleitet werden.
Die Entnahme des abgezogenen Lagerrings erfolgt, indem beide Steuerflächen
die Greiffinger der Greifhülse vollständig freigeben, so daß die Greifelemente im entspannten Zustand der federnden Greiffinger den Lagerring
nicht mehr hintergreifen.
Im Grunde ist jede Rampe als Steuerfläche geeignet, die gegen ein Widerlager
der Greifelemente der Greifhülse wirkt. Vorteilhafterweise sind die Steuerflächen - wie beim Stand der Technik - konisch ausgebildet und
wirken bei radialer Verschiebung der Spannhülse zur Greifhülse gegen die Greif elemente. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform öffnen
sich die konischen Steuerflächen entgegen der Abziehrichtung des Lagerrings, d.h. zu den Greifelementen der Greiffinger hin. Durch ein Verschieben
der Spannhülse entgegen der Abziehrichtung wird damit ein Einfedern der Greifelemente nach innen bewirkt.
-4-
Das Widerlager für die zweite konische Steuerfläche der Spannhülse wird
vorzugsweise durch einen Ringbund am Wurzelbereich der Greiffinger gebildet.
Schließlich kann innerhalb der Greifhülse ein Anschlag für den Lagerring
vorgesehen sein, der vorzugsweise ringförmig ausgebildet ist.
Der unabhängige Patentanspruch 7 bezieht sich auf ein Abziehwerkzeug für
einen in einer Bohrung befindlichen Lageraußenring. Die Wirkungsweise der beiden Steuerflächen des Spannteils ist hier identisch zu der Wirkungsweise
der Steuerflächen der Spannhülse aus Anspruch 1, mit dem Unterschied, daß die Greifelemente radial nach außen bewegt werden.
Die Erfindung wird im folgenden beispielhaft anhand einer bevorzugten
Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 das erfindungsgemäße Abziehwerkzeug im Längsschnitt in
seiner Bereitschaftsstellung,
Fig. 2 das Werkzeug aus Fig. 1 im Längsschnitt in der Abziehstellung,
Fig. 3 das Werkzeug aus Fig. 1 und 2 in der Öffnungsstellung, die
Fig. 3 das Werkzeug aus Fig. 1 und 2 in der Öffnungsstellung, die
die Entnahme des Lagerrings erlaubt und
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abzieh-
Werkzeugs mit Anschlag für den Lagerring in teilgeschnittener
Darstellung in der Bereitschaftsstellung.
Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Werkzeug besteht aus einer Greifhülse
1 mit vier regelmäßig auf ihrem Umfang verteilten federnden Greiffingern 2. Die Greifhülse 1 ist zum Abziehen von Kegelrollenlager-Innenringen
11 vorgesehen. Aus diesem Grund verlaufen die inneren Endbereiche der Greiffinger 2 kegelförmig. Die Enden der Greiffinger 2 weisen sich
radial nach innen erstreckende, krallenförmige Greifelemente 3 auf. Der
obere Bereich der Greifhülse 1 ist mit einem Anschlußgewinde 10 versehen, auf das ein Abziehspindelhalter (nicht dargestellt) aufschraubbar ist.
Der Abziehvorgang mit dieser Greifhülse 1 ist in Fig. 2 dargestellt. Die
Spannhülse 6 drückt mit ihrer unteren kegelförmigen Steuerfläche 7 gegen die konische Umfangsfläche 8 des Endbereichs der Greifhülse 1. Dadurch
werden die Greifelemente 3 radial nach innen bewegt und hintergreifen die Rollen des Kegelrollenlager-Innenrings 11.
Im mittleren Bereich der Spannhülse 6 befindet sich eine zweite konische
Steuerfläche 9, die mit einem Ringbund 5 der Greifhülse 1 zusammenwirkt. Der Ringbund 5 befindet sich im Wurzelbereich der Greiffinger 2 der
Greifhülse 1, d.h. kurz hinter dem Bereich, in dem sich die zylinderförmige Greifhülse in die Greiffinger 2 aufteilt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
befindet sich der Ringbund 5 an der Stelle, wo kreisförmige Öffnungen 4 in der Greifhülsenwand in die Längsspalte 12 übergehen, die
jeweils zwei Greiffinger 2 voneinander trennen. Die Lage des Ringbundes 5 ist einerseits derart zu wählen, daß der Bereich zwischen dem geschlossenen
zylindrischen Abschnitt der Spannhülse 1 und dem Ringbund 5 ausreichende Federelastizität aufweist, um ein Einfedern der Greiffinger 2
durch den Druck der Steuerfläche 9 auf den Ringbund 5 zu ermöglichen. Andererseits muß der Ringbund 5 einen ausreichend großen Abstand vom
Ende der Greiffinger 2 aufweisen, so daß die Greiffinger 2 zwischen Ringbund 5 und den an ihren Enden befindlichen Greifelementen 3 ausreichende
Federelastizität aufweisen, um ein Federn der Greifelemente 3 nach außen zu ermöglichen.
Wie in Fig. 1 erkennbar, ist in der Bereitschaftsstellung, in der die Greiffinger
2 durch die Steuerfläche 9 um einen gewissen Betrag nach innen eingefedert sind, der Innendurchmesser der Greifhülse 1 im Bereich ihrer
Greifelemente 3 ein wenig kleiner als der größte Außendurchmesser des
-6-
Kegelrollenlager-Innenrings 11 an dem unteren Ende seiner Rollen. Beim
Aufschieben der Greifhülse 1 auf den Kegelrollenlager-Innenring 11 werden
die Greifelemente 3 radial nach außen gedrückt, bis sie in ihrer Endstellung den größten Außendurchmesser des Kegelrollenlager-Innenrings 11 hintergreifen
(vgl. Fig. 2) und der oben beschriebene Abziehvorgang eingeleitet werden kann. Soll das Werkzeug dem Abziehen von Zylinderrollenlagerringen
oder anderen, nicht kegelförmigen Lagerringen dienen, so sind die Stirnflächen bzw. die inneren Umfangsflachen der Greifelemente 3 kegelförmig
abzuschrägen. Diese kegelförmige Abschrägung bewirkt das Auseinanderdrücken der Greif finger 2 beim Aufschieben auf einen zylinderförmigen
Lagerring.
Zur Entnahme des Kegelrollenlager-Innenrings 11 aus der Greifhülse 1 ist
die Spannhülse 6 in die neutrale Stellung zu bewegen, in der die Greiffinger 2 durch ihre Eigenelastizität in die Stellung der größten Öffnung der Greifelemente
3 bewegt werden. In dieser, in Fig. 3 dargestellten Stellung übt weder die erste Steuerfläche 7 noch die zweite Steuerfläche 9 einen radialen
Druck auf die Greiffinger aus, und der Kegelrollenlager-Innenring 11 kann einfach aus der Greifhülse entnommen werden.
Die in der Fig. 4 dargestellte Ausführungsform des Abziehwerkzeugs weist
eine Greifhülse 1 mit sechs Greiffingern 2 auf. In der Nähe der mit den Greifelementen 3 versehenen Enden der Greiffinger 2 und etwa in dem
Bereich, in dem die konische Umfangsfläche 8 in den zylindrischen Bereich der Greifhülse 1 übergeht, weisen die Greiffinger 2 sich radial nach innen
erstreckende Vorsprünge 13 auf. Diese Vorsprünge 13 bilden einen Anschlag für den Kegelrollenlager-Innenring 11. Damit ist gewährleistet, daß
der Kegelrollenlager-Innenring 11 nicht zu weit in die Greifhülse 1 eingeschoben
wird.
-1-P02G951
Bezugszeichenliste:
1 | Greifhülse |
2 | Greif finger |
3 | Greifelement |
4 | Loch |
5 | Ringbund |
6 | Spannhülse |
7 | erste konische Steuerfläche |
8 | konische Umfangsfläche |
9 | zweite konische Steuerfläche |
10 | Anschlußgewinde |
11 | Kegelrollenlager-Innenring |
12 | Längsspalt |
13 | radialer Vorsprung |
Claims (7)
1. Abziehwerkzeug für Lagerringe, insbesondere Kegelrollenlager-Innenringe
(1), mit einer Greifhülse (1), die mehrere über ihren Umfang verteilte
federnde Greiffinger (2) aufweist, welche an ihren freien Enden mit sich radial nach innen erstreckenden Greifelementen (3) zum Hintergreifen des
Lagerringes (11) versehen sind, und mit einer Spannhülse (6), die eine
gegen die Endbereiche der Greiffinger (2) wirkende Steuerfläche (7) aufweist, welche bei einer Relativbewegung zwischen Spannhülse (6) und
Greifhülse (1) die Greifelemente (3) nach innen drückt,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannhülse (6) eine zweite Steuerfläche (9) aufweist, die bei einer Relativbewegung
zwischen Spannhülse (6) und Greifhülse (1) die Greiffinger (3) nach innen drückt und die gegen einen im Abstand zum freien Ende liegenden
Bereich der Greiffinger (2) wirkt, wobei der Abstand so gewählt ist, daß das elastische Material der Greiffinger (2) zwischen der zweiten Steuerfläche
(9) und den Greifelementen (3) eine federnde Bewegung der Greifelemente (3) nach außen ermöglicht.
2. Abziehwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerflächen (7,9) eine konische Form haben und bei axialer Verschiebung
der Spannhülse (6) relativ zur Greifhülse (1) die Bewegung der Greifelemente (3) bewirken.
3. Abziehwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
konischen Steuerflächen (7,9) sich zu den Greifelementen (3) der Greiffinger (2) hin öffnen.
4. Abziehwerkzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Greifhülse (1) in dem dem freien Ende abgewandten Bereich der Greiffinger (2) einen Ringbund (5) aufweist, der mit der zweiten konischen Steu-
-2-erflache (9) der Spannhülse (6) zusammenwirkt.
5. Abziehwerkzeug nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Greifhülse (1) ein Anschlag für den Lagerring (11) angeordnet ist.
6. Abziehwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anschlag von einem sich radial nach innen erstreckenden Vorsprung (13) gebildet wird.
7. Abziehwerkzeug für Lagerringe, insbesondere Lageraußenringe, mit
einem Greifteil, das mehrere über seinen Umfang verteilte federnde Greiffinger aufweist, welche an ihren freien Enden mit sich radial nach außen
erstreckenden Greifelementen zum Hintergreifen des Lagerringes versehen sind, und mit einem Spannteil, das eine gegen die Endbereiche der Greiffinger
wirkende Steuerfläche aufweist, welche bei einer Relativbewegung zwischen Spannteil und Greifteil die Greifelemente nach außen drückt,
wobei das Spannteil eine zweite Steuerfläche aufweist, die bei einer Relativbewegung zwischen Spannteil und Greifteil die Greiffinger nach außen drückt, und die gegen einen im Abstand zum freien Ende liegenden Bereich der Greiffinger wirkt, wobei der Abstand so gewählt ist, daß das federnde Material der Greiffinger zwischen der zweiten Steuerfläche und den Greifelementen eine federnde Bewegung der Greifelemente nach innen ermöglicht.
wobei das Spannteil eine zweite Steuerfläche aufweist, die bei einer Relativbewegung zwischen Spannteil und Greifteil die Greiffinger nach außen drückt, und die gegen einen im Abstand zum freien Ende liegenden Bereich der Greiffinger wirkt, wobei der Abstand so gewählt ist, daß das federnde Material der Greiffinger zwischen der zweiten Steuerfläche und den Greifelementen eine federnde Bewegung der Greifelemente nach innen ermöglicht.
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