DE2942966C2 - Stoffauflaufdüse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Stoffauflaufdüse für den Stoffauflauf einer Papiermaschine, im einzelnen mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Derartige Stoffauflaufdüsen haben im allgemeinen eine Unterlippe und eine Oberlippe. Bei der hier in Rede stehenden Bauart befindet sich am vorderen Ende der Oberlippe, auf dieser gleitend auf und ab verschiebbar, eine Blende. Das Auf- und Abschieben dieser Blende wird durch eine Vielzahl von Gewindespindeln bewirkt, die oben an der Blende angreifen und ihrerseits durch Handräder od. dgl. betätigbar sind.

Mit dem Einstellen der Blende wird zugleich die Spaltweite der Stoffauflaufdüse und damit die Dicke des aus der Düse austretenden Stoffstrahles bestimmt.

Die Blende ragt somit mit ihrem unteren Bereich um ein gewisses Maß in den Stoffstrom hinein; sie wird also auf ihrer dem Stoffstrom zugewandten Seite von dem erheblichen Druck des Stoffes beaufschlagt. Um diesen Druck abzufangen, muß ein Widerlager vorgesehen werden, an das sich die vordere Fläche, d. h. die dem Stoffstrom abgewandte Fläche der Blende abstützt.

Obwohl dieses Bauprinzip als solches bereits seit langem bekannt ist, konnten gewisse Mangel der fertigen Papierbahn bisher nicht behoben werden, die ihre Ursache in der Stoffauflaufdüse haben. So traten und treten bisher immer wieder Flächengewichtsschwanküngen im Papier, Streifen und dergleichen auf. Es wurden alle möglichen Maßnahmen ergriffen, wie beispielsweise eine Verstärkung der als Stahllineal ausgebildeten Blende, eine Zerlegung der Blende in Einzelabschnitte quer über die ganze Maschinenbreite, eine noch feinfühligere Gestaltung der Gewindespindeln, um über die Breite auftretende Flächengewichts-Schwankungen korrigieren zu können.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Stoffauflaufdüse der eingangs beschriebenen Gattung derart zu gestalten, daß Ungleichförmigkeiten des Stoffstromes und daraus resultierende Mangel der Papierbahn, insbesondere Flächengewichtsschwankungen über die Bahnbreite hinweg, vermieden werden.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst

Hierbei wird bewußt von dem bisherigen Konstruktionsprinzip abgegangen, das (metallische) Widerlager an der linealförmigen Blende unmittelbar anliegen zu lassen. Trotz größter Bemühungen konnte und kann eine Blende aber gar nicht so genau gefertigt werden, daß das Widerlager stets satt an dieser Blende anliegt. Die Genauigkeitsanforderungen sind derart hoch, daß

!0 geringste Wölbungen oder Verwerfungen der Blende — in Seitenansicht gesehen — auf die Form des Stoffstrahles und somit auf die Papierbahnqualität einen schädlichen Einfluß ausüben. Das Widerlager liegt nämlich dann nicht mehr satt und flächig auf, sondern punktförmig. Hieraus resultieren weitere Verbiegungen der Blende. Selbst bei hochgenauer Fertigung werden durch die erheblichen, an dieser Stelle auftretenden Temperaturschwankungen Materialspannungen freigesetzt, die zu dem beschriebenen, nichtflächigen Aneinanderliegen von Blende und Widerlager führen.

Durch Einfügen eines elastischen, an ein Druckmedium anschließbaren Schlauches werden diese Mängel behoben. Der Schlauch legt sich nämlich stets satt an die dem Widerlager zugewandte Fläche der Blende an, und zwar selbst dann, wenn diese Fläche Krümmungen, Verwölbungen und dergleichen aufweist. Somit ist ein einwandfreies Anpressen der Blende an die Oberlippe gewährleistet, so daß die dem Stoffstrom zugewandte Fläche der Blende stets exakt ausgerichtet ist. Von dieser Fläche kann somit kein schädlicher Einfluß mehr auf die Form des Stoffstrahles und somit auf die Qualität der Papierbahn ausgeübt werden. Gleichzeitig bleibt die Möglichkeit bestehen, die Blende mit Hilfe der Gewindespindeln feinfühlig zu verstellen. Eine hierdurch eingestellte Form des aus der Stoffauflaufdüse austretenden Stoffstrahles wird dank der Erfindung mit Sicherheit beibehalten, auch bei eventuellen Temperaturschwankungen.
Am besten wird die Anordnung derart getroffen, daß Widerlager und Blende untereinander vollkommen berührungsfrei sind. Dabei wird die vom Widerlager auf die Blende ausgeübte Kraft ausschließlich vom Schlauch bzw. von den Schläuchen übertragen.

Zwar ist aus DE-PS 14 61 176 bereits ein Stoffauflauf bekannt, bei dem sich dessen Vorderwand unter Zwischenfügung eines pneumatischen Druckpolsters gegen ein Widerlager abstützt. Hierbei geht es jedoch um eine andere Gattung von Stoffaufläufen. Hier steht nämlich der gesamte Stoffauflauf unter einem hohen

so Luft-Überdruck. Dabei muß die gesamte, schwere Vorderwand geradegehalten werden. Bei der Erfindung hingegen geht es um die höchst feinfühlige Einstellung eines wichtigen Einzelelementes, nämlich der Blende.

Aus der DE-AS 11 35 744 ist ferner eine Stoffauflaufdüse bekannt, deren Lippen biegsam sind. Auf der Rückseite der Lippen sind mehrere aufblasbare Beutel oder Kapseln angeordnet, die sich hintereinander über die gesamte Länge der Lippen erstrecken. Die Drücke in den Kapseln können einzeln eingestellt werden.

bo Zweck dieser Einrichtung ist es, die Form der Lippe und damit das Profil des Austrittsspaltes variieren zu können.

Bei der aus der DE-AS 1187 469 bekannten Stoffauflaufdüse setzt sich die Oberlippe aus zwei relativ

es zueinander beweglichen Teilen zusammen. Zwischen diesen beiden Teilen ist ein aufblasbarer Schlauch angeordnet, der als Abdichtung zwischen den beiden Oberlippen-Teilen dient.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher srläutert. Man sieht dort im Querschnitt eine Stoffauflaufdüse mit einer Unterlippe 1, einer Oberlippe 2, einer Blende 3, einem Widerlager 4 und einer Gewindespindel 5 5.

Zusätzlich zu diesen an sich bekannten Elementen der Stoffauflaufdüse erkennt man nunmehr einen elastischen Schlauch 6. Dieser besteht im vorliegenden Falle aus Gummi. Es versteht sich, daß auch andere Materialien aus elastischem Werkstoff verwendbar sind. Im vorliegenden Falle ist dieser Schlauch 6 an Druckwasser angeschlossen. Der Anschluß steht unter Überdruck. In die Zuleitung 7 kann ein hier nicht dargestelltes Regelventil eingescnaltet sein. Ferner erkennt man zwischen Blende 3 und Widerlager 4 beiderseits des Schlauches 6 einen Spalt 8 und einen Spalt 9.

Im allgemeinen wird man nur einen einzigen Schlauch vorsohen, der sich über die gesamte Maschinenbreite erstreckt Doch ist es auch denkbar, diesen Schlauch in mehrere Abschnitte zu zerlegen, um an einigen Stellen der Bahnbreite einen höheren AnpreOdruck auf die Blende ausüben zu können als auf der übrigen Bahnbreite. Auch wäre es möglich, in Seitenansicht gesehen, zwei oder mehrere Schläuche übereinander anzuordnen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Stoffauflaufdüse mit einer Oberlippe und mit einer an deren Außenseite angeordneten und sich über die Maschinenbreite erstreckenden Blende sowie mit einer Mehrzahl von an dieser angreifenden Gewindespindeln, die zwecks Feineinstellung des Stoffstrahles zum Verstellen der Blende relativ zur Oberlippe dienen, ferner mit einem Widerlager, das entgegen dem von innen auf die Blende wirkenden Stoffdruck von außen auf die Blende wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Blende (3) und Widerlager (4) wenigstens ein elastischer, an ein Druckmedium anschließbarer Schlauch (6) zwischengeschaltet ist, der die Blende (3) unter Beibehaltung ihrer Verstellbarkeit relativ zur Oberlippe (2) in der Weise an deren AuCenseite anpreßt, daß ein Spalt (8,9) zwischen Widerlager (4) und Blende (3) gebildet wird.

2. Stoffauflaufdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Widerlager (4) und Blende (3) untereinander vollkommen berührungsfrei sind.