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Die Erfindung betrifft eine Abziehvorrichtung zum Abziehen eines Innenrings eines Wälzlagers mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Abziehen eines Innenrings eines Wälzlagers mit der Abziehvorrichtung.
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Wälzlager, insbesondere Kegelrollenlager, sitzen üblicherweise mit ihrem Innenring über eine kraftschlüssige Verbindung fest auf einer Welle. Es sind Abzieher bekannt, welche zum Lösen der kraftschlüssigen Verbindung zwischen Innenring und Welle dienen. Derartige Abzieher weisen üblicherweise mehrere federbelastete Klauen oder Backen auf, welche die Kegelrollen des abzuziehenden Kegelrollenlagers mit Vorsprüngen hintergreifen und somit eine Kraft über die Kegelrollen auf den Innenring übertragen können. Diese Kraft kann beispielsweise über eine an der Welle abgestützte Druckspindel aufgebracht werden, wobei durch Verdrehen der Druckspindel der Innenring von der Welle abgezogen werden kann.
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Die Druckschrift
DE 26 06 648 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, offenbart eine Abziehvorrichtung für Kegelrollenlager, mit einer gegen die Stirnfläche der Achse des abzuziehenden Lagers abstützbaren Druckspindel, die in der Gewindenabe einer Abziehhülse eingeschraubt ist. An dem offenen Ende der Druckspindel ist ein über das abzuziehende Lager schiebbares Greifstück mit Greifelementen angeordnet, die nach dem Aufsetzen der Vorrichtung unter die Kegelrollen greifen und in dieser Greifstellung fixierbar sind. Das Greifstück weist ein mit der Abziehhülse verbundenes Führungsstück mit einer sich zum Rand hin erweiternden konischen Innenfläche und einem Außengewinde auf. Auf dem Außengewinde ist ein Fixierungsring aufgeschraubt, der mit einem nach innen gerichteten Bund unter mindestens drei Ringsektoren greift, deren konische äußere Mantelfläche unter der Wirkung mindestens einer Feder an der konischen Innenfläche des Führungsstückes anliegt und auf dieser verschiebbar ist. Die Ringsektoren sind mit einem radial nach innen vorspringenden Bund versehen, der bei angezogenem Fixierungsring unter die Kegelrollen greift und dessen lichte Weite bei gelöstem Fixierungsring infolge Verschiebens der konischen Flächen aufeinander unter der Wirkung der Feder soweit vergrößert ist, dass das Greifstück unbehindert aufsetzbar und abnehmbar ist.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Abziehvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche sich durch eine kostengünstige Herstellung und eine einfache Montage auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 sowie durch die Merkmale des Anspruchs 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, den Zeichnungen und der Beschreibung.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Abziehvorrichtung, welche zum Abziehen eines Innenrings eines Wälzlagers ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere dient die Abziehvorrichtung zum Lösen einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen dem Innenring und einer Welle. Bevorzugt ist die Abziehvorrichtung ausgebildet, eine Abziehkraft auf den abzuziehenden Innenring aufzubringen. Prinzipiell kann das Wälzlager als ein Zylinderrollenlager oder ein Kugellager ausgebildet sein. Besonders bevorzugt jedoch ist das Wälzlager als ein Kegelrollenlager ausgebildet.
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Die Abziehvorrichtung weist eine Fixierungseinheit auf, welche zur Fixierung der Wälzkörper des Wälzlagers während eines Abziehvorgangs ausgebildet und/oder geeignet ist. Die Fixierungseinheit dient insbesondere zur formschlüssigen Aufnahme der Wälzkörper und zur Übertragung der Abziehkraft auf die Wälzkörper. Insbesondere ist die Fixierungseinheit in Bezug auf eine Hauptachse koaxial und/oder konzentrisch zu dem Innenring angeordnet und/oder anordbar. Dabei kann die Hauptachse durch eine Mittelachse und/oder Rotationsachse der Welle definiert sein.
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Die Fixierungseinheit weist einen ersten und einen zweiten Stützabschnitt auf. Bevorzugt sind der erste und der zweite Stützabschnitt als zwei separate, vorzugsweise ringförmige, Bauteile ausgebildet. Der erste Stützabschnitt dient zur Abstützung der Wälzkörper in einer axialen Richtung. Der zweite Stützabschnitt dient zur Abstützung der Wälzkörper in einer radialen Richtung. Vorzugsweise kann die Fixierungseinheit modular ausgebildet sein, wobei der erste und/oder der zweite Stützabschnitt je nach Abmessungen und/oder Wälzlager-Bauformen entsprechend austauschbar ist.
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Die Abziehvorrichtung weist einen Greifkopf auf, welcher zur Aufnahme eines Abziehwerkzeugs ausgebildet und/oder geeignet ist. Der Greifkopf kann eine Werkzeugaufnahme aufweisen, welche zur Aufnahme des Abziehwerkzeugs dient. Optional kann der Greifkopf mindestens oder genau eine weitere Werkzeugaufnahme aufweisen, sodass der Greifkopf zur Aufnahme von unterschiedlichen Abziehwerkzeugen ausgebildet und/oder geeignet ist. Beispielsweise kann das Abziehwerkzeug als ein mechanisches und/oder hydraulisches und/oder elektrisches und/oder pneumatisches Abziehwerkzeug ausgebildet sein.
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Der Greifkopf weist einen Aufnahmeabschnitt auf, welcher zur Aufnahme der Fixierungseinheit ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere ist die Fixierungseinheit in Bezug auf die Hauptachse in radialer und/oder axialer Richtung und/oder in Umlaufrichtung formschlüssig in dem Aufnahmeabschnitt aufgenommen. Im Speziellen bildet der Aufnahmeabschnitt zumindest annähernd eine Negativkontur zu der Fixierungseinheit. Der Greifkopf weist vorzugsweise eine zentrale Bohrung auf, welche zur Durchführung der Welle ausgebildet ist. Insbesondere durchsetzt die Bohrung den Greifkopf, insbesondere den Aufnahmeabschnitt, koaxial zu der Hauptachse. Somit kann der Greifkopf mit der aufgenommenen Fixierungseinheit relativ zu der Welle aufgeschoben werden. Besonders bevorzugt ist die Bohrung durch den ersten Stützabschnitt in axialer Richtung und durch den zweiten Stützabschnitt in radialer Richtung abschnittsweise begrenzt und/oder abschnittsweise begrenzbar.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der erste Stützabschnitt als ein Sicherungsring ausgebildet ist. Insbesondere ist der Sicherungsring auch als ein sogenannter „Nutenring“ bekannt. Bevorzugt ist der Sicherungsring in Umlaufrichtung um die Hauptachse unterbrochen ausgebildet, sodass der Sicherungsring bezüglich seines Innendurchmessers einstellbar ist. Hierzu kann der Sicherungsring federelastisch ausgebildet sein. Bevorzugt weist der Sicherungsring einen Innendurchmesser auf, welcher derart bemessen ist, dass der Sicherungsring in einem unbelasteten Zustand in axialer Richtung ungehindert über die Wälzkörper bewegt werden kann. Der Sicherungsring ist besonders bevorzugt in Bezug auf die Hauptachse koaxial und/oder konzentrisch zu dem Innenring angeordnet und/oder anordbar.
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Der Sicherungsring definiert, insbesondere in einem belasteten Zustand, eine axiale Stützfläche für die Wälzkörper. In dem belasteten Zustand ist der Innendurchmesser des Sicherungsrings vorzugsweise derart bemessen, dass der Sicherungsring die Wälzkörper umlaufend hintergreift. Bevorzugt können die Wälzkörper, insbesondere Kegelrollen, in der axialen Richtung umlaufend an dem Sicherungsring abgestützt sein. Der Sicherungsring ist vorzugsweise als ein flacher Ring ausgebildet, wobei die Stützfläche durch eine axiale Stirnfläche des Sicherungsrings gebildet ist. Insbesondere erstreckt sich die Stützfläche in Bezug auf die Hauptachse in einer Radialebene. Besonders bevorzugt ist der Sicherungsring in dem belasteten Zustand an einem Außenumfang eines Käfigs des Wälzlagers abgestützt und/oder zentriert.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die Ausbildung des ersten Stützabschnitts als separater Sicherungsring, dieser als Verschleißteil einfach ausgetauscht werden kann. Somit kann der erste Stützabschnitt bei Beschädigungen einfach ersetzt werden. Dadurch dass der Sicherungsring als ein Standardbauteil ausgebildet ist, kann die Abziehvorrichtung deutlich einfacher und kostengünstiger ausgestaltet werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Sicherungsring als ein Außen-Sicherungsring ausgebildet ist. Besonders bevorzugt ist der Sicherungsring als ein genormter Außen-Sicherungsring gemäß DIN 471 ausgebildet. Derartige Außen-Sicherungsringe zeichnen sich dadurch aus, dass diese zwei radial nach außen gerichtete Enden aufweisen. Bevorzugt ist der Sicherungsring gestanzt und/oder geschliffen. Die Enden sind besonders bevorzugt mit jeweils einer Lochung versehen.
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Somit wird ein Sicherungsring vorgeschlagen, welcher besonders bevorzugt für eine Montage auf einem Außenumfang ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere ist der Sicherungsring somit einfach an dem Außenumfang, insbesondere einen Seitenring, des Käfigs des Wälzlagers anordbar.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Fixierungseinheit eine Spanneinrichtung auf, welcher zur Verspannung des Sicherungsrings ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere ist die Spanneinrichtung ausgebildet, den Sicherungsring mit einer Spannkraft, insbesondere in radialer Richtung, zu beaufschlagen, sodass ein Innendurchmesser des Sicherungsrings einstellbar ist. Bevorzugt ist die Spanneinrichtung hierzu mit den beiden Enden des Sicherungsrings wirkverbunden. Bei einer Betätigung der Spanneinrichtung sind die beiden Enden dabei relativ zueinander bewegbar, sodass der Innendurchmesser verändert wird. Bevorzugt werden zur Bildung der Stützfläche die beiden Enden des als Außen-Sicherungsrings ausgebildeten Sicherungsrings über die Spanneinrichtung relativ aufeinander zu bewegt, wobei der Innendurchmesser des Sicherungsrings reduziert wird. Dabei wird der Innendurchmesser soweit reduziert, dass der Sicherungsring bei einer Beaufschlagung mit der Abziehkraft in axialer Richtung nicht über die Wälzkörper rutschen kann.
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Somit wird eine Abziehvorrichtung vorgeschlagen, welche eine besonders hohe Montagesicherheit aufweist, wobei durch den verspannbaren Sicherungsring, dieser eine besonders stabile axiale Stützfläche definiert. Zudem kann ein Abrutschen des Greifkopfs während Abziehvorgangs deutlich reduziert werden.
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In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Spanneinrichtung zwei Spannelemente aufweist, wobei jeweils ein Spannmittel an jeweils einem Ende des Sicherungsrings angeordnet ist. Besonders bevorzugt sind die beiden Spannmittel über ein in den Lochungen aufgenommenes Sicherungsmittel an dem jeweiligen Enden gesichert. Die Sicherungsmittel können als Zylinderbolzen, Spannstifte oder Sicherungssplints ausgebildet sein. Im Speziellen können die Spannelemente gelenkig, insbesondere drehbeweglich, über die Sicherungsmittel an den Enden festgelegt sein. Beispielweise sind die beiden Spannelemente als würfel- oder quaderförmige Metall- oder Kunststoffteile ausgebildet.
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Die Spanneinrichtung weist zudem ein Schraubmittel auf, wobei die beiden Spannelemente über das Schraubmittel miteinander wirkverbunden sind. Bei einer Betätigung des Schraubmittels werden die beiden Spannelemente relativ zueinander bewegt, sodass der Innendurchmesser des Sicherungsrings verändert wird. Bevorzugt ist das Schraubmittel als eine Schraube mit einem Schraubenkopfantrieb zur Aufnahme eines Werkzeugs ausgebildet. Die beiden Spannelemente weisen vorzugsweise jeweils eine Schraubmittelaufnahme auf, wobei das Schraubmittel durch die eine Schraubmittelaufnahme geführt und in der anderen Schraubmittelaufnahme verankert ist. Insbesondere weist die verankernde Schraubmittelaufnahme ein Innengewinde auf, wobei das Schraubmittel in das Innengewinde eingeschraubt bzw. ein- und ausschraubbar ist.
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Somit wird eine Abziehvorrichtung vorgeschlagen, welche sich durch eine besonders sichere und einfache Verspannung des Sicherungsrings auszeichnet. Durch das Schraubmittel kann zudem eine selbsthemmende Justierung des Innendurchmessers umgesetzt werden, sodass dieser während des Abziehvorgangs konstant gehalten ist.
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In einer weiteren Konkretisierung ist vorgesehen, dass die Spanneinrichtung ein Führungsmittel aufweist. Insbesondere ist das Führungsmittel als ein Zylinderstift ausgebildet. Die beiden Spannelemente sind über das Führungsmittel miteinander verbunden, sodass bei einer Betätigung des Schraubmittels die beiden Spannelemente entlang des Führungsmittels relativ zueinander geradgeführt sind. Bevorzugt verläuft der Zylinderstift parallel zu dem Schraubmittel. Das Führungsmittel kann an einem der beiden Spannelemente festgelegt sein, wobei das andere Spannelement eine das Führungsmittel aufnehmende Führungsmittelaufnahme aufweist. Alternativ weisen beide Spannelemente eine entsprechende Führungsmittelaufnahme. Insbesondere ist das Spannelement bzw. die Spannelemente mit der Führungsmittelaufnahme verschiebblich an dem Führungsmittel gelagert, vorzugsweise gleitgelagert.
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Somit wird eine Spanneinrichtung vorgeschlagen, welche sich durch eine stabile Führung der beiden Spannelement auszeichnet, sodass, insbesondere während des Spannvorgangs, ein Verkippen und/oder ein Verkeilen der beiden Spannelemente verhindert wird.
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In einer weiteren konkreten Umsetzung, weist der Aufnahmeabschnitt eine Aussparung auf, welche zur Aufnahme der Spanneinrichtung ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere ist die Aussparung so ausgestaltet, dass die beiden Spannelemente in der Aussparung relativ zueinander bewegbar sind. Vorzugsweise ist die Spanneinrichtung hierzu mit einem Spiel in der Aussparung aufgenommen. Insbesondere ist die Spanneinrichtung vollständig in der Aussparung versenkt angeordnet. Der Greifkopf weist eine Durchgangsöffnung auf, wobei die Durchgangsöffnung derart in den Greifkopf eingebracht ist, sodass das Schraubmittel über die Durchgangsöffnung betätigbar ist. Insbesondere dient die Durchgangsöffnung zur Durchführung des Werkzeugs, sodass das Werkzeug über Durchgangsöffnung in den Schraubenkopfantrieb einsetzbar ist. Bevorzugt erstreckt sich Durchgangsöffnung von einer radialen Außenseite des Greifkopfs in den Aufnahmeabschnitt hinein.
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Somit wird eine Abziehvorrichtung vorgeschlagen, welche sich durch eine besonders einfache und leicht zugängliche Betätigung der Spanneinrichtung auszeichnet. Somit kann die Abziehvorrichtung beispielsweise als bereits vormontierte Baueinheit relativ zu dem Sicherungsring positioniert und durch eine Betätigung der Spanneinrichtung über die Durchgangsöffnung in axialer Richtung für den Abziehvorgang betätigt werden.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, dass der zweite Stützabschnitt als ein Außenring ausgebildet ist, wobei der Außenring eine radiale Stützfläche für die Wälzkörper definiert. Insbesondere ist der Außenring als ein genormter Wälzlager-Außenring ausgebildet. Der Außenring ist dabei derart ausgebildet, dass dieser komplementär zu den Wälzkörpern des abzuziehenden Wälzlagers ist. Im einfachsten Fall kann der zugehörige Wälzlager-Außenring des abzuziehenden Wälzlagers als Außenring verwendet werden. Alternativ kann ein entsprechen angepasster Außenring verwendet werden, welcher vorzugsweise zur Bildung der radialen Stützfläche identisch zu dem Wälzlager-Außenring des abzuziehenden Wälzlagers ausgebildet ist. Besonders bevorzugt kann je nach Abmessungen und/oder Wälzlager-Bauform des abzuziehenden Wälzlagers, ein entsprechend zugehöriger Außenring ausgewählt werden.
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Somit wird eine Abziehvorrichtung vorgeschlagen, welche sich durch eine besonders einfache und kostengünstige Ausgestaltung auszeichnet. Durch Austauschen des Lagerrings kann zudem die Abziehvorrichtung an unterschiedliche Bauformen bzw. Abmessungen des abzuziehenden Wälzlagers angepasst werden.
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In einer weiteren konkreten Ausführung ist die radiale Stützfläche als eine Wälzkörperlaufbahn ausgebildet, wobei die Wälzkörperlaufbahn entsprechend einer radial äußeren Lauffläche der Wälzkörper ausgebildet ist. Die Wälzkörperlaufbahn ist vorzugsweise eine die Hauptachse umlaufende, insbesondere bordlose, Innenlaufbahn ausgebildet. Prinzipielle kann die Wälzkörperlaufbahn als eine Laufrille ausgebildet sein. Bevorzugt jedoch ist die Wälzkörperlaufbahn eine zu der Hauptachse gerade oder geneigte Lauffläche ausgebildet. Besonders bevorzugt ist die Wälzkörperlaufbahne derart ausgebildet, sodass der Außenring zumindest in der axialen Richtung in Bezug auf die Hauptachse auf die radiale Außenseite der Wälzkörper aufgeschoben werden kann.
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Es ist somit eine Überlegung der Erfindung, eine Abziehvorrichtung vorzuschlagen, welche sich durch eine besonders einfache und genaue Montage auszeichnet.
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In einer konstruktiven Umsetzung ist vorgesehen, dass der Sicherungsring und der Außenring in Bezug auf die Hauptachse axial hintereinander in dem Aufnahmeabschnitt formschlüssig angeordnet sind. Insbesondere kann sich der Außenring in der axialen Richtung an der axialen Stützfläche des Sicherungsringes und in der axialen Gegenrichtung an dem Deckel abstützen und/oder abgestützt sein. Insbesondere stützt sicher der Außenring in der axialen Richtung mit seiner axialen Stirnseite an der Stützfläche flächig und/oder umlaufend ab. Bevorzugt sind der Außenring und der Sicherungsring in der axialen Richtung mit einem geringen axialen Spiel in dem Aufnahmeabschnitt angeordnet, sodass der Sicherungsring in radialer Richtung bei einer Betätigung der Spanneinrichtung frei beweglich ist.
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Es ist somit eine Überlegung der Erfindung, eine Abziehvorrichtung vorzuschlagen, welche sich durch einen besonders kompakten Aufbau auszeichnet. Zudem können der Außenring und der Sicherungsring durch die formschlüssige Aufnahme in dem Aufnahmeabschnitt gegen ein Verkippen, insbesondere während des Abziehvorgangs, gesichert sein.
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In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Fixierungseinheit einen Zentrierring aufweist, welcher zum Ausgleich eines radialen Spiels zwischen dem Außenring und dem Greifkopf ausgebildet und/oder geeignet ist. Bevorzugt ist der Außenring, insbesondere in radialer Richtung, formschlüssig in dem Zentrierring aufgenommen. Der Zentrierring ist in dem Aufnahmeabschnitt angeordnet. Insbesondere ist der Zentrierring zumindest in radialer Richtung formschlüssig in dem Aufnahmeabschnitt aufgenommen. Der Sicherungsring weist in einem unbelasteten vorzugsweise einen größeren Außendurchmesser als der Außenring auf, sodass der Aufnahmeabschnitt entsprechend dem Außendurchmesser des Sicherungsrings ausgestaltet ist.
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Der Zentrierring hat somit die Funktion die Differenz zwischen den unterschiedlichen Außendurchmessern auszugleichen, sodass der Außenring verkippsicher in dem Aufnahmeabschnitt angeordnet werden kann.
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In einer weiteren konkreten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Greifkopf einen Grundkörper und einen Deckel aufweist. Insbesondere ist der Deckel lösbar mit dem Grundkörper verbunden und/oder verbindbar. Vorzugsweise ist der Deckel über mindestens ein Befestigungsmittel mit dem Grundkörper verbunden. Der Grundkörper und der Deckel weisen jeweils die zentrale Bohrung auf, welche derart die beiden Bauteile durchsetzt, sodass die Welle durch die zentrale Bohrung geführt werden kann. Insbesondere ist die Bohrung koaxial zu der Hauptachse in den Deckel und den Grundkörper eingebracht. Beispielsweise kann der Deckel und/oder der Grundkörper die Werkzeugaufnahme(n) aufweisen.
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Der Grundkörper weist den Aufnahmeabschnitt auf, wobei der Aufnahmeabschnitt in der axialen Richtung durch einen radial nach innen gerichteten Flansch und in einer axialen Gegenrichtung durch den Deckel begrenzt ist. Der Aufnahmeabschnitt kann als eine Vertiefung oder ein Durchbruch ausgebildet sein. Insbesondere ist der Aufnahmeabschnitt zumindest deckelseitig zugänglich, sodass die Fixierungseinheit bei demontierten Deckel eingesetzt oder entnommen werden kann. Der Flansch kann unmittelbar an den Grundkörper angeformt sein. Alternativ kann der Flansch durch ein separates Bauteil, z.B. ein weiterer Deckel, gebildet sein. Bevorzugt erstreckt sich der Flansch in Bezug auf die Hauptachse in einer Radialebene. Der Deckel ist vorzugsweise als eine Ringscheibe ausgebildet, welche an einer axialen Stirnseite des Gehäuses angeordnet ist.
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Somit wird eine Abziehvorrichtung vorgeschlagen, welche sich durch eine einfache Zugänglichkeit und Austausch der Fixierungseinheit auszeichnet. Zudem kann der Greifkopf durch das zweiteilige Gehäuse besonders einfach montiert bzw. demontiert werden.
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In einer bevorzugten Konkretisierung ist die Fixierungseinheit derart zwischen dem Deckel und dem Flansch angeordnet, sodass der Sicherungsring in der axialen Richtung an dem Flansch und der Außenring in der axialen Gegenrichtung an dem Deckel abgestützt ist. Bevorzugt ragt der Deckel mindestens so weit radial nach innen, sodass dieser in axialer Richtung ungehindert über die Welle bewegt werden kann. Zudem ragt der Deckel vorzugsweise mindestens so weit radial nach innen, sodass der Außenring zumindest abschnittsweise in der axialen Gegenrichtung an dem Deckel abgestützt ist. Der Flansch erstreckt sich vorzugsweise mindestens soweit radial nach innen, sodass der Grundkörper in axialer Richtung über die Wälzkörper ungehindert bewegt werden kann. Zudem ragt der Flansch vorzugsweise mindestens so weit radial nach innen, sodass der Sicherungsring in einem maximal belasteten Zustand zumindest abschnittsweise in der axialen Richtung an dem Flansch abgestützt ist
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Somit wird eine Abziehvorrichtung vorgeschlagen, welche sich durch eine besonders einfache und stabile Montage auszeichnet. Bevorzugt kann durch die mehrteilige Ausgestaltung der Abziehvorrichtung, diese von einer Richtung an dem abzuziehenden Wälzlager angeordnet werden.
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In einer weiteren konkreten Ausführung ist vorgesehen, dass der Deckel ein Sichtfenster aufweist, welches zur Kontrolle der Spanneinrichtung ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere ist das Sichtfenster im Bereich der Spanneinrichtung angeordnet, sodass zumindest der Abstand zwischen den beiden Spannelementen und/oder der Schraubenkopfantrieb sichtbar ist. Bevorzugt ist das Sichtfenster als ein länglicher Durchbruch ausgebildet.
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Es ist somit eine Überlegung der Erfindung, eine Abziehvorrichtung vorzuschlagen, welcher sich durch eine erleichtertere Bedienbarkeit auszeichnet. Durch das Sichtfenster kann somit jederzeit durch eine Sichtkontrolle der Zustand der Spanneinrichtung überprüft werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abziehen eines Innenrings eines Wälzlagers mit der Abziehvorrichtung wie diese bereits zuvor beschrieben wurde bzw. nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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In einem ersten Schritt werden der Greifkopf und die Fixierungseinheit an den Wälzkörpern des Wälzlagers angeordnet. Hierzu wird insbesondere der Greifkopf mit der vormontierten Fixierungseinheit relativ zu der Welle mit dem Wälzlager, insbesondere dem Innenring mit den Wälzkörpern, positioniert. In einem weiteren Schritt wird der Sicherungsring über die Spanneinrichtung so verspannt, dass der Sicherungsring die Wälzkörper hintergreift und/oder an dem Käfig anliegt.
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In einem weiteren Schritt wird das Abziehwerkzeug an dem Greifkopf angeordnet. Insbesondere wird das Abziehwerkzeug in der Werkzeugaufnahme formschlüssig und/oder kraftschlüssig aufgenommen. Alternativ oder optional ergänzend wird das Abziehwerkzeug an dem Greifkopf abgestützt. Anschließend wird die Abziehkraft über das Abziehwerkzeug auf den Greifkopf aufgebracht und der Innenring in einer Abziehrichtung abgezogen. Die Abziehkraft wird dabei über den Sicherungsring auf die Wälzkörper übertragen, sodass der Innenring über die auf die Wälzkörper aufgebrachte Abziehkraft abgezogen wird. Während des Abziehvorgangs sind die Wälzkörper in der axialen Richtung an der axialen Stützfläche des Sicherungsrings und in der radialen Richtung an der radialen Stützfläche des Außenrings abgestützt und/oder formschlüssig angeordnet.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnung weiter erläutert, wobei weitere Vorteile, Merkmale und Wirkungen der Figurenbeschreibung zu entnehmen sind. Es zeigen:
- 1 eine stark schematisierte Schnittdarstellung einer Abziehvorrichtung zum Abziehen eines Innenrings als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine axiale Ansicht des Innenrings mit einer montierten Fixierungseinrichtung Abziehvorrichtung aus 1;
- 3a, b eine schematische Darstellung der Abziehvorrichtung aus 1;
- 4a, b eine schematische Darstellung eines Deckels der Abziehvorrichtung aus 1.
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1 zeigt in einer stark schematisierten Schnittdarstellung eine Abziehvorrichtung 1 zum Abziehen eines Innenrings 2 eines Wälzlagers 3 von einer Welle 4 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Wälzlager 3 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als ein Kegelrollenlager ausgebildet, wobei der Aufbau der Abziehvorrichtung 1 in den nachfolgenden Figuren an dem Beispiel des Kegelrollenlagers erläutert ist.
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Das Wälzlager 3 weist eine Mehrzahl von Wälzkörpern 5 auf, welche abwälzend an dem Innenring 2 angeordnet und in Umlaufrichtung um eine Hauptachse H in einem Käfig 6 beabstandet voneinander geführt sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Wälzkörper 5 als Kegelrollen ausgebildet. Der Käfig 6 ist beispielsweise als ein Fensterkäfig ausgebildet. Beispielsweise ist der Käfig 6 als ein Kunststoff- oder Blechkäfig ausgebildet.
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Die Abziehvorrichtung 1 weist einen Greifkopf 7 und eine Fixierungseinheit 8 auf, wobei die Fixierungseinheit 8 verliersicher in dem Greifkopf 7 aufgenommen ist. Hierzu weist der Greifkopf 7 einen Aufnahmeabschnitt 9 auf, wobei die Fixierungseinheit 8 in radialer und axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse H formschlüssig in dem Aufnahmeabschnitt 9 angeordnet ist. Der Greifkopf 7 und die Fixierungseinheit 8 sind derart ausgebildet, sodass die Abziehvorrichtung 1 in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse H auf die Welle 4 aufgeschoben werden kann. Hierzu weist der Greifkopf 7 eine zentrale, insbesondere koaxial zu der Hauptachse H, verlaufende Bohrung 10 auf. Die Fixierungseinheit 8 dient zur Aufnahme und Fixierung der Wälzkörper 5 während eines Abziehvorgangs, wobei über die Fixierungseinheit 8 eine Abziehkraft F1 auf die Wälzkörper 5 übertragen werden kann.
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Der Greifkopf 7 ist zweiteilig ausgebildet und weist einen Grundkörper 11 und einen Deckel 12 auf. Der Aufnahmeabschnitt 9 ist als eine in den Grundkörper 11 eingebrachte Vertiefung ausgebildet, wobei der Aufnahmeabschnitt 9 in einer axialen Richtung AR durch einen Flansch 13 und in einer axialen Gegenrichtung GR durch den Deckel 12 begrenzt ist. Hierzu ist der Deckel 12 an einer axialen Stirnseite des Grundkörpers 11 angeordnet. Der Deckel 12 ist beispielsweise als eine kreisringförmige Scheibe ausgebildet, wobei eine zentrale Bohrung des Deckels 12 einen Abschnitt der Durchgangsbohrung 14 bildet. Der Deckel 12 kann über mehrere Befestigungsmittel 14 kraftschlüssig mit dem Grundkörper 11 verbunden sein. Beispielsweise sind die Befestigungsmittel 14 als Senkkopfschrauben ausgebildet, welche durch den Deckel 12 geführt und in dem Grundkörper 11 verankert sind.
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Der Grundkörper 11 ist in einer Grobform als ein Hohlzylinder ausgebildet, wobei eine zentrale Bohrung des Grundkörpers 11 einen weiteren Abschnitt der Durchgangsbohrung 10 bildet. Der Flansch 13 schließt sich unmittelbar an den Grundkörper 11 an und ist einstückig, zum Beispiel aus einem gemeinsamen Halbzeug gefertigt, an den Grundkörper 11 angeformt. Der Flansch 13 ist radial nach innen gerichtet und erstreckt sich in Bezug auf die Hauptachse H in einer Radialebene. Dabei weist der Flansch 13 einen Innendurchmesser auf, welcher derart bemessen ist, sodass der Grundkörper 11 in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse H ungehindert über die Wälzkörper 5 geschoben werden kann.
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Die Fixierungseinheit 8 weist einen ersten und einen zweiten Stützabschnitt 15, 16 auf, wobei der erste Stützabschnitt 15 zur axialen Abstützung und der zweite Stützabschnitt 16 zur radialen Abstützung der Wälzkörper 5 während des Abziehvorgangs dienen. Der erste Stützabschnitt 15 ist als ein genormter Sicherungsring 17 ausgebildet, wobei der Sicherungsring 17 eine axiale Stützfläche 18 definiert. Der zweite Stützabschnitt 16 ist als ein genormter Außenring 19 ausgebildet, wobei der Außenring 19 eine radiale Stützfläche 20 definiert. Beispielsweise ist der Außenring 19 als ein zugehöriger Außenring des Wälzlagers 3 ausgebildet. Alternativ ist der Außenring 19 jedoch als ein für die Abziehvorrichtung 1 angepasster Außenring ausgebildet, welcher beispielsweise geometrisch an eine Kontur des Greifkopfs 7 angepasst sein kann.
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Die axiale Stützfläche 18 erstreckt sich in Bezug auf die Hauptachse H in einer Radialebene. Der Sicherungsring 17 ist in radialer Richtung beispielsweise an einem Seitenringe des Käfigs 6 abgestützt und hintergreift zugleich die Wälzkörper 5, sodass die Wälzkörper 5 und optional der Außenring 19 in der axialen Richtung AR an der Stützfläche 18 abgestützt und/oder abstützbar sind. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die radiale Stützfläche 20 als eine der Kegelrollen entsprechende konische Wälzkörperlaufbahn 21 ausgebildet. Dabei können alle Wälzkörper 5 in Umlaufrichtung abwälzend an der Wälzkörperlaufbahn 21 abgestützt sein.
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Der Sicherungsring 17 ist mit einer Spannkraft F2 beaufschlagbar, sodass ein Innendurchmesser des Sicherungsrings 17 verändert werden kann. Somit kann der Sicherungsring 17 zur Montage einen größeren Innendurchmesser und zum Abziehen einen kleineren Innendurchmesser aufweisen. Hierzu ist der Sicherungsring 17 mit einem radialen Spiel in dem Aufnahmeabschnitt 9 angeordnet, sodass der Sicherungsring 17 im Bereich des radialen Spiels bezüglich seines Innendurchmessers angepasst werden kann.
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Zudem weist die Fixierungseinheit 8 einen Zentrierring 22 auf, wobei der Zentrierring 22 zum Ausgleich eines radialen Spiels zwischen dem Außenring 19 und dem Grundkörper 11 dient. Der Außenring 19 und der Zentrierring 22 sind konzentrisch zueinander in dem Aufnahmeabschnitt 9 angeordnet, wobei der Außenring 19 in radialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse H formschlüssig an einem Innendurchmesser des Zentrierrings 22 anliegt. Somit ist der Außenring 19 in radialer Richtung formschlüssig in dem Aufnahmeabschnitt 9 aufgenommen. In axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse H sind der Sicherungsring 17, der Außenring 19 und der Zentrierring 22 formschlüssig zwischen dem Deckel 12 und dem Flansch 13 angeordnet.
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Bei einem Zusammenbau der Abziehvorrichtung 1 wird in einem ersten Schritt die Fixierungseinheit 8 in den Aufnahmeabschnitt 9 eingesetzt. Dabei können der Sicherungsring 17, der Außenring 19 und der Zentrierring 22 nacheinander oder zusammen in den Aufnahmeabschnitt 9 eingesetzt werden. Je nach Bauform und/oder Abmessungen des abzuziehenden Wälzlagers 3 können der Außenring 19 und/oder der Zentrierring 22 bei demontierten Deckel 12 entsprechend ausgetauscht werden.
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Zum Abziehen des Innenrings 2, wird in einem ersten Schritt das Wälzlager 3 für den Abziehvorgang vorbereitet, indem der Außenring des Wälzlagers 3 entfernt wird. In einem zweiten Schritt wird die Abziehvorrichtung 1 in der axialen Richtung AR relativ zu dem Wälzlager 3 positioniert, wobei die Abziehvorrichtung 1 hierzu konzentrisch zu dem Innenring 2 angeordnet wird. Dabei ist der Sicherungsring 17 in einem unbelasteten Zustand, sodass der Sicherungsring 17 einen maximalen Innendurchmesser aufweist. Somit kann der Sicherungsring 17 zusammen mit dem Greifkopf 7 in der axialen Richtung AR über die Wälzkörper 5 geführt werden. Die Abziehvorrichtung 1 kann so weit in der axialen Richtung AR auf die Welle 4 aufgeschoben werden, bis der Außenring 19 mit der radialen Stützfläche 20 an den Wälzkörpern 5 anliegt. Anschließend wird der Sicherungsring 17 mit der Spannkraft F2 beaufschlagt, sodass der Sicherungsring 17 die Wälzkörper 5 hintergreift. Die Abziehvorrichtung 5 ist somit in der axialen Richtung AR durch den Sicherungsring 17 und in der axialen Gegenrichtung GR durch den Deckel 12 und den Außenring 19 an den Wälzkörpern 5 gesichert ist.
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In einem weiteren Schritt wird ein Abziehwerkzeug, nicht dargestellt, an dem Greifkopf 7 angeordnet und die Abziehkraft F1 über die Wälzkörper 5 auf den Innenring 2 übertragen. Beispielsweise ist das Abziehwerkzeug als eine Gewindespindel oder eine Presse ausgebildet. Die Abziehkraft F1 ist in der axialen Gegenrichtung GR ausgerichtet, wobei die Abziehkraft F1 über den Sicherungsring 17 gleichmäßig auf die Wälzkörper 5 und somit auf den Innenring 2 übertragen wird. Die Abziehkraft F1 wird dabei so lange erhöht, bis die reibschlüssige Verbindung zwischen dem Innenring 2 und der Welle 4 gelöst und der Innenring 2 in der axialen Gegenrichtung GR von der Welle 4 abgezogen wird.
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2 zeigt in einer axialen Ansicht in Bezug auf die Hauptachse H den Innenring 2 mit den Wälzkörpern 5 sowie den Sicherungsring 17 aus der 1. Die Fixierungseinheit 8 umfasst eine Spanneinrichtung 23 zur Beaufschlagung des Sicherungsrings 17 mit der Spannkraft F2. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Sicherungsring 17 als ein Außen-Sicherungsring gemäß DIN 471 ausgebildet. Der Sicherungsring 17 weist somit zwei nach außen gerichtete Enden 17a, b mit jeweils einer Lochung auf.
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Die Spanneinrichtung 23 weist zwei Spannelemente 24a, b, ein Schraubmittel 25 und ein Führungsmittel 26 auf. Dabei ist das eine Spannelement 24a an dem einen Ende 17a und das andere Spannelement 24b an dem anderen Ende 17b des Sicherungsrings 17 angeordnet und gelenkig mit diesem verbunden. Der Sicherungsring 18 ist in Umfangsrichtung unterbrochen ausgestaltet, wobei die beiden Enden 17a, b und somit die beiden Spannelemente 24a, b mit einem Abstand A voneinander beabstandet angeordnet sind.
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Die beiden Spannelemente 24a, b sind über das Schraubmittel 25, z.B. Zylinderkopfschraube, miteinander bewegungsgekoppelt und über das Führungsmittel 26, z.B. Zylinderbolzen, relativ zueinander geführt. Die beiden Spannelemente 24a, b weisen jeweils eine Schraubmittelaufnahme, nicht dargestellt, auf, wobei das Schraubmittel 25 beispielsweise durch die Schraubmittelaufnahme des einen Spannelements 24a, z.B. Durchgangsbohrung, geführt und in der Schraubmittelaufnahme des anderen Spannelements 25b, z.B. Gewindebohrung, eingeschraubt ist. Zudem weisen die beiden Spannelemente 24a, b jeweils eine Führungsmittelaufnahme, nicht dargestellt, auf, wobei das Führungsmittel 26 durch die beiden Führungsmittelaufnahmen, z.B. Durchgangsbohrungen, der beiden Spannelemente 24a, b parallel zu dem Schraubmittel 25 geführt ist. Beispielsweise sind die beiden Spannelemente 24a, b relativ zueinander an dem Führungsmittel 26 geradgeführt. Beispielsweise können die beiden Spannelemente 24a, b an dem Führungsmittel 26 gleitgelagert sein.
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Die beiden Spannelemente 24a, b sind jeweils über ein in der zugehörigen Lochung eingebrachtes Sicherungsmittel 27a, b drehbeweglich mit dem jeweiligen Ende 17a, b des Sicherungsrings 17 verbunden. Beispielsweise sind die Sicherungsmittel 27a, b als Zylinderbolzen ausgebildet, wobei die Sicherungsmittel 27a, b kraftschlüssig in dem jeweiligen Spannelement 24a, b festgelegt und formschlüssig durch die entsprechende Lochung geführt sind.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Sicherungsring 17 in einem belasteten Zustand, wobei die Betätigungskraft F2 hierfür über das Schraubmittel 25 auf die beiden Spannelemente 24a, b aufgebracht ist. Der federelastische Sicherungsring 17 ist somit derart verformt, sodass der Innendurchmesser soweit reduziert ist, sodass die Wälzkörper 5 an dem Sicherungsring 17 gleichmäßig abgestützt sind. Zusätzlich kann der Sicherungsring 17 an einem Außenumfang des Käfigs 6 anliegen.
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Zur Montage der Fixierungseinheit 8 an dem Innenring 2 bzw. den Wälzkörpern 5, wird der Sicherungsring 17 in der axialen Richtung über die Wälzkörper 5 bewegt. Dabei ist der Sicherungsring 17 in einem entspannten Zustand, wobei der Abstand A zwischen den beiden Enden 17a, b und somit der Innendurchmesser des Sicherungsrings 17 größer ist als in einem belasteten Zustand. Der Abstand A ist dabei so groß, dass der Sicherungsring 17 ungehindert über die Wälzkörper 5 bewegt werden kann. Ist der Sicherungsring 17 in der axialen Richtung AR hinter den Wälzkörpern 5 positioniert, kann das Schraubmittel 25 zur Aufbringung der Spannkraft F2 betätigt werden. Hierzu wird das Schraubmittel 25 in die Schraubmittelaufnahme des Spannelements 24b eingeschraubt, wobei der Abstand A zwischen den beiden Spannelementen 24a, b verringert und die beiden Enden 17a, b relativ zueinander bewegt werden. Dadurch wird der Innendurchmesser des Sicherungsrings 17 verringert, sodass der Sicherungsring 17 nun die Wälzkörper 5 hintergreift.
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Die 3a, b zeigen jeweils die Abziehvorrichtung 1 in einer stark schematisierten Schnittdarstellung ohne den Deckel 12. 3a zeigt die Abziehvorrichtung 1 in einer axialen Ansicht in Bezug auf die Hauptachse H und 3b zeigt die Abziehvorrichtung 1 in einem Längsschnitt entlang der Hauptachse H.
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Der Aufnahmeabschnitt 9 weist eine Aussparung 28 auf, welche zur Aufnahme der Spanneinrichtung 23 dient. Die Aussparung 28 bildet beispielsweise eine Negativkontur zu der Spanneinrichtung 23, wobei die Spanneinrichtung 23 mit einem geringen Spiel in der Aussparung 28 aufgenommen ist. Wie aus der 3a zu entnehmen ist, sind der Zentrierring 22 und der Außenring 19 im Bereich der Aussparung 28 unterbrochen ausgebildet.
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Zur Betätigung des Schraubmittels 25 weist der Grundkörper 11 eine Durchgangsöffnung 29 auf, welche zur Durchführung eines Werkzeugs dient. Die Durchgangsöffnung 29 erstreckt sich hierzu von einer radialen Außenseite des Grundkörpers 11 in Richtung der Aussparung 28, wobei die Durchgangsöffnung 29 fluchtend zu einem Schraubenkopfantrieb 30 des Schraubmittels 25 angeordnet ist. Somit kann das Werkzeug über die Durchgangsöffnung 29 in den Schraubenkopfantrieb 30 des Schraubmittels 25 eingesetzt werden. Beispielsweise ist der Schraubenkopfantrieb 30 als ein Innensechskant ausgebildet ist, wobei das Werkzeug als ein entsprechender Sechskantschlüssel (Inbusschlüssel) ausgebildet ist.
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An der axialen Stirnseite weist der Grundkörper 11 vier Befestigungsmittelaufnahmen 31a auf, welche zur Aufnahme der Befestigungsmittel 14, wie in 1 dargestellt, dient. Beispielsweise sind die Befestigungsmittelaufnahmen 31 a als Gewindebohrungen ausgebildet.
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Die 4a, b zeigen jeweils den Deckel 12 in einer stark schematisierten Schnittdarstellung. 4a zeigt den Deckel 12 in einer axialen Ansicht in Bezug auf die Hauptachse H und 4b zeigt den Deckel 12 in einem Längsschnitt entlang der Hauptachse H.
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Der Deckel 12 weist ein Sichtfenster 31 auf, welches zur Sichtkontrolle der Spanneinrichtung 23 dient. Das Sichtfenster 31 ist als länglicher Durchbruch ausgebildet, welcher sich beispielsweise über die gesamte Länge der Aussparung 28 erstreckt. Somit kann der Abstand A während einer Betätigung der Spanneinrichtung 23 über das Sichtfenster 32 kontrolliert werden. Zudem dient das Sichtfenster 32 zur Sichtkontrolle beim Einsetzen des Werkzeugs über die Durchgangsöffnung 29 in dem Schraubenkopfantrieb 30.
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Der Deckel weist vier Befestigungsmittelaufnahmen 31b auf, welche zur Aufnahme der Befestigungsmittel 14, wie in Figur eins dargestellt, dient. Die Befestigungsmittelaufnahmen 31b sind deckungsgleich zu den Befestigungsmittelaufnahmen 31 a des Grundkörpers 11 in den Deckel eingebracht. Beispielsweise sind die Befestigungsmittelaufnahmen 31b des Deckels 12 als Senkkopfbohrungen ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abziehvorrichtung
- 2
- Innenring
- 3
- Wälzlager
- 4
- Welle
- 5
- Wälzkörper
- 6
- Käfig
- 7
- Greifkopf
- 8
- Fixierungseinheit
- 9
- Aufnahmeabschnitt
- 10
- Bohrung
- 11
- Grundkörper
- 12
- Deckel
- 13
- Flansch
- 14
- Befestigungsmittel
- 15
- erster Stützabschnitt
- 16
- zweiter Stützabschnitt
- 17
- Sicherungsring
- 17a, b
- Enden
- 18
- axiale Stützfläche
- 19
- Außenring
- 20
- radiale Stützfläche
- 21
- Wälzkörperlaufbahn
- 22
- Zentrierring
- 23
- Spanneinrichtung
- 24a, b
- Spannelemente
- 25
- Schraubmittel
- 26
- Führungsmittel
- 27a, b
- Sicherungsmittel
- 28
- Aussparung
- 29
- Durchgangsöffnung
- 30
- Schraubenkopfantrieb
- 31a, b
- Befestigungsmittelaufnahmen
- 32
- Sichtfenster
- AR
- axiale Richtung
- GR
- axiale Gegenrichtung
- F1
- Abziehkraft
- F2
- Spannkraft
- H
- Hauptachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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