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Vorrichtung zum Abtrennen oder Schneiden von
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Bahnmaterial, insbesondere beim Tapezieren von Wänden, Decken und
dergleichen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches
1, die insbesondere zum Abtrennen von Tapetenstücken beim Tapezieren von Wänden,
Decken und dergleichen vorteilhaft eingesetzt werden kann.
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Beim Tapezieren von Wänden und Decken wird in der Regel das verwendete
Tapetenmaterial zunächst mit Übermaß vorläufig auf Länge geschnitten, um nach der
Befestigung an der Wand oder Decke die überstehenden Tapetenenden abzutrennen.
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Bei quer zu den Längskanten des Bahnmaterial verlaufenden Schnittkanten
ist der dadurch bedingte Verschnitt verhältnismäßig gering. Beim Tapezieren von
Wänden oder Decken mit schräg verlaufenden endseitigen Begrenzungen, wie zum Beispiel
beim Tapezieren von Treppenhäusern, von Dachmansarden und dergleichen, entsteht
an den Enden der zunächst rechtwinklig abgetrennten Tapetenbahnen jedoch ein verhältnismäßig
großer Verschnitt, was sich insbesondere bei teueren Tapeten, Paneelbahnen und dergleichen
kostensteigernd bemerkbar macht.
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Ein solcher Verschnitt fällt auch bei der Arbeit mit herkömmlichen
Tapeziermaschinen an, bei denen das von einer Rolle abgezogene Material durch eine
quer zum Bahnmaterial angeordnete Trennvorrichtung abgeschnitten wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abtrennen
oder Schneiden von Bahnmaterial, insbesondere beim Tapezieren von Wänden und Decken
mit schräg verlaufenden Begrenzungen zu schaffen, die aus wenigen einfachen und
robusten Bauteilen derart ausgebildet ist, daß sie auch in Ergänzung von bereits
vorhandenen Tapeziermaschinen in einfacher Weise auf alle praktisch vorkommenden
Schnittwinkel genau eingestellt werden kann, um auf diese Weise das zur Verarbeitung
kommende Bahnmaterial bereits beim Abziehen und Ablängen von der vorhandenen Rolle
nicht nur genau auf Länge, sondern auch im gewünschten Winkel und unter genauer
Beibehaltung des einmal eingestellten Winkels beliebig oft abzutrennen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung im wesentlichen durch das Kennzeichen
des Anspruches 1 gelöst.
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Eine derartige Trennvorrichtung kann in einfacher Weise zusätzlich
zu einer bereits vorhandenen Tapeziermaschine oder gegebenenfalls auch ohne diese
durch versetzte Anordnung ihrer beiden Klemmstützen an den Längskanten eines Tapezier-
oder Arbeitstisches gegenüber dem Bahnmaterial derart schräggestellt werden, daß
die Führungskante für das Trennmesser entsprechend der schrägen Begrenzung schräg
über den Tapezier- oder Arbeitstisch verläuft, so daß das von der Rolle abgezogene
Bahnmaterial in einem einzigen Arbeitsgang genau auf Länge geschnitten und im gewünschten
Winkel abgetrennt werden kann, um anschließend ohne nennenswerten Verschnitt an
der Decke oder Wand befestigt zu werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen
2 bis 7 gekennzeichnet. So besteht bei einer besonders zweckmäßigen und vielseitig
verwendbaren Ausführungsform der Erfindung der Schneidbalken oder die Schneidschiene
aus zwei teleskopartig ineinanderschiebbaren Teilen mit einem im wesentlichen kastenförmigen
Querschnitt, die an ihrer flachen oberen Längsseite einen von einem Teil zum anderen
durchgehenden Führungsschlitz für das Schneid- oder Trennmesser aufweisen. Um eine
unbeabsichtigte Verstellung der jeweiligen Winkelstellung des Schneidbalkens zu
vermeiden, sind die beiden Teile des Schneidbalkens oder der Schneidschiene mittels
einer Klemmschraube oder dergleichen gegeneinander festspannbar. Der Schneidbalken
oder die Schneidschiene ist mittels senkrechter Stifte oder Bolzen an den seitlichen
Klemmstützen angelenkt. Jede Klemmstütze weist eine seitliche Stützwand und mehrere
davon im wesentlichen waagerecht zur Seite gerichtete Traversen für die Lagerung
des Schneidbalkens oder der Schneidschiene und für eine nach Bedarf höheneinstellbare
Befestigung der Stütze an einem Arbeitstisch oder dergleichen auf.
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Zur Anpassung an die Arbeit mit oder ohne Tapeziermaschine sind an
jeder Klemmstütze mindestens zwei Festspanneinrichtungen in unterschiedlicher Höhenlage
unterhalb der seitlichen Traversen für den Schneidbalken oder die Schneidschiene
angeordnet, so daß der Schneidbalken wahlweise dicht über dem Tisch oder in Höhe
des Abzuges des Bahnmaterials von der Tapeziermaschine eingestellt werden kann.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine Anordnung einer Winkelschneidvorrichtung
an einem Tapeziertisch mit Abzug des zu verarbeitenden Tapetenmaterials von einer
Vorratsrolle,
Fig. 2 ein Beispiel für den Einsatz der Vorrichtung
beim Tapezieren eines Treppenhauses mit schräg verlaufenden Begrenzungskanten für
das Tapetenmaterial, Fig. 3 eine gegenüber Fig. 1 vergrößerte Schnittdarstellung
der Vorrichtung gemäß Schnittlinie III - III von Fig. 1, Fig. 4 eine Draufsicht
auf die Darstellung von Fig. 3, Fig. 5 einen Teilschnitt durch den Schneidbalken
gemäß Schnittlinie V - V von Fig. 4 und Fig. 6 eine nochmals vergrößerte Schnittdarstellung
gemäß Schnittlinie VI - VI von Fig. 3.
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Die erfindungsgemäße Winkelschneidvorrichtung 10 ist in Fig. 1 an
einem Tapeziertisch 1 befestigt, an dessen Tischende eine herkömmliche Tapeziermaschine
2 angeordnet ist, von der das zu verarbeitende Tapetenmaterial 3 von einer Vorratsrolle
4 abgezogen wird. Der Tapezier- oder Arbeitstisch 1 weist an eineu oder beiden Längskanten
einen Maßstab 5 zum maßgerechten Einstellen der Vorrichtung auf den jeweiligen Schnittwinkel
auf, wie er sich aus dem Verlauf der schrägen Begrenzungskanten beispielsweise beim
Tapezieren eines Treppenhauses oder einer Mansarde ergibt. Dies ist in Fig. 2 anhand
eines Treppenhauses dargestellt. Im Anschluß an einen Wandabschnitt 6 mit horizontalen
oberen und unteren Begrenzungskanten 6a, 6b folgt ein Wandabschnitt 7 mit zueinander
parallelen schräggestellten oberen und unteren Begrenzungskanten 7a, 7b, an den
sich ein Abschnitt 8 lediglich mit einer ansteigenden oberen Begrenzungskante 8a
anschlieBt, während die untere Begrenzungskante 8b wieder horizontal verläuft.
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Wie in Fig. 3 bis 6 im einzelnen zu erkennen ist, besteht die erfindungsgemäße
Vorrichtung 10 im wesentlichen aus einem längeneinstellbaren
Schneidbalken
oder einer Schneidschiene 11 mit Führungskante für ein Trennmesser, die an zwei
seitlichen Klemmstützen 12 um senkrechte Stifte oder Bolzen 13 horizontal verschwenkbar
gelagert ist. Der Schneidbalken oder die Schneidschiene 11 ist aus zwei teleskopartig
ineinanderschiebbaren Teilen 11a, 11b zusammengesetzt, die einen im wesentlichen
kastenförmigen Querschnitt haben und an ihrer flachen oberen Längsseite einen von
einem Teil 11a zum anderen Teil 11b durchgehenden Führungsschlitz 14a, 14b für ein
Schneid- oder Trennmesser 15 aufweisen. Beide Teile 11a, 11b des Schneidbalkens
oder der Schneidschiene 11 sind mittels einer seitlich angeordneten Klemmschraube
16 oder dergleichen gegeneinander festspannbar.
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Jede Klemmstütze 12 besteht aus einer seitlichen Stützwand 17 und
mehreren davon im rechten Winkel und parallel zueinander im wesentlichen waagerecht
zur Seite gerichteten Traversen 18a, 18b, 18c, 18d, 18e, von denen die beiden oberen
Traversen 18a, 18b für die endseitige Lagerung des Schneidbalkens oder der Schneidschiene
11 und die darunter befindlichen Traversen 18c, 18d, 18e für eine wahlweise Befestigung
der Klemmstützen 12 in unterschiedlicher Höhe an der Kante des jeweiligen Arbeitstisches
1 dienen.
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An jeder Klemmstütze 12 sind mindestens zwei Festspanneinrichtungen
19a, 19b in unterschiedlicher Höhenlage unterhalb der seitlichen Traversen 18a,
18b für den Schneidbalken 11 angeordnet, wobei jede Festspannvorrichtung 19a, 19b
eine unterhalb der zugehörigen seitlichen Traversen 18b, 18d drehbar gelagerte Schraubspindel
20 mit einer endseitigen Klemmbacke 21 und mit einem Knebel 22 oder Griff 23 zum
Festspannen der Spindel 20 und der Klemmbacke 21 am gegenüberliegenden Spindelende
aufweist.
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In Fig. 6 ist gezeigt, wie die Winkelschneidvorrichtung 10 einmal
mittels der oberen Festspanneinrichtung 19a mit dem Schneidbalken oder der Schneidschiene
11 unmittelbar über dem Arbeitstisch 1 und zum anderen mittels der unteren Festspanneinrichtung
19b in einem größeren Abstand von der Arbeitsplatte 1 angeordnet ist, der beispielsweise
der Abzugshöhe des Bahnmaterials 3 von einer herkömmlichen Tapeziermaschine entsprechen
kann.
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Im übrigen sind Abwandlungen der Erfindung gegenüber dem gezeigten
Ausführungsbeispiel möglich. So können die beiden Teile lla, lib des Schneidbalkens
oder der Schneidschiene 11 auch einen anderen mehreckigen Querschnitt haben. Der
Teil lib kann dabei ebenfalls rohrförmig ausgebildet sein. Auch kann statt der Klemmschraube
15 ein Klemmteil oder eine Spannzwinge vorhanden sein. Bei Bedarf kann jede Klemmstütze
12 auch mehr als zwei Festspanneinrichtungen aufweisen.