DE2939602A1 - Hydraulisches mehrkreisbremssystem - Google Patents

Hydraulisches mehrkreisbremssystem

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  • Valves And Accessory Devices For Braking Systems (AREA)

Description

R. 5761
20.9.1979 He/Hm
ROBERT BOSCH GMBH, 7OOO STUTTGART 1
Hydraulisches Mehrkreisbremssystem Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem hydraulischen Mehrkreisbremssystem nach der Gattung des Hauptanspruchs. Ein derartiges Mehrkreisbremssystem ist bekannt (DE-OS 27 50
Neben solchen Zweikreis-Bremssystemen sind auch bereits Dreikreis-Bremssysteme bekannt. Bei diesen wirken zwei Bremskreise auf die Vorderräder und ein Bremskreis auf die Hinterräder (DE-OS 22 13 92^). Zur Druckerzeugung wird ein dreikreisiger Hauptzylinder verwendet, der einen nicht unerheblichen Bauaufwand darstellt. Darüber hinaus wird für ein Dreikreis-Bremssystem eine bestimmte Achskinematik mit speziell abgestimmtem, negativen Lenkrollradius vorausgesetzt. Dieser negative Lenkrollradius hat ein bestimmtes Zeitverhalten, was sich besonders bei höheren Fahrzeuggeschwindigkeiten nachteilig auswirkt. Ist z.B. ein Bremskreis ausgefallen, und wird frei einer
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höheren Geschwindigkeit mit verhältnismäßig hohen Druckanstiegsgeschwindigkeit angebremst, so setzt eine kompensierende Wirkung des negativen Lenkrollradius zu spät ein. Durch eine daraus resultierende Gierbewegung des Wagenkastens kann ein gefährlicher Fahrzustand auftreten.
Vorteile der Erfindung
Ein hydraulisches Mehrkreisbremssystem mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber die Vorteile, daß sich ein hydraulischer Zweikreis-Bremskraftverstärker der eingangs genannten Gattung sehr leicht und wirtschaftlich als Dreikreis-Bremskraftverstärker dadurch ausnutzen läßt, daß die getrennte Energieversorgung als dritter Bremskreis dient.
Gemäß weiteren Merkmalen der Erfindung wird zur Berücksichtigung des oben angesprochenen Zeitverhaltens des negativen Lenkrollradius eine Drosseleinrichtung vorgesehen, die aber nur bei Ausfall eines Bremskreises oder bei einer Druckdifferenz zwischen den Bremskreisen wirksam wird. Diese Drosseleinrichtung läßt sich besonders einfach darstellen, wenn das Hydraulik-Verstärkersystem mit einer Blockierschutzeinrichtung kombiniert wird. Dann können nämlich die Blockierschutz-Schaltventile durch die elektronischen Schaltmittel des Blockierschutzes so gestaltet werden, daß auch auf diese Weise eine Drosselung für den Bremsdruckanstieg wirksam wird.
Zeichnung
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein hydraulisches
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Dreikreis-Bremssystem und Fig. 2 eine Drosseleinrichtung für den Bremsdruckanstieg.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Ein hydraulisches Mehrkreisbremssystem hat einen hydraulischen Zweikreis-Bremsverstärker 1, der an eine hydraulische Energieversorgungseinrichtung mit Pumpe 2 und Speicher 3 angeschlossen ist. Der Bremsverstärker 1 hat ein Steuerventil 4, das sowohl eine Verbindung zweier Verstärkerzylinder 5 und 6 mit der Energieversorgungseinrichtung 2/3 als auch eine Verbindung der Verstärkerzylinder 5 und 6 mit einer Entlastungsstelle 7 überwacht. Die Verstärkerzylinder 5 und 6 sind über Kanäle 8 und 9 mit dem Steuerventil H verbunden. Ein derartiger Bremsverstärker ist durch die eingangs genannte DE-OS 27 50 bekannt.
Die Kanäle 8 und 9 sind gewöhnlich mit der Entlastungsstelle 7 verbunden, beim Betätigen des Bremspedals 10 und der darauffolgenden Umstellung des Steuerventils 4 gelangen sie jedoch unter den Druck der Energieversorgungseinrichtung 2/3· Durch eine Leitung 11 sind nun gemäß der Erfindung diese Kanäle 8 und 9 an eine Vorderradbremse angeschlossen, wodurch ein sogenannter "offener," zusätzlicher Bremskreis geschaffen ist.
An jedem Vorderrad 12 bzw. 13 eines Kraftfahrzeuges ist ein Bremszylinder vorgesehen. Zu dem rechten Vorderrad 12 ist der offene Bremskreis I geführt und zum linken Vorderrad 13 führt der geschlossene Bremskreis II. Der ebenfalls geschlossene Bremskreis III dient zum Versorgen der Hinterräder I1J und 15- Jedem Bremszylinder der Vorderräder 12 und 13 ist eine Drosseleinrichtung 30 bzw. 31
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vorgeschaltet, von denen die dem rechten Vorderrad 12 zugeordnete den Durchgang des offenen Bremskreises I und die dem linken Vorderrad 13 zugeordnete den Durchgang durch den geschlossenen Bremskreis II drosselt.
Die Bremskreise II und III werden von Kolben 16 und 17 unter Druck gesetzt, die in den Verstärkerzylindern 5 und 6 angeordnet sind und die mit Stößelstangen 18 und 19 versehen sind, die Hauptzylinderkammern 20 und 21 durchdringen und die gleich nach Bewegungsanfang in Dichtungen 22 und 23 eintauchen, damit die Kolben 16 und 17 in den Hauptzylinderkammern 20 und 21 einen Bremsdruck erzeugen können. Und dieser Bremsdruck gelangt über Kanäle 24 und 25 in die Bremskreise II und III. Bei gelöster Bremse sind die Hauptzylinderkammern 20 und 21 über Kanäle 26 und 27 mit einem mehrkammrigen Nachfüllbehälter 28 verbunden.
Die Drosseleinrichtung 30 bzw. 31 ist in der Fig. 2 im Schnitt dargestellt. Es ist zu erkennen, daß sie eine aus Kegel 32 und Sitz 33 bestehende Drosselstelle im Durchgang jeweils des Bremskreises I oder II hat. Der Kegel 32 ist an einem Kolben 3^ befestigt, der als Differenzdruckglied ausgebildet ist und zwei Kammern 35 und 36 voneinander trennt. Die eine Kammer 35 ist an den offenen Bremskreis I und die andere Kammer 36 an den geschlossenen Bremskreis II bzw. umgekehrt angeschlossen. Eine schwache Feder 37 sorgt dafür, daß die Drosselstelle 32/33 gewöhnlich offen ist.
Diese Drosselstelle 32/33 bleibt auch beim Bremsen offen, wenn in den beiden Bremskreisen I und II derselbe Druck herrscht. Entsteht aber bei einem Bremsdruckausfall oder dergl. bei anfänglicher Bremsdrucksteigerung ein Druckunterschied zwischen den beiden Bremskreisen I und II so
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verengt der Kolben 3^ entgegen der Kraft der Feder 37 die Drosselstelle 32/33.
Nun liegt es auf der Hand, daß zwischen dem offenen Bremskreis I und dem geschlossenen Bremskreis II an der Vorderachse besonders im Teilbremsbereich immer eine kleine Druckdifferenz entsteht. Diese Druckdifferenz ist aber einerseits so klein, daß die Drosseleinrichtung 30 bzw. 31 nicht anspricht, andererseits ist sie aber durch die Kolbenreibung des Verstärkerkolbens 17 und seiner Rückstellfeder genügend groß, daß die Bremse des rechten Vorderrades 12 ständig mit einem etwas höheren Bremsdruck beschickt wird. Infolgedessen ist auch hier die Abnutzung der Bremsbeläge etwas größer.
Unter Berücksichtigung dieser Fakten ist einzig das vom offenen Bremskreis I versorgte rechte Vorderrad 12 mit einer Belagverschleißeinrichtung 38 versehen, die nur dort den kritischen Belagverschleiß mißt und dem Fahrer signalisiert.
Schließlich ist es auch möglich, das hydraulische Mehrkreisbremssystem mit einer Blockierschutzeinrichtung zu versehen. Bei einer derartigen Ausstattung können die Blockierschutz-Stellglieder in Zusammenarbeit mit entsprechenden logischen Signalen einer elektronischen Schalteinrichtung beim anfänglichen Bremsen durch allmähliches Hochtakten des Bremsdruckes ebenfalls wie eine Drosseleinrichtung wirksam sein.
Der entsprechende Druckgradient beim Bremsdruckanstieg kann abhängig von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs festgelegt werden.
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Claims (2)

20.9.1979 He/Hm ROBERT BOSCH GMBH, 7000 Stuttgart Ansprüche
1.) Hydraulisches Mehrkreisbremssystem für eine Fahrzeug- ^"Bremsanlage, mit einem hydraulischen Bremsverstärker, ferner mit einer Energieversorgungseinrichtung mit Pumpe und Speicher sowie mit einem Steuerventil, das sowohl eine Verbindung mit einem Verstärkerzylinder als auch eine Verbindung des Verstärkerzylinders mit einer Entlastungsstelle überwacht, dadurch gekennzeichnet, daß an den Bremsverstärker (1) zwei geschlossene Bremskreise (II, III) und ein offener Bremskreis (I) einer 3-Kreis-Bremseinrichtung angeschlossen sind.
2. Hydraulisches Mehrkreisbremssystem nach Anspruch 1 mit zwei die Vorderradbremsen versorgenden Bremskreisen, dadurch gekennzeichnet, daß der offene Bremskreis (I) ein Vorderrad-Bremskreis ist.
3- Hydraulisches Mehrkreisbremssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Drosseleinrichtung (30, 31) für den Bremsdruckdurchgang vorgesehen ist, mit der
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bei Ausfall eines die Vorderachse versorgenden Bremskreises (I, II) oder bei Druckunterschieden zwischen den Bremskreisen der Bremsdruckanstieg in einem Vorderachsbremskreis verzögerbar ist.
1J. Hydraulisches Mekrhreisbremssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosseleinrichtung (30, 3-D mit einem Differenzdruckglied (Kolben 31O versehen ist.
5· Hydraulisches Mehrkreisbremssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem Blockierschutzsystem kombiniert ist, das über ein elektronisches Steuergerät getaktete Stellglieder hat, mit denen durch entsprechende Logik-Signale ein gedrosselter Druckaufbau in einem Bremskreis ermöglicht ist.
$. Hyraulisches Mehrkreisbremssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Druckgradient geschwindigkeitsabhängig überwachbar ist.
7· Hydraulisches Mehrkreisbremssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, mit einer Belagverschleiß-Anzeigeeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Belagverschleiß-Anzeigeeinrichtung (38) nur an dem von dem offenen Bremskreis (I) versorgten rechten Vorderrad (12) vorgesehen ist.
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