DE2946991C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Calzinierung, enthaltend einen Drehrohrofen
mit einem durch den Eintritt des zu calzinierenden Produktes und den Auslaß der
Abgase definierten Kopfende und einem durch den Auslaß für das calzinierte Pro
dukt und den Einlaß von aus der Atmosphäre angesaugter Luft definierten
Fußende, einen den Drehrohrofen beheizenden Brenner, eine zwischen dem
Kopfende des Drehrohrofens und der freien Atmosphäre angeordneten Entstau
bungseinrichtung, einen zwischen dem Kopfende des Drehrohrofens und der Ent
staubungseinrichtung angeordneten, mehrere Zyklone und eine Leitung umfas
senden Wärmetauscher, wobei der Einlaß eines Zyklons über ein Rohr mit dem
Kopfende des Drehrohrofens verbunden ist, der Feststoff-Auslaß dieses Zyklons
über ein Rückführrohr an das Kopfende des Drehrohrofens angeschlossen ist und
der Gas-Auslaß des Zyklons über die Leitung mit den weiteren Zyklonen und an
schließend mit der Entstaubungseinrichtung verbunden ist, und wobei die Leitung
einen etwa vertikal absteigenden Leitungsteil, einen etwa vertikal ansteigenden
Leitungsteil und einen die unteren Enden beider Leitungsteile verbindenden U-
förmigen Teil aufweist, und eine Speiseeinrichtung für das zu calzinierende Pro
dukt, die in den ansteigenden Leitungsteil mündet.
Eine solche Anlage zur Calzinierung ist aus der DE-OS 21 03 949 bekannt, bei
welcher die Abgase aus dem Drehrohrofen zur Trocknung und Vorwärmung des
zu calzinierenden Produktes verwendet werden. Solche Anlagen haben einen
besseren thermischen Wirkungsgrad als Anlagen mit langen Drehrohröfen, welche
jedoch gegenüber den Anlagen mit einem verhältnismäßig kurzen Drehrohrofen
den Vorteil aufweisen, daß nicht nur das Brennen, sondern auch das Vorkühlen
und das Fertigkühlen in ein und demselben Drehrohrofen vorgenommen wird.
Die aus der DE-OS 21 03 949 vorgeschlagene Lösung der Anordnung eines Zy
klon-Wärmetauschers am Kopf des Drehrohrofens ist aber dann uninteressant,
wenn eine Calzinierungsanlage mit einem langen Drehrohrofen betrieben werden
soll, denn in diesem Falle verlassen die Abgase den Drehrohrofen mit relativ
niedriger Temperatur und der geringe Gewinn, der aus dem Einbau des
Wärmetauschers am Kopf des Drehrohrofens resultieren würde, würde bei wirt
schaftlicher Betrachtungsweise nicht ausreichen, die Kosten des Wärmetauschers
zu amortisieren.
Aus der DE-PS 2 03 842 ist es auch bekannt, bei einer Anlage mit einem entspre
chend lang ausgebildeten Drehrohrofen, den Brenner so weit in den Drehrohrofen
hinein zu verlegen, daß die Brenn-, die Vorkühl- und die Fertigkühlzone in demsel
ben Drehrohrofen vereinigt sind.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der eingangs genann
ten Art so zu modifizieren, daß der thermische Wirkungsgrad auch bei Verwen
dung eines sogenannten "langen Drehrohrofens" in der Anlage verbessert und
damit der Brennstoffverbrauch verringert wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Anlage zur Calzinierung gemäß
Oberbegriff des Hauptanspruches einen sogenannten "langen Drehrohrofen" ent
hält, in dessen dem Kopfende zugewandter Hälfte der Brenner verlegt ist, daß der
ansteigende Leitungsteil der Leitung an seinem unteren Ende einen Bereich mit
eingeengtem Querschnitt aufweist, daß die Einmündungsstelle der Speiseeinrich
tung unmittelbar oberhalb dieses eingeengten Querschnitts gelegen ist und daß
die weiteren Zyklone als Multizyklon ausgebildet sind, welcher eine Rückführlei
tung zur Rezirkulation der ausgeschiedenen Feststoffe zum Drehrohrofen auf
weist.
Diese erfindungsgemäße Ausbildung einer Anlage zur Calzinierung kombiniert ei
nerseits die Vorteile einer Anlage mit einem langen Drehrohrofen und andererseits
die Vorteile einer Anlage mit einem kurzen Drehrohrofen und einem diesem nach
geschalteten Wärmetauscher, wodurch gewährleistet wird, daß eine solche Anlage
gegenüber den bekannten Anlagen wesentlich wirtschaftlicher zu fahren und an
dererseits der Calzinierungsprozeß mit vollem Ergebnis durchführbar ist.
Weitere vorteilhafte Merkmale der erfindungsgemäßen Anlage sind in den Un
teransprüchen 2 bis 7 beschrieben.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
Die Anlage zur Calzinierung weist im wesentlichen einen Drehrohrofen 10 von
großer Länge, einen Kühler 12, einen Multizyklon 14, ein die Abgase ansaugendes
Gebläse 15 und einer dem Multizyklon 14, welcher aus einer Batterie von parallel
beschickten Zyklonen besteht, nachgeschaltete Entstaubungseinrichtung 16. Die
von dem Gebläse angesaugten und entstaubten Abgase werden durch den Kamin
17 an die Atmosphäre abgegeben.
Zwischen dem Kopfende des Drehrohrofens 10 und dem Multizyklon 14 ist ein
Wärmetauscher angeordnet, welcher noch nachstehend näher beschrieben wird.
Der Brenner 20 ist in der dem Kopfende zugewandten Hälfte des Drehrohrofens
10 angeordnet, vorzugsweise ist er um ein Drittel der Länge des Drehrohrofens
vom Kopfende her entfernt.
Der Brenner 20 wird mit Brennstoff durch eine Rohrleitung 22 beschickt, die am
Drehrohrofen entlangläuft und an eine Versorgungsleitung über eine am unteren
Ende des Drehrohrofens 10 angeordnete Drehverbindung angeschlossen ist.
Die Primärluft wird dem Brenner 20 durch ein Gebläse 28 zugeführt, das am
Mantel des Drehrohrofens 10 befestigt und von einem Elektromotor angetrieben
wird. Dieser wird über einen zwischenliegenden Kollektor gespeist, dessen
Schleifringe am Drehrohrofen 10 befestigt sind. Im Inneren des Drehrohrofens 10
und in einem rechten Winkel zum Brenner 20 ist eine venturiförmige Einengung 30
vorgesehen.
Der Drehrohrofen 10 ist mit dem Einlaß eines Zyklons 34 durch ein Rohr 32 ver
bunden, welches an seinem von dem Kopfende des Drehrohrofens 10 ausgehen
den unteren Abschnitt eine in den Drehrohrofen 10 eindringende Beschickungs
schurre 33 bildet. Zwischen dem Drehrohrofen 10 und der Beschickungsschurre
33 ist ein Dichtungselement vorgesehen.
Der Auslaß für die Abgase aus dem Zyklon 34 ist an den Einlaß des Multizyklons
14 durch eine Leitung 36 angeschlossen, welche einen absteigenden Teil 36′ und
einen ansteigenden Teil 36′′ aufweist, die an ihrer Basis durch einen U-förmigen
Teil 36′′′ verbunden sind.
Der ansteigende Teil 36′′ ist annähernd vertikal angeordnet und enthält an seinem
unteren Abschnitt einen Bereich 38 mit einer Einengung. Durch einen Trichter 40
und eine Beschickungseinrichtung 42 mit Schnecke erfolgt die Einführung des zu
calzinierenden Produktes gerade oberhalb des engsten Querschnittes des Berei
ches 38. Dieser Bereich ist venturiförmig ausgebildet und der Teil 39 der Leitung
36′′, der sich an den divergierenden Teil des Venturi-Bereiches anschließt, weist
einen Durchmesser auf, der ausreichend groß ist, um eine den Wärmeaustausch
begünstigende Wirbelbildung entstehen zu lassen. Hinter diesem Leitungsteil ver
ringert sich der Durchmesser der Leitung 36′′, so daß die Mitnahme des Produktes
durch die Rauchgase erfolgen kann. Die Auslässe für den Staub am Multizyklon
14 und der Entstaubungseinrichtung 16 sind durch Rohre 44 bzw. 44′ mit dem
Rohr 33 verbunden. Der untenliegende Materialaustrag des Zyklons 34 ist über ein
Rohr 46 mit der Beschickungsschurre 33 verbunden.
Durch im unteren U-förmigen Teil 36′′′ der Leitung 36 vorgesehene Düsen 48 kann
Luft oder ein anderes Gas eingeblasen werden, um eine Verschlammung der Lei
tung zu vermeiden.
Im Betrieb strömt am unteren Ende des Drehrohrofens 10 durch das Gebläse 15
angesaugte Luft, gegebenenfalls durch den Kühler 12 hindurch, in den Drehrohr
ofen 10 zum Brenner 20, wo die Verbrennung des eingespritzten Brennstoffes in
den Luftstrom Abgase mit hoher Temperatur erzeugt, die bis zum oberen Ende
des Drehrohrofens 10 gelangen, dann das Rohr 32, den Zyklon 34, die Leitung 36,
den Multizyklon 14 und die Entstaubungseinrichtung 16 durchströmen, bevor sie
durch den Kamin 17 an die Atmosphäre abgegeben werden.
Das zu calzinierende Produkt (z. B. Tonerde) wird in die Leitung 36 durch die Beschickungsein
richtung 42 eingeführt und von den Abgasen bis zum Multizyklon 14 mitgenom
men. Wenn das Produkt feucht ist, wird es bei seinem Aufenthalt in der Leitung 36
getrocknet, deren Länge dementsprechend gewählt wird, so daß die Gefahr einer
Verschlammung des Multizyklons 14 vermieden wird. In diesem wird das Produkt
von den Rauchgasen getrennt und durch das Rohr 44 in das Rohr 32 geführt, wo
es in Berührung mit den Abgasen gebracht wird, die den Drehrohrofen 10 mit ho
her Temperatur verlassen. Es wird von den Abgasen bis zum Zyklon 34 mitge
nommen, dort von diesen getrennt und durch das Rohr 46 und die Beschickungs
schurre 33 in den Ofen eingebracht.
Im ersten Abschnitt des Drehrohrofens wird das Produkt der letzten Phase der
Calzinierung unterworfen. Hinter der Einengung 30 wird das calzinierte Produkt
durch die Luft gekühlt, die den unteren Teil des Drehrohrofens 10 durchströmt.
Am Auslaß des Drehrohrofens 10 kann das Produkt einem zusätzlichen Kühlvor
gang im Kühler 12 ausgesetzt werden.
Da der Wärmeaustausch zwischen den Abgasen einerseits und den Feststoffen
andererseits in dem vom Rohr 32, dem Zyklon 34, der Leitung 36 und dem Multi
zyklon 14 gebildeten Wärmetauscher wesentlich intensiver ist als im Drehrohrofen
10, wird der Brennstoffverbrauch wesentlich geringer als bei den eingangs be
schriebenen bekannten Anlagen bei ein und derselben Ausbringung. Im Falle der
Erzeugung von Aluminiumanhydrid aus Aluminiumhydrat bei 13% Feuchtigkeit be
trägt die Reduzierung des Verbrauches gegenüber den bekannten Anlagen etwa
20%.
Es ist selbstverständlich auch möglich, die vorbeschriebene Anlage noch zu er
weitern, beispielsweise durch die zusätzliche Anordnung mehrerer in Reihe oder
parallel angeordneter Zyklone zwischen dem Drehrohrofen 10 und dem Multizy
klon 14. Es könnte auch eine Vorcalzinierung des Produktes vor seinem Eintritt in
den Drehrohrofen 10 entweder im Rohr 32 oder in einer vor dem Drehrohrofen 10
angeordneten Kammer in Betracht gezogen werden, wobei die für diesen Vorgang
erforderliche Wärme durch Verbrennung eines Brennstoffes unter Luftzufuhr ge
liefert wird, welche beispielsweise dem Kühler 12 entnommen und der Vorcalzinie
rungszone durch den Drehrohrofen 10 hindurch oder durch eine Außenleitung zu
geführt wird.
Claims (8)
1. Anlage zur Calzinierung, enthaltend
- - einen Drehrohrofen (10) mit einem durch den Eintritt des zu calzinierenden Produktes und den Auslaß der Abgase definierten Kopfende und einem durch den Auslaß für das calzinierte Produkt und den Einlaß von aus der Atmosphäre angesaugter Luft definierten Fußende,
- - einen den Drehrohrofen (10) beheizenden Brenner (20),
- - eine zwischen dem Kopfende des Drehrohrofens (10) und der freien Atmo sphäre angeordnete Entstaubungseinrichtung (16),
- - einen zwischen dem Kopfende des Drehrohrofens (10) und der Entstaubungs
einrichtung (16) angeordneten, mehrere Zyklone (34, 14) und eine Leitung (36)
umfassenden Wärmetauscher,
- - wobei der Einlaß eines Zyklons (34) über ein Rohr (32) mit dem Kopfende des Drehrohrofens (10) verbunden ist,
- - der Feststoff-Auslaß dieses Zyklons (34) über ein Rückführrohr (46) an das Kopfende des Drehrohrofens (10) angeschlossen ist und
- - der Gas-Auslaß des Zyklons (34) über die Leitung (36) mit den weiteren Zyklonen (14) und anschließend mit der Entstaubungseinrichtung (16) ver bunden ist, und
- - wobei die Leitung (36) einen etwa vertikal absteigenden Leitungsteil (36′), einen etwa vertikal ansteigenden Leitungsteil (36′′) und einen die unteren Enden beider Leitungsteile verbindenden U-förmigen Teil (36′′′) aufweist, und
- - eine Speiseeinrichtung (40, 42) für das zu calzinierende Produkt, die in den an steigenden Leitungsteil (36′′) mündet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß es sich um einen sogenannten langen Drehrohrofen (10) handelt, in dessen dem Kopfende zugewandter Hälfte der Brenner (20) verlegt ist,
- - daß der ansteigende Leitungsteil (36′′) der Leitung (36) an seinem unteren Ende einen Bereich (38) mit eingeengtem Querschnitt aufweist,
- - daß die Einmündungsstelle der Speiseeinrichtung (40, 42) unmittelbar oberhalb dieses eingeengten Querschnitts gelegen ist und
- - daß die weiteren Zyklone (14) als Multizyklon ausgebildet sind, welcher eine Rückführleitung (44) zur Rezirkulation der ausgeschiedenen Feststoffe zum Drehrohrofen (10) aufweist.
2. Anlage zur Calzinierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das den Einlaß des im Wärmetauscher enthaltenen Zyklons (34) mit
dem Kopfende des Drehrohrofens (10) verbindende Rohr (32) an seinem von dem
Kopfende des Drehrohrofens (10) ausgehenden unteren Abschnitt eine in den
Drehrohrofen (10) eindringende Beschickungsschurre (33) bildet und
daß das Rückführungsrohr (46) im Bereich der Beschickungsschurre (33) in das
Rohr (32) einmündet.
3. Anlage zur Calzinierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Brenner (20) in einem Abstand vom Kopfende des Dreh
rohrofens (10) angeordnet ist, der etwa einem Drittel der Länge des Drehrohrofens
(10) entspricht.
4. Anlage zur Calzinierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Drehrohrofen (10) im Bereich des Brenners (20)
eine konvergierend-divergierend düsenförmige Einengung (30) aufweist.
5. Anlage zur Calzinierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß im U-förmigen Teil (36′′′) der Leitung (36) deren Ver
schlammung entgegenwirkende, mit Druckgas beschickte Düsen (48) angeordnet
sind.
6. Anlage zur Calzinierung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß über dem Bereich (38) mit eingeengtem Querschnitt ein
Bereich (39) zur Wirbelbildung angeordnet ist, dessen Durchmesser größer als
derjenige des oberen Abschnittes des ansteigenden Teiles (36′′) der Leitung (36)
ist.
7. Anlage zur Calzinierung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Entstaubungsvorrichtung (16) mittels einer Rückführleitung (44′)
zur Rezirkulation der ausgeschiedenen Feststoffe zum Drehrohrofen (10) mit der
Beschickungsschurre (33) verbunden ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ALUMINIUM PECHINEY, LYON, FR FIVES-CAIL BABCOCK, S |
|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: GEYER, W., DIPL.-ING. DR.-ING. FEHNERS, K., DIPL.- |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |