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Anwendung eines Verfahrens zum Abtöten von Mikro-
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organismen in Einrichtungen für Raumbefeuchtung u.dgl.
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für den Innenraum von Säuglings-Inkubatoren und Säuglings-Inkubator
für solche Verfahrensanwendung Zusatz zu Patent (Patentanmeldung P 28 34 986.2)
Gegenstand des Hauptpatentes ist ein Verfahren zum Abtöten von Mikroorganismen in
Aerosolgeräten und Aerosolen für Inhalation, Rauminhaltation, Raumbefeuchtung u.dgl.,
bei welchem gemäss Hauptpatent die zur Bildung von Aerosol benutzte Substanz vor
der Abgabe als Aerosol im Aerosolerzeuger oder dessen Flüssigkeitsbehälter aufgewärmt
und über eine gewünschte Einwirkungszeit auf einer Temperatur von mindestens 700C
gehalten wird.
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Mit dem Verfahren gemäss Hauptpatent lässt sich eine wirksame Abtötung
von schädlichen Mikroorganismen in Aerosolgeräten erreichen, ohne die Arbeitsweise
und den Betrieb solcher Aerosolgeräte zu stören.
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Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, daß bei Säuglings-Inkubatoren
ebenso wie bei Inhalationsgeräten die Gefahr besteht, daß mit der Luftbefeuchtung
eingeführte Mikroorganismen eingeatmet werden und beim Patienten, d.h. dem im Inkubator
liegenden Säugling Krankheiten hervorrufen können.
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Es ist aus Betriebsanleitungen auf dem Markt befindlicher Säuglings-Inkubatoren
bekannt, zum Bekämpfen solcher Mikroorganismen in der Befeuchtungsflüssigkeit für
die in den Inkubator-Inneraum einzuführenden Luft dem für die Befeuchtung benutzten
destillierten Wasser 99-prozentigen Eisessig in Mengen von 2,5 g pro Liter Wasser
beizufügen.
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Abgesehen davon, daß auch diese Zugabe von Eisessig die Vermehrung
von Mikroorganismen in dem Wasservorrat nur behindert, greift die Essigsäure empfindliche
Inkubatorteile an. Ausserdem werden geringe Mengen von verdampfter Essigsäure vom
Säugling eingeatmet.
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Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, einen Weg aufzuzeigen,
mit dem das Abtöten der Mikroorganismen im Vorrat der Luftbefeuchtungsflüssigkeit
in Säuglings-Inkubatoren ohne den Einsatz chemischer Mittel und ohne Betriebsstörung
des Inkubators erreicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Anwendung des im Hauptpatent
vorgeschlagenen Verfahrens zum Abtöten von Mikroorganismen in Einrichtungen für
Raumbefeuchtung und dergleichen, bei dem die zur Raumbefeuchtung benutzte und vor
Abgabe an ein in den jeweiligen Raum einzuführendes Gasgemisch, beispielsweise Luft,
in einem Flüssigkeitsreservoir gehaltene Substanz, insbesondere Wasser, dort aufgewärmt
und über eine gewünschte Einwirkungszeit auf einer Temperatur von mindestens 700c
gehalten wird, für das Befeuchten des Innenraums von Säuglings-Inkubatoren.
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Diese erfindungsgemässe Anwendung eines Verfahrens zum Abtöten von
Mikroorganismen bei der Luftbefeuchtungsflüssigkeit für den Innenraum von Säuglings-Inkubatoren
lässt sich ohne erheblichen apparativen Aufwand leicht und betriebssicher an Säuglings-Inkubatoren
ausführen und ggf. weitgehend oder vollständig automatisieren.
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Für diese Verfahrensanwendung schlägt die Erfindung auch einen Säuglings-Inkubator
mit einem Flüssigkeitsreservoir und einem zum Inkubator-Innenraum führenden Belüftungssystem
vor, das eine durch das Flüssigkeitsreservoir geführte Zuleitung für ein Gasgemisch,
insbesondere Luft oder mit Sauerstoff angereicherter Luft, enthält. Erfindung gemäss
soll bei einem solchen Säuglings-Inkubator in dem Flüssigkeitsreservoir eine Heizeinrichtung
mit Steuerung zum zeitweiligen Erwärmen und Halten des flüssigen Reservoir-Inhalts
über eine gewünschte Einwirkungszeit auf Temperaturen von mindestens 700C angebracht
und die durch das Flüssigkeitsreservoir führende Luftleitung mit einem während der
Einwirkungszeit verschliessbaren Absperrelement ausgestattet sein.
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Diese Zusatzeinrichtung am Reservoir der Luftbefeuchtungsflüssigkeit
von Säuglings-Inkubatcren kann mit geringen Mitteln mit voller Wirksamkeit zur Abtötung
von Mikroorganismen in der Luftbefeuchtungsflüssigkeit vorgesehen werden. Man kann
diese Zusatzeinrichtung vollständig für Verfahrendurchführung durch das Bedienungspersonal
ausführen und kommt dann praktisch mit einem Flüssigkeitsthermostat aus, das das
Erwärmen der Luftbefeuchtungsflüssigkeit auf eine Temperatur oberhalb 70 0c zulässt,
aber ein übermässiges Erhitzen dieser Flüsssigkeits ausschließt.
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Diese vollständige Durchführung des Verfahrens durch das Bedienungspersonal
macht naturgemäss eine Überwachung notwendig, daß auch diese Temperaturbehandlung
der Luftbefeuchtungsflüssigkeit wirklich jedesmal nach Ablauf eines vorher festgelegten
Zeitabschnittes ausgeführt bzw.
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wiederholt wird. Man kann diese Überwachung jedoch auch dadurch wesentlich
vereinfachen und ggf. entfallen lassen, indem die Steuerung für die Heizeinrichtung
für Wiederholung der Wärmebehandlung des Reservoir-Inhaltes nach Ablauf eingestellter
oder einstellbarer Zeitabschnitte ausgebildet wird. Man kann auch die Verfahrensdurchführung
weiterhin dadurch erleichtern, indem die Steuerung für die Heizeinrichtung für eingestellte
oder einstellbare Dauer der Einwirkungszeit eingerichtet wird. Eine Erhöhung der
Sicherheit für richtige Verfahrensdurchführung kann dadurch erreicht werden, daß
das Absperrorgan in der durch das Flüssigkeitsreservoir geführten Luftzuleitung
mit seiner Betätigungseinrichtung an die Steuerung für die Heizeinrichtung angeschlossen
wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das Schema eines gemäss
der Erfindung ausgestatteten Säuglingsinkubators und Fig. 2 eine schematisierte
perspektivische Darstellung des Belüftungssystems eines Säuglings-Inkubators gemäss
Figur 1.
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Im dargestellten Beispiel enthält der Säuglings-Inkubator 10 innerhalb
des unter seiner Haube 11 bzw. des Inkubator-Innenraumes 12 angeordneten Gehäuse
13 ein Belüftungssystem, das in der in Figur 2 wiedergegebenen Weise ständig Umluftverhältnisse
im Inkubator-Innenraum 12 hervorruft.
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Hierzu hat der Inkubatorboden 14 am einen Endbereich einen Lufteinlaß
15 und am anderen Endbereich einen Luftauslaß 16. Von diesem Luftauslaß 16 gelangt
die Umluft in eine Luftsammelkammer 17, aus der sie von einem Gebläse 18 angesaugt
und in eine Heizkammer 19 gedrückt wird. Am Gebläse 18 wird der Umluft Frischluft
und ggf. Sauerstoff zugesetzt. Die Frischluft wird durch das einstellbare Zuteilventil
20 und der Sauerstoff durch das einstellbare Ventil 21 in der gewünschten Zuführungsmenge
zugeteilt.
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Frischluft und Sauerstoff durchsetzen ein Mikrofilter 22 und werden
von dort vom Gebläse 18 angesaugt.
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Aus der Heizkammer wird die mit Frischluft und Sauerstoff versetzte
Umluft in zwei Wegen weitergeführt, einmal über die Trockenkammer 23, an deren Unterseite
ein Eisbehälter 24 angebracht ist, um in der Luft enthaltene Dämpfe am Boden der
Trockenkammer 23 zu kondensieren. Aus der Trockenkammer gelangt dieser Luftstrom
zum Einlaßventil 25.
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Der zweite Luftstrom wird von der Heizkammer 19 durch die Befeuchtungskammer
26 geführt, die im unteren Teil als Flüssigkeitsreservoir 27 ausgebildet ist und
im oberen Teil Ablenkbleche 28 enthält, mit der die Luft über die Flüssigkeitsoberfläche,
insbesondere Wasseroberfläche, verteilt wird. Aus der Befeuchtungskammer 26 wird
dieser Luftstrom ebenfalls in das Einlaßventil 25 geleitet.
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Das Einlaßventil 25 enthält im dargestellten Beispiel zwei klappenartige
Absperrelemente 29 und 30, zwischen denen der Lufteinlaß 15 zum Inkubator-Innenraum
12 angeordnet ist Durch die Stellung der Absperrventile 29 und 30 lässt sich das
Mischungsverhältnis zwischen Trockenluft und Feuchtluft einstellen.
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Zur Steuerung des Belüftungssystems sind in der Rückluft-Sammelkammer
17 ein Tastelement 31 für Luftfeuchtigkeit und ein Tastelement 33 für Lufttemperatur
angebracht.
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Das Tastelement 31 für Luftfeuchtigkeit wirkt auf eine Steuervorrichtung
32 für die Absperrelemente 29 und 30,
während das Temperatur-Tastelement
auf die Steuervorrichtung 34 für die in der Heizkammer 19 angebrachte Heizvorrichtung
35 einwirkt.
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Zur Bedienung des Säuglings-Inkubators sind an der Aussenseite des
Gehäuses 13 die erforderlichen Bedienungseinrichtungen und Zuleitungen, beispielsweise
bei 36 ein Frischlufteinlaß, bei 37 ein Sauerstoffanschluß, bei 38 eine Einführung
für Eis und bei 39 ein Einlaß für Luftbefeuchtungsflüssigkeit gezeigt. Wie Figur
2 zeigt, ist beispielsweise auch eine rote Warnflagge vorgesehen, die sich aufrecht
stellt, wenn Störungen im Belüftungssystem auftreten.
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Die erfindungsgemässe Einrichtung zum Abtöten von Mikroorganismen
in dem Inhalt des Flüssigkeitsreservoirs 27 enthält eine Heizeinrichtung, beispielsweise
eine elektrische Heizspirale 41 und eine Steuerungseinrichtung 42 und einen im Flüssigkeitskörper
des Reservoirs 27 angeordneten Flüssigkeitsfühler 43. Im dargestellten Beispiel
enthält die Steuerungsvorrichtung 42 eine Schaltuhr 44, die diese gesamte Zusatzeinrichtung
40 nach Ablauf einstellbarer Zeitintervalle einschaltet. Zusammen mit diesem Einschalten
gibt die Steuervorrichtung 42 über die Leitung 46 ein Steuersignal an die Steuervorrichtung
32 für die Absperrelemente 29 und 30 derart, daß das hinter der Befeuchtungskammer
26 angeordnete Absperrelement 29 geschlossen oder nahezu geschlossen wird, so daß
während der Behandlung
der Flüssigkeit im Reservoir 27 bevorzugt
Luft über die Trockenkammer 23 in Umlauf gesetzt wird, während nur wenig Luft aus
der Befeuchtungskammer 26 in Umlauf bleibt. Auf diese Weise wird vermieden, daß
durch das Aufwärmen der Flüssigkeit im Reservoir 27 eine zu starke Luftbefeuchtung
im Inkubator-Innenraum 12 eintritt.
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Mit dem Einschalten der gesamten Zusatzeinrichtung 40 schaltet die
Steuervorrichtung 42 auch die Heizvorrichtung 41 ein, solange, bis die Flüssigkeit
im Reservoir 27 eine gewünschte Temperatur oberhalb 700C, beispielsweise 75 bis
85 0C, erreicht. Sobald diese gewünschte obere Temperaturgrenze vom Temperaturfühler
43 festgestellt wird, erfolgt Abschalten der Heizvorrichtung 41. Durch Ein- und
Ausschalten der Heizvorrichtung 41 aufgrund der mit dem Temperaturfühler 43 festgestellten
Flüssigkeitstemperatur wird der Reservoir-Inhalt auf der gewünschten Behandlungstemperatur
gehalten. Nach Ablauf der gewünschten Behandlungstemperatur wird durch einen zweiten
Zeitschalter 45 das erneute Einschalten der Heizvorrichtung 41 unterbunden.
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Nach Ablauf einer vorherbestimmten Verzögerungszeit, die am Zeitschalter
44 oder am Zeitschalter 45 eingestellt werden kann, erfolgt dann das vollständige
Abschalten der Zusatzeinrichtung 40 und damit wiederum das Öffnen des Absperrelementes
29 bzw. dessen Steuerung aufgrund der vom Tastelement 31 in der Rückluft-Sammelkammer
17
gemessenen Luftfeuchtigkeit.
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In der Zusatzeinrichtung 40 bzw. der Steuereinrichtung 42 können die
beiden Zeitschalter 44 und 45 auch in einem mit entsprechender Anzahl von Funktionen
ausgestatteten einzigen Zeitschalter vereinigt sein. Zur ergänzenden Kontrolle und
Überwachung des Gerätes kann an der Haube 11 ein zusätzliches Anzeigethermometer
47 angebracht sein.
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Die für die Funktionsüberwachung des Gerätes vorgesehene Warnflagge
ist in Figur 2 bei 48 gezeigt und kann in roter Farbe gehalten sein, um sofort aufzufallen,
wenn sie eine Betriebsstörung anzeigt.
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Alle in der Beschreibung, den Patentansprüchen und der Zeichnung wiedergegebenen
Merkmale können für sich allein oder in jeder denkbaren Kombination von wesentlicher
Bedeutung für die Erfindung sein.
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