in
15
20
d. h, von dem sogenannten 3\4'-Didesoxy^3'-enokanamycin
B (vglt die veröffentlichte japanische Patentanmeldung
71445/77; GB-PS 15 37 905) als Ausgangsverbindung ausgegangen wird, und man jeweils in an sich
bekannter Weise
A) Verbindung II mit 3 bis 5 Moläquivalenten eines zur Einführung von Aminoschutzgruppen bekannten
Reagens in einem wäßrigen, organischen Lösungsmittel umsetzt,
B) die gemäß Verfahrensstufe A) erhaltenen Gemische N-geschützter 3',4'-Didehydrokanamycine
B ohne Auftrennung mit Isoserin oder L-4-Amino-2-hydroxybuttersäure
oder einem reaktionsfähigen Derivat dieser Verbindungen, deren Aminogruppe ungeschützt oder geschützt sein
kann, acyliert,
C) die AminoschutzgTuppen aus den gemäß Verfahrensstufe
B) erhaltenen 1-N-acylierten Verbindungen abgespaltet und
D) die jeweilige, gemäß Verfahrensstufe C) erhaltene 1-N-acyücrtc Verbindung katalytisch hydriert,
wobei man die Verfahrensstufen C) und D) in der angegebenen Reihenfolge oder gleichzeitig oder in
umgekehrter Reihenfolge durchfuhrt. ^
Im Vergleich mit einem solchen bekannten Verfahren, bei dem man 3',4'-Didesoxykanamycin B aus Kanamycin
B nach den Verfahren der veröffentlichen japanischen Patentanmeldungen 7595/75 und 46110/76
(vgj. US-PS 37 53 973) synthetisiert und das erhaltene jo 3',4'-Didesoxykanamycin B mit L-4-Amino-2-hydroxybuttersäure
oder Isoserin durch Kondensation ar der 1-Aminogruppe zur Verbindung der Formel I nach dem
Verfahren der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung 33629/77 (vgl. US-PS 41 07 424) oder der veröffentlichen
japanischen Patentanmeldung 47949/77 (vgl. US-PS 39 39 143) umgesetzt wird, ist das erfindungsgemäße
Verfahren unter industriellem Gesichtspunkt insofern vorteilhaft, als es die Zahl der erforderlichen
Reaktionsschritte herabzusetzen vermag und eine verbesserte Gesamtausbeute vom Ausgangs-Kanamycin
B liefert.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nun im einzelnen erläutert. Die zum Teilschutz der Aminogruppen
des Ausgangs-3',4'-Didesoxy-3',4'-d!dehydrokmiamycjns
B der Formel Il zu verwendenden Aminoschutzgruppen
können irgendwelche der bekannten, herkömmlichen Aminoschutzgruppen sein. Typische Beispiele
sind.AIkoxycarbonyl, wie tert.-Butoxycarbonyl und tert,-Amyloxycarbonyl; Cycloalkyloxycarbonyl,
wie Cyclohexyloxycarbonyl; Aralalkyloxycarbonyl, wie
Benzyloxycarbonyl; Acyl, wie Trifluoracetyl ur.d
o-Nitrophenoxyacetyl; Phosphinothioyl, wie Diphenylpbosphinothioyl
und Dimethylphosphinothioyl; und Phosphinyl, wie Diphenylphosphinyl. Auch zweiwertige
Aminoschutzgruppen, wie Phthaloyl, können verwendet werden. Ebenso ist der Schutz von Aminogruppen
in Form einer SchifPschen Base anwendbar. Die Stufe zur Einführung dieser Arhinoschutzgruppen in
die Verbindung der Formel II kann nach jedem der bei den Synthesen von Peptiden und anderen organischen
Verbindungen an sich bekannten Verfahren erfolgen, z. B. solchen, die ein Säurehalogenid, ein Säureazid,
aktivierten Ester oder Säureanhydrid als Aminoschutzgruppen einführende Reakti-yiskomponente verwenden,
wie z. B. in der US-PS 41 U7 424 beschrieben, in
Abhängigkeit von der Menge des verwendeten Reagens für die Einführung der Aminoschutzgruppe, die im
Bereich von 3 bis 5 Moläquivalenten liegt, kann eine R?ihe von verschiedenen, teilweise aminogeschützten
Derivaten des 3',4'-Didesoxy-3',4'-didehydrokanamycins B in verschiedenem Verhältnis aufgrund des Reaktivitätsunterschieds
unter den jeweiligen Aminogruppen der Ausgangsverbindung hergestellt werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann das teilweise aminogeschützte Derivat des 3',4'-Didesoxy-3',4'-didehydrokanamycin
B jedes mögliche solche Derivat sein, worin alle oder einige, d. h. wenigstens eine der
vier anderen Aminogruppen als die 1-Aminogruppe des 3',4'-Didesoxy-5',4'-didehydrokanamycins B durch
eine Aminoschutzgruppe geschützt sind bzw. ist. Beispielweise kann das 3,2',6',3"-tetra-N-geschützte Derivat
der Formel III, die 3,2',6'- und 2',6',3"-tri-N-geschützten
Derivate der Formeln IV bzw. V, das 2',6'-di-N-geschützte Derivat der Formel VI und das 6'-mono-N-geschützte
Derivat der Formel VII verwendet werden, von denen die ersten drei Verbindungen am meisten
bevorzugt werden.
CH2NHR (IH)
CH2NHR (IV)
CH2NHR (V)
CH.NHR
(Vl)
CH.NIIR (\Ί1)
Gemische solcher teilweise amir V· ,er i)cri-
vate von 3'.4 -Didesoxy-3',4 '-du!·.!, kanamycin B
werden in der sich anschließenden Acylierungsstufe verwendet F.s ist daher für die Acyüerüngssiufc
bequem, ein Rohprodukt der Aminoschulzstufe zu verwenden,
das ein Gemisch aus teilweise aminogeschützten Derivaten des 3'.4'-Didesoxy-3'.4'-didehydrokanamyeins
15 ist. da es nicht gereinigt ist.
4 mMol 3'.4'-Didesoxy-3'.4'-didehydrokanam\ein B
werden in 90 ml 5CT-igem wäßrigem Isopropylalkohol und 2.2 ml Trimethylamin aufgelöst. Zu der erhaltenen
Lösung werden 16 mMol tert.-Butyl-S-t.o-dimethylpyrid-2-ylthiocarbonat
als die tert.-Butoxycaroonylgruppe einführendes Reagens gegeben, und das Gemisch wird
23 h bei 50' C gerührt und dann im Vakuum zur Trockne eingeengt. Der Rückstand wird an einer Kieselgelsäule
Chromatographien, um das 3.2',6'.3"-Tetra-N-tert.-butoxycarbonyl-Derivat
!0.22 mMol. 5.5%). das 2'.6\3"-Tri-N-tert.-butoxycarbonyl-Derivat (0.26 mMol.
6,5%), das 3.2',6'-lri-N-tert.-butoxycarbonyl-Derivat
(0.83 mMol. 20,8%). das 2\6'-Di-N-tert.-butoxycarbonyl-Derivat
(1,02 mMol, 25,5%) und das 6'-N-tert.-butoxycarbonyl-Derivat
(0.33 mMol. 8,3%) zu ergeben.
Bei der sich anschließenden Acylierungsstufe des erfindungsgemäßer! Verfahrens wird die 1-Aminogruppe
der teilweise aminogeschützten Derivate des 3',4'-Didesoxy-3',4'-didehydrokanamycins B aus der
vorhergehenden Aminoschutzstufe mit DL-, D- oder L-Isoserin oder L^-hydroxybuttersäure aeyliert, wobei
die Aminogruppe ungeschützt oder durch eine Aminoschutzgruppe
geschützt ist. Die Acylierung kann nach irgendeiner der für die Synthesen von Amiden bekannten
Methoden erfolgen, einschließlich nach dem Dicyciohexyicarbodiimid-Verfähren, dem Gemischtanhydridverfahren,
dem Säureazidverfahren und dem ν -fahren mit aktivierten Estern (vgl. z. B. US-PS
37 81 268.4001 208und4l 07 424). wo OL-. D-oder L-Isoserin
l3-Amino-2-hydroxypropionsäure) oder L-4-
r. Amino-hydroxybuttersäure oder deren reaktives Deri-
·'*»' ' ~*t r\ lii w^ L· f ι f~i *^ λ I I ο ί* Λ ^l Ii iifi I η t^ t 1 >t Ir \ ^ I'll λ pii f^ it γ ψ^^ ι Tf .-* I
verwendet wird. Die /um Schutz der Aminogruppe von Isoserinen oder L^4-Amino-2-hydroxybuttersäure kann
die gleiche sein wie die oder verschieden sein von
■m denen, die zum Schutz von 3',4'-Didesoxy-3'.4'-dide!iydrokanamyeins
B bei der oben genannten Stufe des Schutzes der Aminogruppen verwendet werden. Die
tert.-Butoxycarbonylgruppe ist ein Beispiel bevorzugter
Aminoschutzgruppen, da sie leicht durch eine Behand-
i". lung mit einer sauren Lösung, wie einer wäßrigen
Lösung von Trifluoressigsäure, Essigsäure und dgl. oder verdünnter Salzsäure, abgespalten werden kann. Ein
weiteres Beispiel bevorzugter Aminoschutzgruppen ist die Benzyloxycarbonylgruppe, weil sie durch her-
'·" kömmiiche kataivtische Reduktion unter Verwendung
eines Platingruppenmetall-Katalysators abgespa!'~n werden kann, wenn die Reduktion der3',4'-olefinischen
Unsättigung gleichzeitig bewirkt werden kann.
Bevorzugt erfolgt die Acylierung unter Verwendung eines aktiven Esters in einem wäßrigen Lösungsmittel.
So kann als ein in üblicher Weise erhältlicher aktiver Ester der N-Hydroxysuccinimidester von Isoserin oder
von L^-Benzyloxycarbonylamino^-hydroxybuttersäure
z. B. in einer Menge von 0,5 bis 2 Moläquivalenten, vorzugsweise 1 bis 1,5 Moläquivalenten, verwendet
werden. Als mit Wasser mischbares Lösungsmittel kann vorzugsweise Dioxaa, 1,2-Dimethoxyäthan, N,N-Dimethylformamid,
Tetrahydrofuran, Triäthylamin und dgl. verwendet werden.
In der Acylierungsstufe wird die 1-Aminogruppe der teilweise arninogeschützten Derivate des 3',4'-Didesoxy-3',4-didehydrokanamycins
B mit Isoserin oder L^t-Amino-2-hydroxybuttersäure oder einem reaktiven
Derivat zu dem Produkt der Formel:
10
CH2OH A
CH2N
(VIII)
acyliert, worin jedes Paar A und B ein Paar aus WasscrstofTund
einer einwertigen Aminoschutzgruppe bedeutet, oder jedes Paar A und B zusammen eine zwei wer-'ige
Aminoschutzgruppc bildet, mit der Maßgabe, daß
bei irgendeinem der vier Paare A und B unterden insgesamt
fünf Paaren sowohl A als auch B Wasserstoffatome bedeuten können, und // 1 oder 2 ist.
Die Stufe zur Abspaltung der Aminoschutzgruppe oder -gruppen aus dem Acylierungsprodukt kann in
üblicher Weise erfolgen. So können die Aminoschutzgruppen des Alkyloxycarbonyltyps durch Hydrolyse
mit einer sauren Lösung, wie einer wäßrigen Lösung von Trifluoressigsäure, Essigsäure und dgl. oder verdünnter
Salzsäure, abgespalten werden. Im Falle von Aralkyloxycarbonylgruppen, wie Benzyloxycarbonyl.
kann deren Abspaltung leicht durch übliche katalytische Reduktion, d. h. Hydrogenolyse, erfolgen. Die
Anwendung einer solchen katalytischen Reduktion zur Abspaltung einer Aminoschutzgruppe oder von Aminoschutzgruppen
des Aralkyloxycarbonyltyps ist für die erfindungsgemäßen Zwecke von Vorteil, indem die
katalytische Reduktion gleichzeitig an der 3',^-olefinischen
Doppelbindung des acylierten Produkts hydrierend angreift und so in einer Stufe das gewünschte 1-N-Isoseryi-
oder l-N-(L-4-Amino-2-hydroxybutyryl)-3'.4'-didesoxykanamycin
B liefert.
Gewöhnlich folgt beim erfindungsgemäßen Verfahren der Abspaltung der Aminoschutzgruppe oder-gruppen
vom acylierten Produkt der Formel VIII die Sättigung der 3',4'-Doppelbindung durch Hydrieren, wie
oben erwähnt. Wird zur Abspaltung der Aminoschutzgruppe oder -gruppen Hydrogenolyse angewandt, kann
die Hydrierung der 3',4'-Doppelbindung gleichzeitig erfolgen, so daß keine weitere Stufe der Sättigung der
3',4'-DoppeIbindung erforderlich ist.
Dem Fachmann wird erkennbar sein, daß die Folge der Stufe der Abspaltung der Aminoschutzgruppe(n)
und der Stufe der Hydrierung der 3'.4'-Doppelbindung umgekehrt werden kann, so daß der Hydrierungsstufe
die Abspaltungsstufe folgt.
Die I lydrierung der 3',4'-olefinischen Doppelbindung
kann durch Reduktion mit Wasserstoff in Gegenwart eines bekannten Hydrierkatalysators, z. B. eines Platingruppenmetallkatalysators,
wie Platin, Platinoxid und Palladium, erfolgen. Die Reduktion kann bei Raumtr ,nperaturen
oder unter Erwärmen erfolgen.
Ferner wurde gefunden, daß 1-N-(L-Benzyloxycarbonylamino-2-hydroxybutyryl)-
und 1-N-(N-Benzyloxycarbonylisoseryl) - 3 .4' - didesoxy - 3'.4' - didehydrokanamycin
B. die beide neue Verbindungen sind, hergestellt als Zwischenprodukte beim erfindungsgemäßen
Verfahren durch Schützen aller oder einiger der anderen Aminogruppen ais der 1-Aminogruppe des
3',4'-Didesoxy-3',4'-didehydrokanamycins B mit tert.-Butoxycarbonylgruppen, Umsetzen eines aktiven
Esters von L^-Benzyloxycarbonylamino^-hydroxybuttersäure
oder von N-Benzyloxycarbonylisoserin mit einem Gemisch der so gebildeten aminogeschützten
Derivate und Behandeln der gemischten N-acylierten Derivate mit Trifluoressigsäure, um vorzugsweise die
tert.-Butoxycarbonylgruppen abzuspalten, von anderen
N-acylierten Nebenprodukten säulenchromatographisch an makronetzförmigen Harzen, wie Diaion3 HP-20,
leicht isoliert und gereinigt werden können. So können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verschiedene
Aminoschutzgruppen zum Schutz der Aminogruppe oder -gruppen am 3',4'-Didesoxy-3',4'-didehydrokanamycin
B-Rest und zum Schutz der Aminogruppe am L-4-Amino-2-hydroxybuttersäure-Rest oder
am Isoserin-Rest verwendet werden.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung werden also neue Verbindungen der Formel
il
O L-CH2NH2
(CH2),,
NHZ
zur Verfügung gestellt, worin /; 1 oder 2 ist und / eine Benzyioxycarbonyigruppc bedeutet, d. h. i-N-(L-4-Benzyloxycarbonylamino-2-hydroxybutyr\!)-
und I-N-(N-BenzyloxycarbonylisoserylKV^'-didesoxy-.V^'-didehydrokanamycin
B. Bei der letzteren Verbindung kann die Isoserylgruppe die D-, L- oder DL-lsoserylgruppe
sein. Typische Eigenschaften der neuen Verbindungen der Formel X sind nachfolgend angegeben.
(i) l-N-(Lji-Benzyloxycarbonylamino-2-hydroxybutyryl)-3',4'-didesoxy-3',4'-didehydrokanamycin
B ist ein weißes Pulver in Form des MonocarbonatmonohyOrats mit einem Zersetzungspunkt von 120 bis 123° C. οιικ;
spezifischen Drehung \a\: d 7 '= +26° (c = 0.5. W: ^;r>
und Werten der Elementaranalyse, die mit Φ_τ. theoretischen
Werten von Ci0H48N11O · Il Ci.\3 · 11,0
(C 48,68%, H 6,85%, N 10,99%) übereinstimmen. Die'se
Substanz liefert einen einzigen Fleck bei Rf 0,35 bei der Dünnschichtchromatographie an Kieselgel mit einem
Lösungsmittelsystem Butanol/Äthanol/Chloroform/17%
wäßriges Ammoniak (4:5:2:3 Volumina) als Entwickler.
Die Verbindungen der Formel X sind gegenüber dem bekannten 1 - N - (L - 4 - Benzyloxycarbonylamino - 2 hydroxybutyryl)-oder
1-N-iN-Benzyloxycarbonylisosery!)-3',4'-didesoxykanamycin
B, hergestellt durch Umsetzen von 3',4'-Didesoxykanamycin B mit einem aktiven Ester von L^-Benzyloxycarbonylamino^-hydroxybuttersäure
oder N-Benzyloxycarbonylisoserin insofern
von Vorteil, als sie von anderen N-acylierten Nebenprodukten säulenchromatographisch viel wirksamer und
somit in höherer Reinheit als letztere (vgl. Beispiel 2 und Vergleichsbeispiel 1, wie später angegeben) isoliert
und gereinigt werden können.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung weiter.
Beispiel 1
449,5 mg (1 mMol) 3',4'-Didesoxy-3',4'-didehydrokanamycin
B werden in 22,4-ml SO^igem wäßrigen Isopropylalkohol
und 0,56 ml (4 mMol) Triäthylamin gelöst, und eine Lösung von tert.-Butyl-S-4,6-dimethylpyrimid-2-ylthiocarbonat
(1,441 g 6 mMol) in 11,2 ml Isopropylalkohol werden der erhaltenen Lösung ausgesetzt
Die Lösung wird auf 50° C erwärmt und 22 h bei dieser Temperatur unter Rühren gehalten, um die
gewünschte Aminoschutzreaktion zu vervollständigen, d. h. die Einfühnjng der tert-Butoxycarbonylgruppen.
Zu der erhaltenen Reaktionslösung, die 3,2',6',3' Tetra-N-tert-butoxycarbonyl-,
S^o'-Tri-N-tert.-butoxycar-
50
(X)
bonyl-, 2'.6',3"-Tri-N-tert.-butoxy carbonyl-, 2'.6'-Di-N-icri.-buioxycarbonyl-
und o'-N-ien.-Buiuxyaiibuiiyi-Derivate
von 3',4'-Didesoxy-3',4'-didehyrlrokanamycin
B enthält, wird eine Lösung von N-Hydroxysuccinimidester der L-4-Benzyloxycarbonylamino-2-hydroxybuttersiiure
(525 mg, 1,5 mMol) in 10 ml Methylalkohol gegeben und das Gemisch bei Raumtemperatur 4.5 h
gerührt, um die beabsichtigte 1-N-Acylierung zu bewirken.
Das Reaktionsgemisch wird im Vakuum zur Trockne eingeengt und der Rückstand mit einer
'W-oigen wäßrigen Trifluoressigsäure (10 ml) gemischt
und bei Raumtemperatur 30 min stehen gelassen, um die tert.-Butoxycarbonylgruppen abzuspalten. Das
Reaktionsgemisch wird dann mit 4 ml Wasser verdünnt und durch eine 100-ml-Säule mit einem handelsüblichen
makrovernetzten Harz (Diaion* HP-20AG) geführt. Die Säule wird dann mit Wasser entwickelt, um
das Eluat in !0-mI-Fraktionen aufzufangen, und die
Fraktionen 9 bis 13 werden vereinigt und im Vakuum zur Trockne eingeengt, was einen pulvrigen Rückstand
(1.006 g) liefert, der nicht umgesetztes 3',4'-Didesoxy-3',4'-didehydrokanamycin
B enthält. Das Pulver wird in 2 ml Wasser gelöst, und die Lösung wird durch Zugabe
von wäßrigem Ammoniak auf pH 7 eineesullt und durch eine Säule mit 20 ml eines handelsüblichen,
schwach sauren Kationenaustauscherharzes (AmberliteT CG-50) in der NH^-Form geführt. Die Säule wird
dann mit Wasser gewaschen und mit 0,5 η wäßrigem Ammoniak eluiert, was 3',4'-Didesoxy-3',4'-didehydrokanamycin
B (152 mg, 34% Rückgewinnung) ergibt.
Die aus der Diaions-Säule eluierten Fraktionen 27 bis
34 werden aufgefangen und im Vakuum zur Trockne eingeengt, was einen pulvrigen Rückstand (262 mg) liefert,
der l-N-(L-4-BenzyIoxycarbonylamino-2-hydroxybutyryl)-3',4'-didesoxy-3',4'-didehydrokanamycin
B-trifluoracetat enthält. Das Pulver wird in 10 ml 80%iger wäßriger Essigsäure gelöst, wozu dann Platinoxid gegeben
wird, und das Gemisch wird unter einem Druck von etwa 3,3 bar Wasserstoffgas zur Abspaltung der Benzyloxycarbonylgruppen
und zur gleichzeitigen Hydrierung der 3',4'-Doppelbindung 18 h geschüttelt. Die Reaktionslösung
wird dann im Vakuum eingeengt und das Konzentrat mit 10 ml Wasser verdünnt, mit wäßrigem
Ammoniak auf pH 7 eingestellt und dann durch eine Säule mit 95 ml Amberlite8 CG-50 (NHf-Form) geführt.
Die Säule wird dann mit Wasser gewaschen und mit 0,8 η wäßrigem Ammoniak eluiert, was 78 mg i-N-(L-4-Amino-2-hydroxybutyryI)-3',4'-didesocykanamycin
B (78 mg) in Form eines weißen Pulvers liefert. Ausbeute 14,1%.
Beispiel 2
449,5 mg (1 mMol) 3\4'-Didesoxy-3'.4'-didehydrokanamycin
B werden in 22,4 ml 50%igem wäßrigem Isopropylalkohol und 0,56 ml (4 mMol) Triiithylamin
gelöst, und eine Lösung von tert.-Butyl-S-4,6-dimethylpyrimid-2-ylthiocarbonat
(1.201 g, 5 mMol) in 11,2 ml Isopropylalkohol werden nach und nach der erhaltenen
Lösung zugesetzt. Die so gebildete Lösung wird auf 50' C erwärmt, 16.5 h unter Rühren bei dieserTemperatür
gehalten, dann der pH auf 10 durch Zusatz wäßrigen Ammoniaks eingestellt und weitere 20 min gerührt.
Dann werden 67 ml Äthylacetat der Reaktionslösung zugesetzt und das erhaltene Gemisch 30 min geschüttelt,
worauf eine Phasentrennung beim Stehen eintritt und die Äthylacetatschicht abgetrennt und im Vakuum
zur Trockne eingeengt wird, was 944 mg eines Gemischs
liefert, das hauptsächlich Tn-. Tetra- und Penta-N-tert.-butoxycarbonyl-Derivate
des 3'.4'-Didesoxy-3'.4'-didehydrokanamycins B in Form eines l'ulvers
liefert.
944 mg des Gemischs werden in 19 ml 70%igem wäßrigem Tetrahydrofuran ge'öst. dem dann eine Lösung
von 525 mg (1,5 mMol) N-Hydroxysuccinimidestcr der L-4-BenzyIoxycarbonylamino-2-hydroxybuttersäure in
6 ml Tetrahydrofuran zugesetzt wird, und das Gemisch wird bei Raumtemperatur 20 h zur 1-N-Acylierung
gerührt und dann im Vakuum zu einem pulvrigen Rückstand zur Trockne eingeengt.
1.675 g des Pulvers werCcn in 8 ml 90%iger wäßriger
Trifluoressigsäure gelöst, und die Lösung kann 45 min bei Raumtemperatur stehen, um die tert.-Butoxycarbonylgruppen
abzuspalten. Die Reaktionslösung wird dann mit 2 ml Wasser verdünnt und durch eine Säule
mit 100 ml Diaion' HP-20AG geführt. Die Säule wird mi! Wasser entwickelt, um das Eluat in 10-ml-Fraktio-ρεη
aufzufangen. Die Fraktionen 7 bis 24 werden vereinigt und im Vakuum zur Trockne eingeengt und liefern
559 mg eines pulvrigen Rückstands, der das nicht umgesetzte 3'.4'-Didesoxy-3',4'-didehydiokanamycin B-trilluoracetat
enthält. Das Pulver wird in 2 ml Wasser gelöst, und die Lösung wird mit wäßrigem Ammoniak
auf pH 7 eingestellt und durch eine Säule mit 20 ml A mbe rute* CG-50 (Nllf-Form) geführt. Die Säule wird
mit Wasser gewaschen und mit 0,5 η wäßrigem Ammoniak eluiert. um 97 mg 3'.4'-Didcsoxy-3',4'-didehydrokanamycin
B (22%) rückzugewinnen.
Die aus der Diaion' -Säule cluierten Fraktionen 25 bis
37 werden zusammen aufgefangen und im Vakuum zur Trockne eingeengt und liefern 270 mg eines pulvrigen
Rückstands, der l-N-(L-4-Benzyloxycarbonylamino-2-hydroxybu
ty ry I)-3',4'-didesoxy-3',4'-dide hydro kanamycin
B-trilluoracetat(Reinheit 39.3%) enthält. Das Pulver wird in 15 ml 95%iger wäßriger Essigsäure gelöst, wozu
dann Platinoxid gegeben wird, und das Gemisch wird unter einem Druck von 3.4 bar (3.4 kp/enr) Wasserstoff
zur Abspaltung der Benzyloxycarbonylgruppen und gleichzeitigen Hydrierung der 3'.4'-Doppelbindung
geschüttelt. Die Reaktionslösung wird mit wäßrigem Ammoniak auf pH 7 eingestellt und durch eine Säule
mit 100 ml Amberlite* CG-50 (NIlJ-Form) geführt.
Die Säule wird mit Wasser gewaschen und mit 0.75 η wäßrigem Ammoniak eluiert, um l-N-(L-4-Amino-2-h\droxybutyryl)-3',4'-didesoxykanamycin
B (89 mg) in Form eines weißen Pulvers zu liefern. Ausbeute 16.1%.
Beispiel 3
450 mg (1 mMol) 3',4'-Didesoxy-3',4'-didehydrokanamycin
B werden den in einem Gemisch aus 50"i.igem wäßrigem Isopropylalkohol (22,4 nil) und Triethylamin
(0,56 ml) gelöst, und die erhaltene Lösung wird mit ->n
einer Lösung von 1,64 g (6 mMol) Benzyl-S-4,6-dimethylpyrimid-2-ylthiocarbonat
in 11.2 ml Isopropylalkohol versetzt und das Gemisch 22 h bei 50° C gerührt, um
die Benzyloxycarbonyl-Aminoschutzgruppen in das Kanamycin B-Ausgangsmolekül einzuführen. 4i
Dann wird eine Lösung von 525 mg (1.5 mMol) N-Hydroxysuccinimidester
der L-4-Benzyloxycarbonylamino-2-hydroxybuttersäure
in 10 ml Methylalkohol zur Reaktionslösung gegeben, die ein Gemisch von N-Benzyloxycarbonyl-Derivaten
des 3'.4'-Didesoxy-3',4'-didehydrokanamycins B enthält, und das Gemisch wird
5 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die erhaltene Reaktionslösung, die ein Gemisch von N-Benzyloxycarbonyl-Derivaten von l-N-(L-4-Benzyloxycarbonylamino-2-hydroxybutyryl)-3',4'-didesoxy-
3'.4'-didehydrokanamycin B enthält, wird im Vakuum zurTrockne eingeengt, und der Rückstand wird in 10 ml
eines Gemischs aus Methanol/Essigsäure/Wasser (1:1:1 Volumina) Erlöst. 150 mg 5% Palladium/Kohlenstoff
werden zur erhaltenen Lösung gegeben, und das Gemisch wird mit einem Wasserstoffatom 5 h bei
Raumtemperatur katalytisch reduziert, wobei die Benzyloxycarbonylgruppen
abgespalten wedc ■ und gleichzeitig die 3'.4'-Doppelbindung hydriert wird. Nach dem
Entfernen des Katalysators wird die Reaktionslösung zur Trockne eingeengt, und der Rückstand wird in 5 ml
Wasser gelöst. Die Lösung wird mit wäßrigem Ammoniak auf pH 8,0 eingestellt und dann durch einr. Säule
mit 50 ml Amberlite^ Cg-50 (NHf-Form) geführt. D '
Säule wird mit Wasser gewaschen und dann mit 0,7 η wäßrigem Ammoniak eluiert, um 60 mg 1-N-(L^1-Amino-2-hydroxybutyryl)-3',4'-didesoxykanamycin
B als weißes Pulver zu ergeben. Ausbeute 11%.
Beispiel 4
450 mg (1 mMol) 3',4'-Didesoxy-3',4'-didehydrokanamycin
B werden in einem Gemisch aus 50%igem wäßrigem Isopropylalkohol (22 ml) und 0,41 ml Triäthylamin
gelöst, und zur erhaltenen Lösung werden 960 mg (4 mMol) tert.-Butyl-SAo-dimethylpyrimid^-ylthiocarbonat
gegeben und das Gemisch 22 h bei 50° C gerührt. Dann wird die Reaktionslösung mit einer
Lösung von 410 mg (1,2 mMol) N-Hydroxysuccinimidester von N-Benzyloxycarbonyl-DL-isoserin in
7,5 ml Dioxan versetzt und das Gemisch 28 h bei Raumtemperatur gerührt.
Die so erhaltene Reaktionslösung, die ein Gemisch von tert.-Butoxycarbonyl-Derivaten des 1-N-(N-Benzyloxycarbonyl-DL-isoseryl)-3',4'-didesoxy-3',4'-
didehydrokanamycins B enthält, wird im Vakuum zur Trockne eingeengt, und der Rückstand (1,95 g) wird in
20 ml 90%iger wäßriger Trifluoressigsäure gelöst. Die Lösung kann 45 min bei Raumtemperatur stehen bleiben,
um die Abspaltung der tert.-Butoxycsrbonyl-Aminoschutzgruppen zu vollenden, und wird wieder im
Vakuum zur Trockne eingeengt. Der Rückstand wird in 2 ml Wasser gelöst und die Lösung durch eine Säule mit
50 ml Diaion5 HP-20 geführt. Die Säule wird mit Wasser
eluiert und das Eluat in 5-mi-Fraktionen gesammelt. Die Fraktionen 11 bis 17 werden miteinander vereinigt
und im Vakuum zur Trockne eingeengt, um 166 mg eines pulvrigen Rückstands zu liefern. Das Pulver wird
in 4 ml eines Gemisch aus Methanol/Essigsäure/Wasser
(1 : 1 : 1 Volumina) gelöst, und 100 mg 5% PaIIadium/KohlenstofT
werden zur Lösung gegeben. Das Gemisch wird in einem Wasserstoflstrom 3 h bei Raumtemperatur
katalytisch reduziert. ι ο
Nach dem Entfernen des Katalysators wird die Reaktionslösung im Vakuum zur Trockne eingeengt und der
Rückstand (160 mg) in 4 mi Wasser gelöst. Die so gebildete Lösung wird mit wäßrigem Ammoniak auf pH 7,2
eingestellt und durch eine Säule mit 75 ml Amberlite* is
CG~50 (NHf-Form) geführt. Die Säule wird mit 180 ml Wasser und ctenn mit 180 ml 0,2 η wäßrigem Ammoniak
gewaschen und mit 0,3 η bis 0,6 η wäßrigen Ammoniaklösungen nach Gradientenelutionen eluiert,
um 80 mg l-N-DL-Isoseryl-3',4'-didesoxykanamycin B M
als weißes Pulver zu liefern. Ausbeute 15%.
Vergleichsbeispiel
Zum Vergleich veranschaulicht dieses Beispiel die Herstellung von l-N-(L-4-Amino-2-hydroxybutyryI)-3',4'-didesoxykanamycin
B unter Anwendung der gleichen Arbeitsweise wie in Beispiel 2, aber ausgehend von "!',4'-Didesoxykanamycin B. So werden 450 mg
(1 mMol) 3'.4'-Didesoxykanamycin B in 22,4 ml jo 50%:gem wäßrigem Isopropylalkohol gelöst, und die
erhaltene Lösung wird zuerst mit 0.56 ml Triethylamin und dann mit einer Lösung von tert.-ButyI-S-4,6-dimethylpyrimid-2-yithiocarbonat
(1.201 g, 5 mMol) in 11,2 ml Isopropylalkohol versetzt. Das Gemisch wird a
auf 50° C erwärmt und 16.5 h unter Rühren bei dieser Temperatur gehalten, dann mit wäßrigem Ammoniak
auf pH 10 eingestellt und weitere 20 min gerührt. 67 ml Äthylacetat werden der erhaltenen Reaktionslösung
zugefügt und das Gemisch 30 min geschüttelt. Dann -to wird die abgeschiedene Äthylacetatschicht abgenommen
und im Vakuum zur Trockne eingeengt, um ein Gemisch von N-tert.-Butoxycarbonyl-Derivaten des
3',4'-Didesoxykanamycins B (1,15 g) in Form eines Pulvers zu ergeben. -ti
Das Pulver wird in 40 ml 50%igen wäßrigen Tetrahydrofurans
gelöst, und zu der erhaltenen Lösung wird eine Lösung des N-Hydroxysuccinimidestenf der
L-4-BenzyloxycarbonyIamino-2-hydroxybuttersülure
(641 mg, 1,8 mMol) in 10 ml Tetrahydrofuran gegeben und das Gemisch 4 h bei Raumtemperatur gerührt Die
so gebildete Reaktionslösung, die ein Gemisch von tert.-Butoxycarbonyl-Derivaten des l-N-(L-4-Bei:izyloxycarbony!-amino-2-hydroxybutyryi)-3',4'-didesoxykanamycins
B enthält, wird im Vakuum zur Trockne eingeengt, und das erhaltene Pulver (2,1Og) wiriil in
5 ml 90%iger wäßriger Trifluoressigsäure gelöst. Die
Lösung kann 1 η bei Raumtemperatur stehen, um die Abspaltung der tert-Butoxycarbonylgruppen zu vervollständigen,
wird mit 10 ml Wasser verdünnt und durch eine Säule mit 100 ml Diaion* HP-20AG geführt
Die Säule wird mit Wasser eluiert und das Eluat in 10-ml-Fraktionen
gesammelt. Die Fraktionen 6 bis 12 werden vereinigt und im Vakuum zur Trockne eingeengt,
um 540 mg eines Rückstandspulvers zu hinterlassen, das das nicht umgesetzte 3',4'-Didesoxykana:mycin
B-trifluoracetat enthält Das Pulver wird in S ml Wassfer gelöst und die Lösung durch eine Säule mit
15 ml Amberlite® CG-50 (NHf-Form) geführt. Die
Säule wird mit Wasser gewaschen und mit 0,5 η 'wäßrigem Ammoniak eluiert, um 141 mg 3',4'- Didesoxykanamycin
B rückzugewinnen. Rückgewinnung 311%.
Die aus der Diaions-Säule eluierten Fraktionen 2J bis
26 werden miteinander vereinigt und im Vakuum zur Trockne eingeengt, um 258 mg eines Pulvers zu hinterlassen,
das l-N-(L-4-Benzyloxycarbonyl-2-hydroxybutyryl)-3',4'-didesoxykanamycin
B-trifluoracetat (Reinheit 24,8%) enthält. Das Pulver wird in 3 ml eines Gemisches
aus Methanol/Essigsäure/Wasser (1:1:1 Volumina) gelöst, und 50 mg 5% Palladium/Kohlenstoff weirden
der Lösung zugesetzt. Das Gemisch wird mit einem WasserstofTstrom 5 h bei Raumtemperatur zur Abspaltung
der Benzyloxycarbonylgruppen katalytisch reduziert. Nach dem Entfernen des Katalysators wird die
Reaktionslösung im Vakuum zur Trockne eingeengt und der Rückstand in 1,5 ml Wasser gelöst. Die Lösung
wird mit wäßrigem Ammoniak auf pH 8,6 eingestellt und durch eine Säule mit 10 ml Amberlite* CG-50
(NHf-Form) geführt Die Säule wird mit Wasser gewaschen und mit 0,8 η wäßrigem Ammoniak eluiert,
um 1 -N-(L-4-Amino-2-hydroxybutyryl)-3',4'-didesi:ixykanamycin
B (54 mg) als weißes Pulver zu liefern. Ausbeute 10%.
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