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ANLAGE ZUR BEHANDLUNG VON THERMISCHEN VER-
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LETZUNGEN MIT BAKTERIENFREIER LUFT Die Erfindung betrifft eine Anlage
zur Behandlung von thermischen Verletzungen mit bakterienfreier Luft nach dam Oberbegriff
des Patentanspruchs.
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Es ist eine Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen durch
bakterienfreie Luft bekannt (Prospekt der Firma SCI-MED "Environmetal System Inc.,
USA, Model 402 Bacteria Controlled Nursing Unit"), die ein Luftgebläse, einen Erhitzer
und ein Bakterienfilter, die in technologischer Reihenfolge angeordnet sind, aufweist.
Das Luftgebläse ist in Form von gekuppelten parallelen Radiallüftern ausgebildet.
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In Störmungsrichtung der Luft ist nach jedem Lüfter ein mit Heißwasser
arbeitender Rippenerhitzer und ein Bakterienfilter (NEPA) angeordnet. Die aufgezählte
Ausrüstung befindet sich auf dem Boden des Krankenzimmers neben der Behandlungskammer.
Die erhitzte und von Aerosolen und Bakterien gereinigte Luft gelangt in einem einheitlichen
Strom von den beiden Lüftern über einen vertikalen Luftführungskanal zur perforierten
Decke der Behandlungskammer. In der Decke ist ein Luftverteiler eingebaut, der für
einen gleichmäßigen laminaren Charakter des vertikalen Stroms der in die Behandlungskammer
eintretenden bakterienfreien Luft sorgt. In der Kammer wird ein Kranker untergebracht.
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Die bekannte Anlage gewährleistet den Eintritt des Luftstroms in die
Behandlungskammer mit einer gleichen Tem-
peratur von 30 bis 35
0C zum Beblasen des Körpers des Kranken. Im Falle, wo nur ein Teil des Körpers verletzt
ist, ruft das Beblasen des ganzen Kranken mit dem Luftstrom maximaler Temperatur
ein Unbehagen hervor und ist vom Energieaufwand her gesehen nachteilig.
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Eine andere bekannte Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen,
vorwiegend von ausgedehnten Verletzungen, durch bakterienfreie Luft (Firma GELMAN,
Italien, Prospekt der Firma Laminar air flow systems GEL-IP) hat einen Radiallüfter
zur Entnahme von Luft aus dem Raum und für ihre Zuführung in die Behandlungskammer,
ein Filtersystem, das ein Filter zur vorläufigen Luftreinigung und ein Bakterienfilter
(NEPA) besitzt, und einen elektrischen Erhitzer zur Erwärmung der Luft von ihrer
Zuführung in die Behandlungskammer.
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Die Besonderheit dieser bekannten Anlage ist, daß in der Behandlungskammer
ein vertikaler Strom aus bakterienfreier Luft erzeugt wird, der einen laminaren
Bewegungscharakter hat. In der Behandlungskammer wird auf ihrer Länge auf einem
Bett ein Kranker mit ausgedehnten thermischen Verletzungen untergebracht. Der laminare
Charakter des Stroms der bakterienfreien Luft, die den Körper des Kranken umströmt,
schließt eine erneute Infektion aus und ermöglicht die Behandlung ohne Verbände.
Die Austrittsebene des Bakterienfilters fällt mit der Decke der Behandlungskammer
zusammen. Die Seitenwände der Behandlungskammer bestehen aus einer durchsichtigen
Folie.
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Der laminare Charakter des Stroms der bakterienfreien Luft wird durch
den Aufbau des Bakterienfilters (NEPA) sichergestellt, bei welchem das Filtertuch
zwischen einem Satz von vertikalen gaufrierten Scheidern zickzackförmig gespannt
ist. Auf diese Weise bildet sich eine Vielzahl
von senkrechten Kanälen
geringen Querschnitts, deren Austrittsöffnungen durch das Filtertuch verdeckt sind.
Durch diese Kanäle tritt die bakterienfreie Luft im vertikalen Strom in die Behandlungskammer
auf der gesamten Fläche ihrer Decke ein. Bei einer Geschwindigkeit des Luftstroms
im horizontalen Querschnitt der Behandlungskammer von 0,3 bis 0,5 m/s wird eine
wirbelfreie laminare Luftbewegung erreicht.
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In der bekannten Anlage dient der elektrische Erhitzer zur Erwärmung
der in die Behandlungskammer einströmenden Luft auf 30 bis 35 0C. Die angeführte
Lufttemperatur wird aus Gründen des Wärmekomforts des in der Kammer entkleidet liegenden
Kranken und die Bedingungen der Antrocknung der verletzten Oberfläche bestimmt.
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Bei der bekannten Anlage wird die Lufttemperatur auf der gesamten
Länge der Behandlungskammer gleich gehalten.
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Dies entspricht nicht immer dem Grad und dem Charakter der thermischen
Verletzungen des Kranken. Beispielsweise ist bei thermischen Verletzungen nur der
unteren Extremitäten das Beblasen des oberen Körperteils des Kranken mit einer Temperatur
von 30 bis 35 0C vom Standpunkt des Behandlungsprozesses aus nicht erforderlich.
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Zudem sind bei Kranken, die in den Behandlungskammern der bekannten
Anlagen untergebracht sind, eine Erhöhung des Arteriendrucks und häufig Herzzusammenziehungen
zu verzeichnen, was mit hydrodynamischen und thermischen Überlastungen des kardiovaskulären
Systems des Kranken zusammenhängt. Das Beblasen mit dem Luftstrom der genannten
Temperatur ruft eine Überhitzung des Organismus des Kranken und einen erhöhten Verlust
an Wasser und Bluteiweiß hervor.
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Bei der bekannten Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen
ist es unmöglich, die Temperatur des Stroms der bakterienfreien Luft entsprechend
der Art der thermischen Verletzung aufrechtzuerhalten. Diese Temperatur kann aber
in verschiedenen Körperteilen des Kranken sowohl in der Anfangsperiode der Behandlung,
als auch während des Behandlungsprozesses ungleich sein. Beispielsweise wird bei
Brandverletzungen nur des unteren Teils des Körpers der unverletzte obere Körperteil
mit einem Strom bakterienfreier Luft von erhöhter Temperatur beblasen, was zu der
erwähnten Überlastung des kardiovaskulären Systems des Kranken führen kann.
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Diese Umstände beeinträchtigen die Effektivität der bekannten Anlagen
zur Behandlung von thermischen Verletzungen durch bakterienfreie Luft, insbesondere
bei der Behandlung von ausgedehnten Verletzungen verschiedenen Schweregrades.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anlage zur Behandlung
von thermischen Verletzungen durch bakterienfreie Luft der eingangs genannten Art
so auszubilden, daß der Behandlungskammer einzelne Ströme aus bakterienfreier Luft
mit unterschiedlichen Temperaturen zugeführt werden können.
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Diese Aufgabe wird mit der im Patentanspruch angegebenen Anlage zur
Behandlung von thermischen Verletzungen durch bakterienfreie Luft gelöst.
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Die erfindungsgemäß ausgeführte Anlage ermöglicht es, in einer Reihe
von Fällen eine schädliche Überhitzung des Organismus des Kranken zu vermeiden und
einen erhöhten Verlust an Wasser und Bluteiweiß auszuschließen. So werden z.B. bei
der Behandlung eines Kranken, der die ther-
mischen Verletzungen
hauptsächlich im unteren Körperteil, also an den Beinen und an einem Teil des Bauchs
hat, in der Anlage über ihrer Länge zumindest zwei vertikale Ströme aus bakterienfreier
Luft ausgebildet. Die Temperatur des ersten Stromes, der den unteren Körperteil
des Kranken bebläst, wird mit Hilfe des autonomen Steuerungssystems für die Steuerung
des elektrischen Erhitzers dieses Stromes auf einem Niveau von 300C bis 350C gehalten.
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Dieses Niveau ist für die Behandlung von thermischen Verletzungen
im Strom aus bakterienfreier Luft optimal.
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Die Temperatur des zweiten Stromes, der den unverletzten Körperteil
des Kranken bebläst, wird mit Hilfe des zweiten autonomen Steuerungssystems für
die Steuerung des elektrischen Erhitzers des zweiten Stromes unterhalb der Temperatur
des ersten Stromes aufrechterhalten, und zwar um 5 bis 7°C, d.h. auf einem Niveau
von 25 bis 28°C.
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Der genannte Temperaturgradient beeinträchtigt nicht den laminaren
Charakter des Stromes, setzt aber die Überhitzung des Organismus des Kranken wesentlich
herab, schützt das kardiovaskuläre System des Kranken gegen thermische und hydrodynamische
Überlastungen und verringert die Verluste an Wasser und Eiweiß durch den Organismus
des Kranken.
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Beim Beblasen des oberen Körperteils des Kranken mit dem Luftstrom
von relativ geringerer Temperatur fehlt außerdem bei dem Kranken die Empfindung
des Unbehagens und der drückenden Hitze.
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Die erfindungsgemäße Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen
durch bakterienfreie Luft gestattet es, die Temperatur des beblasenden Luftstromes
entspre-
chend dem anfänglichen Charakter der thermischen Verletzung
der anzublasenden Oberfläche und dem Grad ihrer Heilung, d.h. der Remission, während
des Behandlungsprozesses einzustellen.
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Bei der Behandlung im Medium der bakterienfreien Luft mit Hilfe der
erfindungsgemäßen Anlage unterscheidet sich die Dauer der Behandlung von oberflächlichen
thermischen Verletzungen wesentlich von der Behandlungsdauer bei schweren (tiefen)
thermischen Verletzungen. So beträgt die mittlere Behandlungsdauer einer oberflächlichen
thermischen Verletzung in der bakterienfreien Luft 18 Tage, während die mittlere
Behandlungsdauer von tiefen thermischen Verletzungen 75 Tage beträgt.
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Wenn der Kranke ausgedehnte thermische Verletzungen unterschiedlichen
Schweregrades, beispielsweise oberflächliche im oberen Körperteil und tiefe im unteren
Körperteil, hat, werden bei der Behandlung eines solchen Kranken in der Kammer mit
dem laminaren Strom aus bakterienfreier Luft die oberflächlichen Verletzungen nach
einer kurzen Periode vollkommen beseitigt, während die tiefen Verletzungen noch
einer lang andauernden Behandlung bedürfen.
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Die erfindungsgemäße Anlage ermöglicht in diesem Fall während der
Behandlung eine Senkung der Temperatur des Stromes der bakterienfreien Luft, die
die geheilten Oberflächen, d.h. den oberen Körperteil des Kranken, bebläst. Diese
Lösung gewährleistet den vorstehend ausführlich geschilderten therapeutischen Effekt.
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Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Anlage zur Behandlung von thermischen
Verletzungen ist gegenüber den bekannten weniger energieintensiv, weil die maximale
Tem-
peratur des Luftstromes nur in einem Teil der Länge der Behandlungskammer
aufrechterhalten wird. Es ist rationell, den Gesamtstrom der bakterienfreien Luft
in der erfindungsgemäßen Anlage in mindestens zwei Ströme mit unterschiedlichen
Temperaturen aufzuteilen. Hierbei ist eine beträchtliche Senkung des Energieaufwandes
beim Einsatz der erfindungsgemäßen Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen
durch bakterienfreie Luft möglich.
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Die erfindungsgemäße Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen
läßt sich somit zur effektiven Behandlung von Verbrennungen oder ausgedehnten, als
Wunden gearteten Verletzungen weicher Gewebe sowie zur Hilfeleistung für Kranke
mit verminderter oder ganz unterdrückter Immunität (Leukämie, Strahlenkrankheit)
verwenden.
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Anhand von Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 schematisch eine Anlage zur Behandlung von thermischen
Verletzungen durch bakterienfreie Luft; Fig. 2 die Anlage von Fig. 1 im Längsschnitt
in einer Ausführungsvariante, bei der zwei Trennwände und ein Gebläse verwendet
werden.
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Die in Fig. 1 gezeigte Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen
durch bakterienfreie Luft hat eine Behandlungskammer 1, in der zwei Gebläse 2 und
3 in Form von Radiallüftern für die Luftzufuhr in die Behandlungskammer 1 angeordnet
sind.
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Die Gebläse 2 und 3 sind zur Entnahme von Luft aus dem in bezug auf
die Behandlungskammer 1 äußeren Raum eines nicht gezeigten Krankenzimmers und zur
Zuführung dieser
Luft in die Behandlungskammer 1 über das Bakterienfilter
4 bestimmt. Das Filter 4 ist zur Reinigung der zugeführten Luft von Verunreinigungen
in Form von Aerosolen einschließlich Bakterien bestimmt. Außerdem bildet das Filter
4 aus der gereinigten Luft einen wirbel freien laminaren vertikalen Strom, welcher
die Behandlungskammer 1 von oben nach unten durchströmt. Zu diesem Zweck ist das
Filter 4 in der Behandlungskammer 1 angeordnet und unterteilt diese in zwei Sektionen
la, lb. Es erfüllt dabei die Funktion der Decke 5 der gemäß Fig. 1 unteren Sektion
lb. Das Filter 4 weist mit seinem Austrittsquerschnitt nach unten. Als Filter 4
wird ein Filter vom NEPA-Typ verwendet, welches eine wirbelfreie Bewegung der bakterienfreien
Luft gewährleistet.
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Die Seitenwände 6 der Sektion lb der Behandlungskammer 1 bestehen
aus einer durchsichtigen Folie, die an der Decke 5 der Sektion lb der Kammer 1 frei
aufgehängt ist. Eine solche Ausführung der Kammer 1 ermöglicht eine Sichtkontrolle
des Zustandes eines Kranken 7, der innerhalb der Sektion lb der Kammer 1 auf einem
Bett 8 liegt. Nach dem Beblasen des Kranken 7 wird die Luft in einen Zwischenraum
zwischen den Seitenwänden 6 der Behandlungskammer 1 und dem nicht gezeigten Boden
entfernt.
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Zur Erwärmung der Luft auf eine Temperatur, die nach den Behandlungsbedingungen
erforderlich ist, sind zwei elektrische Erhitzer 9 und 10 vorgesehen, welche von
einer nicht gezeigten elektrischen Stromquelle gespeist werden. Die elektrischen
Erhitzer 9 und 10 müssen eine Heizfläche mit niedriger Temperatur haben, höchstens
70°C, und müssen frei von Staubabscheidungen bleiben, um die Qualität der der Behandlungskammer
1 zugeführten Luft beibehalten zu können.
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Im vorliegenden Fall sind die elektrischen Erhitzer 9 und 10 vor dem
Bakterienfilter 4 angeordnet.
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Die Luftgebläse 2 und 3, das Bakterienfilter 4 und die elektrischen
Erhitzer 9 und 10 sind in der Sektion la untergebracht, die an den oberen Teil der
Sektion lb der Kammer 1 angrenzt. Die Sektion la hat in der Draufsicht eine rechteckige
Form (nicht gezeigt).
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Die Längsseiten la und lb erstrecken sich parallel zur Länge des Betts
8. In der Sektion la sind Öffnungen 11 zur Entnahme der Luft aus'dem Raum des rankenzinners
und Trennwände 12 vorgesehen, die zur Unterteilung der Sektion la in Drucksektionen
13 und Saugsektionen 13a dienen. In den Zwischenwänden 12 sind Bohrungen zum Durchtritt
von nicht gezeigten Druckstutzen der Gebläse 2 und 3 vorgesehen.
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Somit befinden sich in den Saugsektionen 13a die Gebläse 2 und 3,
in den Drucksektionen 13 aber die elektrischen Erhitzer 9 und 10 und das Bakterienfilter
4.
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Die Sektion la mit den in ihr angeordneten Elementen wird mit Hilfe
von vier Stützen 14 über dem Bett 8 in einer Höhe montiert, die einen bequemen Behandlungsprozeß
gewährleistet.
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In der Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen durch bakterienfreie
Luft ist eine Trennwand 15 vorgesehen, die quer zur Länge der Behandlungskammer
1 am Eintritt des Luftstroms in diese angeordnet ist. Die Trennwand 15 ist in der
Sektion la, d.h. in ihren Drucksektionen, angeordnet und gewährleistet die Aufteilung
des Gesamtluftstromes, der in die Behandlungskammer 1 von den Gebläsen 2 und 3 eintritt,
in zwei durch Pfeile angedeutete einzelne Ströme 16 und 16a. Mit ihrer oberen Kante
grenzt die Trennwand 15 an die Decke der Sektion la und
mit ihrer
unteren Kante schließt sie an das Bakterienfilter 4 an. Der Strom 16 bebläst nach
dem Passieren des Bakterienfilters 4 den unteren Körperteil des Kranken 7, der zweite
Strom 16a bläst den oberen Körperteil des Kranken 7 an.
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Um in jedem der Luftströme 16 und 16a unterschiedliche Temperaturen
sicherzustellen, die den geforderten Temperaturwerten zum Beblasen verschiedener
Abschnitte der verletzten Körperoberfläche des Kranken entsprechen, sind die elektrischen
Erhitzer 9 und 10 im Wege des Luftstromes in den einzelnen Strömen 16 und 16a vor
dem Bakterienfilter 4 angeordnet. Jeder der elektrischen Erhitzer 9 und 10 besitzt
ein autonomes Steuerungssystem 17 bzw. 18 zur Aufrechterhaltung der Temperatur auf
einem vorgegebenen Niveau in jedem der Ströme 16 und 16a. Temperaturgeber 19 und
20, die sich in den Luftströmen 16 und 16a befinden, sind mit den Steuerungssystemen
17 und 18 elektrisch gekoppelt.
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Bei einer Abweichung der Größe der tatsächlichen Temperatur des Stromes
16 oder 16a von einem vorgegebenen Wert an der Anordnungsstelle des Gebers 19 bzw.
20 nimmt das System 17 bzw. 18 eine Korrektur der Funktion des elektrischen Erhitzers
9 bzw. 10 vor.
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Die in Fig. 2 gezeigte Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen
durch bakterienfreie Luft hat eine Behandlungskammer 1, in der ein Gebläse 22 für
die Luftzufuhr in die Behandlungskammer 21, ein Bakterienfilter 23 und elektrische
Erhitzer 24, 25 und 26 angeordnet sind.
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Das Gebläse 22, das Bakterienfilter 23 und die elektrischen Erhitzer
24, 25 und 26 sind in einem Gehäuse 27 montiert. Das Gehäuse 27 hat in der Draufsicht
eine recht-
eckige Form (nicht gezeigt). Die lange Seite des Gehäuses
27 ist zur Bettlängsseite orientiert. Das Gehäuse 27 besitzt eine Öffnung 28 zur
Entnahme der Luft aus dem Krankenzimmer und eine Trennwand 29, die zur Unterteilung
des Gehäuses 27 in eine Drucksektion 27a und eine Saugsektion 27b dient.
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In der Trennwand 29 ist eine Bohrung für den Durchtritt des Druckstutzens
22a des Gebläses 22 vorgesehen. In der Öffnung 28 ist ein Filter 30 zur vorläufigen
Luftreinigung eingebaut. Die Anordnung des Gehäuses 27 über dem Bett ist ähnlich
wie bei Fig. 1.
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Die Besonderheit der in Fig. 2 dargestellten Anlage besteht in der
Verwendung von nur einem Gebläse 22 und von zwei Trennwänden 31. Die Trennwände
31 sind quer zur Länge der Behandlungskammer 21 am Eintritt des Luftstromes in diese
angeordnet. Die Trennwände 31 befinden sich in der Drucksektion 27a und gewährleisten
die Aufteilung des von dem Gebläse 22 in die Behandlungskammer 21 eintretenden Gesamtluftstromes
in drei einzelne Ströme.
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die oberen Kanten der Trennwände 31 befinden sich in der Nähe des
Druckstutzens 22a des Gebläses 22.
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Der Abstand zwischen den oberen Kanten der Trennwände 31 entlang der
Länge der Kammer 21 beträgt ungefähr ein Drittel der diametralen Abmessung des Stutzens
22a, der in Längsrichtung des Gehäuses 27 und der Behandlungskammer 21 orientiert
ist. Die oberen Kanten der Tennwände 31 sind in bezug auf die geometrische Achse
22b des Druckstutzens 22a symmetrisch angeordnet.
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Die unteren Kanten der Trennwände 31 grenzen an das Bakterienfilter
23 an.Der Abstand zwischen den unteren Kan-
ten der Trennwände
31 beträgt ungefähr ein Drittel der gesamten Länge des Bakterienfilters 23. Die
unteren Kanten der Zwischenwände 31 sind symmetrisch in bezug auf die Achse 22b
angeordnet.
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Jeder der elektrischen Erhitzer 24, 25 und 26 befindet sich in einem
einzelnen Luftstrom.
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Die elektrischen Erhitzer 24, 25 und 26 sind in diesen Strömen derart
angeordnet, daß ein gleichmäßiges Umströmen mit einer aufgrund der Betriebsbedingungen
der elektrischen Erhitzer erforderlichen Geschwindigkeit eingehalten werden kann.
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Um in jedem der Luftströme eine andere Temperatur aufrechtzuerhalten,
die dem geforderten Temperaturwert zum Beblasen verschiedener Abschnitte der verletzten
Körperoberfläche des Kranken entspricht, besitzen die elektrischen Erhitzer 24,
25 und 26 drei autonome Steuerungssysteme mit drei Temperaturgebern, die in den
drei Luftströmen angeordnet sind.
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Möglich sind auch andere Varianten der Anordnung der Gebläse 2, 3
in der Sektion la oder des Gebläses 22 im Gehäuse 27. Hierbei werden die Trennwand
15 und die Trennwände 31 quer zur Länge der Behandlungskammer 1 oder 21 ausgehend
von der Bedingung angeordnet, den Gesamtluftstrom, der von den Gebläsen 2, 3 oder
22 in die Behandlungskammer 1 bzw. 21 eintritt, in einzelne Ströme aufzuteilen.
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Die in Fig. 1 gezeigte Anlage arbeitet folgendermaßen: Die Luft wird
aus dem Raum durch die Gebläse 2 und 3 über die Öffnungen 11 in die Saugsektion
13a der Sektion la eingesaugt und der Drucksektion 13 zugeführt. Die Trennwand 15
teilt den Luftstrom in zwei einzelne Ströme 16 und 16a, die die elektrischen Erhitzer
9 und 10 so-
wie das Bakterienfilter 4 nacheinander passieren.
Hierbei werden die Luftströme 16 und 16a erwärmt und von Verunreinigungen in Form
von Aerosolen und Bakterien gereinigt.
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Im Bakterienfilter 4 nehmen die genannten Luftströme 16 und 16a einen
laminaren Charakter an und treten in die Sektion lb der Behandlungskammer 1 zum
Beblasen der verletzten Körperoberflächen des Kranken 7 ein, der auf dem Bett 8
liegt.
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In Abhängigkeit von der Art der thermischen Verletzungen verschiedener
Abschnitte, genauer des oberen und des unteren Körperteils des Kranken, wird der
geforderte Wert der Temperaturen der Ströme 16 und 16a der bakterienfreien Luft
zum Beblasen der genannten Körperabschnitte durch entsprechende diffenzierte Einstellung
der Steuerungssysteme 17 und 18 der elektrischen Erhitzer 9 und 10 erreicht.
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Während der Behandlung kann die Einstellung jedes der Steuerungssysteme
17 und 18 verändert werden, um neue Temperaturwerte der Ströme 16 und 16a der den
Kranken beblasenden bakterienfreien Luft zu erhalten.
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Bei der Anlage von Fig. 2 gelangt die bakterienfreie Luft in die Behandlungskammer
21 in drei Strömen, deren Temperatur durch autonome Steuerungssysteme überwacht
wird.
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Die Anlage zur Behandlung von thermischen Verletzungen mit bakterienfreier
Luft hat Prüfungen in einer Reihe von Kliniken erfolgreich durchlaufen.
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Die Behandlung von Kranken mit ausgedehnten thermischen Verletzungen
von bis zu 70 bis 80 % der Körperoberfläche zeigte positive Ergebnisse. Es ist eine
schnelle Adaptation
der Kranken an die Bedingungen der Behandlungskammer
mit dem laminaren Strom der bakterienfreien Luft zu verzeichnen. Mikrobiologische
Untersuchungen der Luftströme sowie der Wundflächen der Kranken bestätigten die
Zweckmäßigkeit dieser Behandlung.
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