DE2256034A1 - Einrichtung zur waermebehandlung von gut auf einem wanderrost - Google Patents
Einrichtung zur waermebehandlung von gut auf einem wanderrostInfo
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Description
P 2287
Polysius AG, Neubeckum
Einrichtung zur Wärmebehandlung von Gut auf einem Wanderrost
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Wärmebehandlung
von Gut auf einem Wanderrost mit den Abgasen eines den Wanderrost in Gutförderrichtung nachgeschalteten Ofens, mit
wenigstens einer oberhalb des gutführenden Wanderrosttrums. liegenden Wärmebehandlungskammer sowie mit einer die durch
das Gut geleiteten Abgase reinigenden Entstaubungseinrichtung, die mit einem unterhalb des gutführenden Wanderrosttrums
liegenden Rostzwischenraum in Verbindung steht.
Einrichtungen dieser Art werden im allgemeinen für Wärmebehandlungen
von Gut (z.B. Zementrohmehl, Kalk, Dünger, beispielsweise in feinkörniger oder pelletierter Form) eingesetzt,
wobei der Wanderrost für eine Vorwärmung des Gutes dient, das anschließend in dem nachgeschalteten Ofen (z.B.
Drehrohrofen) gebrannt wird. ·
Bei solchen bekannten Einrichtungen treten die Ofenabgase mit sehr hohen Temperaturen in den Wanderrost bzw.
in dessen dem Ofeneinlauf benachbarte Wärmebehandlungskammer (oberhalb des gutführenden Wanderrosttrums) ein, von wo aus
sie dann die Gutschicht und das gutführende Trum des Wanderrostes nach unten durchsetzen. Wenn die Wanderrostkette
beispielsweise beim Anfahren und Abstellen der gesamten Anlage sowie bei Betriebsstörungen stillsteht, so besteht die
Gefahr, daß zumindest die Kettenglieder durch eine zu große überhitzung beschädigt werden. Aus diesem Grunde ist man
dazu übergegangen, bei einem Stillstand, der Wanderrostkette
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die Ofenabgase nicht durch die Materialschicht zu führen, sondern über einen an die genannte Wärmebehandlungskammer
angeschlossenen Hilfsabgaskamine in die Atmosphäre abzuleiten.
Da die Ofenabgase jedoch mit einem beträchtlichen Staubanteil behaftet sind, so führt das Ableiten der Ofenabgase
in die Atmosphäre zwangsläufig zu einer unerwünschten Verstaubung der Umgebung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln,
daß mit relativ einfachen Mitteln eine Entstaubung der bei einem Stillstand der Wanderrostkette direkt aus der Wärmebehandlungskammer
abgeführten Ofenabgase erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Rohrleitung vorgesehen ist, die die Wärmebehändlungskammer
unter Umgehung des gutführenden Wanderrosttrums mit der Entstaubungseinrichtung verbindet. Auf diese Weise
wird die ohnehin vorhandene Entstaubungseinrichtung zum Entstauben der direkt aus der Wärmebehandlungskammer abgeleiteten
Ofenabgase ausgenutzt; dies ist ohne Vergrößerung der Entstaubungseinrichtung möglich, da im Falle eines Stillstands
der Wanderrostkette auch keine Abgase in diese Einrichtung geleitet werden, sie also zu diesem Zeltpunkt ohnehin nicht
genutzt wird. Eine Verbindung zwischen der Wärmebehandlungskammer und der Entstaubungseinrichtung kann mit Hilfe von
verhältnismäßig einfachen konstruktiven Maßnahmen hergestellt werden. Es kann somit durch die erfindungsgemäße Einrichtung
stets eine ausreichende Entstaubung auch der Ofenabgase, erreicht werden, die direkt aus der Wärmebehandlungskammer
abgeleitet werden.
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Um dabei die Entstaubungseinrichtung jedoch gegenüber ·
einer zu großen überhitzung durch die heißen Abgase schützen
zu können, wird es vielfach vorteilhaft sein, wenn in der
Umgehungsleitung eine Vorrichtung zum Kühlen der Abgase
vorgesehen ist, was beispielsweise durch Einsprühen von kaltem Wasser oder durch Zuführen von Frischluft auf einfache.
Weise erreicht werden kann.
Im folgenden sei ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer rein schematisch gehaltenen Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen
Fig.l einen Längsschnitt durch die Einrichtung gemäß der Erfindung;
Fig.2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II in
Fig.l. . ■
Die in den Fig.l und 2 dargestellte erfindungsgemäße
Einrichtung enthält einen Wanderrost 1, dem in Gutförderrichtung (vgl. Pfeil 2) ein Drehrohrofen 3 nachgeschaltet
ist. Dieser Drehrohrofen 3 schließt sieh mit seinem Einlauf
an einen Wanderrostteil k an, der einerseits das Gut 5 in
einer Schicht in den Drehrohrofeneinlauf und andererseits die Abgase (Pfeile 6) des Drehrohrofens 3 in eine erste Wärmebehandlungskammer
7 überleitet, die oberhalb des gutführenden Wanderrosttrums 8 liegt. Dieser ersten Wärmebehandlungskammer 7 ist - in Gutförderrichtung (Pfeil 2) gesehen - eine
ebenfalls oberhalb des gutführenden Wanderrosttrums 8 liegende zweite Wärmebehandlungskammer 9 vorgeschaltet, vor deren
der ersten Wärmebehandlungskammer 7 abgewandtem Ende ein Gutzulauf 10 für das Behandlungsgut 5 des Wanderrostes 1 vorgesehen
ist. Bei dem in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiel dient die etwas kleiner gehaltene zweite
Wärmebehandlungskammer 9 als Trockenkammer für das frisch
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aufgegebene Behandlungsgut, während die etwas größer als die Trockenkammer 9 gehaltene erste Wärmebehandlungskammer
7 als Heißkammer oder Vorwärmkammer dient.
Der unterhalb des gutführenden Wanderrosttrums 8 liegende Raum ist ebenfalls unterteilt, so daß sich zwei
Rostzwischenräume 11 und 12 ergeben, wobei der erste Rostzwischenraum 11 etwa im Bereich unter der ersten Wärmebehandlungskammer
7 und der zweite Rostzwischenraum 12 etwa im Bereich unter der zweiten Wärmebehandlungskammer
liegt. An diese beiden Rostzwischenräume 11 und 12 schließen
sich Trichter 13 bzw. I^ an, die das durch die Wanderrostkette
15 hindurchgefallene Behandlungsgut aufnehmen.
In wenigstens einer Seltenwand des Rostzwischenraumes
11 sind mehrere nach außen führende öffnungen 16 vorgesehen, die über eine Verbindungsleitung 17 mit einer Zwischenentstaubungseinrichtung
18 verbunden sind. Die Reingasseite der Zwischenentstaubungseinrichtung 18 ist über eine Gasleitung
19 mit der zweiten Wärmebehandlungskammer 9 verbunden. Zweckmäßig 1st dabei im Bereich der Zwischenentstaubungseinrichtung
18 ein Ventilator 20 in die Gasleitung eingesetzt, der die Absaugung des Abgases aus dem Rostzwischenraum
11 unterstützt.
In ähnlicher Weise sind im Rostzwischenraum 12 Gasdurchtrittsöffnungen
21 vorgesehen, die über eine Verbindungsleitung 22 mit einer Entstaubungseinrichtung 23, vorzugsweise
einem Elektrofilter, in Verbindung stehen. Die entstaubten Abgase werden mit Hilfe eines weiteren Ventilators
2k über eine Reingasleitung 25 und gegebenenfalls
über einen nicht näher dargestellten Kamin in die Atmosphäre abgeführt.
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Wie weiterhin aus der Zeichnung zu erkennen ist, ist oben an die erste Wärmebehandlungskammer 7 ein Kamin 26
angeschlossen, der - wie später noch näher erläutert wird als Hilfsabgaskamin dient und durch eine Klappe 26a verschließbar
ist. An den Hilfsabgaskamin 26 ist eine Umgehungsrohrleitung 27 angeschlossen» die in den Rostzwischenraum
12 einmündet, so daß auf diese Weise die erste Wärmebehandlungskammer
7 unter Umgehung des gutführenden Wanderrosttrums 8 mit der Entstaubungseinrichtung 23 verbunden ist.
Eine ähnliche Verbindung zwischen der ersten Wärmebehandlungskammer
7 und der Entstaubungseihrichtung 23» die
die abzuleitenden verbrauchten Abgase reinigt, könnte auch dadurch hergestellt werden, daß das eine Ende der Umgehungsrohrleitung 27 direkt an die erste Behandlungskammer 7 angeschlossen
ist und das andere Ende der Umgehungsrohrleitung 27 entweder an die Verbindungsleitung. 22 oder direkt an die
Entstaubungseinrichtung 23 angeschlossen ist.
In der Umgehungsrohrleitung 27 ist an geeigneter Stelle
zweckmäßig noch eine Vorrichtung 28 zum Kühlen der aus der ersten Wärmebehandlungskammer 7 kommenden heißen Abgase
vorgesehen. Durch diese Kühlvorrichtung 28 kann beispielsweise eine Kühlflüssigkeit (z.B. Wasser) in die Rohrleitung
27 eingesprüht werden oder es kann Frischluft zugeführt werden, die mit den Abgasen vermischt wird.
Es sei ferner festgestellt, daß zumindest in der Umgehungsrohrleitung
27 Absperr- und/oder Drosselorgane (z.B. bei 29) angeordnet sind, die in Abhängigkeit von der Bewegung
der Wanderrostkette 15 gesteuert werden können, d.h. daß die die Absperr- oder Drosselorgane beispielsweise bei
Stillstand der Wanderrostkette 15 geöffnet werden, damit die heißen Abgase (vgl. strichpunktierte Pfeile 30) nicht durch
die Gut schicht· und das gut führ ende Wanderrosttrum hindurch-
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strömen und somit evtl. eine Beschädigung oder gar Zerstörung von Kettengliedern hervorrufen können. Bei diesem
veranschaulichten und beschriebenen Ausführungsbeispiel wird es außerdem zweckmäßig sein, wenn zusätzlich in der
Leitung 17 zwischen dem Rostzwischenraum 11 und der Entstaubungseinrichtung
18 Drosselorgane vorgesehen sind, die bei einem Stillstand der Rostkette 15 die Verbindung
zur Entstaubungseinrichtung 18 und somit zum Ventilator 20 unterbrechen, so daß bei einem Stillstand der Rostkette
15 ein sichereres Ableiten der heißen Ofenabgase durch die Umgehungsrohrleitung gewährleistet 1st. Letzteres
könnte jedoch auch durch ein Abschalten des Ventilators 20 erreicht werden.
Durch die erfindungsgemäße Einrichtung wird auf jeden Fall erreicht, daß bei einem Stillstand der Rostkette 15
die direkt aus der oberhalb des gutführenden Wanderrosttrums 8 liegenden Wärmebehandlungskammer abgeleiteten heißen
Ofenabgase genügend entstaubt in die Atmosphäre entlassen werden.
Es versteht sich von selbst, daß der gleiche Effekt auch bei einer Einrichtung erzielt werden kann, bei der
nur eine Wärmebehandlungskammer oberhalb des gutführenden Wanderrosttrums vorgesehen ist; in diesem Falle könnte natürlich
die bei der beschriebenen Einrichtung vorgesehene Zwischenentstaubungseinrichtung 18 mit den zugehörigen
Teilen entfallen.
Bei der in der Zeichnung veranschaulichten erfindungsgemäßen Einrichtung wäre es außerdem möglich, in solchen
Behandlungsfällen, in denen die heißen Ofenabgase nur relativ wenig Staubanteil mit sich führen, die heißen Abgase
direkt durch den Hilfsabgaskamin 26 in die Atmosphäre zu entlassen oder nur einen bestimmten, gegebenenfalls regel-
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baren Anteil dieser heißen Abgase über die Umgehungsrohrleitung 27 der Entstaubungseinrichtung 23 zuzuführen.
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Claims (8)
1. Einrichtung zur Wärmebehandlung von Gut auf einem Wanderrost mit den Abgasen eines dem Wanderrost in Gutförderrichtung
nachgeschalteten Ofens, mit wenigstens einer oberhalb des gutführenden Wanderrosttrums liegenden Wärmebehandlungskammer sowie einer die durch das Gut
geleiteten Abgase reinigenden Entstaubungselnrichtung, die mit einem unterhalb des gutführenden Wanderrosttrums
. liegenden Rostzwischenraum in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Rohrleitung (27) vorgesehen ist, die die Wormebehandlungskammer
(z.B. 7) unter Umgehung des gutführenden Wanderrosttrums (8) mit der Entstaubungseinrlchtung (23) verbindet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlungskammer und die Entstaubungseinrichtung
direkt miteinander verbunden sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die ümgehungsrohrleitung (27) über den Rostzwischenraum
(z.B. 12) mit der Entstaubungseinrichtung (23) in Verbindung
steht.
ή. Einrichtung nach Anspruch 1, mit einem an die Wlrmebehandlungskammer
angeschlossenen Hilfsabgaskamin, dadurch gekennzeichnet, daß die Umgehungsleitung (2?) an
den Hilfsabgaskamin angeschlossen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, mit einer Verbindungsleitung
zwischen dem RostZwischenraum und der Entstaubungseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umgehungsrohrleitung an die Verbindungsleitung angeschlossen
ist.
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6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Umgehungsrohrleitung (27) eine Vorrichtung (28) zum Kühlen der Abgase (Pfeile 30) vorgesehen ist.
7. Einrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der genannten, an den Ofeneinlauf
anschließenden ersten Wärmebehandlungskammer in Gutförderrichtung zumindest eine ebenfalls oberhalb des
gutführenden Wanderrosttrums liegende zweite Wärmebehandlungskammer vorgeschaltet ist, die mit dem unterhalb
des gutführenden Wanderrosttrums der ersten Wärmebehandlungskammer liegenden ersten Rostzwischenraum verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem ersten Rostzwischenraum (11) und der zweiten Wärmebehandlungskammer
(9) eine Zwischenentstaubungseinrichtung (18) angeordnet ist und die mit der ersten Wärmebehandlungskammer
(7) verbindbare Entstauburigseinrichtung
(23) an den unterhalb des gutführenden Wanderrosttrums( 8)der zweiten Wärmebehandlungskammer (9)
liegenden zweiten RostZwischenraum (12) angeschlossen
ist. ·
8. Einrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in der Umgehungsrohrleitung (27) Absperr- und/oder Drosselorgane (z.B.
29) angeordnet sind, die in Abhängigkeit von der Bewegung der Wahderrost.kette (15) steuerbar sind.
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