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Duschverfahren und -vorrichtung für Vieh, insbesondere für
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Mutterschweine Die Erfindung bezieht sich auf ein Duschverfahren und
eine Duschvorrichtung für Vieh, insbesondere für das Waschen von Mutterschweinen
in Zucht- und Vermehrungsbetrieben.
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Es ist wichtig, daß die Mutterschweine namentlich gegen die Zeit des
Werfens gewaschen werden, um das Auftreten von Krankheiten wie z.B. Diarrhö zu verhüten
und die Infektionsgefahr für die Mutterschweine selbst wie für die Ferkel zu beheben.
Durch das Waschen werden die Mutterschweine von Räude, Milben, Läusen, Würmern,
Kot und anderen Unreinheiten gereinigt, die der Entstehung von Krankheiten förderlich
sein können.
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Bisher wurde das Waschen mit Wasser und Bürste von Hand durchgeführt,
was eine zeitraubende und arbeitsaufwendige Angelegenheit ist.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines verbesserten Verfahrens,
mit dem das Waschen der Tiere effektiv erfolgen und mehrere Mutterschweine gleichzeitig
gewaschen werden können, sowie einer zu diesem Zweck zu verwendenden Vorrichtung.
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Zu diesem Zweck wird für das Verfahren gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
für das Waschen von Vieh mit warmem Wasser sowohl unter wie über den zu waschendan
Tieren einen Wassernebel zu erzeugen und dabei Vorkehrungen zu treffen, die gewährleisten,
daß die Tiere aufrecht stehen bleiben.
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Zweckmäßigerweise werden dabei Düsen im Fußboden unter den Tieren
verwendet, die mittels des zu versprühenden Wassers auf einer Temperatur von etwa
60°C gehalten werden.
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Gemäß der Erfindung wird ferner vorgeschlagen, eine Reihe von Wassernebelsprühern
zu verwenden, von denen sich ein Teil über einem Duschbecken für die Tiere und ein
anderer Teil im Boden dieses Duschbeckens befindet. Die Nebelsprüher sind dabei
vorzugsweise so angeordnet und ausgerichtet, daß die Wassernebelstrahlen nicht direkt
mit den Wänden des Duschbeckens in Berührung kommen.
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Dadurch kann unerwünschte Kondensbildung nach Möglichkeit vermieden
werden.
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Zu diesem Zweck können z.B. die über dem Duschbecken befindlichen
Nebelsprüher einen kleineren Düsenmund erhalten als die Nebelsprüher im Boden des
Duschbeckens.
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Die Verwendung von Wassernebelsprühern sowohl unter als auch über
den Tieren bewirkt eine effektive Reinigung. Sie erfordert nur wenig Energie und
eine im Vergleich zu der herkömmlichen Methode geringe Wassermenge. Ein zusätzlicher
Vorteil des geringen Wasserverbrauchs besteht darin, daß die Jauchegrube, in die
das verbrauchte Wasser abgeleitet wird, weniger oft geleert zu werden braucht.
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Eine besonders zweckmäßige Anwendungsform der Erfindung erhält man,
wenn die Temperatur des zu versprühenden Wassers so gewählt wird, daß ein unangenehmer
Reiz entsteht, wenn ein Tier sich auf die Nebelsprüher im Boden des Duschbeckens
legt. Hierdurch werden die Tiere aufrecht stehen, wodurch sie gründlicher gereinigt
werden, auch an andernfalls schwer erreichbaren Stellen. Dabei ist es erwünscht,
mindestens so viele Nebelsprüher im Boden des Duschbeckens anzubringen, daß die
Tiere sich nicht zwischen die Nebelsprüher legen können.
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Zur Verdeutlichung der Erfindung wird unter Verweisung auf die Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel einer Duschvorrichtung gemäß der Erfindung beschrieben,
wobei auch nähere Einzelheiten der Erfindung angegeben werden.
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Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Duschbeckens für
Vieh; Figur 2 zeigt ein derartiges Duschbecken gemäß der Erfindung in Aufsicht;
Figur 3 zeigt einen vertikalen Längsschnitt der Duschvorrichtung in der in Figur
2 durch III-III bezeichneten Ebene; Figur 4 zeigt einen im Boden des Duschbeckens
angebrachten rohrförmigen Körper in Aufsicht, Figur 5 zeigt ihn in Vorderansicht;
Figur 6 zeigt ein Füllstück für einen Nebelsprüher in Aufsicht, Figur 7 zeigt es
in Unteransicht; Figur 8 zeigt den Teilquerschnitt des Kopfes eines Nebelsprühers
in Ansicht; Figur 9 stellt die Verwendung eines Laufganges als Duschraum schematisch
dar; Figur 10 zeigt einen vertikalen Querschnitt des Ganges in Figur 9.
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Das in Figur 1 dargestellte Duschbecken ist im allgemeinen mit 1 bezeichnet.
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An der kurzen Seite dieses Duschbeckens befindet sich eine Zugangstür
2, die während des Betriebs geschlossen ist. Die Abmessungen des Duschbeckens sind
den Abmessungen des zu duschenden Tieres beziehungsweise der zu duschenden Tiere
angepaßt. Wie insbesondere aus Figur 2 und 3 hervorgeht, befinden sich über dem
Duschbecken eine Reihe von Düsen 3 (in diesem Beispiel 7 Stück), die an eine Zufuhrleitung
4 angeschlossen sind. Das Ganze ist mit Haken 5 an einer Decke oder einer Stützkonstruktion
aufgehängt.
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Im Boden des Duschbeckens befinden sich eine Reihe von Nebelsprühern
6 (im Beispiel 6 Stück), die an eine Zufuhrleitung 7 angeschlossen sind. Der Boden
selbst ist mit 8 bezeichnet. Die Nebelsprüher im Boden sind in Aussparungen 9
im
Duschbeckenboden angebracht. Diese Aussparungen 9 stehen über versenkte Rinnen 10
miteinander in Verbindung, die ihrerseits an einen Abfluß 11 angeschlossen sind.
Die weitere Abfuhr zu und von dem Abfluß 11 ist einfachheitshalber nicht dargestellt.
Durch diese Ausführung wird erreicht, daß sich auf dem Boden 8 kein Wasser ansammelt.
Dadurch wird verhütet, daß das Fuktionieren der Nebelsprüher 6 beeinträchtigt wird.
Bei der Herstellung des Duschbeckenbodens werden rohrförmige Körper 12 wie in Figur
4 und 5 dargestellt bei den Nebelsprühern fest im Boden angebracht. Dabei wird der
obere Rand jedes rohrförmigen Körpers 12 in dieselbe Höhe wie der Duschbeckenboden
8 gebracht.
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Der rohrförmige Körper 12 ist in der Nähe des oberen Randes mit Queröffnungen
13 versehen, die in die Aussparlngen 9 einmünden und dadurch in Verbindung mit den
Abflußrinnen 10 stehen.
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Im Innern der rohrförmigen Körper 12 werden Füllstücke 14 wie in Figur
6 und 7 dargestellt angebracht. Diese Füllstücke sind mit nutförmigen Aussparungen
15 versehen, die mit den Öffnungen 13 in den rohrförmigen Körpern 12 korrespondieren
und ebenfalls der Wasserabfuhr dienen.
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Im Innern der Füllstücke 14 befinden sich Nebelsprüher 6,von denen
einer in Figur 8 dargestellt ist. Die Füllstücke füllen den Raum um die Nebelsprüher
6 aus, so daß die Tiere sich ihre Füße nicht einklemmen können.
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Außerdem werden die Nebelsprüher durch die Füllstücke in genau vertikaler
Stellung gehalten. Nach Entfernung der Füllstücke lassen die Nebelsprüher sich leicht
auswechseln, wenn sie zum Beispiel nicht mehr einwandfrei funktionieren.
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Wie am deutlichsten in Figur 8 zu erkennen ist, besteht der Nebelsprüher
6 aus einem Sprühkörper 16, der an einer Seite mit einem Gewinde 17 versehen ist,
mit dem er auf dem ebenfalls mit Gewinde versehenen Ende der Zufuhrleitung 7 befestigt
wird. Im Innern des Sprühkörpers befindet sich ein feinmaschiges Filter. Auf dem
Ende des Sprühkörpers 16 befindet sich ein Sprühkopf 19 mit einer zentralen Öffnung
20. Hinter dieser befindet sich ein abgestumpfter,kegelförmiger Sprühkegel 21, dessen
Mantel mit tangential verlaufenden Rillen 22 versehen ist. Der Sprühkegel wird durch
ein Druckstück 23 auf seinem Platz gehalten.
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Der unter normalem Wasserleitungsdruck zugeführte Wasserstrom verteilt
sich über den Mantel des Sprühkegels und tritt durch die Öffnung 20 aus. Dadurch
wird ein sehr feiner Nebel gebildet, so daß das Wasser bei der Berührung mit dem
Körper eines Tieres keiner1 unangenehmen Reiz auslöst.
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Die Wassertemperatur ist jedoflh so hoch (ca. 60cd), daß, -*e£m ein
Tier sich auf den Boden legen will, die 8erührung mit dem relativ heizen Sprühkopf
als unangenehm empfunden wird, so daß das Tier steilen bleibt durch wird das Tier
allseitig vom Nebel getroffen und gesäubert. Diese Reinigs1ng findet insbesondere
auch
in1 Achselhöhlen der Tiere statt.
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Untersuchungen haben ergeben, daß die Tiere trotz des geringen Wasserverbrauchs
sehr sauber werden. Falls erwünscht, kann eventuell in der Flüssigkeitszufuhrleitung
7 beziehungsweise 4 zusätzlich ein Seifenautomat angebracht werden. Die Leitungen
sind auf übliche, nicht dargestellte Weise an ein Warmwassergerät angeschlossen,
um die gewünschte Temperaturerhöhung des Wassers zu erzielen.
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Bemerkt sei, daß statt eines Duschbeckens mit nur einer Zugangstür
auch ein zentraler Durchgang benutzt werden kann. Dies ist schematisch dargestellt
in Figur 9; Figur 10 zeigt einen vertikalen Querschnitt dieses Gangs. Bei dieser
Ausführung befindet sich zwischen den Wänden 30 und 31 ein Boden 32, von dem ein
mit 8 bezeichneter Teil vertieft ist. In diesem Teil 8 befinden sich die Sprüher
6. Über diesem Teil befinden sich die oberen Sprüher 3. Bei Verwendung als Duschraum
wird ein Gitteraufsatz 33 hochgeklappt und mittels Haken 34 in hochgeklappter Stellung
gehalten.Die Tiere müssen den Gang dann zwischen dem hochgeklappten Bodengitter
33 und der rechten Seitenwand 31 passieren (Figur 10). Wenn die Dusche außer Betrieb
ist, wird das Bodengitter 33 heruntergeklappt, so daß der gesamte Raum zwischen
den Wänden 30 und 31 als Verbindungsgang zwischen verschiedenen Räumen verfügbar
ist.
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Im Zusammenhang mit dem zweckmäßigen Funktionieren der Dusche ist
es erwünscht, eine eventuell vorhandene zentrale Belüftungsanlage während des Duschens
auszuschalten, zum einen, um eine gute Nebelbildung nicht zu beeinträchtigen, zum
andern, um eine unerwünschte Abkühlung der nassen Tiere zu verhüten. Bemerkt sei,
daß der Duschraum je nach seiner Größe für ein oder mehrere Tiere geeignet ist,
wobei auch eine größere oder kleinere Anzahl Sprühköpfe verwendet wird.
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Für vier Mutterschweine sind zum Beispiel insgesamt 15 Sprühköpfe
erforderlich, für 14 Mutterschweine werden 51 Sprühköpfe verwendet. Der Raum zwischen
den langen Wänden hat dabei vorzugsweise eine Breite von 125-130 cm, wobei in Querrichtung
abwechselnd zwei Sprühköpfe und ein Sprühkopf angebracht werden.
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Die Lange wird dabei variieren zwischen 2,60 Meter für vier Mutterschweine
und 8,10 Meter für 14 Mutterschweine. Es hat sich gezeigt, daß bei einem Wasserdruck
von 400 kPa (ca. 3 atü) ein Wasserverbrauch von 10-15 Liter pro Stunde und Tier
realisiert werden kann, wobei die Tiere nach einer Behandlungszeit von 1 Stunde
gründlich gewaschen sind.
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L e er s e i t e