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Sitzgruppe in einem Campingbus, Wohnmobil
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oder dergleichen Gegenstand der Erfindung ist eine Sitzgruppe in
einem Campingbus, Wohnmobil oder dgl., bestehend aus im Fahrzeug befestigten, einandergegenüberliegend
angeordneten Sitzbänken und einem zwischen den Sitzbänken im Mittelgang des Fahrzeugs
angeordneten, absenkbaren Tisch, wobei die Sitzbänke in Verbindung mit dem Tisch
zu einer Liegefläche umwandelbar sind.
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Bei den bisher bekannten Campingbussen oder Wohnmobilen besteht der
Nachteil, daß die Sitzbänke der im Fahrzeug angeordneten Sitzgruppe mit ihrer Längsachse
in der Regel parallel zur Längsachse des Fahrzeuges ausgerichtet sind so daß die
darauf sitzenden, während der Fahrt mitfahrenden Personen, nicht in Fahrtrichtung
blicken können.
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Diese ungewohnte Sitzhaltung kann zu Unzuträglichkeiten bei den mitfahrenden
Personen führen. Die bekannten Sitzgruppen haben ferner den Nachteil, daß sie nicht
ohne weiteres universell umwandelbar sind, z.B. von einem Doppelbett in eine Sitzbank,
und umgekehrt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sitzgruppe der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß die im Fahrzeug-Inneren mitfahrenden Personen
bequeme,in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtete Sitzbänke vorfinden, und daß die
Sitzgruppe universell umwandelbar ist, und entsprechend den gegebenen Erfordernissen
in eine große oder beispielsweise zwei kleinere, voneinander geteilte Liegeflächen
unterteilbar ist.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Sitzbänke spiegelsymmetrisch zur Längsmittenlinie des Fahrzeuges auf Kästen
montiert sind, daß in den Kästen ausziehbare Verlängerungsteile angeordnet sind,
und daß die Auflage der Sitzbänke, die durch die Sitzbankoberseite, Verlängerungsteile
und abgesenkten Tisch hergestellte Liegefläche überdecken.
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Mit der gegebenen technischen Lehre lässt sich auf sehr einfache Weise
eine Umwandlung der so angeordneten Sitzbänke in eine Liegefläche (Doppelbett) herstellen.
Der Unterbau der Liegefläche wird einfach dadurch hergestellt, daß die Auflagen
der Sitzbänke als lose Polster hergestellt sind, die lediglich auf die Kästen aufgelegt
sind. Aus den Kästen werden Verlängerungsteile herausgezogen, so daß die Kastenoberseite
in Verbindung mit den Verlängerungsteilen und dem auf gleicher Ebene abgesenkten
Tisch eine große Liegefläche ergeben, die von den Auflagen der Sitzbänke abgedeckt
wird.
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Sofern noch eine Vergrößerung der Liegefläche gewünscht wird, können
noch zusätzliche Verlängerungsteile ausgezogen oder aufgelegt werden, auf die ein
Zusatzpolster aufgelegt wird.
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In der Wohnstellung sind die zwei längs zur Fahrtrichtung angeordneten
Sitzbänke, deren Rückenpolster an der Fahrzeugaussenwand anliegen, in einer Gegenüberstellung
in bezug zum Tisch angeordnet. Hier können bequem vier oder mehr Personen speisen,
arbeiten, sich unterhalten oder spielen.
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Diese Wohnstellung ist auch für die Fahrt verwendbar, und ermöglicht
eine Zulassung auch verhältnismässig kleiner Fahrzeuge für sechs erwachsene Personen.
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Sofern diese Sitz-Position (die mitfahrenden Personen blicken sich
an und sitzen quer zur Fahrtrichtung) zu Unzuträglichkeiten führt, können die Sitzbänke
erfindungsgemäss in eine Fahrstellung gebracht werden. Die Sitzpolster und deren
Auflagen sind quergeteilt. Nun kann der, dem Fahrzeugheck zuragende Teil hochgeklappt
und mit einer an ihm befestigten Stütze in hochgeklappter Stellung als Rückenlehne
arretiert werden.
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Es entstehen zwei außerordentlich bequeme Einzelsitze, auf denen man
in Blickrichtung zur Fahrt sitzt.
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Die vorher erwähnten Rückenpolster an der Fahrzeugaußenwand, sowie
die Tischplatte fungieren nun als Armlehnen.
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Um nun die erfindungsgemäßen Sitzbänke in eine Schlafstellung "Querbett"
zu bringen, werden die Einzelsitz-Rückenteile in Ausgangsstellung zurückgeklappt,
und an den Stirnseiten der Bettkästen unterhalb der Sitzbänke werden Verlängerungsteile
ausgezogen (AusziehtischrPrinzip), die Tischplatte wird auf Bettkastenhöhe abgesenkt.
Nun werden die Sitzpolster der beiden Sitzbänke in die Mitte über die Tischplatte
gezogen, die an den Fahrzeugaussenwänden stehenden Rückpolster quergeklappt. Zur
Vergrösserung dieser so hergestellten Liegefläche kann noch über zusätzlich herausgezogene
oder eingelegte Bettverlängerungsteile ein sogenanntes Zusatzpolster eingelegt werden.
Es ist nun eine Liegefläche entstanden, die die Abmessungen eines geräumigen Doppelbettes
hat.
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Diese Schlafstellung Querbett kann nun erfindungsgemäß auch in eine
Schlafstellung "Längbett" verwandelt werden, die sich durch zwei mit ihren Längsachsen
in Fahrtrichtung ausgerichtete Liegeflächen auszeichnet.
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Die Längssitzbänke verbleiben in Wohnstellung, oder werden in die
Wohnstellung zurückverwandelt. D.h., die Rückenpolster werden wieder an die Fahrzeuginnenwand
hochgeklappt.
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Nun lässt sich die mit einem Liegesitzbeschlag versehene Rückenlehne
des Fahrer- bzw. Beifahrersitzes in Horizontalstellung auf das Niveau der Sitzbankhöhe
zurücklegen oder nach vorn klappen und bildet mit dieser je ein längs zur Fahrtrichtung
angeordnetes Einzelbett.
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Wesentlich bei der vorliegenden Erfindung ist die Vielfältige Variationsmöglichkeit
der Sitzgruppe, die also in vier
verschiedene Positionen gebracht
werden kann.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination
der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführuniweg
darstellenden Zeichnung näher erläutert.
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Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche
Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen: Fig. 1 ausschnittsweise gezeichnete Draufsicht auf die
Sitzgruppe nach der Erfindung in Verbindung mit dem Beifahrer- und dem Fahrersitz,
Fig. 2 Seitenansicht der Sitzgruppe in der Fahrstellung, Fig. 3 Draufsicht auf die
Sitzgruppe in der Schlafstellung Querbett",
Fig. 4 Draufsicht auf
die Sitzgruppe in der Schlafstellung "Längsbett".
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Fig. 5 Seitenansicht der zum Längsbett umgebauten Sitzgruppe bei nach
vorn geklappter Rückenlehne von Fahrer- bzw.
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Beifahrersitz.
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In Fig. 1 ist lediglich eine ausschnittsweise Darstellung gegeben.
Die erfindungsgemässe Sitzgruppe 3 ist unmittelbar in dem Fahrzeug 1 hinter dem
Beifahrersitz 11 und dem Fahrersitz lo angeordnet. Der restliche Teil des Fahrzeuges
hinter der Sitzgruppe 3 (in Gegenrichtung zur Fahrtrichtung 18) ist nicht dargestellt;
in diesem Teil werden Schrankeinbauten mit Heizung, Küchentheke mit Kühlschrank,
Kocher, Spüle, Wasserversorgung, Gasflaschen usw. untergebracht.
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Die Sitzgruppe 3 besteht gemäss der Darstellung in Fig. 1 aus zwei
gegenüberliegende angeordneten Sitzbänken 12 und 13, von denen jede Sitzbank eine
Sitzauflage 12b, 12c; 13b, 13c aufweist. Lose davon ist an die Fahrzeuginnenwand
ein Rückenpolster 12a, 13a hochklappbar. Im freibleibenden Mittelgang 8 des Fahrzeuges
ist ein Tisch 9 angeordnet, der auf das Niveau des Bettkastens 15 (vergl. Fig. 2)
absenkbar ist.
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In der gezeichneten Stellung nach Fig. 1 ist die Sitzgruppe 3 in ihrer
Funktion (Wohnstellung) gezeigt. Es haben bequem vier Personen Platz, die sich gegenüber
sitzen, und während der Fahrt quer zur Fahrtrichtung sitzen.
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Diese Wohnstellung kann nun gemäss Fig. 2 in eine Fahrtstellung umgewandelt
werden. Hierzu sind die Sitzauf lagen 12b, 12c bzw. 13b, 13c längs einer in der
Mitte angeordneten Klapplinie 17 quergeteilt und hochklappbar7 so daß die in Fig.
2 veranschaulichte Situation entsteht. Der eine Teil der Sitzauflage 12c, 13c bleibt
als Sitzfläceh auf dem Bettkasten 15 liegen, während der andere Teil der Sitzauflage
12b, 13b längs der Klapplinie 17 hocflklappt wird, und dort mit einer Stütze 14
arretiert wird. Das Hochklappen erfolgt dadurch, daß die Sitzauflage 12b, 13b auf
einer Stützplatte aufliegen; die mit Scharnieren 22 an dem Bettkasten befestigt
ist.
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An dieser Stützplatte 23 setzt dann schwenkbar die Stütze 14 an.
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in der in Fig. 2 gezeigten Stellung können nun bequem zwei Personen
auf den Einzelsitzen in Fahrtrichtung 18 blickend sitzen, wobei der Tisch als eine
Armlehne und die an der Fahrzeuginnenwand hochgeklappt bleibenden Rückenpolster
12a, 13a als zweite Armlehnen dienen.
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An der Vorderseite des Bettkastens 15 ist hierbei eine Anschlagleiste
16 vorgesehen, damit die Sitzauflage 12c, 13c niCht nach vorne wegrutschen. Diese
Anschlagleite 16 ist durch Überwindung einer auf Entlastung lösenden Arretierung
in Verbindung mit einer horizontal liegenden Gleitplatte nach dem Ausziehtisch-Prinzip
in Fahrtrichtung 18 ausziehbar und bildet nun das Verlängerungsteil 19.
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Die in Fig. 1 dargestellte Wohnstellung kann in die in Fig. 3 dargestellte
Schlafstellung "Querbett" umgewandelt werden. Hierzu wird der Tisch 9 auf die Ebene
des Bettkastens 15 abgesenkt. Es ergibt sich somit eine großflächige Auflagefläche,
die nun en Rückenpolstern 12a, 13a und den Sitzauflagen 12b, 12c; 13b, 13c abgedeckt
wird.
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Um links in Fahrtrichtung 18 gesehen die Liegefläche noch zu vergrößern,
ist es vorgesehen, daß eine zusätzliche Polsterauflage 20 ausziehbar oder auflegbar
ist, die von einem Zusatzpolster 21 abgedeckt ist. Es ergibt sich hiermit ein großflächiges
Doppelbett.
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Dieses Doppelbett nach Fig. 3 kann nun in zwei Einzelbetten nach Fig.
4 in der Funktion Schlafstellung "Längsbett" umgewandelt werden. Hierzu werden die
Rückenpolster 12a, 13a wiederum an die Innenseite der Fahrzeugwand hochgeklappt.
Es wird die Situation nach Fig. 1 wieder hergestellt, d.h. die Wohnstellung.
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Erfindungsgemäss sind Fahrer- und Beifahrersitz lo, 11 mit Liegsitzbeschlägen
ausgerüstet, so daß die Rückenlehnen loa, lla des Fahrzeuges lo bzw. Beifahrersitzes
11 auf die Ebene der Liegeflächenauflage abklappbar.
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Die Polsterung des Fahrer- und Beifahrersitzes lo,ll ergänzt sich
nun mit den Sitzauflagen 13b, 13c, auf jeder Seite, so daß zwei voneinander getrennte
Einzelbetten erhalten werden können.
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Nach Fig. 5 sieht eine andere Variante der vorliegenden Erfindung
vor, daß die Rückenlehnen loa, lla von Fahrer-und Beifahrersitz nach vorn umgeklappt
werden und die geschlossene Verbindung zum Längs-Einzelbett mit den Ausziehteilen
19 und Zusatzpolstern 21 hergestellt wird.