DE2944035C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Änderung des Walzplans
in einer Tandemwalzstraße beim Durchgang eines zu walzenden, einen
Dickensprung aufweisenden Bands gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Bei bisherigen Verfahren zur Änderung des Walzplans beim Auswalzen
eines Bands mit Dickensprung, d. h. sich ändernden
Abnahmeverhältnissen in mehrere Gerüste aufweisenden Tandemwalzwerken
wird die Anstellposition der Walze des ersten Walzgerüsts
neu eingestellt, wenn der Dickensprung dieses Gerüst erreicht;
dieser Vorgang wird dann an den nachgeschalteten Walzgerüsten
wiederholt, wobei die bekannte Volumenkonstanz des Materialmengenstroms
berücksichtigt ist, um damit zu versuchen, eine
Änderung der Zugspannung und anderer Faktoren zu verhindern. Ein
solches Verfahren ist aus der US-PS 37 22 244 bekannt.
Zur Vermeidung einer Änderung der Zugspannung und dgl. wird
dort das Walzgeschwindigkeitsverhältnis
zwischen benachbarten Walzgerüsten von seiner
Größe nach dem ursprünglichen Arbeitsplan an jedem Walzgerüst
zum selben Zeitpunkt auf einen neuen Wert geändert. Bei
der bisherigen Walzgeschwindigkeitsregelung wurde jedoch eine
Gesamtänderung der Walzgeschwindigkeit, wie sie in Tandemwalzwerken
auftritt, nicht berücksichtigt. Infolgedessen
führen Fehler in der Berechnung der Walzpläne, in einem zugeordneten
Walzgeschwindigkeits-Regelsystem auftretende
Fehler usw. im tatsächlichen Betrieb zu externen Störungen,
die ihrerseits mit Übergangsstörungen im Mengenstrom bei einer
Änderung des Walzplans einhergehen, wobei der Mengenstrom
die Volumenkonstanz des Materialmengenstroms berücksichtigen
soll. Diese Übergangsstörungen können nicht unterdrückt werden.
Beispielsweise kann der Bandzug zwischen Gerüsten übermäßig
groß sein, und die Walzkraft kann auf ein bestimmtes
Walzgerüst konzentriert sein. Diese Umstände führten zu dem
Nachteil, daß zur Durchführung eines stabilen Betriebs der
Walzplan zuungunsten der Walzleistung, d. h. bei verringerter
Walzgeschwindigkeit, geändert werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art (US-PS 37 22 244) derart zu verbessern, daß damit die
Änderung des Walzplans während
des Auswalzens eines Bands in einem Tandemwalzwerk
ohne Unterbrechung des Walzvorgangs möglich ist, derart, daß mit diesem
Verfahren Übergangsstörungen aufgrund von Berechnungsfehlern
im Walzplan, Fehlern bei der Korrektur der Anstellposition
und der Walzgeschwindigkeit bzw. Walzendrehzahl usw. weitgehend
verringert werden sollen; außerdem sollen nicht nur
geringere Übergangsstörungen des Mengenstroms, sondern auch
bessere Betriebsstabilität und Walzleistung gewährleistet
werden.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
im Patentanspruch 1 gelöst.
Bei einem Tandemwalzwerk mit mehreren Walzgerüsten können bekanntlich
für jedes Walzwerk zwei Parameter getrennt eingestellt
werden, nämlich
- a) die Walzspaltdicke und
- b) die Walzgeschwindigkeit.
Entsprechend der Erfindung erfolgt die Ansteuerung der einzelnen
Walzgerüste derart, daß beim Auftreten eines Dickensprunges
des Walzgutes ein konstanter Mengenstrom aufrechterhalten
wird. Da jedoch der Mengenstrom sowohl von der Spaltbreite wie
auch von der Walzgeschwindigkeit abhängt, ist diese Bedingung
allein nicht ausreichend, um eine Verstellung der beiden
Parameter "Spaltbreite" und "Walzgeschwindigkeit" vornehmen
zu können. Es muß somit nach einer zweiten Bedingung zur Einstellung
der beiden Parameter gesucht werden, wobei diese
zweite Bedingung im Rahmen der Erfindung durch Minimumbildung
erfolgt. Dabei werden bei einem vorhandenen Dickensprung des
Walzgutes jeweils die auf der Einlaufseite des betreffenden
Dickensprungs befindlichen Walzgerüste nach einem neuen
Walzgeschwindigkeitsprogramm gefahren werden, während die auf der
Auslaufseite des Dickensprungs befindlichen Walzgerüste noch
nach dem ursprünglichen Walzprogramm betrieben werden.
Im folgenden ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Stichplan bzw. eine tabellarische Darstellung
eines Schemas für Änderungen der Anstellposition beim
Durchlauf eines Kaliberwechselpunkts, d. h. Dickensprungs
in dem zu walzenden Band durch die Walzgerüste
eines Tandemwalzwerks,
Fig. 2 eine Fig. 1 ähnelnde Darstellung, die jedoch ein
Änderungsschema für die Walzgeschwindigkeit bzw.
Walzendrehzahl zeigt, und
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Tandemwalzwerks, auf welches
die Erfindung anwendbar ist.
Bei einem Tandemwalzwerk mit n Walzgerüsten sei angenommen,
daß die n Gerüste nach dem ursprünglichen Walz- und Stichplan
jeweils Walzgeschwindigkeiten V₁, V₂, V₃, . . ., V n und
entsprechend einem neuen Walzplan und nach der Änderung
des Walzplans jeweils Walzgeschwindigkeiten V′₁, V′₂, V′₃,
. . ., V′ n besitzen. Außerdem besitzen die n Walzgerüste jeweils
festgelegte Größen der Anstellposition S₁, S₂, S₃, . . . S n
nach dem ursprünglichen Walzplan und ähnliche Größen der
Anstellposition S′₁, S′₂, S′₃, . . . S′ n entsprechend dem
neuen Walzplan nach der Änderung.
Wenn ein Band mit einem Dickensprung ein
solches Tandemwalzwerk durchläuft, erfolgt die Änderung
der Anstellposition in der Weise, daß beim Ankommen des Dickensprungs
am ersten Walzgerüst dessen Anstellposition nach
einem der an sich bekannten Verfahren von S₁ auf S′₁ geändert
wird, während bei der Ankunft dieses Punkts am zweiten Walzgerüst
dessen Anstellposition auf ähnliche Weise von S₂ auf
S′₂ geändert wird usw. Wenn dieser Punkt nun am i-ten Walzgerüst
ankommt (mit i = 1, 2, 3, . . . n), wird im allgemeinen
die Anstellposition dieses Gerüsts von S i auf S′ i geändert,
wie dies aus Fig. 1 hervorgehen dürfte, welche ein Schema
der Änderungen der Anstellposition für n Walzgerüste zeigt.
Die Walzgeschwindigkeiten an den jeweiligen Walzgerüsten werden
nach einem Änderungsschema für die n Walzgerüste gemäß
Fig. 2 geändert. Gleichzeitig mit der Ankunft des Dickensprungs
an einem der Walzgerüste, z. B. am i-ten Gerüst, wird
das Geschwindigkeitsverhältnis zwischen (i - 1)-tem und
i-tem Walzgerüst auf eine neue Größe gemäß einem neuen Walzplan
geändert. Gleichzeitig werden alle Zwischengerüst-Geschwindigkeiten
in den dem i-ten Gerüst vorgeschalteten Walzgerüsten
auf Größen entsprechend dem neuen Walzplan geändert, während
das Geschwindigkeitsverhältnis zwischen dem i-ten und dem
(i + 1)-ten Walzgerüst sowie alle Zwischengerüst-Geschwindigkeitsverhältnisse
an den dem (i + 1)-ten Gerüst nachgeschalteten
Gerüsten auf den Größen nach dem ursprünglichen Walzplan
gehalten werden. Ersichtlicherweise genügt somit das
Änderungsschema für die Walzgeschwindigkeit bzw. Walzendrehzahl
dem Prinzip des konstanten Walzgutstroms im
Beharrungszustand vor und nach Änderungen der stationären Walzgeschwindigkeit
und mit Koeffizienten a₁, a₂, a₃, . . . a n willkürlich
gewählter Größen. Der Ausdruck "stationär" bezieht
sich auf jeden anderen als den Zustand, in welchem
gemäß einer Änderung des Walzplans eine Änderung der Walzgeschwindigkeit
und der Anstellung durchgeführt wird. Jeder
Koeffizient a i (mit i = 1, 2, 3, . . . n) bestimmt gleichmäßige
Größen der Walzgeschwindigkeiten an den jeweiligen Walzgerüsten
nach der betreffenden Änderung.
Der Koeffizient a i wird so gewählt, daß die Gesamtgröße
der Änderung der Walzgeschwindigkeit oder Walzendrehzahl
an den Walzgerüsten dann, wenn der
Dickensprung das i-te Gerüst erreicht, möglichst
klein gehalten wird. Dieser Koeffizient a i kann auf noch zu
beschreibende Weise unter Heranziehung der Summe der Quadrate
der Verhältnisse der Walzgeschwindigkeiten- oder Walzendrehzahl-
Änderung als minimierende Funktion bestimmt werden.
Es sei angenommen, daß sich der Dickensprung vom (i - 1)-ten
zum i-ten Walzgerüst verschiebt, so daß sich ein Geschwindigkeitsschema
von einem
Geschwindigkeitsschema A = (a i-1 V 1, a i-1 V 2 . . ., a i-1 V n) (1)
auf ein
Geschwindigkeitsschema B = (a iV1′, a iV2′ . . ., a iVn′) (2)
ändert.
Unter diesen angenommenen Bedingungen bestimmt sich ein
Geschwindigkeitsänderungsverhältnis L gemäß folgender
Gleichung:
worin C₁, C₂, . . . C n Gewichtskoeffizienten für die einzelnen
Walzgerüste sind, die normalerweise als die Größe 1
besitzend vorausgesetzt werden können. Die obige Schätzfunktion L
ist eine der Funktionen, die eine Gesamtgröße
der Änderungen der Walzgeschwindigkeit an den n Walzgerüsten
ausdrücken.
Der Koeffizient a i zur Minimierung des Änderungsverhältnisses
im Walzplan bestimmt sich durch die foldende partielle
Differentialgleichung (4):
Die Auflösung dieser Gleichung (4) für a i ergibt:
Durch Einsetzung jeder Walzgeschwindigkeit gemäß Fig. 2 in
Gleichung (5) läßt sich a i durch die folgenden Gleichungen
(6) bis (9) eindeutig bestimmen:
a₁ = 1 (6)
für Ankunft des Dickensprungs am ersten Walzgerüst;
für Ankunft des Dickensprungs am zweiten Walzgerüst;
für Ankunft des Dickensprungs am i-ten Walzgerüst und
für Ankunft des Dickensprungs am n-ten bzw. letzten Walzgerüst.
Es ist zu beachten, daß die Walzgeschwindigkeiten V′₁, V′₂,
V′₃, . . . V′ n nach dem neuen Walzplan nur durch deren Verhältnisse
angegeben sind, und daß ihre Absolutgrößen durch die
beschriebene minimierende Berechnung bestimmt werden. Diese
Bestimmung ist deshalb möglich, weil die Absolutgrößen
der Walzpläne theoretisch auf Größen festgelegt
werden können, wie sie bei Tandemwalzwerken gewünscht werden.
In der Praxis kann der Koeffizient a i nicht durch die Bedingungen
zur Konstanthaltung des Walzgutstroms auf
beschriebene Weise, aber durch die "Minimierung der Gesamtgröße
der Walzgeschwindigkeit- oder Walzendrehzahl-Änderungen"
eindeutig bestimmt werden. Durch Einsetzung der Größe des
Koeffizienten a i gemäß obiger Bestimmung in das Änderungsschema
für die Walzgeschwindigkeit gemäß Fig. 2 und durch Nachführung
der Walzgeschwindigkeiten an den jeweiligen Walzgerüsten
entsprechend den Änderungsschemata der Walzgeschwindigkeit
gemäß Fig. 2 können somit die Walzgeschwindigkeiten
an allen Walzgerüsten von entsprechenden Größen nach einem
Schema
auf diejenigen gemäß einem Schema
geändert werden, wobei die Gesamtsumme dieser Geschwindigkeitsänderung
minimiert wird, während die Bedingungen für die Konstanthaltung
des Walzgutstroms erfüllt werden.
Auf diese Weise können die Geschwindigkeitsänderungen an den
jeweiligen Walzgerüsten weitgehend vergleichmäßigt werden.
Obgleich die Erfindung vorstehend in Verbindung mit der Summe
der Quadrate der Verhältnisse der Änderungen der
Walzgeschwindigkeit beschrieben ist, die als minimierende
Funktion für die Gesamtgröße der Änderungen der Walzgeschwindigkeit
benutzt wird, ist die Erfindung selbstverständlich
gleichermaßen auf die Summe des Quadrats der Absolutgrößen
der Änderungen in der Walzgeschwindigkeit als
minimierende Funktion anwendbar.
Fig. 3 zeigt ein fünf Walzgerüste umfassendes Tandemwalzwerk,
auf welches ein Ausführungsbeispiel der Erfindung angewandt
ist. Dabei läuft ein zu walzendes Band 10 von einer
Rolle oder Haspel 10′ her durch eine Schweißvorrichtung 12, wo
es mit einem vorhergehenden Band unterschiedlicher Dicke verschweißt
wird. Von der Schweißvorrichtung 12 aus läuft das
Band 10, das eine bestimmte Dicke
besitzt, über eine Schleifenführung 16 und
sodann an einem Einlaufgeschwindigkeitsfühler 18 und einem
Dickenänderungsfühler 20 vorbei, um hierauf in das Tandemwalzwerk
mit fünf Walzgerüsten RS 1-RS 5 einzutreten. Die Meßfühler
18 und 20 messen die Einlaufgeschwindigkeit des Bands 10
sowie seinen Dickenänderungspunkt. Die Walzgerüste RS 1-RS 5
weisen jeweils zwei Arbeitswalzen 22 und 24, zwischen denen
das Band 10 hindurchläuft, sowie zwei wirkungsmäßig mit diesen
gekoppelte Stützwalzen 26 und 28 auf. Die Arbeitswalzen werden
jeweils durch nicht dargestellte Antriebsmotoren angetrieben,
die ihrerseits durch je einen Walzgeschwindigkeits-Regler
SC 1-SC 5 geregelt werden. An jedem Walzgerüst wird die
Walzgeschwindigkeit durch einen entsprechenden Meßfühler
SS 1-SS 5 gemessen und die Anstellposition durch einen
entsprechenden Regler SDC 1-SDC 5 geregelt.
Jeweils auf halber Strecke zwischen den einzelnen Walzgerüsten
RS 1 und RS 2 usw. sind Bandzugfühler TS 1-TS 4
angeordnet, deren Ausgänge jeweils an Bandzugregler TC 1-TC 4
angeschlossen sind, die ihrerseits wiederum mit den Anstellreglern
SDC 1-SDC 5 verbunden sind.
Weiterhin ist an die Anstellregler SDC 1-5 ein Walzplan-Rechner
30 angeschlossen, welcher die ursprünglichen und
neuen Walzpläne im voraus berechnet und speichert. Der Rechner
30 ist zudem mit einem Hauptgeschwindigkeitsregler-Rechner
32 verbunden, dessen Eingänge mit dem Einlaufgeschwindigkeitsfühler
18, dem Dickensprungfühler 20 und den Walzgeschwindigkeits-
Meßfühlern SS 1-5 verbunden sind, während seine Ausgänge
mit den Walzgeschwindigkeit-Reglern SC 1-5 verbunden sind,
an welche auch die Ausgänge der Geschwindigkeits-Meßfühler
SS 1-5 angeschlossen sind.
Im Betrieb mißt der Meßfühler 18 die Geschwindigkeit des in
das erste Walzgerüst RS 1 einlaufenden Bands 10, um dessen
Ist-Geschwindigkeit zum Hauptrechner 32 zu übermitteln. Sodann
stellt der Meßfühler 20 die Dickensprungstelle in dem
an ihm vorbeilaufenden Band 10 fest. Der Rechner 32 beginnt
bei der Feststellung des Dickensprungs die Ist-Geschwindigkeit
vom Einlaufgeschwindigkeitsfühler 18 zu integrieren. Wenn diese
integrierte Ist-Geschwindigkeit gleich dem im Rechner 32 gespeicherten
Abstand zwischen dem Meßfühler 20 und dem ersten
Walzgerüst RS 1 ist, stellt der Rechner fest, daß der Dickensprung
am ersten Walzgerüst RS 1 ankommt. An diesem Punkt beginnt
der Rechner 32 die vom Meßfühler SS 1 gemessene
Walz- oder Umfangsgeschwindigkeit der Arbeitswalze 24 des
ersten Walzgerüsts RS 1 zu integrieren, und er läßt den
Walzplanrechner 30 den Anstellregler SDC 1 zur Änderung der
Anstellposition dieses Walzgerüsts von der voreingestellten
Größe S₁ auf die Größe S′₁ (vgl. Fig. 1)
ansteuern. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß bei der
Ankunft des Dickensprungs am ersten Walzgerüst RS 1 die
Walzgeschwindigkeiten der anderen Walzgerüste RS 1-5 auf
ihren Größen (V₁-V₅) entsprechend den ursprünglichen Walzplänen
gehalten werden, weil nämlich zu diesem Zeitpunkt diese
Größen, wie sofort aus Fig. 2 hervorgeht, a₁V₁ bis a₁V₅ betragen,
der Koeffizient a₁ jedoch, wie erwähnt, die Größe 1 besitzt.
Die Walzgeschwindigkeiten bleiben also unverändert.
Der Rechner 32 integriert die gemessene Walz- bzw. Umfangsgeschwindigkeit
der Arbeitswalze 24 des ersten Walzgerüsts
RS 1 als gleich der Strecke zwischen erstem und zweitem Walzgerüst
RS 1 bzw. RS 2, die ebenfalls in ihm gespeichert ist,
um dadurch die Ankunft des Dickensprungs am zweiten Walzgerüst
RS 2 festzustellen. Zu diesem Zeitpunkt ändert der Anstellregler
SDC 2 auf ähnliche Weise die Anstellposition
an diesem Walzgerüst von der voreingestellten Größe S₂ auf
S′₂ gemäß Fig. 1, während gleichzeitig der Hauptrechner 32
als Befehls- oder Soll-Walzgeschwindigkeiten gemäß Fig. 2
zugeordnete Walzgeschwindigkeiten zu den betreffenden Reglern
SC 1-SC 5 liefert, um das Walzgeschwindigkeitsschema
(a₁V₁, a₁V₂, a₁V₃, a₁V₄, a₁V₅) mit a₁ = 1 auf ein neues Schema
(a₂V₂V₁′/V₂′, a₂V₂, a₃V₃, a₂V₄, a₂V₅) zu ändern, wie dies aus
Fig. 2 hervorgeht.
Durch diese Änderung des Walzgeschwindigkeitsschemas entsteht
eine Bandzugänderung in dem zwischen erstem und zweitem Walzgerüst
RS 1 bzw. RS 2 befindlichen Teil des Bands 10. Der
Bandzugfühler TS 1 mißt diese Bandzugänderung und liefert sein
Ausgangssignal zum Bandzugregler TC 1. Letzterer wird hierdurch
betätigt, um eine Feineinstellung der Anstellposition am zweiten
Walzgerüst RS 2 mittels des Anstellreglers SDC 2 vorzunehmen,
mit dem Ergebnis, daß der Bandzug zwischen erstem und zweitem
Walzgerüst RS 1 bzw. RS 2 auf einer vorbestimmten konstanten
Größe gehalten wird.
Der vorstehend beschriebene Vorgang wiederholt sich bei den
folgenden Walzgerüsten RS 3-RS 5. Insbesondere wird die Ankunft
des Dickensprungs am jeweiligen Gerüst RS 3-RS 5 jeweils
durch den Hauptrechner 32 festgestellt, um nacheinander
die von den Walzgeschwindigkeitsfühlern SS 3-SS 5 gemessenen
Walzgeschwindigkeiten zur Streckenermittlung zwischen
den Walzgerüsten zu integrieren. Bei jeder durch den
Rechner 32 festgestellten Ankunft des Dickensprungs am Walzgerüst
RS 3, RS 4 oder RS 5 spricht der betreffende Anstellregler
SDC 3-SDC 5 auf einen Anstellbefehl vom Walzplanrechner
30 an, um die Anstellposition am jeweiligen Walzgerüst RS 3
bis RS 5 von der betreffenden Anfangsgröße S₃-S₅ auf
S′₃-S′₅ zu ändern. Gleichzeitig liefert der Rechner 30 als
Walzgeschwindigkeitsbefehle oder -Sollwerte die z. B. in der
vierten Spalte von Fig. 2 dargestellten Walzgeschwindigkeiten.
Hierdurch wird das Walzgeschwindigkeitsschema für die fünf
Walzgerüste wie folgt geändert von (a₂V₂V′₁/V′₂, a₂V₂,
a₂V₃, a₂V₄, a₂V₅) auf (a₃V₃V′₁/V′₃, a₃V₃V′₂/V′₃, a₃V₃,
a₃V₄, a₃V₅), sodann auf (a₄V₄V′₁/V′₄, a₄V₄V′₂/V′₄, a₄V₄V′₃/V′₄,
a₄V₄, a₄V₅) und hierauf wiederum auf (a₅V₅V′₁/V′₅,
a₅V₅V′₂/V′₅, a₅V₅V′₃/V₅, a₅V₅V′₄, a₅V₅). Außerdem wird dabei
der Bandzug zwischen den Walzgerüsten durch den betreffenden
Bandzugfühler TS 2-TS 4 und den jeweiligen Bandzugregler
TC 2-TC 4 konstant gehalten.
Eine Bandschere 34 schneidet das aus dem letzten Walzgerüst
RS 5 auslaufende, fertiggewalzte Band in Stücke vorbestimmter
Länge, die zu Rollen 36 gewickelt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Änderung des Walzplans in einer Tandemwalzstraße
beim Durchgang eines zu walzenden, einen Dickensprung
aufweisenden Bandes ohne Unterbrechung des Walzvorgangs,
bei der die Walzgeschwindigkeiten an dem Walzgerüst,
an dem der Dickensprung ankommt, und den den diesen
Gerüsten vorgeschalteten und nachgeschalteten Walzgerüsten
gemäß dem Prinzip konstanten Walzgutstroms im
gleichen Verhältnis geändert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei jeder Ankunft des Dickensprungs am i-ten Walzgerüst
einerseits die Walzgeschwindigkeiten an den dem i-ten
Walzgerüst vorgeschalteten Walzgerüsten in neue Walzgeschwindigkeiten
(V′ 1, V′ 2 . . . V′ i-1) gemäß einem neuen
Walzplan korrigiert werden, der durch Multiplikation des
ursprünglichen Walzplanes mit a iVi/V i′ entsteht, wobei
V i/V i′ das Verhältnis der ursprünglichen Walzgeschwindigkeit
V i zur neuen Walzgeschwindigkeit V i′ gemäß dem
neuen Walzplan bedeutet und a i ein Koeffizient ist, der
die Gesamtsumme der Änderungen der Walzgeschwindigkeiten
an den Walzgerüsten möglichst klein macht und aufgrund
einer minimumsbildenden Funktion berechnet ist, wobei
sich für a i ergibt:
mit:
i = Nr. des Walzgerüstes
n = Anzahl der Walzgerüste
und als Nebenbedingung die Walzgeschwindigkeiten am i-ten Walzgerüst und an den diesem nachgeschalteten Walzgerüsten durch den Koeffizienten a i so auf Werte korrigiert werden, daß diese dort die Werte der ursprünglichen Walzgeschwindigkeiten (V i, V i+1, . . ., V n) beibehalten.
i = Nr. des Walzgerüstes
n = Anzahl der Walzgerüste
und als Nebenbedingung die Walzgeschwindigkeiten am i-ten Walzgerüst und an den diesem nachgeschalteten Walzgerüsten durch den Koeffizienten a i so auf Werte korrigiert werden, daß diese dort die Werte der ursprünglichen Walzgeschwindigkeiten (V i, V i+1, . . ., V n) beibehalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die minimumsbildende Funktion derart gewählt ist, daß
die Summe der Absolutwerte der Verhältnisse von alter und
neuer Geschwindigkeit der einzelnen Walzgerüste minimisiert
wird.
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