DE294648C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVe 294648 -KLASSE 40 a. GRUPPE
NICHOLS COPPER COMPANY in NEW YORK.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Rösten von schwefelhaltigen
Erzen, im besonderen unter Benutzung des im amerikanischen Patent 976175 beschriebenen
Herreshoff-Ofens.
Es ist seit langer Zeit bekannt, daß als ein Hindernis für eine wirtschaftliche Betriebsweise
von öfen dieser Art die Bildung von Inkrustationen sich zeigt, welche die bewegten Teile des
Ofens überwachsen, oder auch die Bildung von sogenannten »scars«, d. i. von geschmolzenen
Massen des zu röstenden Stoffes, welche sich mit mehr oder weniger Festigkeit auf der Herdoberfläche
oder an den Rührzähnen oder auch
!5 an beiden festsetzen, wodurch die Wirkung
außerordentlich schlecht beeinflußt und das Material unfähig wird, von seinem Schwefel
bis zu der für wirtschaftliches Arbeiten überhaupt nötigen Grenze befreit zu werden. Diese
»scars« oder Inkrustationen bilden gewöhnlich auf dem oberen Herd Stellen, deren Temperatur
außerordentlich hoch ist, während die unteren Herdteile gleichzeitig sich auf einer Temperatur
befinden, welche gewöhnlich zu niedrig ist für eine richtige Arbeit. Wenn, wie man vorgeschlagen
hat, der Ofen unter seiner normalen Fassung betrieben wird, so kann allerdings die
Bildung dieser zusammengeballten Massen bis zu einem gewissen Grade verhindert werden,
aber der Betrieb ist dann natürlich sehr unergiebig und kann auch nicht geregelt werden.
Man hat nun schon bei Öfen anderer Art ähnliche Übelstände dadurch zu beseitigen versucht,
daß man eine Wärmeübertragung von heißeren Teilen des Ofens nach kälteren vorgenommen
hat. Man hat aber befriedigende Ergebnisse mit dieser allgemeinen Anordnung noch nicht erzielt. Erst durch besondere Maßnahmen
dieser Art ist es nun gelungen, günstige Ergebnisse zu erzielen, derart, daß eine tägliche
Ausbeute erhalten wird, die größer ist, als man bisher selbst unter den günstigsten Bedingungen
erreichen konnte.
Außerdem ist es dabei möglich, mit viel weniger Unterbrechungen zu arbeiten und mit
weniger Reparaturen auszukommen als bisher.
Das neue Verfahren besteht darin und unterscheidet sich von den bekannten dadurch, daß
nicht nur von einem Teil des Ofens nach einem anderen ein Wärmeaustausch stattfindet, sondern
daß alle Röstkammern des Ofens einer Temperaturregelung unterworfen werden.
Dies erfolgt in der Weise, daß eine zweckmäßig geregelte Luftmenge eine metallische
Leitung durchströmt, die in allen Herdräumen frei, also nicht isoliert liegt und in dem untersten
Herdraum endigt. Die Luft, welche dieser Leitung zugeführt wird, strömt zuerst in an sich
bekannter Weise durch die Rührarme des Ofens. Die Temperatur der Luft nähert sich in
dieser Weise der mittleren Temperatur aller Teile des Ofens.
Diese mittlere Temperatur nun ist gewissermaßen das normale Maß, gegen welches die
heißeren Teile durch Abkühlung und die kälteren Teile des Ofens durch Erhitzung geregelt
werden. Wenn nämlich im oberen Herd die Temperatur zu hoch wird, so geht ein Teil der
Hitze durch die eisernen Wandungen der Rohre hindurch und wird von der Luft der Rohre aufgenommen.
Wenn jedoch der obere Herd zu
ίο kalt ist, so findet der entgegengesetzte Wärmeaustausch
statt, so daß der Herdraum von der Luft durch die Rohrwandungen hindurch erhitzt
wird. In gleicher Weise erfolgt dies bei allen anderen Herden, so daß jeder von ihnen
selbsttätig erhitzt bzw. gekühlt wird mit Bezug auf die normale Temperatur.
Als Ausführungsform eines Ofens zur Durchführung des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung soll beispielsweise die in den Zeichnungen dargestellte beschrieben werden.
Fig. ι zeigt den Ofen im senkrechten Mittelschnitt,
und Fig. 2 zeigt einen Grundriß davon, teilweise im Schnitt.
Der Ofen umfaßt eine Reihe von übereinanderliegenden Herden 1, welche sich nach
innen von einer äußeren zylindrischen Wandung 2 erstrecken, während in den Zwischenräumen
zwischen den Herden Rührarme 3 angebracht sind, welche an einer drehbaren mittleren
doppelwandigen Welle 4 sitzen. Durch den mittleren Kanal dieser Welle wird Luft
oder ein anderes geeignetes Kühlmittel hindurchgetrieben, von welchem Kanal die Luft durch
die verschiedenen Rührarme hindurchgeht, während die Luft wieder aus diesen Rührarmen in
den ringförmigen Kanal der Welle zurückgeht, welcher den mittleren Kanal der Welle umgibt.
In Verbindung mit dem oberen Teil des ringförmigen Kanals der Welle ist eine Querleitung
5, deren Enden mit einem Rohr 6 in Verbindung stehen, das in Gestalt eines Ringes
von ungefähr demselben Durchmesser wie der Ofen selbst ausgeführt ist und von der zylindrischen
Wandung 2 des Ofens getragen wird.
Das Rohr 6 steht in Verbindung mit einer Anzahl senkrechter Leitungen 7, zweckmäßig
aus Metall, welche in die Wandung 2 eingebaut sind, so daß ihre inneren Wandungen in
unmittelbarer Berührung mit den von den Herden kommenden gasförmigen Verbrennungsprodukten stehen, und welche.sich von oben bis
nach unten zu dem untersten Herd erstrecken. Die Luft oder irgendein anderes Mittel kann so
durch die Leitungen 7 von dem Rohr 6 zu dem Röstraum des untersten Herdes geführt werden.
Natürlich kann die Einrichtung auch so getroffen werden, daß die Leitungen in anderen
Herdräumen als in dem untersten endigen, und daß einzelne von ihnen in dem untersten Raum
endigen, während andere von ihnen in anderen Herdräumen endigen. Es hat sich jedoch herausgestellt,
daß eine erfolgreiche Wirkung erzielt wird mit einem Ofen, bei welchem alle Leitungen
7 im untersten Röstraum endigen.
Ein Auslaß in die Atmosphäre ist in Gestalt eines Schornsteins 8 vorgesehen, welcher von
der Querleitung 5 nach oben sich erstreckt und mit einem Ventil oder einer Klappe α versehen
ist.
Ein Rohr 9, welches gegen die Wärme des Ofens isoliert ist, oder auch mehrere solcher
Röhren, steht mit der Leitung 5 in Verbindung und erstreckt sich nach unten bis zu der Einlaßleitung
10, welche am einen Ende mit dem mittleren Kanal, der Welle 4 in Verbindung
steht, und welche die Kühlluft von einem Gebläse oder einer anderen nicht dargestellten
Einrichtung in die Welle treibt und auch, wenn gewünscht, in das Rohr 9. Letzteres wird zweckmäßig
an die Leitung 10 an einem Punkt angeschlossen, welcher zwischen dem Gebläse und
der Welle liegt. Ein Zweigrohr 11 stellt eine Verbindung zwischen jedem Rohr 9 und einem
oder mehreren der Rösträume her, beispielsweise mit dem untersten Herd, an welchem auch
die Leitungen 7 endigen.
Das Querrohr 5 ist mit Klappen b. versehen, welche zwischen der Welle 4 und dem Rohr 6
angeordnet sind. Außerdem sind Klappen c zwischen dem Querrohr 5 und dem Rohr 6
vorgesehen und ebenso Klappen d und e in den
Rohren 9 über bzw. unter den Abzweigrohren 11. Auch diese .Abzweigrohre 11 besitzen wieder
Klappen f.
Die so beschriebene Einrichtung kann in verschiedener Weise benutzt werden, je nach der
Natur und den besonderen Eigenschaften des zu röstenden Erzes; beispielsweise können damit
Eisenpyrite, Magnetkies, Blende, Bleiglanz oder verschiedene Mischungen derselben geröstet
werden. Je nach der Betriebsweise kann Luft oder ein anderes geeignetes Kühlmittel, welches
einen . gewissen . Betrag Wärme aus dem Ofen aufgenommen hat, indem es durch die umlaufenden
Rührarme hindurchgeflossen ist, zu den heißeren Teilen des Ofens geführt und dann
in kühlere Teile desselben gebracht werden, so daß die' Hitze von den genannten heißeren
Teilen zu den kühleren Teilen übertragen wird und somit das Rösten der kälteren Teile gefördert
wird. . Mit anderen Worten, nachdem die kühle Luft durch die Welle und die Rührarme
hindurchgegangen ist, wird sie gezwungen, durch die Leitungen 7 zu fließen und Wärme
von den oberen Rösträumen fortzunehmen, da die genannten Leitungen aus gut Wärme leitendem
Material bestehen und diese Leitungen in unmittelbarer Berührung mit dem Raum über den Röstherden stehen. Nachdem die Luft
so erhitzt ist, wird sie, wie gezeigt, in den untersten Röstraum gebracht.
B ei der einen Betriebsweise sind die Klap-
pen a, d und f geschlossen und die Klappen b
und c offen, während die Klappen e entweder offen oder geschlossen sind. Infolgedessen wird
die Luft durch das Gebläse aus der Leitung io I in die Rührarme gedrückt, aus welchen sie in
die Querleitung 5 gelangt und aus dieser in das Rohr 6 sowie in die Wärmeaustauschleitungen
7, welche unten auf dem untersten Herd endigen. Wenn gewünscht, kann die Klappe α etwas geöffnet, und wenn notwendig,
die Klappen δ und c etwas geschlossen werden, so daß ein Teil der Luft aus der Querleitung
durch den Schornstein 8 in die Atmosphäre übertritt, während nur der Rest durch die Leitungen
7 in die unterste Kammer gelangt. Eine weitere Regulierung der Wärme kann durch mehr oder weniger Öffnen der Klappen d und f
erfolgen, sowie durch Schließen der Klappen e, wobei die Klappe α geöffnet oder geschlossen
sein kann, so daß ein Teil der Luft nach unten durch das Rohr 9 in die Zweigleitung 11 und
damit in den untersten Herdraum tritt. Es ist klar, daß man durch geeignete Stellung der
Klappen erzielen kann, daß entweder alle Luft in die Atmosphäre durch den Schornstein 8
abzieht, oder alle Luft durch die Wärmeübertragungsleitungen 7 in die unteren Teile
des Ofens gelangt, oder alle Luft durch die äußere Rohrleitung 9 in die unteren Teile, des Ofens,
oder alle Luft durch zwei dieser Wege 7,8 und 9, bzw. nur ein Teil der Luft durch diese zwei bzw.
drei Leitungen hindurchgeht.
Man sieht somit, daß der Ofen in verschiedener Weise betrieben werden kann und somit den
besonderen Eigenschaften der zu röstenden Erze angepaßt werden kann. Es ist weiter möglich,
die Klappen so zu stellen, daß alle Kühlluft aus dem Rührarmmechanismus durch den Schornstein
entweicht, während gleichzeitig Luft unmittelbar aus der Leitung 10 in das Rohr 9
tritt und von diesem Rohr entweder unmittelbar in die untere Kammer, und zwar in nicht erwärmtem
Zustand, oder durch die Wärmeaustauschleitungen 7 in die genannte Kammer, wobei im letzteren Fall die Luft, bevor sie in
die Kammer tritt, vorgewärmt wird und dazu dient, die Temperatur des Ofens durch Entziehung
von Wärme aus den oberen Teilen desselben zu regeln, wobei die Wärme aus der Kammer durch die metallischen Leitungen 7
tritt und die so übertragene Wärme in den unteren Raum des Ofens bringt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Rösten von schwefelhaltigen
Erzen unter Benutzung eines Wärmeaustausches von den heißen Teilen des Röstofens
nach den kälteren, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweckmäßig geregelte Menge der zum Wärmeaustausch benutzten
Luft auf eine Temperatur gebracht wird, die etwa der Durchschnittstemperatur aller
Räume des Ofens entspricht, worauf diese Luft in wärmeaustauschende Beziehung zu
allen Röstzonen kommt, derart, daß die heißeren Zonen an diese Luft Wärme abgeben,
während die kälteren Zonen erwärmt werden, wobei die Luft zuletzt in eine verhältnismäßig
kalte Zone eingeleitet wird.
2. Röstofen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmeaustausch zwischen den heißeren und kälteren Teilen des Ofens durch Metallrohre bewirkt wird, durch welche
die in bekannter Weise zunächst die Rührarme durchströmende Luft geleitet wird, wobei diese Metallrohre die Röstkammern
des Ofens von oben nach unten durchlaufen, in wärmeaustauschender Beziehung zu den
Herdräumen bzw. zu den gasförmigen Verbrennungsprodukten in diesen Räumen stehen und in dem untersten Herdraum
endigen.
3. Röstofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Rühfarmen
kommende Luft zunächst in ein oben liegendesiQuerrohr
eintritt, das durch ein ringförmiges Verbindungsrohr mit den abwärts führenden Metallrohren in Verbindung steht.
4. Röstofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Luftumlaufsystem g0 geeignete Klappen vorgesehen sind, durch
deren Einstellung der Luftumlauf geregelt wird und auch bewirkt werden kann, daß
ein Teil oder die ganze Luft in die Atmosphäre tritt.
5. Röstofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere in
an sich bekannter Weise außerhalb des Ofens gegen Wärme isoliert angebrachte Leitungen unter Einschaltung von Absperrklappen
mit der Luftzuleitung in Verbindung stehen, derart, daß auch unmittelbar aus der Luftleitung Luft in diese Rohre und
damit in den Ofen treten kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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