DE4330937C1 - Verfahren zur Optimierung des Malzeinsatzes in Brennereien - Google Patents
Verfahren zur Optimierung des Malzeinsatzes in BrennereienInfo
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- C12H6/02—Methods for increasing the alcohol content of fermented solutions or alcoholic beverages by distillation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Optimierung des Malzeinsatzes in Brennereien. Dabei wird die
Qualität des zu verzuckernden Stärkeaufschlusses berücksichtigt.
Zur Beurteilung der Eignung eines Malzes für Brennereizwecke kann u. a. dessen Einwirkung
auf den Stärkeaufschluß der Getreidemaische (Verflüssigung) berücksichtigt werden.
Der Viskositätsabfall bei der Verflüssigung ist charakteristisch für die Enzymaktivität der
α-Amylase des Malzes, welche die vorhandenen Stärkemoleküle in Oligosaccharide mit 2 bis 6
Monomeren als Endprodukte spaltet und somit die Voraussetzung für eine weitere Vergärung
durch die β-Amylase schafft.
Die Verflüssigungsleistung eines Malzes ist auch von der Beschaffenheit des zu verflüssigenden
Getreides und den Produktionsparametern abhängig.
Die Bestimmung des optimalen Malzeinsatzes wird bisher immer über die Ermittlung der
α-Amylase-Aktivität bzw. weit verbreitet teilweise noch über die diastatische Kraft vollzogen.
Anhand der Ergebnisse wird der Malzbedarf überschlägig bestimmt.
Die Folgen davon sind, daß bei einem Einsatz von zuwenig Malz die Stärke nur unvollständig
zu Zucker abgebaut wird, die Verflüssigung erfolgt zum Teil langsamer, so daß oft die
Verweilzeiten nicht ausreichen und Schwierigkeiten in der technologischen Verarbeitung (zu
hohe Viskosität) sowie Ausbeuteverluste (1-2 l.r.A./100 kg Rohstoff) resultieren.
Weitergehend sind bei Einsatz von zuviel Malz (<16% bezogen auf den eingemaischten
Rohstoff) nur noch geringe Ausbeutesteigerungen zu verzeichnen, daher uneffektiv.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Arbeitsverfahren auf der Grundlage der Bestimmung von
α-Amylasen ist, daß die Enzyme auf ideale Stärkelösungen einwirken, während in der Praxis
regelmäßig keine idealen Stärkelösungen aufgrund von Qualitätsunterschieden des zu
verzuckernden Rohstoffs gegeben sind.
Daher stellte sich die Aufgabe, die o. g. Nachteile unter Einsatz eines neuen Verfahrens mit dem
Ziel des optimalen Malzeinsatzes, auszuschalten.
Ferner sollten Ausbeuteverluste wegen ungenügender Verzuckerung vermieden sowie ein
effektives Vorgehen möglich sein. Dabei soll aufgrund der bisherigen ungenügenden bzw. der
durchschnittlichen Bestimmungen resultierenden ggf. zu hohen und damit uneffektiven
Rohstoffeinsätze vermieden werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß
Patentansprüche gelöst.
Der Stärkeaufschluß
wird entnommen und temperiert. Gemessen wird dann als Blindwert die Viskosität des
Stärkeaufschlusses. Im Hauptversuch wird an einem definierten Volumen der pH-Wert
eingestellt und die Temperatur konstant gehalten. Dann wird Malzmilch zugegeben.
Die Menge der Malzmilch sollte vorzugsweise den großtechnischen Verhältnissen entsprechen.
Nach einer bestimmten Zeit wird die Viskosität nach der Verflüssigung gemessen, wonach dem
Grad der Verflüssigung die Einsatzmenge an Malz bestimmt wird.
Vorteilhaft ist, den Stärkeaufschluß direkt aus der Anlage zu entnehmen.
Es wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Stärkeaufschluß vorzugsweise auf 58°C zu
temperieren.
Ferner ist vorteilhaft, die Viskositätsbestimmung vornehmlich mit einem Rotationsviskosimeter
zu bestimmen, wobei der Einsatz eines temperierbaren Rotationsviskosimeters von weiterem
Vorteil sein kann. Als Blindwert dient die Viskosität des reinen Stärkeaufschlusses.
Erfindungsgemäß ist weitergehend vorgesehen, im Hauptversuch als definiertes Volumen an
Stärkeaufschluß 200-400 ml zu entnehmen.
Vorteilhaft ist die Einstellung des pH-Wertes von 5,6, beispielsweise mit 0,1 N H₂SO₄.
Vorzugsweise wird die Temperatur auf 58°C konstant gehalten.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Malzmilch aus geschrotenem Malz in der Korngröße
ca. 0,23 mm besteht, welches vorzugsweise im Verhältnis 1 : 7 verflüssigt ist, wobei die
Verflüssigung vorteilhaft mit Wasser vorgenommen werden kann.
Die Malzmilch wird anlehnend an die großtechnischen Verhältnisse unter Rühren dem
Hauptversuch zugegeben.
Ferner ist vorgesehen, daß die Messung der Viskosität nach einem relativ kurzen Zeitraum,
vorzugsweise 5 Minuten, vorgenommen wird.
Da hier praxisgerecht eine Stärkelösung entnommen wird, resultiert der Vorteil dieses
Verfahrens insbesondere darin, daß ein optimaler Malzeinsatz erreicht werden kann.
Es hat sich gezeigt, daß bedingt durch den charakteristischen Verflüssigungsverlauf, nach
kurzer Zeit, beispielsweise 5 Minuten, die Viskosität des Hauptversuches gemessen werden
kann.
Anhand der Viskositätsdifferenz zwischen Blind- und Hauptversuch kann die
Verflüssigung und somit die Malzgüte bestimmt werden. Je nach Grad der
Verflüssigung ist ein Einsatz von 8-14% Malz nötig.
Die Werte beziehen sich auf einen Malzeinsatz von 10%. Durch eine Steigerung der Zugabe
um 2% Malz kann eine Erhöhung der Verflüssigung um ca. 4% festgestellt werden.
Daraus folgt, daß bei guten Malzen ein 12%iger Malzeinsatz, bezogen auf den eingemaischten
Rohstoff für eine optimale Verflüssigung (80%) ausreichend ist.
Claims (13)
1. Verfahren zur Optimierung des Malzeinsatzes in Brennereien, die als Substrat
Stärkeaufschluß verwenden, dadurch gekennzeichnet,
- - daß in einem Blindversuch der Stärkeaufschluß temperiert und diie Viskosität des Stärkeaufschlusses gemessen wird,
- - daß in einem Hauptversuch an einem definierten Substratvolumen der pH-Wert eingestellt, die Temperatur konstant gehalten und eine definierte Menge Malzmilch zugegeben wird und nach bestimmter Verflüssigungszeit die Viskosität gemessen wird
- - und daß aus dem Grad der Verflüssigung, der sich aus der Viskositätsdifferenz zwischen Haupt- und Blindversuch ergibt, die Einsatzmenge an Malz bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Substrat Stärkeaufschluß
verwendet wird, welcher direkt aus der Anlage entnommen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stärkeaufschluß im
Blindversuch auf 58°C temperiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Blindwert die Viskosität
des Stärkeaufschlusses bei 58°C mit einem Rotationsviskosimeter gemessen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß 200 bis 400 ml
Substratvolumen für den Hauptversuch verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des Substrates
im Hauptversuch auf 5,6 eingestellt wird, wobei zum Einstellen 0,1 N Säure, vorzugsweise
Schwefelsäure dient.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des
Substrates im Hauptversuch auf 58°C konstant gehalten wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptversuch unter
ständigem Rühren stattfindet, vorzugsweise im temperierbaren Maischbad.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als die definierte Menge
Malzmilch 10% Malz bezogen auf den eingemaischten Rohstoff zugegeben wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zum Herstellen der
Malzmilch geschrotetes Malz und Wasser verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das zu untersuchende Malz
auf eine durchschnittliche Korngröße von 0,23 mm geschrotet wird, vornehmlich in einer
Rotormühle mit einem Siebeinsatz von 0,5 mm Sieblochdurchmesser.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Malzmilch im
Verhältnis 1 : 7 aus geschrotetem Malz und Wasser durch einfaches Durchmischen
hergestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß im Hauptversuch 5
Minuten nach Zugabe der Malzmilch zum Substrat die Viskosität, vorzugsweise mit einem
Rotationsviskosimeter, gemessen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4330937A DE4330937C1 (de) | 1993-09-08 | 1993-09-08 | Verfahren zur Optimierung des Malzeinsatzes in Brennereien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4330937A DE4330937C1 (de) | 1993-09-08 | 1993-09-08 | Verfahren zur Optimierung des Malzeinsatzes in Brennereien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4330937C1 true DE4330937C1 (de) | 1995-01-05 |
Family
ID=6497526
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4330937A Expired - Fee Related DE4330937C1 (de) | 1993-09-08 | 1993-09-08 | Verfahren zur Optimierung des Malzeinsatzes in Brennereien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4330937C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4437126A1 (de) * | 1994-10-05 | 1996-04-11 | Bernhard Prof Dr Sc Tech Senge | Verfahren zur Kontrolle des Maischprozesses sowie Qualitätsbestimmung angelieferten Malzes |
DE102010050032A1 (de) | 2010-02-18 | 2011-08-18 | GEA Brewery Systems GmbH, 97318 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung und Vorhersage einer Enzymaktivität |
-
1993
- 1993-09-08 DE DE4330937A patent/DE4330937C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
KREIPE: "Getreide Kartoffelbrennerei", Verlag Eugen Ulmer Stuttgart, 1981, S. 96/97 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4437126A1 (de) * | 1994-10-05 | 1996-04-11 | Bernhard Prof Dr Sc Tech Senge | Verfahren zur Kontrolle des Maischprozesses sowie Qualitätsbestimmung angelieferten Malzes |
DE102010050032A1 (de) | 2010-02-18 | 2011-08-18 | GEA Brewery Systems GmbH, 97318 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung und Vorhersage einer Enzymaktivität |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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8363 | Opposition against the patent | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |