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Rührwerk mit Luftkühlung für Röstöfen In der Patentschrift 482 5 i
i und Zusätzen ist ein mechanischer Röstofen beschrieben, welcher aus mehreren Etagen
besteht, welche durch Fallöffnungen. miteinander in Verbindung stehen. Diese Öffnungen
sind abwechselnd in der Mitte und an der Seite des Ofens angeordnet. Das Röstgut
durchwandert den Ofen in der Richtung von oben nach unten und erhält seine Bewegung
durch ein Rührwerk, dessen Arme nicht freitragend sind, sondern die mit ihren Enden
an einem Tragringe befestigt sind, welcher am äußeren Rande jeder Herdsohle angeordnet
ist. Der Antrieb erfolgt von außen durch einen am Tragringe angebrachten Zahnkranz,
in welchen Antriebsräder eingreifen, die wieder ihrerseits durch motorische Kraft
angetrieben werden. An den Rührarmen sitzen Krähler, deren Rührschaufeln schräg
gestellt sind und bei ihrem Vorwärtsgang unter stetem Umrühren das Röstgut von den
Durchtrittsöffnungen aus langsam zu den Entleerungsöffnungen der einzelnen Sohlen
führen, so daß (-las Röstgut entsprechend der Lage der Zutritts- und Entleerungsstellen
der einzelnen Herdsohlen entweder von innen nach außen oder umgekehrt wandert. Da
infolge der mechanisch günstigen Aufhängung der Rührarme, deren Ausmaße verhältnismäßig
schwach gehalten werden können, können hierbei auch die Herdsohlen baulich niedrig
gehalten werden, so daß die Bauhöhe des ganzen Ofens gering und dadurch billig wird.
Die Herdsohlen werden hierbei an einem den ganzen Ofen umgebenden Eisengerüst aufgehängt,
so daß beispielsweise zu Reparaturzwecken der Ausbau einzelner Herdsohlen möglich
wird, ohne die darüber befindlichen Herdsohlen abbauen zu müssen.
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In der Eatentschrift 482 5 r i und Zusätzen ist auch eine Ausführungsform
des Rührwerks angegeben, bei welcher die Rührarme außer am äußeren Tragringe auch
in der Mitte des Ofens an einer Hohlwelle befestigt sind, welche im Sinne der Dr.
Balzschen Patente gleichzeitig zur Zuführung von Kühlluft in die Herdsohle verwendet
wird, -in welcher der schärfste Abbrand erfolgt und somit die höchsten Temperaturen
auftreten, um das unliebsame Sintern des Röstgutes und die Bildung von Zinkferriten
zu verhindern und gleichzeitig das Gewölbe zu kühlen. Bei dieser Bauart kann der
Antrieb des Rührwerks auch von der hohlen Mittelachse aus erfolgen. Der Vorzug -des
Außenantriebes der Rührwerke mittels eines Zahnkranzes gemäß der Patentschrift 482
511 und Zusätzen kann aber auch mit der inneren Luftzuführung vereint und
darüber hinaus, bei unverändert niedriger Bauart der einzelnen Herdsohlen noch die
Möglichkeit
geschaffen werden, die Rührarme durch einen hindurchgeführten Luftstrom zu kühlen.
Zu diesem Zwecke wird die Mittelachse aus zwei konaxial ineinander befindlichen
Rohren gebildet, deren inneres der Luftzuführung dient. Die Rührarme bestehen dann
aus zwei parallel angeordneten Rohren, deren mittleres mit dem Innenrohr der Mittelachse
verbunden ist, während die beiden äußeren Rohre der Rührarme mit dem Mantelraum
zwischen den beiden Rohren der Mittelachse in Verbindung stehen. Die drei Rohre
der Rührarme sind abwechselnd mit E-rähler-und Paßstücken besetzt, während ein eigenartig-geformtes
Endstück zur Umleitung der Kühlluft aus dem Mittelrohr der Rührarme in die beiden
äußeren zur Rückleitung dienenden Rohre derselben und außerdem noch zur Verbindung
bzw. Befestigung der Rührarme am äußeren Tragring bestimmt ist. Nach dem Verlassen
der Rührarme der beiden oberen Herdsohlen wird dann die zum Kühlen verwendete Luft
in sehr zweckmäßiger Weise im Sinne der Dr. Balzschen Patente in die zweite Herdsohle
von oben eingeblasen, in welcher der stärkste Abbrand bei höchster Temperatursteigerung
erfolgt. Die zur Kühlung der übrigen Herdsohlen verwendete und entsprechend erwärmte
Luft wird dann der letzten Herdsohle zugeführt, um hier, wo die Eigenwärme des nahezu
abgerösteten Erzes zur Fortröstung nicht ausreicht, diese zu ersetzen und die Heizung
dieser Herdsohle durch die darunterliegende Feuermuffel- zu unterstützen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine weitere Ausgestaltung
dieser letzteren in der Patentschrift 482 5 i i und Zusätzen unter Schutz gestellten
Bauart dahingehend, daß die Abschlußstücke der Rührarme, welche, wie bereits erwähnt,
gleichzeitig zur Verbindung bzw. Befestigung dieser letzteren am äußeren Tragringe
dienen, sb ausgebildet sind, daß sowohl der Tragring als auch die gesamte Antriebsvorrichtung
und deren Lagerung aus dem Ofen hinaus ins Freie verlegt werden und auf diese Weise
der Einwirkung der Temperatur und der Röstgase entzogen werden, wobei gleichzeitig
für absolutes Dichthalten Sorge getragen ist, so daß weder die Röstgase ins Freie
entweichen noch die Außenluft in das Innere des Ofens dringen kann. Ein weiterer
Vorzug dieser Bauart besteht darin, daß es hierbei in sehr einfacher Weise möglich
ist, durch Lösen der Befestigungsschrauben des Verbindungsstückes am Tragring und
Zahnkranz nicht nur jedes Rührwerk auszubauen, ohne die Herdsohlen gleichzeitig
ausbauen zu müssen, sondern auch bei Bedarf jeden einzelnen Rührarm für sich allein
aus dem Ofen herauszuziehen. Infolge der Aufhängung der Herdsohlen an dem den Ofen
umgebenden Gerüst kann die Höhe jeder Herdsohle so eingestellt werden, daß der "Zwischenraum
zwischen den sich bewegenden Organen und den fest stehenden Teilen der Herdsohle
ein Minimum wird. Zur Abdichtung sind in sehr zweckmäßiger Weise sowohl an den Rührarmen
selbst als auch an den Herdsohlen selbst ringförmige Sanddichtungen angebracht,
in welche Tauchringe der oberen Herdsohle und des Rührwerks eintauchen, welche das
Entweichen der heißen Röstgase bzw. das Eindringen der Außenluft mit Sicherheit
verhindern. Um das Herausziehen der Rührarme aus dem Ofen zu ermöglichen, sind die
Tauchringe sowie auch die dieAußenwände der Sanddichtungen bildenden Bandagenringe
vertikal verschiebbar angeordnet. Die Bandagenringe haben außerdem noch den Zweck,
den Fassungsraum der Sanddichtungen zu vergrößern, um den Tauchringen eine größere
Eintauchtiefe zu gestatten und gleichzeitig das Verstreuen der Sandfüllung zu verhindern.
Sowohl die Tauchringe als auch die Bandagenringe können hierbei an den festen sowie
auch an den sich drehenden Ofenteilen angeordnet sein.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf beiliegender Zeichnung in einem
Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt die einzige Abbildung einen
Vertikalschnitt durch die Mittellinie der Rührarme. Wie ersichtlich, bedeutet hierbei:
i das obere Mauerwerk einer beliebigen Herdsohle, für welche das Rührwerk bestimmt
ist, z das untere Mauerwerk derselben; 3 ist die Durchfallöffnung von dieser Herdsohle
zu der zunächst darunterliegenden; q. bedeutet das innere Kühlrohr eines der erwähnten,
aus drei derartigen Kühlrohren bestehenden Rührarmes, auf welchem sich die Paßstücke
5 und die Krählerstücke 6 mit den schräggestellten Krählern 7 befinden. 8 ist das
zwischen Rührarm und Tragring g bzw. Zahnkranz io angeordnete Verbindungsstück,
innerhalb dessen die durch das Innere der drei Rohre q. zugeführte Luft nach den
beiden Außenrohren geleitet wird, durch welche dieselbe wieder zur Mittelsäule zurückströmt.
Zum Zwecke dieser Verbindung mit dein Tragring 9 und dem Zahnkranz io ist das Verbindungsstück
8 mit einer Tragplatte 8' versehen. Der Tragring 9 läuft auf Kugeln i i, welche
in Lagerungen untergebracht sind, die an den Trab stützen des Ofens angeordnet sind.
12- sind Zentrierrollen, welche die genaue Mittellage und den richtigen Lauf des
Tragringes 9 gewährleisten. An dem Verbindungsstück 8 ist durch Winkel 13 das vertikale
Mantelblech 1q. und die ebenfalls durch Winkel mit diesem verbundene ringförmige
Tragplatte 15 angebracht,
welche zur Aufnahme des in der Zeichnung
punktiert gezeichneten Isoliermauerwerkes 16 dient. Unterhalb der Rührarme ist die
Blechwand 1:I durch Schaulöcher durchbrochen, durch welche man das Innere des Ofens
beobachten kann. Oberhalb der Verbindungsstücke 8 und mit diesen verbunden läuft
eine Sandrinne 17 um den ganzen Ofen herum, welche mit dem Rührwerk zugleich wandert.
In diese Sanddichtung taucht ein an der oberen Herdsohle vertikal verschiebbarer
Tauchring i9 ein. Die Verstellbarkeit in vertikalem Sinne hat den Zweck, -die Eintauchtiefe
dieses Ringes in die Sandfüllung zu regeln, und außerdem ermöglicht es ,diese Bauart,
denTauchring gänzlich nach oben zu schieben,-wenn der Rührarm aus dem Ofen herausgezogen
werden soll. Außen an der unteren Herdsohle .2 ist eine zweite ringförmige Sanddichtung
18 angebracht, welche sich nicht bewegt. In diese Sanddichtung ragt das vertikale
Mantelblech 14 hinein, welches ebenfalls mit einem vertikal verschiebbaren Tauchring
nach Art des Ringes i9 versehen sein kann, um seine Tauchtiefe zu regeln. Der die
Außenwand der Sanddichtung i8 bildende Mantelring i 9 ist gleichfalls vertikal v
erschiebbar angebracht, so daß es möglich ist, denselben nach unten zu verschieben,
um die Rührarme nach Lösen von dem Tragring 9 nach außen ziehen zu können, wenn
der obere Tauchring i9 gleichfalls nach oben geschoben ist. Außerdem wird durch
die vertikale Verstellbarkeit des Mantelringes 2o die Möglichkeit gewährt, die Außenwand
der Sanddichtung i8 zu erhöhen, um das Streuen der Sandfüllung zu verhindern. Aus
diesem Grunde kann auch die erhöhte Außenwand der oberen Sanddichtung 17 mit einem
vertikal verschiebbaren Mantelring nach Art des Ringes 2o versehen sein.
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Es ist ohne weiteres verständlich, daß die neue Einrichtung zur Verbindung
der Rührarme mit den außerhalb des Ofens gelagerten und seinen Einflüssen entzogenen
Antriebsorganen außerordentlich zweckmäßig ist und daß die Brauchbarkeit der ganzen
Einrichtung dadurch eine wesentliche Erweiterung erfährt, daß es nunmehr ermöglicht
ist, jedenRührarm jeder beliebigen Herdsohle nach Lösung der Verbindung mit dem
Tragringe für sich aus dem Ofen zu ziehen, ohne denselben sonstwie abbauen zu müssen.
Die notwendigen Reparaturen werden dadurch sehr wesentlich verbilligt und vereinfacht,
auch sind die hierdurch verursachten Betriebspausen auf ein Minimum an Zeit reduziert,
wodurch erhebliche wirtschaftliche Vorteile entstehen.
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Dei Gegenstand der Erfindung ist jedoch nicht auf die in der Beschreibung
erläuterte und in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform beschränkt, welche
lediglich als Beispiel dienen soll, sondern umfaßt auch alle anderen Ausführungsformen,
die auf dem Grundgedanken der Erfindung beruhen.