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Verfahren zur Herstellung von Zwirnen
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Zusatz zu P 29 19 100.2-26 Die Erfindung des Hauptpatents betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Zwirnen durch Umwinden eines elastischen Fadens
mittels mindestens eines Deckfadens, welcher in Form eines Fadenballons von einer
um den elastischen Faden rotierenden Deckfadenvorlagespule abgezogen wird.
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In dem Hauptpatent wird zur Erzielung einer gleichmäßigen Verteilung
des Deckfadens auf dem elastischen Kernfaden vorgeschlagen, daß der Deckfaden im
wesentlichen rechtwinklig dem elastischen Faden zugeführt wird.
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Durch die Maßnahme des Hauptpatents wird eine besonders gleichmäBige
Anordnung des Deckfadens auf dem elastischen
Kernfaden erreicht,
die für gute Anfühleigenschaften und für eine von Blitzereffekten freie Optik des
Zwirns wesentliche Voraussetzung ist.
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Es wurde nun gefunden, daß das Verfahren nach dem Hauptpatent sich
auch anwenden läßt, wenn beliebige, insbesondere auch unelastische Kernfäden verwendet
werden. Der Effekt der guten Verteilung des Deckfadens auf dem Kernfaden tritt,
wie gefunden wurde, unabhängig von dem elastischen Verhalten des Kernfadens ein.
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Man erkennt in der Figur eine Spindelbank, die ganz allgemein mit
10 bezeichnet ist. Auf dieser Spindelbank sind mehrere Zwirnspindeln angeordnet;
eine daon ist dargestellt und ganz allgemein mit 11 bezeichnet. Die Zwirnspindel
umfaßt einen feststehenden Schaft 32. Auf diesem feststehenden Schaft 32 ist mittels
Spindellagern 14, 15 ein Spindelrohr 16 drehbar gelagert. Dieses Spindelrohr 16
ist mit einem Spindelwirtel 18 drehfest erbunden, um das ein Antriebsriemen 20 geschlungen
ist. Auf den Spindelrchr 16 sitzt ein Scheibenspulenkörper 22 einer den Deck faden
25 tragenden Vorlagespule 26. Durch den feststehenden Schaft 32 führt zentrisch
ein Axialkanal 34 der bei 35 endet.
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Mit dem Spindelrohr 16 ist ein eirstok mit dem Spirdelwirtel 18 hergestellter
Trägerfrnansch 38 fest verbunden.
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Auf diesem Trägerflansch 38 ist ein zylindrischer Topf 40 aufgeflanscht.
Der zylindrische Top 40 eis= an seinem oberen Ende einen durchmesservergrö3erten
Rand 42 auf, wobei am Ubergang eine Schulter 44 gebildet ist. In den durchmesservergrößerten
Rand 42 ist ein kunpelförmiger Topfdeckel 46 eingesetzt, welcher auf der Schulter
44 aufsitzt. Der Topfdeckel 46 nimmt in seinem Scheitel ein Abzugsröhrchen 50 auf.
Das Abzugsröhrchen 50 schließt mit seinem inneren Ende im wesentlichen bündig mit
einer Fadenleitfläche 52 ab, welche von der Kuppelinnenseite des Tcpfdeckels 46
gebildet ist.
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An der Spindelbank ist ein Tragarm 54 befestigt, in welchem in Längsrichtung
der Maschine durchlaufende Antriebszylinder 56, 58 eines Lieferwerks gelagert sind.
Die Antriebszylinder 56, 58 sind angetrieben. Auf den Antriebszylindern 56, 58 liegt
eine Vorlagespule 60 für einC Kernfaden. Die Fadenbewicklung liegt auf den Antriebszylindern
56, 58 auf, so daß ihr eine Umfangsgeschwindigkeit erteilt wir, welche von der Drehzahl
der Ant- Jbszylinder 56, 58 abhängig ist. cr. er «.orlagescule 60
wird
über den Antriebszylinder 56 der Kernfaden 24 abgezogen, der über eine Umlenkrolle
62 am unteren Ende des Spindelschafts in den Axialkanal 34 des Spindelschafts 32
einläuft. Der Kernfaden 24 tritt nach Durchlaufen des Axialkanals 34 durch das Abzugsröhrchen
50 aus und läuft einem Abzugswerk zu. Das Abzugswerk ist nicht dargestellt. Es kann
beispielsweise so ausgebildet sein wie das von den Antriebszylindern 56, 58 gebildete
Lieferwerk, d.h. von zwei Abzugszylindern, auf welchen eine Aufwickelspule aufliegt.
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Dabei sind die Abzugs zylinder ebenfalls angetrieben und erteilen
der Aufwickelspule eine Umfangsgeschwindigkeit, welche durch die Drehzahl der Abzugszylinder
vorgegeben ist.
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Da die Umfangsgeschwindigkeit der Vorlagespule 60 und die Umfangsgeschwindigkeit
der nicht eingezeichneten Aufwickelspule festgelegt sind, steht die Fadenaufnahme
durch das Abzugswerk und die Fadenabgabe durch das Lieferwerk in einem festen Verhältnis.
In der Regel wird es so daß die Umfangsgeschwindigkeit der Aufwickelspule einJklein
wenig größer eingestellt wird als die Umfangsgeschwindigkeit der Fadenvorlagespule
60, so daß eine gewisse Spannung des Xernfadens, im wesentlichen nicht elastischen
Kernfadens 24, aufrechterhalten wird. Die konstante Einstellung der Lade-und Aufwickeldrehzahlen
ist für die Erzielung eines optimalen Endproduktes wesentlich.
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Von der Vorlagespule 26 wird der Deckfaden 25 unter Bildung eines
Fadenballons abgezogen. Dieser Fadenballon 25 wird durch die Fadenleitfläche 52
in seiner Form zumindest mitbestimmt. Die Fadenieitfläche 52 ist so ausgebildet,
daß der Deckfaden 25 unter einem Winkel von annähernd 900 dem Kernfaden 24 zuläuft.'
Der Deckfaden 25 wird zufolge der Rotation der Vorlagespule 26 mit dem Spindelrohr
16 um den Kernfaden 24 herumgewunden.
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Durch die Fadenleitfläche 52, der gegebenenfalls das untere Ende des
Abzugsröhrchens 50 hinzuzurechnen ist, ist sichergestellt, daß der Zulaufwinkel
i , unter welchem der Deckfaden 25 dem Kernfaden 24 zuläuft, im wesentlichen konstant
bleibt. Es ist nicht notwendig, daß die Fadenleitfläche den zulaufenden Deckfaden
25 auf der ganzen Länge des Fadenballons führt. Ein vergleichbar gutes Ergebnis
wird beispielsweise auch dann erreicht, wenn der Fadenballon etwa von der Stelle
A aus bis zu dem Einlauf in das Abzugsröhrchen 50 nach unten axial über die Fadenleitfläche
52 vorspringt.
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Der rotierende Topf 40 ist von einem Gehäuse 64 eingeschlossen, welches
stillsteht und eine für das Bedienungspersonal merkbare Windentwicklung durch den
rotierenden Topf 40 unterdrückt.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung kann auch dahin abgewandelt werden,
daB eine Zuführung eines flüssigen Behandlungsmittels zu dem Deckfaden 25 ermöglicht
wird; beispielsweise kann in Übereinstimmung mit den Angaben der deutschen Patentanmeldung
P 29 12 819.6 der Anmelderin vom 30.3.1979 ein flüssiges Behandlungsmittel durch
eine oder mehrere Deckelöffnungen des Topfdeckels 46 eingetropft werden, welches
sich zufolge der Zentrifugalkraft über die Fadenleitfläche 52 und die Innenfläche
des Topfes unter Bildung eines FlUssigkeitsfilms an diesen Flächen verteilt und
den in Form eines Fadenballons diese Flächen berührenden Deckfaden 25 benetzt.
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Von wesentlicher Bedeutung für die Qualität des gewonnenen Fadenmaterials
ist, daß der Xernfaden, welcher ggf. aus einer Mehrzahl von Einzelfäden bestehen
kann, durch den Axialkanal 34 des stillstehenden Schafts 32 läuft, so daß keine
Falschzwirneffekte
auftreten können.
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Der Winkel d ist nicht auf einen exakten Wert von 900 beschränkt,
sondern kann von ca. 700 bis ca. 1100 betragen, sofern nur der konstante Zulaufwinkel
gewährleistet ist.
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Durch den Deckfaden können die Anfühl- und die optischen Eigenschaften
des ernfadens verändert werden, während der Kernfaden dem fertigen Material die
mechanischen Grundeigenschaften verleiht.
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Der Deckfaden 9X.S, wie vcm Zwel3tufenzwirnverfhren her bekannt, auf
einer Ringzwirm.aschine oder dgl. aus 2 oder mehr Einzelfäden mit geringem Schutzdrall
hergestellt worden sein.
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Die Fadenleitflche 52 ist möglichst glatt und schließt glatt an die
Innenfläche des Topfes 40 an, die ebenfalls möglichst glatt ausgebildet sein 3 1.
Der von der Vorlagespule 26 ablaufende Deckfaden 25 erfährt dann eine äußerst schonende
Führung. Der Fadenballon findet innerhalb des Topfes 40 praktisch keinen Luftwiderstand,
da die innerhalb des Topfes enthaltene Luft mitrotiert. Es kann deshalb ohne RUcksicht
auf einen Luftwiderstand des Fadenballons mit sehr hoher Drehzahl gearbeitet werden.
Es kann auch mit Vorlagespulen großen Durchmessers gearbeitet werden, wiederum deshalb,
weil auf den dann entsprechend vergrößerten Fadenballon kein Luftwiderstand einwirkt.
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Als Kernfäden kommen beispielsweise Polyamidfäden in Frage.
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Als Deckfäden kommen beispielsweise Baumwollfäden in Frage.
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Nach einem ersten Beispiel wurde als Kernfaden ein Polyamidfaden mit
dtex 44/13 verwendet und als Deckfaden ein Baumwollfaden Ne 155/1. Dabei betrug
die Spindeldrehzahl n 10,000 U/min. und die Umwicklung entsprach 400 T/m.
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Nach einem zweiten Beispiel wurde ein glatter Polyamidfaden mit d
22/7 als Kernfaden verwendet und ein Baumwollfaden Nm 85/1 als Deckfaden. Die Spindeldrehzahl
betrug dabei n 10,000 U/min. und die Umwicklung 500 T/m.
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Mit der Erfindung wird das bisher äußerst schwierige und in vielen
Fällen fast unmögliche Problem gelöst, einem Kernfaden, z.B. Polyamidfaden die optischen
und die Anfühleigenschaften eines Baumwollfadens mitzuteilen, was mit den bisher
üblichen Methoden der Verzwirnung in vielen Fällen nicht möglich war.
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Ne ist die englische Bezeichnung für die Garnfeinheit, Nm ist die
metrische Bezeichnung für die Garnfeinheit.
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Beide Bezeichnungsarten sind international üblich.