DE2944483C2 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Alkohol aus Stärke oder stärkehaltigen Rohstoffen - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Alkohol aus Stärke oder stärkehaltigen RohstoffenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
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- Y02E50/10—Biofuels, e.g. bio-diesel
Description
Erfindungsgegenstand ist das im Patentanspruch 1 angegebene Verfahren. Die Patentansprüche 2 bis 4
nennen Ausgestaltungen der Erfindung.
Bekanntlich muß Stärke als nicht direkt vergärbares Kohlenhydrat mit Hilfe von Enzymen zunächst zu den
vergärbaren Zuckern abgebaut werden, bevor die alkoholische Gärung möglich ist. Dazu ist es zunächst erforderlich,
die stärkehaltigen Rohstoffe aufzuschließen, wobei die Stärkezellen aus ihren Zellverbänden gelöst
und geöffnet werden und die Stärke freigelegt wird, die dann leichter verzuckert werden kann. Dieser Aufschluß
erfolgt beim sogenannten Dämpfverfahren meist im HENZE-Dämpfer bei höheren Temperaturen unter
Druck, worauf dann entspannt und gekühlt und anschließend
Enzym zugegeben wird, um die aufgeschlossene und verkleisterte Stärke zu verzuckern. Hierbei
handelt es sich somit um ein nicht=kontinuierliches, also
chargenweisc durchzuführendes. Verfahren, bei dem der Rohstoff bei 1503C bis zu seiner Verkleisterung ca.
IV.) bis 2 Stunden benötigt. Es ist offensichtlich, daß dieses
bekannte Verfahren außerordentlich energieaufwendig ist.
Es ist auch schon bekannt, eine Teilmenge des Enzvms
der Stärke vor dem Verkleistern im HENZE-Dämpfer zuzusetzen, so daß dieses schon beim Aufheizen
im gewissen Umfange eine Verzuckerung auslösen kann, doch werden die Enzyme bei den für die Verkleisterung
erforderlichen hohen Temperaturen von weit mehr als 1000C inaktiviert und müssen dann nach völliger
Verkleisterung der Stärke ergänzt werden, damit die völlige Verzuckerung stattfindet.
Ein Verfahren zum Verkleistern von Stärke bzw. stärkehaltigen Produkten unter erheblicher Energieeinsparung
ist bereits aus der DE-PS 19 22 932 bekannt, und dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
Dampf und Stärkesuspension koaxial in das Zentrum einer Homogenisiermaschine einleitet. Dieses Verfahren
hat sich in der Praxis außerordentlich bewährt, da das Verkleistern der Stärke in einer Zone hoher Dichte
von Scher- und Kavitationskräften stattfindet und ein gleichmäßiges intensives Verteilen des Dampfes einerseits
und auch eine ständige Abnahme der an .ich kontinuierlich
steigenden Viskosität im Zeitpunkt ihrer Entstehung erfolgt. Als Homogenisiermaschine kann bei
diesem bekannten Verfahren mit Erfolg vor allem eine Vorrichtung benutzt werden, die aus einem Gehäuse
mit darin umlaufendem kegelstumpfförmigem Rotor besteht, dessen Mantelfläche mit koaxialen Ringen gestaffelten
Durchmessers ausgestattet ist, die jeweils auf Lücke stehen mit gleichartigen Ringen an der dem Rotor
gegenüberliegenden Gehäuseinnenwand. Mit diesem bekannten Verfahren ist es beispielsweise möglich,
180 kg/Stunde native Kartoffelstärke bei einem Dampfdruck von nur 1,4 bar über Atmosphärendruck und einem
Kraftbedarf von 8 kWh voll zu verkleistern.
Überraschenderweise wurde nunmehr gefunden, daß es unter Anwendung dieses Verfahrens möglich ist, die
bisher umständliche Vorverzuckerung der Stärke kontinuierlich bei hohen Konzentrationen unter gleichzeitiger
Senkung der Energiekosten durchzuführen und damit auch die Gewinnung von Alkohol aus Stärke bzw.
stärkehaltigen Rohstoffen fortschrittlicher als bisher möglich zu gestalten.
Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die oc-Amylase
unmittelbar der Stärkesuspension zuzugeben, bevor diese in die Homogenisiermaschine eingeführt
wird. Es ist jedoch auch möglich, Stärkesuspension und Dampf koaxial in das Zentrum der Homogenisiermaschine
einzuführen und gleichzeitig in die Maschine Λ-Amylase einzudüsen. In beiden Fällen wird bei der sich
in der Homogenisiermaschine einstellenden Temperatur von beispielsweise 95°C das in der Suspension enthaliene
oder aber eingedüste Enzym :n der Stärkesuspension extrem fein verteilt, während die Stärke selbst
schLgartig unter der Einwirkung der Scher- und Kavitationskräfte mechanisch und thermisch verkleistert
wird.
Dieser gebildete Stärkekl'eister wird dann eine gewisse
Zeit bei Temperaturen im Bereich zwischen 70°C und 800C sich selbst überlassen, wobei er sich verflüssigt und
vorverzuckert wird. In diesem Stadium kann dem Stärkekleister kaltes Wasser zugegeben werden, das mit zur
Kühlung beiträgt, den Stärkekleister aber gleichzeitig noch verdünnt. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen,
den Stärkekleister etwa 15 Minuten sich selbst zu überlassen, bevor er gekühlt und gegebenenfalls gleichzeitig
verdünnt wird. Nachdem die verflüssigte und vorver-
t>5 zuckerte Stärke auf Temperaturen im Bereich zwischen
500C und 65°C abgekühlt ist, erfolgt die Zugabe von /?-Amylase und gegebenenfalls auch von Λ-Glucosidase.
die die Stärke dann bis zur Glukose abbauen und die
sogenannte süßte Maische liefern, die schließlich in an sich bekannter Weise zu Alkohol vergoren wird.
Das Verfahren gemäß der Erfindung hat gegenüber den bisher üblichen Verfahren der Alkoholgewinnung
aus Stärke bzw. stärkehaltigen Rohstoffen in erster Li- s nie den großen Vorteil, daß eine kontinuierliche Arbeitsweise
bei der Stärkeverkleisterung und Vorverzukkerung ermöglicht wird, daneben aber insbesondere den
der ganz erheblichen Energieersparnis und vor allem die Möglichkeit, mit wesentlich höheren Konzentrationen
arbeiten zu können, da bis zu 40% Trockensubstanz bei der Verkleisterung möglich ist gegenüber nur 20%
T. S. bei den bisher üblichen Verfahren.
Die Erfindung wird durch das nachstehende Beispiel weiter erläutert
Die Erfindung wird durch das nachstehende Beispiel weiter erläutert
Ein stärkehaltiger Rohstoff, beispielsweise Mais odsr
Tapiokamehl, wird unter gleichzeitiger Zufuhr von wrmem Wasser akts Wärmeaustauschern kontinuierlich
einer Schneckenmonopumpe zudosiert, und zwar in
Mengen bis zu 44 kg Feststoff pro 100 kg Wasser, so daß ca. 40% Trockenstoffkonzentration vorliegt.
Gleichzeitig wird in die Schnecke eine 1 bis 2%ige Lö· sung von ar-Amylase, bezogen auf Feststoff, zudosiert.
Dieser Ansatz wird unter gleichzeitiger Dampfzufuhr koaxial in das Zentrum einer Homogenisiermaschine,
beispielsweise einer SUPRATON-Maschine, eingeführt, und dort bei ca. 95°C schlagartig mechanische und ther- jo
misch verkleistert.
Es ist jedoch auch möglich, die Enzymlösung nicht der Schneckenpumpe zuzudosieven, sondern unmittelbar in
die Homogenisiermaschine ein.:nriüscn.
Der Stärkekleister einschließlich de- darin feinverteilten
Enzyms wird dann aus der Homogenisiermaschine abgezogen und ca. 15 Minuten sich selbst überlassen,
wobei die Stärke unter Reduktion ihrer Kettenlänge verflüssigt und in gewissem Umfange vorverzuckert
wird. Anschließend wird unter gleichzeitigem Zugeben von kaltem Wasser auf etwa 55°C gekühlt und verdünnt,
worauf die /-Amylase und Λ-Glucosidase zugegeben
werden, die die Stärke in etwa 1 Stunde bis zur Glukose abbauen. Die hierbei erhaltene süße Maische
« wird gekühlt und anschließend in an sich bekannter
Weise vergoren.
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®t
Claims (4)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Alkohol aus einer wäßrigen Suspension von Stärke
bzw. zweckmäßig zerkleinerten stärkehaltigen Rohstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man
die wäßrige Suspension zusammen mit <*-Amylase unter gleichzeitiger Dampfzufuhr koaxial in das
Zentrum einer Homogenisiermaschine einführt, dort unter feinster Verteilung des Enzyms bei Temperaturen
im Bereich zwischen 800C und 1200C schlagartig
mechanisch und thermisch verkleistert, anschließend den Stärkekleister zur Verflüssigung und
Vorverzuckerung bei Temperaturen im Bereich zwischen 700C und 800C sich selbst überläßt, die verflüssigte
und vorverzuckerte Stärke dann kontinuierlich auf Temperaturen im Bereich zwischen 50° C
und 65°C kühlt und unter Zugabe von,/?-Amylase in
an sich bekannter Weise bis zur Glukose abbaut und die hierbei erhaltene süße Maische schließlich in
ebenfalls bekannter Weise vergärt, wobei als Homogenisiermaschine eine solche verwendet wird, die
aus einem Gehäuse mit darin umlaufenden kegelstumpfförmigem Rotor besteht, dessen Mantelfläche
mit koaxialen Ringen gestaffelten Durchmessers ausgestattet ist, die jeweils auf Lücke stehen mit
gleichartigen Ringen an der dem Rotor gegenüberliegenden Gehäuseinnenwand.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Λ-Amylase in die Homogenisiermaschine
eindüst, während Stärkesuspension und Dampf in deren Zentrum koaxial eingeführt •»erden.
3. Verfahren nach Anspruch !. dadurch gekennzeichnet,
daß man zum Abbau zur Glukose /-Amylasc
und Λ-Glucosidase zugibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet,
daß man den Stärkekleister beim Kühlen gleichzeitig mit kaltem Wasser verdünnt.
Priority Applications (5)
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