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Verfahren zur Gewinnung eines im wesentlichen alkalifreien Ofenaustrages
beim Brennen von schwerflüchtige Alkalien enthaltenden ?Mineralien Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung eines im wesentlichen alkalifreien
Ofenaustrages beim Brennen von schwerflüchtige Alkalien enthaltenden Mineralien.
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Viele Mineralien enthalten Alkaliverbindungen, die nur bei sehr hohen
Temperaturen verflüchtigen und daher häufig während des Brennprozesses nicht ausgetrieben
werden. Andererseits ist es vielfach, z. B. beim Brennen von Zementrohmehl, von
wesentlicher Bedeutung, daß der Alkaligehalt des Ofenaustrages einen bestimmten
Prozentsatz nicht übersteigt.
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Beim Brennen von Zementrohmehl ist es bekannt, daß man durch Zugabe
von beispielsweise CaCI., oder CaF., zum Zementrohmehl die Flüchtigkeit der darin
enthaltenen Alkalien erhöhen kann. Durch Zugabe derartiger Reagenzien wird aber
der Brennprozeß sehr verteuert.
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Weiterhin ist es an sich bekannt, daß man schwerflüchtige Alkaliverbindungen,
wie K.,0 oder K.,SO4, durch Einwirkung von Wasserdampf in leichtflüchtige Alkalihydrozyde
umwandeln kann. Von dieser Maßnahme hat man aber bisher beim Brennen von Mineralien,
die schwerflüchtige Alkalien mit sich führen, offenbar deshalb keinen Gebrauch gemacht,
weil man befürchtete, daß für die Erzeugung des erforderlichen Wasserdampfes ein
zu hoher zusätzlicher Wärmeaufwand benötigt wird.
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Die Erfindung ist aus der Aufgabe entstanden, ein Verfahren zum Brennen
von schwerflüchtige Alkalicn enthaltenden Mineralien zu schaffen, das einen im wesentlichen
alkalifreien Ofenaustrag liefert und sich durch eine hohe Wärmeökonomie auszeichnet.
Dies wird erfindungsgemäß bei einer Ofenanlage, bei der das aus dem Ofen ausgetragene
Gut durch einen von Luft durchströmten Kühler hindurchbewegt und mindestens ein
Teil der erhitzten Kühlluft dem Ofen zugeführt wird, dadurch erreicht, daß Wasser
in einem derartigen Ausmaß in den Kühler eingebracht wird, daß der Dampfgehalt derjenigen
Kühlerabluft, die in den Ofen geleitet wird, ausreicht, um die im Aufgabegut des
Ofens enthaltenen schwerflüchtigen Alkalien größtenteils in leichtflüchtige Alkalihydroxyde
umzuwandeln.
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Im Zusammenhang mit einer Ofenanlage zum Brennen von feinkörnigem
Gut, z. B. Zementrohgut, bei der das gebrannte Gut durch einen von Luft durchströmten
Kühler hindurchbewegt und ein Teil der erhitzten Luft dem Ofen zugeführt wird, ist
es bekannt, das Gut im Kühler zusätzlich durch Aufsprühen von Wasser zu kühlen.
Die dabei entstehende dampfhaltige Kühlluft wird jedoch nicht zwecks Umwandlung
vom im Aufgabegut des Ofens enthaltenen schwerflüchtigen Alkaliverbindungen in leichtflüchtige
Alkalihydroxyde in den Ofen geleitet, sondern aus dem Kühler ins Freie abgeführt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann dadurch vorteilhaft weitergebildet
werden, daß die frische Kühlluft durch das aus dem Ofen ausgetragene Gut hindurchgeführt
wird, das sich - in der Bewegungsrichtung des Gutes gesehen - im letzten Teil der
Kühleinrichtung befindet, daß das Wasser in diesem Teil der Kühleinrichtung oberhalb
des Gutes eingebracht wird und daß die gesamte oder etwa die gesamte Menge der so
befeuchteten Luft durch das im ersten Teil der Kühleinrichtung befindliche Gut hindurchgeführt
und anschließend in den Ofen geleitet wird. Dabei wird die in den letzten Teil der
Kühleinrichtung eingebrachte Kühlluftmenge vorteilhaft etwa so groß bemessen, daß
sie der erforderlichen Sekundärluftmenge für den Ofen entspricht.
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Bei Ofenanlagen, bei welchen die in den Ofenabgasen enthaltene fühlbare
Wärme in direktem Wärmeaustausch für die Vorerhitzung des Aufgabegutes nutzbar gemacht
werden soll, besteht das Problem, daß sich die im Ofenabgas enthaltenen Alkalien
im Temperaturbereich von etwa 600 bis 1000° C auf dem Aufgabegut niederschlagen
und zusammen mit diesem wieder in den Ofen zurückgefangen. Um nun zu vermeiden,
daß dadurch die Ofenabgase in zunehmendem Maße mit Alkalien angereichert werden,
ist in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß vor der Erhitzungseinrichtung
ständig ein Teilstrom des aus dem Ofen austretenden Abgases ins Freie abgezweigt
wird.
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In der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Ofenanlage
zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wiedergegeben,
und zwar zeigt F i g. 1 eine Längsansicht der Ofenanlage, F i g. 2 einen vergrößerten
Längsschnitt der Kühleinrichtung.
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Dem in F i g. 1 dargestellten Drehrohrofen 1 ist eine Vorerhitzungseinrichtung
für das zu behandelnde Gut vorgeschaltet. Die Vorerhitzungseinrichtung besteht aus
vier hintereinander angeordneten Zyklonen 2 bis 5. Ein Teilstrom der Abgase des
Drehrohrofens strömt nacheinander durch Rohrleitung 6 in Zyklon 2, durch Rohrleitung
7 in Zyklon 3, durch Rohrleitung 8 in Zyklon 4 und durch Rohrleitung 9 in Zyklon
5. Das zu behandelnde, schwerflüchtige Alkalien enthaltende Gut, z. B. Zementrohmehl,
wird durch eine pneumatische Förderanlage 10
oder durch ein anderes geeignetes
Fördermittel, z. B. ein Becherwerk, in die zum Zyklon 5 führende Rohrleitung 9 eingebracht
und von den Gasen, welche diese Leitung durchziehen, in den Zyklon 5 getragen. Das
darin niedergeschlagene Zementrohmehl gelangt durch das Staubaustragrohr 11 in die
Gasleitung 8 und aus ihr in den Zyklon 4. In gleicher Weise durchwandert das Zementrohmehl
die Zyklone 3 und 2 und wird aus letzterem durch das Staubaustragrohr
14 dem Ofen 1 aufgegeben. Auf dem Wege durch die Erhitzungseinrichtung
kommt das Zementrohmehl also mit immer heißeren Ofenabgasen in Berührung, wodurch
ein guter Wärmeaustausch zwischen dem mit etwa 1000 bis 1200° C in die Vorerhitzungseinrichtung
eintretenden Teilgasstrom und dem Zementrohmehl stattfindet. Dabei sinkt die Temperatur
des Gases so weit ab, daß dieses hinter dem Zyklon 5 noch eine Temperatur von 250
bis 350° C aufweist, während gleichzeitig die Temperatur des Rohmehles bis auf eine
Temperatur von 800° C ansteigt.
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Die durch den Vorerhitzer geführten Abgase treten durch die Gasleitung
15 aus. Sie werden durch ein Gebläse 16 angesaugt und gelangen anschließend durch
eine Rohrleitung 17 in einen elektrostatischen Staubabscheider 18. Diesem ist ein
Gebläse 19 nachgeschaltet, mit dessen Hilfe die gereinigten Gase durch einen Kamin
20 ins Freie abgeführt werden. Der im Staubabscheider 18 abgeschiedene Staub wird
in einem Schneckenförderer 21 gesammelt und in geeigneter Weise, z. B. mittels Rutschen
oder Luftförderrinnen, der Fördereinrichtung 10 zugeleitet und zusammen mit dem
frischen Zementrohmehl wieder in den Wärmetauscher eingebracht.
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Das durch das Staubaustragrohr 14 in den Drehrohrofen 1 eintretende,
vorerhitzte Rohmehl durchwandert den Drehrohrofen nach links und wird dabei durch
die entgegengesetzt strömenden Heizgase bzw. die durch die Ofenfeuerung 23 erzeugte
Flamme zu Klinkern gebrannt. Der Klinker wird am Ofenkopf 24 ausgetragen und gelangt
in eine Kühleinrichtung 25. Diese ist als Rostkühler mit einem schrägabfallenden
Treppenrost 26 ausgebildet. Unterhalb des Rostes sind drei Kammern 27, 28 und 29
angeordnet, die je mit der Druckseite eines Gebläses 30, 31 und 32 in Verbindung
stehen. Auf der Saugseite sind die Gebläse mit Stutzen 33, 34 und 35 (F i g. 2)
zum Ansaugen von Luft aus der Atmosphäre versehen, wobei sich zur Regelung der angesaugten
Luftmenge in jedem Stutzen eine Drosselklappe 36, 37, 38 befindet. Unterhalb der
Ansaugstutzen 33, 34, 35 steht die Saugseite jedes Gebläses über einen Anschluß
39, 40, 41 mit darin vorgesehenen Drosselklappen 42, 43,
44
mit einer gemeinsamen Leitung 45 in Verbindung, die ihrerseits an
dem Reingasauslaß 46 eines Zyklons 47 angeschlossen ist.
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Der Raum oberhalb des Treppenrostets 26 ist vorteilhaft durch eine
Zwischenwand 48 in zwei Abteile 49 und 50 unterteilt. In dem Abteil 49 und über
die ganze Breite des Treppenrostes 26 verteilt, sind mehrere Brausen 60 angeordnet,
die mit einer Wasserleitung 51 in Verbindung stehen. Der Treppenrost 26 setzt sich
am rechten Ende in einer Rutsche 52 fort, über welcher vorteilhaft ein Klinkerbrecher
53 vorgesehen ist. Mittels dieses Brechers werden die auf der Rutsche 52 abgleitenden
Klinker zerkleinert. Sie gelangen dann auf einen Förderer 54 und werden auf ihm
der Weiterverarbeitung zugeführt. An das rechte Ende des Abteils 49 schließt
sich oben ein Kamin 55 an, in den eine Drosselklappe 56 eingebaut ist. Unterhalb
der Drosselklappe ist der Kamin mit einem Zweigrohr 57 versehen, das seinerseits
tangential in den Zyklon 47 mündet.
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Im Betrieb sind die Drosselklappen 36, 37, 44 geöffnet, und die Klappen
38, 42, 43 geschlossen. Unter der Einwirkung der Gebläse 30 und 31 wird Luft aus
der Atmosphäre in die Kammern 27, 28 eingeblasen. Diese Luft zieht durch die Spalte
des Treppenrostes 26 hindurch und durchströmt anschließend die Klinkerschicht 59.
Hierdurch wird der Klinker wirksam gekühlt und dabei die Kühlluft erhitzt. Gleichzeitig
wird mittels der Brausen 60 Wasser in das Abteil 49 eingebracht und auf die darin
befindliche Klinkerschicht gesprüht. Infolge der hohen Temperatur, die in dem Abteil
herrscht und die der Klinker besitzt, findet eine schnelle Verdampfung des Wassers
statt, wodurch gleichzeitig die Temperatur der erwärmten Kühlluft herabgesetzt wird.
Der Wasserdampf mischt sich mit der Kühlluft und zieht mit ihr zusammen in den Kamin
55. Die darin angeordnete Drosselklappe 56 ist so eingestellt, daß die mit Wasserdampf
beladene Kühlluft ganz oder zumindest zum größten Teil durch das Rohr 57 in den
Zyklon 47 zieht. In diesem werden die in dem Dampf-Luft-Gemisch enthaltenen Klinkerstäube
niedergeschlagen und durch das Staubaustragrohr 58 dem Förderer 54 zugeführt.
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Die so gereinigte, mit Wasserdampf beladene Luft zieht aus dem Zyklon
47 durch die Leitung 45 ab und wird von dem Gebläse 32 in die Kammer 29 gedrückt.
Aus ihr zieht sie unter der Einwirkung des Gebläses 16 (F i g. 1) durch den ersten
Teil des Treppenrostes und der auf diesem Teil liegenden Klinkerschicht hindurch.
Dabei wird das Dampf-Luft-Gemisch unter gleichzeitiger Kühlung der frischen und
damit heißesten Klinker auf eine Temperatur von z. B. 700 bis 800° C erhitzt. Dieses
heiße Dampf-Luft-Gemisch gelangt dann aus dem Abteil 50 durch den Ofenkopf 24 als
Sekundärluft in den Ofen 1.
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Auf dem Wege durch den Ofen unterliegen daher das Zementrohmehl und
der daraus gebildete Klinker der Einwirkung des mit der Sekundärluft in den Ofen
eingebrachten Wasserdampfes. Der Wasserdampf reagiert mit den im Ofengut enthaltenen
schwerflüchtigen Alkalien, beispielsweise K_,0 oder K.,SO., und wandelt diese in
leichtflüchtige Älkalihydroxyde um. Infolgedessen werden während des Brennprozesses
im Ofen nicht nur die im Zementrohmehl enthaltenen leichtflüchtigen Alkalien verdampft
und von dem Ofengas abgeführt, sondern auch diejenigen Alkalien, die ohne die beschriebene
Umsetzung mit dem Was-
serdampf zu Alkalihydroxyden ganz oder zum |
größten Teil in dem Ofengut verbleiben würden. |
Durch den Wasserdampf werden ebenfalls etwa mit |
dem Brennstoff in den Ofen eingebrachte schwer- |
flüchtige Alkalien in leichtflüchtige Alkalihydroxyde |
umgewvandelt, so daß auch aus dem Brennstoff keine |
Alkalien in den Klinker gelangen können. Auf diese |
Weise ist geuvährleistet, daß der gewonnene Klinker |
keinen oder nur einen sehr geringen Prozentsatz an |
Alkalien aufweist. |
Ist, wie bei dem Ausführun@(isbeispiel, dem Dreh- |
rohrofen eine Einriehtuna vorgeschaltet, in der das |
Zeinentrohmehl in direktem Wärmeaustausch mit |
dem Ofenab_ms vorerhitzt wird, so tritt Gas Problem |
auf. daß sicif die von dem Ofenabgas reitgeführten |
Alkalicn in der VorerhitztniR@einrichtung auf dem |
Zementrol-.mehl niederschlagen und mit diesem |
Kreislauf wider in den Ofen zurückgelangen. Ohne |
besondere Vorkehrungen würde daher das Ofenabgas |
dauernd mit Allmlien angereichert, und infolgedessen |
das Zementroliinelil in dem Vorerhitzer in immer |
höherem 1@htße mit Alkalien beladen werden. Hier- |
durch köni_te .:s iin Laufe der Zeit dazu 1-ommen, |
daß das Zementrohmehl so stark in seiner Fließfä'iiia- |
keit heeinträci_?tiat wird, daß die Gefahr von An- |
b2icktin#,en und Verstopfungen in dein Vorerhitzer |
besteht. ,@.ußerdetil würden bei einem zu hohen |
Alkaligelialt der OfenaImosphäre unerwünscht große |
Alkalimen,-,en in dem Ofengut verbleiben. Um nun zu |
vermeiden, daß einerseits das Zementrohmehl und |
andererseits die Ofenatmosphäre zu stark mit den im |
Kreislauf geführten Alkalie_i anlyere:clier t werden, ist |
bei dem Ausführtingsbeispiel vorgesehen, daß vor der |
Erhitzungseinriclitung ständig ein Teilstrom des aus |
dem Ofen austretenden Gases abgezweigt wird. Zu |
diesem Zweck ist an die Abgasleitung 6 ein Rohr 68 |
angeschlossen, das zu einem elektrostatischen Staub- |
abscheider 69 führt. In das Rohr 68 mündet nahe der |
Anschlnßstelle an die Abgasleitung 6 tanaential ein |
Rohr 69. Dieses steht mit der Druckseite eines |
Gebläses 66 in Verbindt:ng, das über den Stutzen 67 |
Luft aus der Atmosphäre ansaugt. Unter der Einwir- |
kung cines hinter dem Staubabscheider 69 angeord- |
neten Gebläses 70 wird ständig ein Teilstrom des aus |
dem Ofen austretenden, mit Wasserdampf beladenen |
Gases in Glas Rohr 68 angesaugt und zusammen mit |
der w-(in dem Gebläse 66 gelieferten Luft in den |
Staubabscheider gefördert. Dabei dient die Luft als |
Kühlluft, und die jewveils in das Rohr 68 eingebrachte |
Luftmenge wird vorteilhaft mittels einer Regeleinrich- |
tung so bemessen, daß der Staubabscheider nicht |
durch eine zu hohe Gastemperatur gefährdet ist. Das |
über das Gebläse 70 aus dem Abscheider austretende |
gereinielte Gas-Luft-Gemisch wird ebenfalls durch |
den Kamin 20 Ins Freie abgeführt. Der in dem Ab- |
scheider niedergeschlagene, mit Alkalien behaftete |
Staub sammelt sich in einem Schneckenförderer 71 |
und wird von diesem aus dem System entfernt. |
Das Mengenverhältnis des Teilgasstromes, welcher |
durch die Rohrleitung 68 abgezweigt wird, zu dem |
Teilgasstrom, der unmittelbar in den Vorerhitzer |
cel@uiet. wird so bemessen, daß einerseits die AlkaIi- |
mengen, die mit letzterem Teilgasstrom in den Vor- |
erhitzer (,elanaen, unter derjenigen Grenze bleiben, |
oberhalb welcher die Gefahr besteht, daß das |
Zementrohmchl infolge darauf niedergeschlagener |
Alkalicn an den Wänden des Vorerhitzers anbackt, |
und andererseits, daß der Alkaligehalt der Ofen- |
atmosphäre durch die im Kreislauf geführten Alkalien einen vorbestimmten Prozentsatz
nicht übersteigt. Das richtige Mengenverhältnis der beiden Gasströme zueinander
kann leicht durch Versuche ermittelt werden. Im allgemeinen dürfte es ausreichen,
vor dem Erhitzungssystem etwa 10% des aus dem Ofen austretenden, mit Wasserdampf
beladenen Gases durch die Rohrleitung 68 abzuzweigen.
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Um die Gefahr von Anbackungen und Verstopfungen im Vorerhitzer sowie
eines zu hohen Alkaligehaltes der Ofenatmosphäre und damit des gewonnenen Klinkers
zu vermeiden, ist es nicht unbedingt erforderlich, daß ein Teilstrom des aus dem
Ofen austretenden Gases entsprechend dem Ausfttilirunasaeispiel ins Freie abgeleitet
wird. Diese Cefahr@iann vielmehr auch auf eine andere geeignete Weise behoben werden,
beispielsweise dadurch, daß das gesamte Ofenabgas oder ein Teilstrom dieses Gases
vor Eintritt in Aden Vorerhitzer durch ein Gefäß geleitet und darin zwecks Niederschlagung
der mitgeführten Alkalidämpfe reit einem feinkörnigen, festen Stola in Berührung
gebracht wird, welcher das Gefäß kontinuierlich durchläuft. Auch hierdurch kann
der Alkaligehalt des Ofenabgases beseitigt oder mindestens so stark vermindert werden.
daß die erwähnten Störungen beim Betrieb des Vorerhitzers nicht mehr auftreten und
ein Klinker gewonnen wird, der keinen oder nur einen sehr geringen Alkaligehalt
besitzt.
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Die Wassermenge, die gemäß der Erfindung in dem Kühler verdampft wird,
richtet sich nach der Natur und der Menge der im Ofengut enthaltenen Alkalien ur_d
kann leicht durch Versuche ermittelt werden. Durch das Einbringen des Wassers in
das Abteil 49 und auf das darin befindliche Klinkerbett findet, wie gesagt, eine
schnelle Verdampfung des Wassers statt. Infolgedessen ist es nicht erforderlich,
das Wasser sehr fein zu vernebeln, vielmehr genU?t es. dieses, wie beschrieben,
aus einfachen Brausen60 austreten zu lassen. Da weiterhin die Verdampfung des Wassers
durch die Wärme erfolgt, die normalerweise durch den Abluftkamin der Kühleinrichtung
verloren geht, entstehen durch die Verdampfung auch keine Wärmeverluste. Andererseits
hat der mit der Sekundärluft in den Ofen eingebracht;: Wasserdampf, wie gesagt,
eine Temperatur von etwa 700 bis 800° C. Sein Wärmeinhalt wird in der Erhitzungseinrichtung
weitgehend für die Vorerhitzung des Zernentrohmehles nutzbar gemacht. Selbstverständlich
muß bei dem Betrieb der beschriebenen Anlage darauf geachtet werden, daß die Ternperatur
der beiden Gasströme bis zum Austritt aus den Abscheidern 18 und 69 bzw. aus dem
Kamin 20 nicht auf den Taupunkt absinl.t.
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Bei der Erfindung wird, im ganzen gesehen, die Wärmebilanz durch die
Wasserverdampfupa nicht verschlechtert. Das erfindungsgemäße Ve:falr_en ermöglicht
es vielmehr, die Ofenabgase ohne zusätzlichen Wärmeaufwand und ohne kompliz_erte
Apparaturen, wie z. B. Sprühdüsen, so stak tizit Wasserdampf anzureichern, daß die
in dem Aufgabegut und ae-ebenenfalls in dem Brennstoff entrr?tenen schwerflüchtigen
Alkalien in leichtflüchtige All-.2 litydroxyde umgewandelt werden und demgemäß ein
im wesentlichen alkalifreier Ofenaustrag gewonnen wird.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die in den letzten
Teil des Kühlers, d. h. durch die Kammern 28, 27 einzubringende Kühlluftmenge
geringer
als ohne Wasserzugabe sein kann, da ein Teil der Klinkerwärme zur Wasserverdampfung
verbraucht wird. Die zur Kühlung benötigte Luftmenge kann daher so stark vermindert
werden, daß sie der erforderlichen Sekundärluftmenge des Drehrohrofens entspricht.
Infolgedessen brauchen die Gebläse 30 und 31 nur eine entsprechend geringe Kühlluftmenge
anzusaugen, wodurch auch eine Ersparnis an elektrischer Energie für diese
Gebläse erzielt wird. Außerdem kann bei dieser Betriebsweise die Drosselklappe 56
in dem Kamin 55 ganz geschlossen werden, so daß durch den Kamin keine Kühlerabluft
und mit dieser kein Klinkerstaub ins Freie abgestoßen wird.
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Zusätzlich zu der durch die Stutzen 33 und 34 angesaugten Luft aus
der Atmosphäre können die Kammern 27 und 28 durch Öffnen der Drosselklappen
42 und 43 auch noch mit warmer Umluft aus der Leitung 45 beaufschlagt
werden. Die Wärmemenge dieser Umluft verbessert dann die Verdampfung des in die
Kammer 49 eingesprühten Wassers. Außerdem wird durch das Einleiten von Umluft in
die Kammern 27, 28 die Luftgeschwindigkeit beim Durchströmen der Spalte des Rostes
26 erhöht und damit der Rostdurchfall vermindert. Andererseits ist es durch Öffnen
der Drosselklappe 38 auch möglich, die Kammer 29 außer mit Umluft aus der Leitung
45 auch mit Frischluft aus der Atmosphäre zu beaufschlagen.
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Es ist nicht in allen Fällen erforderlich, daß jeder der Kammern 27,
28 ein besonderes Gebläse 30, 31 zugeordnet ist, vielmehr kann man auch beide Kammern
an ein gemeinsames, entsprechend groß bemessenes Gebläse anschließen. Weiterhin
ist es möglich, statt der beiden Kammern 27, 28 nur eine einzige Kammer vorzusehen.
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Die Erfindung kann nicht nur bei Öfen mit Rostkühlern angewandt werden,
sondern auch bei Öfen mit Luftkühleinrichtungen anderer geeigneter Bauart durchgeführt
werden. Ferner braucht die dem Drehrohrofen vorgeschaltete Vorerhitzungseinrichtung
nicht, wie in dem Ausführungsbeispiel dargestellt, als Zyklonsystem ausgebildet
zu sein. Die Erfindung ist vielmehr unabhängig davon, welche Art von Vorerhitzer
dem Drehrohrofen vorgeschaltet ist. Schließlich ist die Erfindung auch in all den
Fällen mit Vorteil anwendbar, in denen ein Vorerhitzer überhaupt nicht vorgesehen
ist.
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Die Erfindung ist weiterhin nicht auf das Brennen von Zementrohmehl
oder ähnlichen keramischen Stoffen beschränkt, sondern kann überall dort angewandt
werden, wo chemische Reaktionen von schwerflüchtige Alkalien enthaltenden Stoffen
bei Temperaturen oberhalb etwa 1000° C durchgeführt werden.
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Der in dem Abscheider 69 niedergeschlagene, mit Alkalien beladene
Staub kann beispielsweise einer Anlage zugeführt werden, in welcher die Alkalien
durch Auslaugung oder Extraktion mit Wasser in reiner Form gewonnen werden. Beim
Brennen von Zementrohgut od. dgl. kann der aus dem Abscheider 69 austretende mit
Alkalien beladene Staub auch als Düngemittel Verwendung finden.