DE2940103A1 - Verfahren zur hestellung kristalliner siliciumdioxid-molekularsiebe - Google Patents

Verfahren zur hestellung kristalliner siliciumdioxid-molekularsiebe

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DE2940103A1
DE2940103A1 DE19792940103 DE2940103A DE2940103A1 DE 2940103 A1 DE2940103 A1 DE 2940103A1 DE 19792940103 DE19792940103 DE 19792940103 DE 2940103 A DE2940103 A DE 2940103A DE 2940103 A1 DE2940103 A1 DE 2940103A1
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    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/28Treatment of water, waste water, or sewage by sorption
    • C02F1/281Treatment of water, waste water, or sewage by sorption using inorganic sorbents
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • "Verfahren zur Herstellung kristalliner Siliciumdioxid-
  • Molekularsiebe" Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines kristallinen Siliciumdioxid-Molekularsiebs, das in der Literatur gemeinhin als "Silicalit" bezeichnet wird.
  • Silicalit weist im Gegensatz zu bestimmten kristallinen Aluminiumsilikaten, die unter den Begriff "Zeolith" fallen, keine Ionenaustauschereigenschaften auf.
  • Zur Charakterisierung des Silicalits kann sein Röntgenpulverbeugunesdiagramm dienen, in dem die sechs stark sten Linien die in der nachstehenden Tabelle 1 wiedergegebenen d-Werte (Zwischenebenenabstände) und relativen Intensitäten (ss = sehr stark, s = stark) aufweisen; Tabelle 1
    d (0,1 nm) relative Intensität
    11,1 +- 0,2 ss
    10,0 ' 0,2 ss
    3,85 t 0,07 ss
    3,82 +- 0,07 s
    3,76 +- 0,05 s
    3,72 +- 0,05 5
    Die vorstehenden Röntgenstrahlbeugungswerte lassen sich mit Hilfe üblicher Verfahren unter Verwendung von Cu-Kx -Strahlung (Kurfer-Kos-Dublett) ermittlen.
  • Synthese, Struktur und Eigenschaften des Silicalits sind in der Literatur beschrieben, beispielsweise in "Nature", Jahrgang 271 (1978) Seiten 512 bis 516.
  • Angaben über die Silicalit-Herstellung finden sich auch in der DE-OS 27 51 443. Hiernach wird zur Herstellung ein Reaktionsgemisch mit einem pH-Wert von mindestens 10 gebildet, das ausgedrückt in Molen an Oxiden 150 bis 700 Mol Wasser, 13 bis 60 Mol nichtkristallines Si02, zwischen 0 und 6,5 Mol M20, wobei M ein Alkalimetall ist, fr jedes vorhandene Mol an 020 enthält, wobei o ein quaternäres Kation der Formel R4X ist, jedes R Wasserstoff oder eine Aikylgruppe mit zwei bis sechs Kohlenstoffatomen darstellt und X Phosphor oder Stickstoff ist. Dieses Reaktionsgemisch wird bei einer Temperatur von 100 bis 2500C erhitzt, bis ein kristalliner hydrierter Vorläufer gebildet ist, der Vorläufer isoliert und anschließend bei einer Temperatur von 480 bis 10000C calciniert.
  • Als Siliciumdioxid-Quelle für das beschriebene Verfahren kommen feste, reaktionsfähige amorphe Siliciumdioxidformen, beispielsweise Rauchsiliciumdioxid, Kieselsol und Kieselgel sowie gegebenenfalls Alkalimetallsiltkat in Frage. Hierbei ist es von besonderer Bedeutung, daß bei der Auswahl der Siliciumdioxid-Quelle Vorsorge hinsichtlich des Aluminiumoxidgehaltes als Verunreinigung getroffen wird, da die Art des Reaktionssystems die Ein lagerung von Aluminiumoxid als Verunreinigung in das kristalline Siliciumdioxidprodukt begünstigt. Jedoch sollen kleine Mengen an Al203, die im Silicalitprodukt vorliegen, dessen wesentliche Eigenschaften nicht nennenswert ändern.
  • Die Kristallisationsdauer liegt bei dem beschriebenen Verfahren im Bereich von 50 bis 150 Stunden, wobei die Kristallisation unter autogenem Druck in einem mit inertem Kunststoff (Polytetrafluoräthylen) ausgekleideten Reaktionsgefäß. durch#eführt wird.
  • Demgegenüber war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Siliciumdioxid-blolekularsieben vom Silicalit-Typ zu entwickeln, das innerhalb wesentlich kürzerer Zeiten und unter Einsatz weniger aufwendiger Grundstoffe - hinsichtlich des Reinheitsgrades des verwendeten Siliciumdioxids - zu dem erwiinschten Ziel führt.
  • Gegenstand der Erfindune ist somit ein Verfahren zur Herstellung kristalliner Siliciumdioxid-Molekularsiebe durch hydrothermale Behandlung eines Reaktionsgemisches, das einen pH-Wert von mindestens 10 aufweist und amorphes Siliciumdioxid, Wasser, eine Alkyloniumverbindung der allgemeinen Formel R4X+, in der R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit zwei bis sechs Kohlenstoffatomen, X Stickstoff oder Phosphor bedeuten, sowie gegebenenfalls ein Alkalimetallhydroxid oder Ammoniumhydroxid enthält, bei Temperaturen oberhalb 1000C und erhöhtem Druck, anschließender Isolierung und Calcinierung des primär gebildeten kristallinen Produktes in an sich bekannter Weise, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man als amorphes Siliciumdioxid Flugstäube, die bei der einnune von Silicium beziehungsweise von Ferrosiliciumlegierungen anfallen, verwendet.
  • Derartige Flugstäube fallen bei der Gewinnung von Siliciummetall, Siliciumlegierungen, Siliciden und Siliciumcarbid, welche in Elektro-Öfen mit Hilfe metallurgischer Verfahren hergestellt werden, in großen Mengen als Nebenprodukt an. Bei den genannten metallurgischen Verfahren bilden sich erhebliche Mengen flilchtiger Reaktionsgase, die anfangs Siliciumoxid enthalten, welches unter der Einwirkung von Luftsauerstoff zu feindispersem Siliciumdioxid oxidiert wird. Zusätzlich enthalten diese Reaktionsgase noch feste Verunreinigungen, die zusammen mit dem Siliciumdioxid bei der Reineigung der Abgase als sogenannter Flugstaub aus diesen abgetrennt werden. Dabei sind die in den eingesetzten Rohstoffen vorhandenen Verunreinigungen, wie Schwefel, Phosphor und Metalloxide, auch in den Flugstäuben vorhanden. Auch Kohlenstoff, der beispielsweise als Reduktionsmittel in Form von Granhitelektroden bei derartigen metallurgischen Prozessen Verwendung findet, gelangt in feiner verteilung in das Abgas sowie in den Flugstaub und verleiht diesem seine typische schwarzgraue Färbung. Bei der Abtrennung des Flugstaubes aus dem Abgas werden die genannten Verunreinigungen von dem feindispersen Siliciumdioxid fest adsorbiert.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren kommen generell Flugstäube in Frage, die bei der Silicium- oder Ferrosiliciumherstellung anfallen und die üblicherweise die nachstehende Zusammensetzung aufweisen (Angaben in Gew.-8): SiO2 : 89 - 98 CaO : 0,07 - 0,8 SiC : 0,2 - 0,7 MgO : 0,2 - 1,5 C : 0,2 - 2,5 Na20 : 0,1 - 1 Fe203 : 0,05 - 2,5 K20 : 0,3 - 2,2 Al203 : 0,1 - 1,5 P : 0,03 - 0,1 TiO2 : 0,01 - 0,05 S : 0,03 - 0,5 Oberraschenderweise wurde nämlich gefunden, daß sich derartige Flugstäube trotz des relativ hohen Anteils an Verunreinigungen als Siliciumdioxid-Quelle zur C,ewinnung von kristallinen Siliciumdioxid-Molekularsieben vom Silicalit-Typ einen. Dies war umso überraschender, als nach dem zitierten Stand der Technik der Grad an Verunreinigungen in der Siliciumdioxid-Quelle, insbesondere in Form von Aluminiumoxid, möglichst gering gehalten werden soll. Demgegenüber weisen die erfindungse3# zu verwendenden Flugstäube einen beträchtlichen Gehalt an Verunreinigungen, vorzugsweise im Hinblick auf Al 203 auf. Die in Tabelle 2 wiedergegebenen Röntgenbeugungsdaten zeigen jedoch, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Produkte durchaus als Molekularsiebe vom Silicalit-Typ anzusprechen sind.
  • Mithin eröffnet das erfindungsgemäße Verfahren die Möglichkeit, auch aus - hinsichtlich des Reinheitsgrades - weniger aufwendigen Grundstoffen zu Silicalit-Molekularsieben zu gelangen. Hiermit eng verbunden ist ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens. Flugstaub fällt in beträchtlichen Mengen als industrielles Abfallprodukt an. So resultieren beisnielsweise je Tonne gewonnener Ferrosiliciumle#ierunp 0,2 bis 0,5 Tonnen Flugstaub.
  • Da bislang keine technisch bedeutsamen Verwendungszwecke für den Flugstaub zur Verfügung standen, wird dieser zumeist auf Halden gelagert. Mit Hilfe des erfindunspemäße Verfahrens ist es jedoch möglich, dieses die Umwelt belastende Abfallprodukt zu hochwertigen Molekularsieben aufzubereiten, die in vielfältiger Weise Verwendung finden können.
  • Generell können die im zitierten Stand der Technik angeführten Bedingungen zur Durchführung der hydro- thermalen Kristallisation - hinsichtlich Druck, Temperatur und pH-Wert - auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Anwendung finden. Im Sinne der Erfindung ist es jedoch bevorzugt, die hydrothermale Behandlung des Reaktionsgemisches bei Temperaturen im Bereich von 160 bis 2000C durchzuführen, wobei das Reaktionsgemisch einen pH-Wert von mindestens 11, vorzugsweise 12 bis 13, aufweist. Diese Bedingungen wirken sich insofern positiv auf die Kristallisation der erfindungs#emäß zu verwendenden Flugstäube aus, da hierbei eine wesentliche Verkürzung der erforderlichen Kristallisationszeiten resultiert. Die Anwendung von autogenem Druck ist im allgemeinen für die erfindungsgemiße hydrothermale Behandlung der Flugstäube ausreichend. Zur Vermeidung von Verdamnfungsverlusten der wäßrigen Phase des Reaktionsgemisches ist es jedoch empfehlenswert, bereits vor Beginn des Aufheizens mit Hilfe eines inerten Gases einen Druck von 3 bis 4 bar im Reaktions-0 gefäß zu erzeugen. Bei einer Temperatur von 200 C resultiert dann ein Enddruck von 20 bar. Die Anwendung höherer Anfangsdrücke liegt jedoch generell gleichfalls im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Als Reaktionsgefäße können hierbei herkömmliche Druckgefäße, beispielsweise gebräuchliche Rilhrautoklaven aus Chromnickelstahl, dienen. Hier liegt ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Verfahren gemäß dem zitierten Stand der Technik, wobei ausschließlich mit inertem Kuststoff ausgekleidete Reaktionsgefäße Verwendung finden.
  • Die für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Alkyloniumverbindungen sind charakterisiert durch ein quaternäres Kation der allgemeinen Formel R4X+, in der R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit zwei bis sechs Kohlenstoffatomen und X Stickstoff oder Phosphor bedeuten. Zweckmäßigerweise sollen diese Alkyloniumverbindungen im Reaktionsgemisch löslich sein. Als Alkyloniumverbindungen kommen beispielsweise Tetraäthylammoniumhydroxid, Tetrapropylammoniumhydroxid, Tetrabutylammoniumhydroxid oder Tetrabutylphosphoniumhydroxid in Frage sowie die den vorstehenden Hydroxiden entsprechenden Salze, wie Chloride, Bromide oder Jodide.
  • Die genannten Hydroxide lassen sich in an sich bekannter Weise aus den entsprechenden Salzen mit Hilfe eines mit OH-Ionen beladenen Ionenaustauschers gewinnen.
  • Zur Einstellung des erwünschten pH-Wertes im Reaktionsgemisch ist es gegebenenfalls erforderlich, dem Reaktionsgemisch Alkalimetallhydroxide, beispielsweise Natrium- oder Kaliumhydroxid, oder Ammoniumhydroxid in entsprechender Menge zuzufügen. Im Falle der Verwendung der genannten Alkyloniumhydroxide kann diese Maßnahme jedoch im allgemeinen unterbleiben, da sich der pH-Wert durch die dem Reaktionsgemisch zugesetzte Menge an Alkyloniumhydroxid einstellen läßt.
  • Im Sinne des erfindunpsgemäßen Verfahrens ist es bevorzugt, als Alkyloniumverbindung Tetrapronylammoniumhydroxid (TPAOH) zu verwenden. In der Regel ist eine zusätzliche pH-Wert Einstellung durch Alkalimetallhydroxide dann nicht erforderlich.
  • Als besonders vorteilhaft im Sinne der Erfindung hat es sich ferner erwiesen, ein Reaktionsgemisch mit einer Zusammensetzung entsprechend Molverhältnissen der Oxide von 1 TPA20 : 40 bis SO SiO : 240 bis 760 H 20, wobei TPA das Tetrapropylammoniumkation bedeutet, hy- drothermal zu behandeln. Wenngleich auch von diesen Werten abweichende Molverhältnisse unter Verwendung von Flugstaub als Siliciumdioxid-Quelle zu Molekularsieben vom Silicalit-Typ führen, so sind die genannten Molverhältnisse im Hinblick auf die hiermit erzielbaren kurzen Kristallisationszeiten und den hohen - röntgenographisch bestimmbaren - Kristallinitätsgrad des gebildeten Molekularsiebs besonders bevorzugt.
  • Nach einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man dem Reaktionsgemisch Fe-Ionen bindende beziehungsweise komplexierende Verbindungen zu. Die Menge dieses Zusatzes richtet sich nach dem Eisengehalt des jeweils zum Verfahren eingesetzten Flugstaubes; das heißt, man setzt dem Reaktionsgemisch mindestens soviel einer Fe-Ionen bindenden beziehungsweise komplexierenden Verbindung zu, daß das im Flugstaub vorhandene Eisen gebunden wird.
  • Da der Eisengehalt des Flugstaubes - in Abhängigkeit von dessen Herkunft beziehungsweise dem jeweiligen metallurgischen Verfahren, bei dem der Flugstaub anfällt - in gewissen Grenzen schwanken kann, ist es zweckmäßig, die im Flugstaub enthaltene Menge an Eisen mit Hilfe geeigneter analytischer Verfahren zu ermitteln.
  • Als Fe-Ionen bindende beziehungsweise komplexierende Verbindungen kommen heisnielsweise die nachstehend angeführten Substanzen in Frage: Natrtumcyanid, Natriumoxalat, Kaliumcitrat, Ammoniumfluorid, Trinatriumorthophosphat, Pentanatriumtriphosphat, Brenzkatechin, Triethanolamin, Phosnhonsuren, wie 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure, Aminotrimethylenphosphonsäure oder deren Salze, und Aminopolycarbonsäuren, wie Ethylendiamintetraessigsäure, Nitrilotriessigsäure oder deren Salze.
  • Im Sinne dieser besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es bevorzugt, daß man dem Reaktionsgemisch Brenzkatechin zusetzt.
  • Schließlich ist es bevorzugt, daß man die hydrothermale Behandlung des Re;iktionsgemisches im Verlauf von mindestens 3 Stunden, vorzugsweise im Verlauf von 4 bis 5 Stunden, durchführt. Diese vergleichsweise kurzen Kristallisationszeiten bedingen einen weiteren wesentlichen Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens im Hinblick auf den zitierten Stand der Technik, da überraschenderweise bereits diese kurzen Zeitspannen ausreichen, um die mit Aluminiumoxid verunreinigten Flugstäube zu Molekularsieben vom Silicalit-Typ zu kristallisieren. Demgegenüber ist in der vorstehend genannten Offenlegungsschrift DE-OS 27 51 443 von 50 bis 150 Stunden, in den Beispielen von mindestens 70 Stunden, die Rede.
  • Die Aufarbeitung des erhaltenen kristallinen Silicalit-Vorproduktes kann gemäq den Angaben des Standes der Technik vorgenommen werden. Hiernach wird beisnielsweise das nach erfolgter Kristallisation vorliegende Produkt von der fliissinen Phase abgetrennt, mit Wasser gewaschen und geeehenenfalls bei Temperaturen von mindestens 1000C getrocknet. Es resultiert die Vorstufe des Silicalits, die durch Kohlenstoffverunreinigungen eine grau-schwarze Färbung aufweist. Die anschließende Calcinierung dieses Vorproduktes erfolgt unter Zuführung von Luftsauerstoff vorzugsweise bei Tempera-0 turen im Bereich von 600 bis 800 C im Verlauf von ungefähr einer bis vier Stunden.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und der vorstehend beschriebenen Aufarbeitung erhaltenen Moleku- larsiebe weisen sämtlich die für Silicalit charakteristische Röntgenbeugungswerte auf (vergleiche Tabelle 2).
  • Dementsprechend lassen sich derartige Molekularsiebe mit Vorteil als Adsorptionsmittel, beispielsweise zur Adsorption organischer Moleküle aus wäßrigen Lösungen verwunden. Ein wesentliches Einsatzgebiet filr solche Molekularsiebe ist mithin in der Abwasseraufbereitung zu sehen, wobei organische Verunreinigungen oder auch SO selektiv aus dem Abwasser entfernt werden können.
  • Weitere Möglichkeiten zur Verwendung dieser Molekularsiebe sind zum Beispiel als Trennmittel für Xylol-Isomerengemische oder als Katalysatorträger gegeben.
  • In den nachstehenden Beispielen wird die Durchführung des erfindungsgemSßen Verfahrens näher erläutert.
  • Beispiel 1 Zusammensetzung des Reaktionsgemisches: 120 g Tetrapropylammoniumhydroxid (TPAOH) in 20 Gew.-tiger wäßriger Lösung (0,1 Mol) 144,2 g Flugstaub (2,3 Mol 600 ml Wasser entsprechend Molverhältnissen der Oxide von: 1 (TPA)20 : 46 SiO2 : 760 H20 Das Reaktionsgemisch wird in einem gebräuchlichen Rührautoklav aus Chromnickelstahl unter intensivem Rühren 4 Stunden bei 1600C gehalten. Der Enddruck beträgt hierbei 13 bar. Nach dem Erkalten wird der Inhalt des Autoklaven über eine Nutsche filtriert, der Filterkuchen mit Wasser gewaschen und bei 1200C in einem Trockenschrank getrocknet. Es resultiert die Silicalit-Vorstufe in Form eines grau-schwarz gefärbten Pulvers.
  • Das erhaltene Vorprodukt wird anschließend in einem Tiegelofen für die Dauer von 4 Stunden - unter stetiger Belüftung des Ofens mit Frischluft - auf 0 600 C erhitzt. Hierbei wird das Produkt von Zeit zu Zeit umgenihrt, um einen optimalen Kontakt des gesamten Materials mit Sauerstoff zu gewährleisten. Das Röntgenbeugungsdiagramm des erhaltenen, nahezu farblosen Pulvers ist in Tabelle 2 wiedergegeben.
  • Zur Bestimmung des Adsorptionsvermögens des auf diese Weise erhaltenen Silicalit-Molekularsiebs werden je 2 g des Pulvers mit jeweils einer 1 Gew.-%igen wHßrigen Lösung einer organischen Verbindung über einen Zeitraum von 8 Stunden unter Rohren in Kontakt ge- bracht. Die Adsorptionswerte des Molekularsiebs erhält man aus dem Gaschromatogramm der jeweils behandelten Lösung im Vergleich zur entsprechenden unbehandelten Lösung. Es resultieren folgende Adsorptionswerte: Methanol 59%; Ethanol 67%; i-Butanol 46%; Ether 99%; Aceton 64%; Essigsäureethylester 81%.
  • Die Durchführung der nachfolgenden Beispiele entspricht - soweit nicht anders vermerkt - den Angaben in Beispiel 1.
  • Beispiel 2 Zusammensetzung des Reaktionsgemisches: 126 ml einer 0,794 n wäßrigen TPAOH-Lösung (0,1 Mol) 148 g Flugstaub (2,4 Mol SiO2) 124 ml Wasser entsprechend Molverhältnissen der Oxide von 1 (TPA)20 : 48 SiO : 240 H20 Hydrothermale Behandlung: 4 Stunden bei 1600C Calcinieren: 4 Stunden bei 6000C Beispiel 3 Zusammensetzung des Reaktionsgemisches: 215 g Flugstaub (3,23 Mol SiO2) 20 g Natriumhydroxid (0,5 Mol) 42,4 g Tetrapropylammoniumbromid (TPABr) (0,16 Mol) 20 g Brenzkatechin (0,18 Mol) 600 ml Wasser Hydrothermale Behandlung: 5 Stunden bei 2000C Calcinieren: 4 Stunden bei 6000C Beispiel 4 Anstelle von Brenzkatechin werden dem Reaktionsgemisch 25 g Ammoniumfluorid (0,67 Mol) zugefügt. Die übrigen Bedingungen bleiben unverändert analog Beispiel 3.
  • Beispiel 5 Zusammensetzung des Reaktionsgemisches: 160 g Flugstaub (2,4 Mol SiO2) 20,3 g TPAOH (0,1 Mol) 25 g Trinatriumorthophosphat (0,15 Mol) 1000 ml Wasser Hydrothermale Behandlung: 4 Stunden bei 1600C Calcinieren: 4 Stunden bei 6000C Analog Beispiel 5 wurden anstelle von Trinatriumorthophosphat alternativ 20 g Natriumcyanid, 20 g Natriumoxalat, 20 g Kaliumcitrat und 20 g Triäthanolamin dem Reaktionsgemisch zugefügt. In allen Fällen resultierten Molekularsiebe vom Silicalit-Typ.
  • Die Röntgenbeugungsdiagramme (d-Werte in 0,1 nm) der nach Beispiel 1 bis 5 erhaltenen Molekularsiebe sind in der nachstehenden Tabelle 2 wiedergegeben. Ein Vergleich mit den in Tabelle 1 aufgelisteten d-Werten zeigt, daß die erfindungsgemäße hydrothermale Behandlung von Flugstaub in allen Fällen zu Silicalit-Molekularsieben führt. Die in Tabelle 2 angeführten Röntgenbeugungswerte wurden gleichfalls unter Verwendung von Cu-#< -Strahlung erhalten.
  • Tabelle 2 Röntgenbeugungsdiagramme der nach Beispiel 1 bis 5 erhaltenen Molekularsiebe (d-Werte in 0,1 nm)
    Beispiel: 1 2 3 4 5
    12,3 11,94 12,3 12,3 12,3
    11,2 10,91 11,2 11,2# 11,04
    11,2 10,91 11,2 11,2- 11,04
    10,05 9,82 10,05 10,05 10,05
    9,72 9,51 9,81 9,72 9,72
    6,7 6,61 6,7 6,7 6,7
    6,46 6,28 6,46 6,32 6,46
    5,98 5,99 6,02 5,98 5,98
    5,71 5,69 5,71 5,71 5,71
    5,64 5,64 5,64 5,64 5,64
    5,40 5,51 5,34 5,34 5,38
    5,03 5,07 5,03 5,03 5,03
    4,98 4,96 4,98 4,98 4,98
    4,62 4,55 4,62 4,59 4,60
    4,32 4,33 4,36 4,35 4,35
    4,25 4,23 4,27 4,25 4,25
    4,00 3,97 4,00 4,00 4,00
    3,85 3,83 3,86 3,85 3,85
    3,81 3,76 3,81 3,81 3,81
    3,73 3,72 3,73 3,73 3,75
    3,71 3,69 3,71 3,70 3,71
    3,64 3,64 3,66 3,64 3,64

Claims (8)

  1. "Verfahren zur Herstellung kristalliner Siliciumdioxid-Molekularsiebe" Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung kristalliner Siliciumdioxid-Molekularsiebe durch hydrothermale Behandlung eines Reaktionsgemisches, das einen pH-Wert von mindestens 10 aufweist und amorphes Siliciumdioxid, Wasser, eine Alkyloniumverbindung der allgemeinen Formel R4X+, in der R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit zwei bis sechs Kohlenstoffatomen, X Stickstoff oder Phosphor bedeuten, sowie gegebenenfalls ein Alkalimetallhydroxid oder Ammoniumhydroxid enthält, bei Temperaturen oberhalb 1000C und erhöhtem Druck, anschließender Isolierung und Calcinierung des primär gebildeten kristallinen Produktes in an sich bekannter Weise, dadurch gekennzeichnet, daß man als amornhes Siliciumdioxid Flugstäube, die bei der Gewinnung von Silicium beziehungsweise von Ferrosiliciumlegierungen anfallen, verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung bei einem pH-Wert des Reaktionsgemisches von mindestens 11, vorzugsweise 12 bis 13, durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung bei Temperaturen im Bereich von 160 bis 2000 C durchführt.
  4. 4. Verfahren nach Ansnruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkyloniumverbindung Tetrapropylammoniumhydroxid verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Reaktionsgemisch einer Zusammensetzung entsprechend Molverhältnissen der Oxide von 1 TPA20 : 40 bis 50 Sir2: 240 bis 760 H 20, wobei TPA das Tetranronylammoniumkation bedeutet, behandelt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Reaktionsgemisch Fe-Ionen bindende beziehunsweisc konnlexierende Verbindungen zusetzt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Reaktionsgemisch Brenzkatechin zusetzt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung im Verlauf von mindestens 3 Stunden, vorzugsweise 4 bis 5 Stunden, durchführt.
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