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Laufrollenanordnung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Laufrollenanordnung mit einem
Grundkörper, an dem eine am Boden angreifende Rolle montiert ist, mit Montagemitteln,
durch die die Laufrollenanordnung an einem Gegenstand montierbar ist und gegen die
der Grundkörper verschwenkbar ist, und mit Bremseinrichtungen zum Bremsen entweder
der Drehung der Laufrolle oder der Verschwenkung des Grundkörpers relativ zu den
Montagemitteln oder sowohl dieser Drehung als auch der Verschwenkung. Solche Laufrollenanordnungen
können beispielsweise bei Krankenhausmobiliar verwendet werden, etwa bei Patientenbetten,
Kästchen und Servierwagen.
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Es ist bekannt, das Anziehen oder Lösen der Laufrollenbremse mit einem
von der Laufrollenanordnung getrennten Nocken, der am Gegenstand, z.B. einem Möbelstück
montiert ist, durchzuführen. Dies erfordert, daß sowohl der Nocken als auch dit
Laufrollenanordnung genau am Gegenstand angeordnet werden, um eine sichere Funktion
der Laufrollenanordnung zu bewirken, wodurch die Kosten für den Gegenstand erheblich
erhöht werden.
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Demgegenüber umfaßt die erfindungsgemäße Laufrollenanordnung eine
dem Betätigen der Bremseinrichtungen dienende Betätigungseinrichtung, die eine Nockeneinrichtung
enthält, welche zwischen einer Mehrzahl von Stellungen zum Anziehen und Lösen der
Bremseinrichtungen verdrehbar ist.
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Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der Nocken in die Laufrollenanordnung
einbezogen ist, so daß das Erfordernis der sorgfältigen und genauen Montage der
Laufrollenanordnung am Möbelstück entfällt und der Betrieb der Laufrollenanordnung
bei der Herstellung voll geprüft werden kann.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig.
1 einen Längs- Teil-Schnitt durch eine erfindungsgemäße Laufrollenanordnung mit
betätigter Verschwenkungs-Arretierung; Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Fig. 1,
mit betätigter Rollenbremse und betätigter Schwenkbremse; Fig. 3 eine Ansicnt der
Laufrollenanordnung in Richtung eines Pfeils A in Fig. 2, wobei zur größeren Anschaulichkeit
die Rolle weggelassen ist; Fig. 4 einen Schnitt in einer Ebene IV-IV in Fig. 2;
und Fig. 5 einen Teilschnitt in einer Ebene V-V in Fig. 3.
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Eine dargestellte Laufrollenanordnung 10 umfaßt einen Grundkörper,
an dem eine auch als Rad zu bezeichnende Laufrolle 12, um deren Umfangsrand ein
nachgiebiger Reifen 14 gehalten wird, zwischen zwei Armen 16 von kurvigem Verlauf
montiert ist. Die Arme sind in zweckmäßiger Weise mit dem Rest des Grundkörpers
einstückig gebildet. Dieser Rest des Grundkörpers besteht im wesentlichen aus einem
im Querschnitt kreisförmigen Gehäuse 18 und trägt auf einem oberen Teil 20 des Gehäuses,
der einen verkleinerten Durchmesser aufweist, einen im Querschnitt im wesentlichen
ebenfalls kreisförmigen, hohlzapfenartigen Halter 22 in drehbarer Weise.
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Mit Hilfe des Halters 22 ist die Laufrollenanordnung 10 beispielaweise
an einem Serviertisch oder an einem Möbelstück montiert.
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Mit dem Gehäuse ist ein sich axial erstreckender Rohrteil 24 verbunden,
über den eine rohrförmige Verlängerung 26 des Halters 22 gesteckt ist. Der Halter
22 wird im Rohrteil 24 axial mit Hilfe eines Halteglieds 28 wie einer Hülse oder
Schraubenmutter gehalten, die auf einen mit Gewinde versehenen Endteil des Rohrteils
24 aufgeschraubt ist und sich an einen Absatz 30 an der Innenfläche der Verlängerung
26 anlegt.
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Vom Umfang des Halters 22 steht nach unten ein Flansch 32 ab, dessen
radial innere Fläche 34 einer radial äußeren Fläche
36 des oberen
Teils 20 des Gehäuses gegenüberliegt. Zwischen diesen beiden Flächen befindet sich
ein aufgeschnittener Ring 38, wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich ist, der als
Bremse zum Hemmen der Schwenkbewegung der Laufrollenanordnung dient.
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Der aufgeschnittene Ring 38 hat einen Spalt 40, in dessen Bereich
der Ring breiter ist. In den einander gegenüberliegenden Flächen des Spalts 40 ist
jeweils eine Nut 42 gebildet, und in diese Nuten ist der Kopf eines Betätigungsstifts
44 aufgenommen. Die Betriebsweise der Schwenkbremse wird später im einzelnen beschrieben.
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Am Gehäuse 18 sitzt ein Bremsbetätigungshebel 46, der auf einem im
wesentlichen horizontalen Drehzapfen 48 montiert ist. Der Hebel 46 ist durch eine
Torsionsfeder 47 so vorgespannt, daß er gemäß der Darstellung in der Zeichnung im
Gegenuhrzeigersinn gedreht wird. Auf der einen Seite des Drehzapfens trägt der Hebel
46, vorzugsweise integral mit dem eigentlichen Hebel, einen Bremsschuh 50 für die
Rolle 12, und auf der anderen Seite weist er eine Verlängerung 52 auf, durch die
der Betätigungsstift 44 gesteuert wird. Die Verlängerung 52 ist auf einer der Seiten
des Rads 12 angeordnet, so daß sie nicht in dessen Weg kommt, und ist wiederum vorzugsweise
integral mit dem Hebel 46 ausgebildet.
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Sofern der Bremsschuh 50 nicht integral mit dem Hebel 46 ausgebildet
ist, kann seine Stellung am Hebel mit Hilfe einer Schraube 51 verändert werden,
die am Bremsschuh 50 anliegt und an einem Flansch 53 am einen Ende des Hebels 46
sitzt. Die Torsionsfeder 47 hellt den Bremsschuh 50 in Anlage an diese Justierschraube
51.
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Im Gehäuse 18 befindet sich weiterhin eine im wesentlichen vertikale
Bohrung 54, in der ein Stift 56 angeordnet ist und gleiten kann. Der Stift kann
in eines von zwei im Halter 22 gebildeten Sacklöchern 58, von denen in der Zeichnung
nur eines sichtbar ist und die einen Winkelabstand von 180 voneinander aufweisen,
eingreifen, um die Laufrolle in einer bestimmten Richtung zu arretieren. Anstelle
von zwei Sacklöchern 58 kann auch eine andere zweckmäßige Anzahl in gewünschten
Winkelabständen vorhanden sein. An seinem unteren Ende 57 hat der Stift 56 einen
verminderten
Durchmesser und zwischen seinen Enden weist er einen
Flansch 59 auf, an dem sich eine Vorspannfeder 60 abstützt. Die Feder drückt den
Stift 56 in Eingriff mit einem der Sacklöcher 58; ihr wirkt der Hebel 46 entgegen,
der mit einer Fläche 61, die an der Oberseite des Flanschs 59 anliegt, am Stift
56 lose angreift und seine axiale Arbeitsstellung steuert.
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Wie aus der Beschreibung hervorgeht, steuert der BremsbetEtigungshebel
46 jede der Bremsen aufgrund seiner Drehstellung. Der Hebel 46 seinerseits wird
durch eine Steuerstange 62 (Fig. 2, 5) betätig, die im Rohrteil 24 gleitet und deren
unteres Ende am Hebel 46 auf einer Seite vom Drehzapfen 48 angreift. Das obere Ende
der Steuerstange 62 ist in zweckmäßiger Weise mit einem gewölbten Kopf 64 versehen,
der mit Hilfe eines Stifts 65 befestigt ist und an einem Nocken 66 angreift, der
in der Verlängerung 26 des Halters 22 drehbar montiert ist. Der Nocken 66 kann so
verdreht werden, daß er am gewölbten Kopf 64 wahlweise mit einer von drei Nockenflächen
68, 70 und 72 angreift. Er kann gemäß seiner Anordnung normalerweise mit dem Fuß
bedient werden, jedoch ist auch eine manuelle Bedienung möglich.
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In der Stellung nach Fig. 1 greift der gewölbte Kopf 64 der Steuerstange
62 an der Nockenfläche 68 an, so daß die Steuerstange 62 aufgrund der Vorbelastung
durch die auf den Hebel 46 wirkende Torsionsfeder 47 ihre oberste Stellung einnimmt.
Der Hebel 46 befindet sich in der Extremstellung im Gegenuhrzeigersinn, wodurch
der Bremsschuh 50 mit einem Abstand über die Rolle 12 angehoben ist und der Stift
44 abgesenkt ist, wodurch der aufgeschnittene Ring 38 sich zu seinem kleineren Durchmesser
zusammengezogen hat.
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Unter der Kraft der Feder 47 kann der Stift 56 jedoch in seine höchste
Stellung angehoben werden, so daß dann, wenn das Gehäuse 18 und der Halter 22 sich
in einer derartigen Relativstellung befinden, daß eines der Sacklöcher 58 mit dem
Stift 56 fluchtet, der letztere in das Sackloch eintritt und den Grundkörper sowie
die Rolle 12 in der durch die Anordnung des Sacklochs 58 bestimmten vorgewählten
Schwenkstellung arretiert. Zum Lösen des Stifts 56 aus dem Sackloch 58 wird der
Nocken 66 so verdreht, daß der gewölbte
Kopf 64 an einer der Flächen
70 oder 72 angreift, wodurch die Steuerstange 62 nach unten gedrückt wird und der
Hebel 46 im Uhrzeigersinn verdreht wird, wobei der Stift 56 abwärtsgezogen wird.
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Beim Angriff an der Nockenfläche 70 ist der Hebel 46 noch nicht so
weit verdreht, daß entweder die Schwenkbremse oder die Rollenbremse betätigt ist.
Erfolgt der Angriff jedoch gemäß der in Fig. 2 dargestellten Betriebsstellung an
der Nockenfläche 72, so ist der hebel 46 im Uhrzeigersinn ausreichend weit verdreht,
daß der Bremsschuh 50 gegen den Reifen 14 gedrückt wird und die Rolle abbremst,
und daß der Betätigungsstift 44 in die Nuten 42 getrieben wird und den aufgeschnittenen
Ring 38 zur Expansion gegen die Fläche 34 des Flanschs 32 treibt und damit eine
Drehung des Halters 22 relativ zum Gehäuse 18 verhindert. Eine Drehung des Rings
38 wird sowohl durch den Stift 44 als auch durch die Ausnehmung, die die erhöhte
Breite deß Rings im Spaltbereich aufnimmt, verhindert.
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In vorteilhafter Weise hat der Stift 44 einen kegelstumpfförmigen
Kopf, jedoch können auch andere Kopfformen zweckmäßig sein.
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Die Anfangsstellung des Stifts 44 kann mit Hilfe einer Schraube 80
justiert werden, die sich in einer Gewindebohrung in der Verlängerung 52 des Hebels
46 befindet. Hierdurch wird ermöglicht, daß das Einsetzen der Schwenkbremsung in
einem weiten Bereich der Drehstellungen des Hebels justiert wird.
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Zusammengefaßt dargestellt, wurde die Erfindung anhand einer schwenkbaren
Laufrollenanordnung veranschaulicht, bei der auf einem Grundkörper 16, 18 ein Hebel
montiert ist, der so verdreht werden kann, daß er einen Bremsschuh 50 an ein am
Boden angreifendes Rad 12 anlegt. Diese Verdrehung des Hebels 46 wird mit Hilfe
einer gleitenden Steuerstange 62 und eines drehbaren Nockens 66 bewirkt, die auf
einem Halter 22 montiert sind, mit dessen Hilfe die Laufrollenanordnung an einem
Möbelstück montiert werden kann und in bezug zu dem der Grundkörper 16, 18 und das
Rad 12 verschwenkt werden können. Der Hebel 46 kann weiterhin so verdreht werden,
daß ein Stift 56 wahlweise an einer von mehreren Bohrungen
58 im
Halter 22 angreift und hierdurch den Grundkörper und das Rad gegen eine weitere
Verschwenkung blockiert, und kann weiterhin so verdreht werden, daß ein sich konisch
verjüngender Stift 44 vorgetrieben wird und einen aufgeschnittenen Ring 38 vergrößert,
der am Grundkörper montiert ist und durch die Vergrößerung in Reibungsangriff am
Halter 22 gerät, wodurch die Schwenkbewegung der Laufrollenanordnung gebremst wird.
In einer Stellung des Hebels 46 arretiert der Stift 56 die Laufrollenanordnung gegen
die Schwenkbewegung, während die Radbremse und die Schwenkbremse nicht betätigt
sind. In einer zweiten Stellung des Hebels 46 wird die Laufrollenanordnung vom Stift
56 nicht gegen eine Verschwenkung arretiert, jedoch sind sowohl die Radbremse als
auch die Schwenkbremse angezogen.