-
Gleitfallschirm
-
Anwendungagebiet der Erfindung Die Erfindung betrifft einen Gleitfalzschirm
von rechteckiger Form, der aus mehreren, nebeneinander angeordneten, aerodynamisch
geformten Staukammern besteht und insbesondere für alle fallschirmsportlichen Belange
verwendet werden kann.
-
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Es ist bekannt,
daß bei derartigen Fallschirmen die Staukammern auf der Vorderseite eine Lufteintrittsöffnung
besitzen und Jeweils aus einer Oberfläche, zwei Seitenwänden und einer Unterfläche
bestehen, wobei Jedoch immer zwei benachbarte Stauksmmern die zwischen ihnen liegende
Seitenwand gemeinsam besitzen.
-
An der Unterkannte der Seitenwände sind Fangleinen befestigt, welche
die Nutzlast des Fallschirmes tragen.
-
Dabei sind im allgemeinen nicht an der Unterkante einer Jeden Seitenwand
Fangleinen befestigt, sondern meistens an der Unterkante jeder zweiten Seitenwand.
-
Durch die Lufteintrittsöffnung der Staukammer gelangt Luft in das
Innere der Staukammer, so daß diese prall mit Luft gefüllt sind, und infolge der
aerodynamischen Gestaltung, welche insbesondere durch eine entsprechende Formgebung
der Seitenwände erreicht wird, entsteht durch die auf der Ober- und Unterseite an
die Staukaamern herumfließende Luft ein aerodynamischer Auftrieb, welcher dem Gleitfallschirm
hervorragende Gleiteigenschaften verleiht.
-
Eine günstige aerodynamische Gestaltung wird über die gesamte Fläche
des Fallschirmes um so besser erzielt, Je mehr entsprechend
geformte
Seitenwände verwendet werden.
-
Dadurch entsteht aber ein erhöhter Materialverbrauch und das Volumen
des gepackten Fallschirmes wird nachteilig groß, so daß ein derartiger Fallschirm
nicht zu allen, insbesondere fallschirmsportlichen Disziplinen, geeignet ist.
-
Ziel der Erfindung Es ist daher der Zweck der Erfindung, diese Mängel
zu beseitigen und einen Gleitfallschirm zu verwirklichen, der zu seiner Herstellung
weniger Material erfordert und dessen Packvolumen verringert ist, so daß das Gerät
insbesondere für alle fallschirmsportlichen Belange gut verwendet werden kann.
-
Darlegung des Wesens der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe
zu grunde, eine weitere Erhöhung der Tragkraft des Fallschirmes durch eine zusätzliche
Erhöhung des aerodynamischen Auftriebes zu erreichen, wodurch eine gleichbleibende
Nutzlast an einem kleineren Fallschirm transportiert werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zum Bau des Gleitfallschirmes
besondere Staukammern verwendet werden, dergestalt, daß die Seitenwände einer besonderen
Staukammer in ihrem vorderen Teil einen stufenförmigen, nach der Hinterkante der
Staukammer abfallenden Absatz aufweisen und die Oberfläche aus einem vorderen und
aus einem davon getrennten hinteren Streifen besteht, wobei die Summe der Längen
des vorderen und hinteren Streifens der Oberfläche größer ist als die Länge der
Oberkante der Seitenwände, und wobei der vordere Streifen von der Eintrittsöffnung
der Staukammer bis zu der Oberkante des Absatzes reicht und der hintere Streifen
von der Hinterkante der Staukammer nach vorn zu bis zu der Unterkante des Absatzes
und darüber hinaus noch ein weiteres Stück in Richtung der Eintrittsöffnung der
Staukammer verläuft, so daß sich das vordere Gebiet des hinteren Streifens von dem
Absatz an unterhalb des hinteren Gebietes des vorderen Streifens befindet und ein
Abstand zwischen diesen beiden Gebieten besteht.
-
Durch diesen Abstand zwischen dem hinteren Teil des vorderen Streifens
und dem darunter befindlichen vorderen Teil des hinteren Streifens entsteht an der
Oberfläche ein Luftaustritt, wodurch die Oberfläche insgesamt besser von der Luft
umströmt und deshalb ein erhöhter aerodynamischer Auftrieb erzeugt wird. Dadurch
nimmt sowohl die Tragfähigkeit des Fallschirmes, als auch das Verhältnis von Auftriebskraft
zu Widerstandskraft, d.h. die Gleitfähigkeit zu, so daß die Kappenfläche bei gleicher
Nutzlast gegenüber dem bekannten Stand der Technik verringert werden kann und der
Fallschirm gleichzeitig bessere Gleiteigenschaften aufweist.
-
Entsprechend der Verringerung der Kappenfläche können auch die Fangleinen
kürzer konstruiert werden, so daß eine zusätzliche Materialeinsparung und Masseverringerung
des Fallschirmes zu erzielen ist. Außerdem hat sich gezeigt, daß sich durch die
erfindungagemäße Gestaltung der Seitenwände und der Oberfläche der staukpmmern Vorteile
beim Abbremsen der Vorwärtsgeschwindigkeit der Fallschirmkappe ergeben, eo daß insgesamt
die technischen und fallschirmspdortlicben Parameter des Fallschirmes über den gegenwärtig
bereits erreichten hohen Stand hinaus weiter verbessert werden.
-
Ausführungsbeispiel Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen: Fig. 1s Schematische
Ansicht eines Gleitfallschirmes von rechteckiger Form im entfalteten Zustand, der
aus mehreren, nebeneinander angeordneten, aerodynamischen geformten Staukammern
besteht.
-
Fig. 2t Ein Staukammerpaar des Gleitfallschirmes nach Fig. 1 Fig.
3t Ein erfindungsgemäßes Staukammerpaar Gemäß Fig. 1 besteht der Gleitfallschirm
von rechteckiger Form 1 aus mebreren, nebeneinander angeordneten, Berodynamisch
geformten Btauku:iern 2. Jede Staukaaer besitzt an der Vorderseite
eine
Lufteintrittsöffnung 3 und besteht aus einer Oberfläche 4, zwei Seitenwänden 5,
6 und einer Unterfläche 7, wobei zwei benachbarte Staukammern entsprechend Fig.
2 die zwischen ihnen liegende Seitenwand 6 gemeinsam besitzen.
-
Zur besseren uebersicht sind die Fig. 2 ebenso wie in Fig. 3 die benachbarten
Oberflächen unterschiedlich schraffiert.
-
An der Unterkante 8 der Seitenwände 10, 11 sind Fangleinen 9 befestigt,
welche die Nutzlast des Fallschirmes tragen.
-
In Fig. 3 ist ein erfindungsgemäßes Staukammerpaar schematisch dargestellt.
Die Seitenwände 10, 11 einer Staukammer 12 weisen in ihrem vorderen Teil einen stufenförmigen,
nach der Hinterkante 13 der Staukammer 12 fallenden Absatz 14 auf.
-
Die Oberfläche besteht aus einem vorderen Streifen 15 und aus einem
davon getrennten hinteren Streifen 16, wobei die Summe aus der Länge 17 des vorderen
Streifens und der Länge 18 des hinteren Streifens größer ist als die Länge 19 der
Oberkante der Seitenwände 10, 11, so daß die beiden Streifen 15 und 16 zwangsläufig
ein Stiick übereinander ragen müssen. Der vordere Streifen 15 reicht von der Eintrittsöffnung
3 der Staukammer 12 bis an die Oberkante 20 des Absatzes 14. Der hinter Streifen
16 reicht von der Hinterkante 13 der Staukammer 12 nach vorn zu bis an die Unterkante
21 des Absatzes 14 und darüber hinaus noch ein weiteres Stück in Richtung der Eintrittsöffnung
3 der Staukammer 12, so daß sich das vordere Gebiet 22 des hinteren Streifens 16
von dem Absatz 14 an unterhalb des hinteren Gebietes des vorderen Streifens 15 befindet
und somit ein Abstand 23 zwischen diesen beiden Gebieten besteht.
-
Dabei ist es aus aerodynamischen Gründen vorteilhaft, wenn der Abstand
23 vom Absatz 14 nach der Vorderkante 24 des hinteren Streifens 16 hin allmählich
zunimmt.
-
Die Lage und Höhe des Absatzes 14 und die Länge des Gebietes 22 hängen
von den gesamten Abmessungen der Staukammer 12 und von der Form der Seitenwände
10, 11 ab und müssen für Je den einzelnen Fall gesondert durch Berechnungen und
Versuche bestimmt werden.