DE3132556C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von gärfähigen Maischen aus kohlenhydrathaltigen, ins
besondere stärkehaltigen Rohstoffen, gemäß dem Oberbe
griff des Anspruches 1, sowie eine Anlage zur Durchfüh
rung dieses Verfahrens.
Von der konventionellen Herstellung von Maischen ist es
bekannt, stärkehaltigen Rohstoff auf thermisch-mechani
schem Wege im Henzedämpfer bei einem Druck von 4 bis 6
bar und einer Temperatur von 150 bis 165°C aufzuschlie
ßen und die Stärke zu verkleistern. Nach Überführung
des Dämpfgutes in den Maischbottich wird die Stärke mit
Hilfe von Enzymen bei einer Temperatur von 55 bis 85°C
zu Glukose hydrolisiert, die so hergestellte Maische
auf Gärtemperatur abgekühlt, mit Hefe versetzt und zur
Vergärung verbracht. Diese konventionelle Maischeher
stellung ist durch diskontinuierlichen Betrieb, hohen
Energieeinsatz und die Bildung von Maillard-Produkten
gekennzeichnet. Der Energieaufwand beträgt ca. 6 bis 8
MJ/l reines Äthanol. Beim Überführen des Dämpfgutes in
den Maischbottich geht ein großer Teil der eingebrach
ten Wärmeenergie über entweichende Brüden verloren. Ein
weiterer Teil der Wärme wird der Maische durch Kühlwas
ser entzogen, das für den Prozeß kaum genutzt werden
kann. Darüber hinaus begünstigt das Hochdruckdämpfen
die Bildung von Maillard-Produkten, die einerseits to
xisch auf die Aktivität der Hefe wirken können, ande
rerseits zu Alkoholminderausbeuten führen.
Neuere Verfahren bemühen sich, zumindest einen Teil
dieser Nachteile zu vermeiden. Bei einem diskontinuier
lichen Kalt-Maischverfahren ("Die Branntweinwirt
schaft", 1980, S.354 bis 356) zur Herstellung von Ge
treidemaischen erfolgt der Rohstoffaufschluß durch
Feinzerkleinerung, wobei eine Grobzerkleinerung
(Schroten) vorangehen kann. Dieser Aufsatz bezieht sich
jedoch in der Hauptsache auf die Feinstzerkleinerung
bzw. das Aufschließen von Getreide, insbesondere Mäh
druschgetreide, als stärkehaltiger Rohstoff, d. h. die
dort beschriebenen Laborversuche sollten lediglich zei
gen, ob sich Feuchtgetreide (also das Mähdruschge
treide) für die Maischeherstellung hinreichend fein
zerkleinern läßt.
Ein aus "Die Stärke", 1971, S.172, bekanntes kontinu
ierliches Dämpf- und Maischverfahren arbeitet nach be
kannten Prinzipien und ist zur Herstellung von Maische
aus Abfällen der Stärkeproduktion einsetzbar.
Weiterhin wurden zwei kontinuierliche Stärkeaufschluß
verfahren bekannt ("Chemie-Ingenieur-Technik", 1981,
S.47). Bei dem ersten dieser Verfahren wird zur Her
stellung von Maische aus stärkehaltigen Rohstoffen der
vorzerkleinerte Rohstoff nach Zusatz von α-Amylase und
pH-Korrektur in einem Rührkessel auf etwa 50°C vorge
wärmt und mit Entspannungsdampf in einem Einspritzkon
densator auf 60 bis 95°C gebracht. Die Suspension wird
anschließend mit Frischdampf auf 105 bis 130°C erhitzt
und nach einer Verweilzeit von 10 bis 30 Minuten zur
Verflüssigung auf 95°C entspannt. Nach der Verflüssi
gung von 1 bis 2 Stunden erfolgt unter Zusatz von Gly
koamylase bei 55 bis 60°C die Verzuckerung. Bei dem
zweiten durch diese Literaturstelle bekannten Verfahren
wird die verkleisternde Stärkesuspension in einer
Stiftmühle großen Scherspannungen ausgesetzt, um den
mit dem Verkleisterungsvorgang einhergehenden Stärke
viskositätsanstieg zu vermeiden. Die Wirkung der einge
setzten Stiftmühle soll darin bestehen, von der Ober
fläche des in Quellung befindlichen Stärkekorns die
einzelnen, bereits gequollenen Stärkemoleküle durch die
wirkenden Scherkräfte zu entfernen. Auf diese Weise
lassen sich Stärketrockensubstanzgehalte von bis zu
40% verarbeiten. Der Mühle nachgeschaltet sind bei
diesem Verfahren eine Heißhaltestrecke, ein Spiralaus
tauscher und ein Rührkessel, in dem das Verdünnungswas
ser sowie Amyloglucosidase zugesetzt werden.
Auch dieses letztgenannte Verfahren ist jedoch - wie
eingehende Untersuchungen zeigten - mit wesentlichen
Nachteilen behaftet. Die Verkleisterung von Stärke in
Kolloidmühlen, die die Suspension überwiegend Scher
kräften aussetzen, ist mit einem großen Energieaufwand
verbunden. Da durch die Kleisterbildung die Körner vor
einer weiteren Zerkleinerung geschützt werden, wird die
Mühlenleistung im wesentlichen dazu benötigt, einem
weiteren Anstieg der Viskosität bei der Verkleisterung
entgegenzuwirken. Es erfolgt dagegen kein guter mecha
nischer Aufschluß der Stärkekörner. Dieses bekannte
Verfahren ist daher nur für weitgehend ideale Stärke
suspensionen geeignet, nicht dagegen zur Verarbeitung
von stärkehaltigen Rohstoffen mit hohen Rohfaseranteil.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist ferner die erhebli
che Beeinträchtigung der Durchsatzleistung, die mit der
notwendigen Kreislaufführung des Gutes durch die Kollo
idmühle verbunden ist.
Der Erfindung liegt daher vor allem die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruches
1 vorausgesetzten Art sowie eine zu dessen Durchführung
besonders geeignete Vorrichtung zu schaffen, wodurch
auch relativ unterschiedliche Rohstoffe, wie z. B. Ge
treide, Kartoffeln, Maniokaknollen und dergleichen, un
ter Vermeidung von Maillard-Reaktionen hinsichtlich der
Zerkleinerung und anschließenden Verkleisterung in im
wesentlichen gleichartiger und einfacher Weise sowie
mit besonders hoher Energieersparnis verarbeiten las
sen, wobei auch die Möglichkeit gegeben sein soll, die
ses Verfahren leicht unter Verwendung vorhandener Be
triebseinrichtungen bei diskontinuierlicher oder konti
nuierlicher Arbeitsweise durchzuführen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verfah
rensmerkmale gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 1 ge
löst, wobei besonders vorteilhafte Ausgestaltungen die
ses Verfahrens in den Unteransprüchen 2 bis 5 angeführt
sind. Für die Durchführung dieses erfindungsgemäßen
Verfahrens eignet sich eine Vorrichtung, gemäß wenig
stens einem der Ansprüche 5 bis 8.
Im Gegensatz zu dem zuletzt geschilderten bekannten
Verfahren wird bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren
der vorzerkleinerte Rohstoff in einer wäßrigen Suspen
sion einer Feinstzerkleinerung bei einer Temperatur un
terhalb der Verkleisterungstemperatur unterworfen. Da
durch entsteht eine homogene Suspension mit freigeleg
ten und teilweise aufgebrochenen bzw. aufgeschlossenen
Stärkekörnern. Da diese Feinstzerkleinerung ohne
gleichzeitige Verkleisterung erfolgt, können die Zer
kleinerungsbedingungen hinsichtlich Korngröße und Korn
verteilung optimal eingestellt werden. Die bei der
Feinstzerkleinerung herrschende, im Vergleich zu dem
zuletzt geschilderten bekannten Verfahren wesentlich
niedrigere Temperatur gewährleistet die Vermeidung von
Maillard-Reaktionen und begünstigt damit eine Verbesse
rung der Alkoholausbeute; zugleich werden toxische Wir
kungen auf die Gärungsorganismen vermieden. Dabei ge
währleistet das erfindungsgemäße Verfahren auch gleich
zeitig eine minimale Retentionszeit des eingesetzten
Rohstoffes und - bedingt durch die Homogenität der Sus
pension - eine gute Handhabbarkeit in den hiermit in
engem Zusammenhang stehenden nachfolgenden Verfahrens
schritten.
Erfindungsgemäß erfolgt erst nach dieser Feinstzerklei
nerung die Verkleisterung der Rohstoff-Suspension, also
die Stärkeverkleisterung (und auch der enzymatische
Stärkeabbau). Hierzu muß der im ersten Verfahrens
schritt (Feinstzerkleinerung) gewonnenen Mahlgut-Sus
pension Wärmeenergie zugeführt werden. Dies geschieht
erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise dadurch, daß
diese Rohstoff- bzw. Mahlgut-Suspension innerhalb von 2
bis 10 Sekunden , vorzugsweise innerhalb von 3 bis 8
Sekunden, auf eine Temperatur erwärmt wird, die zwi
schen dem 1,05-fachen und dem 1,2-fachen Wert der Ver
kleisterungstemperatur liegt.
Durch die vorangegangene Feinstzerkleinerung der Stär
kekörner ist sowohl die Verkleisterung als auch die en
zymatische Verflüssigung problemlos. Die innerhalb des
vorstehend genannten Bereiches zweckmäßig zu wählende
Arbeitstemperatur wird in erster Linie vom Temperatur
optimum der eingesetzten Verflüssigungsenzyme bestimmt.
Die für diese Erwärmung der genannten Suspension erfor
derliche Wärmeenergie ist verhältnismäßig hoch, weshalb
in besonders vorteilhafter Weise angestrebt wird, bei
spielsweise in einem kontinuierlichen Gegenstrom-Wärme
austauschprozeß, so viel wie möglich an Energie zurück
zugewinnen und wiedereinzusetzen.
Beispiele für eine Anlage zur Durchführung dieses er
findungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Un
teransprüchen 6 bis 8 und insbesondere aus den Unteran
sprüchen 7 und 8, wobei für die Feinstzerkleinerung des
Rohstoffes zweckmäßig bzw. bevorzugt eine Kolloidmühle
unter einmaligem Durchlauf des Mahlgutes verwendet
wird.
Der Rohstoff wird bei der Feinstzerkleinerung zweckmä
ßig auf eine mittlere Korngröße zwischen 1 und 50 µm,
vorzugsweise zwischen 3 und 25 µm, zerkleinert.
Bei der Herstellung von Maische aus Kartoffeln, Manio
kaknollen oder dergleichen erfolgt die Feinstzerkleine
rung vorteilhaft bei einer Temperatur unter 65°C, vor
zugsweise zwischen 30 und 50°C. Bei der Herstellung von
Maische aus Getreide wird die Feinstzerkleinerung er
findungsgemäß zweckmäßig bei einer Temperatur unter
75°C, vorzugsweise zwischen 30 und 65°C, durchgeführt.
Die Erfindung sei nachfolgend im Zusammenhang mit der
Beschreibung einiger in der Zeichnung veranschaulichter
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Die Fig. 1 bis 4 der Zeichnung zeigen je ein Ausfüh
rungsbeispiel einer Anlage zur Durchführung dieses er
findungsgemäßen Verfahrens.
Mit Hilfe einer geeigneten Mühle 1 (z. B. Rätzmühle)
werden gereinigte Knollen (Kartoffeln) oder gereinigte
und geschnitzelte Wurzeln (Rüben) unter Wasserzusatz
(bei 2) zu Partikeln von 5 bis 10 mm zerkleinert, oder
Schrot von Körnerrohstoffen (Getreide) mit Wasser ver
mischt. Das so erhaltene Gut wird mittels einer Mohno
pumpe 3 mit Eintragsschnecke einer Kolloidmühle 5
(beispielsweise einer Korundscheibenmühle) zur Feinst
zerkleinerung zugeführt. In einem einmaligen Zerkleine
rungsvorgang wird hierbei eine Endkorngröße zwischen 1
und 50 µm erreicht.
Die hierbei erzielte Homogenität der Suspension ist
für die nachfolgenden physikalisch-biochemischen
Vorgänge von großer Bedeutung (insbesondere für Stoff
transport, Wärmeaustausch, Stärkeverkleisterung,
Destillation; Verflüssigung, Verzuckerung, Vergärung).
Unter der Einwirkung mechanischer Kräfte (Scher-,
Prall- und Schnittkräfte) wird in der Kolloidmühle 5
die native Stärke (bzw. Zucker) freigelegt, ein
großer Teil der Stärkekörner mechanisch aufgebrochen
bzw. aufgeschlossen und das Mahlgut erwärmt.
Die folgende Verkleisterung erfordert durch das vor
angegangene weitgehende Aufbrechen der Stärkekörner
(wodurch die Stärke der enzymatischen Verflüssigung
zugänglich ist) nur mehr wenig thermische Energie.
Sie kann auf direktem oder indirektem Wege zugeführt
werden.
Eine der Kolloidmühle 5 nachgeschaltete Mohnopumpe
6 fördert die Suspension zunächst durch eine zur
Korrektur des pH-Wertes dienende Strecke 7. Sodann
gelangt die Suspension in eine Verkleisterungs
strecke 8, in der die Verkleisterungs- bzw. Ver
flüssigungstemperatur mittels eines Temperatur
regelkreises 9 konstant gehalten wird, der einen
Temperaturfühler 10, einen Regler 11 sowie ein
Stellglied 12 enthält. Über dieses Stellglied 12
gelangt ein bei 13 zugeführtes Wärmemedium (z. B.
Dampf) in die Verkleisterungsstrecke 8. Diese ist
mit den notwendigen Mischelementen versehen.
An die Stärkeverkleisterung schließt sich die enzy
matische Verflüssigung und Verzuckerung an. Beide
Vorgänge sind pH-, temperatur- und zeitabhängig und
erfordern (im einzelnen in Fig. 1 nicht dargestellte)
Verweilbehälter bzw. Haltestrecken. Über Dosierein
richtungen erfolgen die notwendigen pH-Wert-Korrekturen
sowie der Zusatz mikrobieller Enzyme (Zuführung bei 4
und 14) Eine gleichmäßige Enzymverteilung im Maische
strom kann durch eine geeignete Mischstrecke 15 bzw. in der Mühle 5 er
reicht werden. Die weiteren Vorgänge (insbesondere
die Verzuckerung der verkleisterten und verflüssig
ten Stärke, die Abkühlung der zuckerhaltigen Maische
auf Gärtemperatur, ihre Versetzung mit Hefe und ihre
Vergärung) sind in Fig. 1 mit dem Block 16 lediglich
angedeutet.
Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel stimmt
mit der Anordnung gemäß Fig. 1 in den Anlagenteilen
1 bis 6 überein. Hierbei ist jedoch die zur Feinst
zerkleinerung dienende Kolloidmühle 5 einem Maisch
bottich 17 vorgeschaltet, in dem die Verkleisterung
erfolgt. Als Zwischenspeicher für das Mahlgut ist
noch - im Bypass geschaltet - ein Henzedämpfer 18
vorgesehen. Wie bereits erwähnt, sind Maischbottich
17 und Henzedämpfer 18 die Hauptbestandteile einer
konventionellen Anlage zur Maischeherstellung. Das
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 eignet sich daher
besonders zur nachträglichen Umrüstung bereits vor
handener Anlagen.
Die in der Kolloidmühle 5 hergestellte homogene
Rohstoff-Suspension fließt dem Maischbottich 17 zu
und wird in einer Flüssigkeitsvorlage unter direkter
Dampfzufuhr (bei 19) verkleistert. Ein Temperatur
regelkreis 20 sorgt auch hier für die Einhaltung der
optimalen Arbeitstemperatur. Durch Nutzung von Ab
wärme mittels Wärmeaustausches über die Kühleinrich
tung 21 des Maischbottichs läßt sich der Dampfver
brauch reduzieren. Die Wasservorlage wird dem Maisch
bottich 17 bei 22, Enzyme und Hefe bei 23 zugesetzt.
Der Henzedämpfer 18 dient als Zwischenspeicher für
das Mahlgut, so daß die Kolloidmühle 5 kontinuier
lich und der Maischebottich 17 diskontinuierlich be
trieben werden kann.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 stimmt in den
Anlagenteilen 1 bis 7 mit der Ausführung gemäß Fig. 1
überein. Der zur Feinstzerkleinerung dienenden
Kolloidmühle 5 sind hier drei Wärmetauscher 24, 25,
26 nachgeschaltet. Der Wärmetauscher 24 wird einer
seits von der durch Feinstzerkleinerung in der
Kolloidmühle 5 erhaltenen Suspension durchsetzt
(Temperatur 40 bis 45°C), andererseits - im Gegenstrom
hierzu - von der verflüssigten Maische. Die im Wärme
tauscher 24 auf 65 bis 70°C erwärmte Suspension ge
langt sodann in den Wärmetauscher 25, in dem die
Temperatur auf 75 bis 85°C gesteigert wird und der
damit die eigentliche Verkleisterungsstrecke bildet.
Bei 27 bzw. 4 wird
Verflüssigungsenzym zugesetzt; sodann durchläuft die
Suspension eine Mischstrecke 28 und einen Verweil
behälter 29. Im Wärmetauscher 24 wird die verflüssig
te Maische auf Verzuckerungstemperatur (55 bis 60°C)
abgekühlt. Nach Zusatz von Verzuckerungsenzymen
(bei 30) durchsetzt die Maische eine Mischstrecke 31
und einen Verweilbehälter 32. Im Wärmetauscher 26
wird die Maische bis auf Gärtemperatur (25 bis 35°C)
abgekühlt.
Eine Wärmepumpe 33 führt die im Wärmetauscher 26
zurückgewonnene Wärme dem Wärmetauscher 25 zu. Etwa
erforderliche zusätzliche Wärmeenergie wird dem Wär
metauscher 25 bei 34 zugeführt.
Für die beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 vorge
sehene, weitgehende Wärmerückgewinnung ist die er
findungsgemäß vor der Verkleisterung erfolgende Feinst
zerkleinerung des Rohstoffes und die dadurch erzielte
Homogenität der wäßrigen Suspension eine entscheiden
de Voraussetzung.
Die Anlage gemäß Fig. 4 stimmt in den Anlagenteilen
1 bis 15 mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1
überein. Der Wärmerückgewinn erfolgt hier durch Ent
spannungskühlung.
Zur Nachverdampfung der verflüssigten Maische und zur
Abkühlung der Maische auf Verzuckerungstemperatur ist
ein Entspannungsgefäß 35 vorgesehen, dem ein Verweil
behälter 36 vorgeschaltet ist. Ein Verdichter 37 er
zeugt in diesem Entspannungsgefäß 35 ein Vakuum von
ca. 0,2 bar, wodurch verflüssigte Maische aus dem
Verweilgefäß 36 über eine Zerstäuberdüse 38 zum
Nachverdampfen gebracht wird und sich dabei auf Ver
zuckerungstemperatur (55 bis 60°C) abkühlt. Der Ver
dichter 37 komprimiert die entstehenden Brüden und
führt sie einem wärmeisolierten Dampfdruckbehälter
39 zu. Von dort aus können sie über das Stellglied
12 des Temperaturregelkreises 9 der Verkleisterungs
strecke 8 zugeleitet werden. Auf diese Weise ist ein
weitgehender Wärmerückgewinn möglich.
Aus dem Entspannungsgefäß 35 wird die Maische bei 40
abgezogen. Sie durchläuft nach Zusatz von Ver
zuckerungsenzymen (bei 41) eine Mischstrecke 42 und
wird dann in üblicher Weise weiterbehandelt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von gärfähigen Maischen
aus kohlenhydrathaltigen, insbesondere stärkehalti
gen Rohstoffen, wobei der Rohstoff nach einer Vor
zerkleinerung in einer wäßrigen Suspension einer
Feinstzerkleinerung unterworfen und unter Zufuhr von
Wärmeenergie verkleistert wird,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) die Feinstzerkleinerung des Rohstoffes in der Suspension wird bei einer Temperatur durchge führt, die unterhalb der Verkleisterungstempera tur liegt;
- b) erst nach dieser Feinstzerkleinerung wird die Rohstoff-Suspension verkleistert, indem sie in nerhalb von 2 bis 10 Sekunden auf eine Tempera tur erwärmt wird, die zwischen dem 1,05-fachen und dem 1,2-fachen Wert der Verkleisterungstem peratur liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rohstoff bei der Feinstzerkleinerung auf
eine mittlere Korngröße zwischen 1 und 50 µm, vor
zugsweise zwischen 3 und 25 µm, zerkleinert wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, zur Herstel
lung von Maische aus Kartoffeln, Maniokawurzeln oder
dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinst
zerkleinerung bei einer Temperatur unter 65°C, vor
zugsweise zwischen 30 und 50°C, erfolgt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, zur Herstel
lung von Maische aus Getreide, dadurch gekennzeich
net, daß die Feinstzerkleinerung bei einer Tempera
tur unter 75°C, vorzugsweise zwischen 30 und 65°C,
erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Suspension innerhalb von 3 bis 8 Sekunden
auf die zwischen dem 1,05-fachen und dem 1,2-fachen
Wert der Verkleisterungstemperatur liegende Tempera
tur erwärmt wird.
6. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei
eine zur Feinstzerkleinerung dienende Kolloidmühle (5) einer vom Gut
kontinuierlich durchlaufenen Verkleisterungsstrecke
(8) vorgeschaltet ist, und dem zur Verkleisterung
dienenden Aggregat zur Temperaturerhöhung Dampf zuführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß ein zur
Nachverdampfung der verflüssigten Maische und zur
Abkühlung der Maische auf Verzuckerungstemperatur
dienendes Entspannungsgefäß (35) vorgesehen ist, das
über einen Verdichter (37) und einen wärmeisolierten
Dampfdruckbehälter (39) mit dem zur Verkleisterung
dienenden Aggregat (8) in Verbindung steht.
7. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß eine zur Feinstzer
kleinerung dienende Kolloidmühle (5) einem zur Ver
kleisterung dienenden Maischbottich (17) vorgeschal
tet ist, wobei ein Henzedämpfer (18) als Zwischen
speicher für das Mahlgut vorgesehen ist.
8. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß einer zur Feinstzer
kleinerung dienenden Kolloidmühle (5) drei Wärmetau
scher (24, 25, 26) nachgeschaltet sind, von denen
der erste Wärmetauscher (24) ein von der verflüssig
ten Maische im Gegenstrom durchsetzter Wärmetauscher
ist, der zweite Wärmetauscher (25) die Verkleiste
rungsstrecke bildet und der dritte Wärmetauscher
(26) ein die Maische nach der Verzuckerung auf Gär
temperatur kühlender Wärmetauscher ist, wobei die
vom dritten Wärmetauscher (26) zurückgewonnene Wärme
über eine Wärmepumpe (33) dem zweiten Wärmetauscher
(25) zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813132556 DE3132556A1 (de) | 1981-08-18 | 1981-08-18 | Verfahren und anlage zur herstellung von maischen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813132556 DE3132556A1 (de) | 1981-08-18 | 1981-08-18 | Verfahren und anlage zur herstellung von maischen |
Publications (2)
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DE3132556A1 DE3132556A1 (de) | 1983-07-07 |
DE3132556C2 true DE3132556C2 (de) | 1992-01-02 |
Family
ID=6139536
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19813132556 Granted DE3132556A1 (de) | 1981-08-18 | 1981-08-18 | Verfahren und anlage zur herstellung von maischen |
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-
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