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Watson-Watt-Peiler
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Die Erfindung betrifft einen Watson-Watt-Peiler mit einem Sichtgerät
zur Darstellung des Peilbildes. Diese Sichtgeräte sind im allgemeineii als Kathodenstrahlröhren
ausgeführt. Das Peilbild zeigt sicn auf einem solchen Sichtgerät dann als Strich,
als Ellipse oder als eine aus einer Mehrzahl von Ellipsen zusammengesetzte Figur.
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Zur Bestimmung der Einfallsrichtung der empfangenen Hochfrequenz schwingungen
wird bei bekannten Sichtgeräten dieser Art ein vor dem Bildschirm des Kathodenstrahlrohrs
angebrachtes Peillineal von Hand mittels einer Mechanik so gedreht, da3 die das
Peillineal aufbauenden Linien in Richtung der Ellipsenhauptachse oder bei einem
Parallelogramm als Peilfigur parallel zu vom Bedienenden gewählten Seiten des Parallelogramms
liegen. Das Peillineal besteht dabei im allgemeinen aus einem kreisrunden Rahmen,
welcher beispielsweise eine Scheibe aus durchsichtigem
Material,
wie Glas, Plexiglas oder ähnlichem trägt. Auf dieser Scheibe sind die das Peillineal
darstellenden Parallelen eingeritzt oder aufgezeichnet. Zur seitenrichtigen Einstellung
trägt die durch das Zentrum der Scheibe gehenden Linie auf einer Seite einen Pfeil.
Die Verlängerung dieser Linie führt am Rand des kreisförmigen Rahmens zu einer Markierung,
welche zusammen mit einer um den Rahmen am Gehäuse des Peilgeräts angebrachten Skala
die Ablesung des mit dem Peillineal eingestellten Winkels, d. h. des Azimuts der
gepeilten Welle ermöglicht.
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Eine solche Anordnung erfordert, wie bereits erwähnt, eine Mechanik,
welche über die Bedienungselemete am Peilgerät eine Veränderung der Winkellage des
Peillineals ermöglicht.
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Da die durchsichtige Scheibe, die das Peillineal trägt, aus Konstruktionsgründell
immer in einem Abstand vor der Bildebene des Peilbildes liegt, ergeben sich beim
Einstelleii des Peillineals in seiner relativen Lage zum Peilbild menr oder weniger
stark Parallaxenfehler.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche Parallaxenfehler
beim Peilen mit einem Sichtfunkpeiler zu vermeiden und den mecnaniscnen Aufwand
zu verringern.
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Dies wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Anordnung mit den im Patentanspruch
1 gegebeneii Merkmalell.
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Das PeilIineal wird erfindungsgemäß nicht mehr als mechanische Vorrichtung
vor dem Sichtgerät angeordnet, sondern wird auf dem Sichtgerät dargestellt. Damit
liegeii Peilbild und Peillineal in derselben Darstellungsebene, so daß ParallaxeX,fehler
nicht mehr auftreten können. Die Darstellung eines Peillineals als eine in seiner
Form fest vorgegebene und in seiner Winkellage veränderbare Figur zusammen mit des
Peilbild, dessen Parameter ständig wechseln können, ist ohne
größere
Probleme auf handelsüblichen Sichtgeräten möglich.
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Die zum Steuern des Kathodenstrahls im einzelnen Fall erforderlicne
Elektronik kann auf der Grundlage des derzeitigen Standes der Technik mit dem im
Patentanspruch gegebenen Anregungen vom Fachmann im Prinzip ohne weiteres durchgeführt
werden. Zum Einstellen und Verändern des Peillineals sind Bedienungseinrichtungen
am Peilgerät vorgesehen.
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Vorteilhafterweise ist das auf dem Kathodenstrahlrohr dargestellte
Peillineal aufgebaut aus einer durch die Mitte der Peilbildanzeige verlaufenden
geraden Linie 8owie weiteren (mindestens zwei) zu dieser Linie parallel und symmetrisch
liegenden Linie. Zur seitenrichtigen Einstellung des Peillineals ist noch eine zusätzliche
Markierung, die vorzugsweise auf oder direkt bei der mittleren Linie liegt, vorgesehen.
Die seiteneindeutige Einstellung erfolgt beispielsweise bei Dunkeltastung einer
Seite der Peilfigur.
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Die Einstellung der Winkellage des Peillineals über elektronische
Hilfsmittel erlaubt gleichzeitig über diese Hilfsmittel auch die einfache Bestimmung
und vorzugsweise digitale Anzeige dieser Winkellage als Peilazimut ç der empfangenen
Welle. Die Anzeige des Azimuts kann an einer beliebigen Stelle des Peilgeräts erfolgen.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform sieht die Anzeige des Azimuts in digitaler
Form auf dem Sichtgerät vor. Ebenfalls als vorteilhaft anzusehen ist es, die eingestellte
Empfangsfrequenz auf dem Sichtgerät in digitaler Form zur Anzeige zu bringen. Die
Vorteile dieser Ausführungsformen sind zum einen darin zu sehen, daß keine gesonderten
Anzeigevorrichtungen für Azimut und Frequenz notwendig sind und zum andern darin,
daß der Peilfunker diese beiden bei der Bedienung des Geräts neben dem Peilbild
wichtigsten Informationen alle auf einen Blick erfassen kann. bls Erweiterung können
noch zusätzliche wichtige Informationen,
wie beispielsweise Fehlermeldungen
des Geräts in digitaler Form oder in Form von einfachen Symbolen auf dem Sichtgerät
angezeigt werden. Hierbei ist Jedoch immer zu beachten, daß das Bedienungspersonal
nicht mit einer oberfülle an teilweise nebensächlichen Informationen belastet wird.
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Die Erfindung sei im folgenden anhand der Abbildungen noch näher erläutert
und veranschaulicht.
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FIG. 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem Bedienungsteil 9 eines Peilgerätes
der die Erfindung betreffenden Art mit einem Sichtgerät 1. Auf diesem Sichtgerät
sind außer dem im Beispiel als Ellipse gezeichneten Peilbild noch das Peillineal
und einige der Informationen für den Peilfunker dargestellt. Das Peillineal mit
der durch das Zentrum der Peilanzeigè gehenden geraden Linie 2 und den weiteren
Linien 3 ist in seiner Winkellage « so eingestellt, daß die Linien parallel zur
Hauptachse der Ellipse liegen.
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Die mittlere Linie des Peillineals fällt in einem solchen Fall mit
der Hauptachse der Feilellipse zusammen. Zur seitenrichtigen Einstellung des Peillineals
ist die zusätzliche Marke 4 dargestellt. Die Winkellage des Peillineals erfolgt
als digitale Anzeige 5 des entsprechenden Azimuts ç der gepeilten Welle. Bei Verwendung
eines Sichtgeräts mit in etwa rechteckigem Bildschirm erfolgt diese Anzeige des
Azimuts günstigerweise in einer Ecke des Bildschirms, da für die Darstellung der
Peilfigur und des Peillineals im allgemeinen nur ein kreisförmiger Ausschnitt des
Bildschirms beansprucht wird. In der Figur ist des weiteren die Anzeige der Empfangsfrequenz
F in digitaler Form 6 auf dem Bildschirm des Sichtgeräts angedeutet.
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Der Darstellung weiterer Informationen 7 in digitaler Form oder als
Symbole in gleicher Zeile mit der Darstellung der Empfangsfrequenz oder des Azimuts
oder an anderer
Stelle des Sichtgeräts steht nichts Grundsätzliches
entgegen. So kann es z. B. noch von Vorteil sein, Fehlermeldungen des Empfangsgeräts
digital nach einem festgelegten Code oder in Form einfacher Symbole auf dem Bildschirm
anzuzeigen; eine solche Anzeige kann beispielsweise auf einfacne Weise in blinkender
Darstellung erfolgen, um das Bedienungspersonal schnell auf Funktionsstörungen des
Geräts aufmerksam zu machen.
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Zum Einstellen und Verändern der Winkellage des Peillineals sind am
Bedienteil des Peilgerätes Bedienungseinrichtungen vorgesehen, die in der Abbildung
als ein Drehknopf 8 mit einer zusätzlichen Fingerkuhle ausgeführt sind. Ein Drehen
dieses Drehknopfs bewirkt über nachgeschaltete elektronische Einrichtungen eine
Veränderung der Winkellage des Peillineals. Die Drehrichtung des Drehknopfs ist
dabei sinnvollerweise mit der dadurch bewirkteri Winkellage des Peillineals gleichsinnig.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung einer solchen Bedienungsrinrichtung
mit einem Drehknopf 8 ist in FIG. 2 dargestellt. Der Drehknopf 8 mit der Fingerkuhle
ist in an sich gebräuchlicher Weise mit einer Schwungmasse 10 gekoppelt. Drehknopf
samt Schwungmasse sind auf einer Welle 15 angeordnet, die bei Drehung des Knopfes
über einen in einer Nut der Schwungmasse verlaufenden Stift 16 mitgenommen wird
und einen Impulsgeber 13 als Teil der nachgeschalteten elektronischen Einrichtungen
betätigt.
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Dieser ist im dargestellten Beispiel direkt hinter der Frontplatte
9 des Peilgeräts angeordnet.
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Die FIG. 2 zeigt aucn eine besonders günstige Weiterbildung einer
solchen Dreh3mopfanordnung. Diese ist darin zu sehen, daß der Drehknopf in Richtung
seiner Drehachse auf der Welle 15 samt der fest mit dem Drehknopf verbundenen
Schwungmasse
verschiebbar ist und hierdurch zwei 8chaltstellungen der Bedienungesinrichtung definiert
sind. Die Verscniebbarkeit des Drehknopf es auf der Welle ist in der Abbildung veranschaulicht
durch Darstellung des Knopfes mit Schwungmasse in ausgezogener Darstellung einerseits
und in gestricnelter Darstellung andererseits. Die beiden dadurch definierten Schaltstellungen
sind im speziellen gezeichneten Fall als zwei Scnaltstellungen eines Mikroschalters
12, der betätigt ist über eine Hebel 11 mit einer in einer Aussparung der Schwungmasse
laufenden Rolle. Die mechanische Festlegung der beiden axialen Stellungen des Drehknopfes
kann beispielsweise getroffen werden durch einen Anschlag des Stiftes 16 in der
genannten Nut der Schwungmasse einerseits und durch eine in die Welle befestigte
Schraube 17 andererseits. Eine weitere Möglichkeit ist in einer Rastung entlang
der Drehachse mit mehreren definierten Stellungen zu sehen. Der der gezeigteu Ausführungsform
zugrunde liegende Gedanke ist selbstverständlich weder auf die spezielle Ausführung
noch auf nur zwei Schaltstellungen beschränkt.
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Mit einer derart ausgestalteten Bedienungseinrichtung kann die Bedienung
des Peilgeräts in wesentlicher Form vereinfacht werden. Durch den Drehknopf mit
zwei verschiedenen Schaltstellungen ist dem Peilfunker die Möglichkeit gegeben,
über ein und dasselbe Bedienungselement die wichtigsten Größen bei der Bedienung
des Peilgerätes mit einer Hand einzustellen, indem in einer Schaltstellung die dem
Drehknopf nachgeschalteten elektronischen Einrichtungen zur Veränderung der Winkellage
des Peillineals betrieben werden und in der anderen Schaltstellung beispielsweise
durch Drehen des Knopfes die eingestellte Empfangsfrequenz veränderbar ist. Im gezeigten
Beispiel ist dies dadurch veranschaulicht, daß die vom Impulsgeber 13 abgegebenen
Impulse
I Je nach Stellung des flikroschalters 12 zur Veränderung der Winkellage auf den
Ausgang ç des Schalters oder zum Verändern der Empfangsfrequenz auf den Ausgang
f gegeben werden. Es ist bei einer solchen Anordnung als besonders vorteilhaft anzusehen,
die Schaltstellung, in der die Winkellage des Peillineals verändert oder eingestellt
werden kann, stabil auszugestalten und die andere axiale Schaltstellung entgegen
einer Federkraft einstellbar auszubilden. In der Abbildung ist dies veranschaulicht
durch eine über die Welle 15 gesteckte Spiralfeder 14 gegen deren Federkraft der
Knopf in die gestrichelt gezeichnete Lage gebracht werden kann. Die durchgezogen
gezeicnnete Stellung des Knopfes wird bei Fehlen einer Kraft in Richtung der Drehachse
vom Knopf automatisch wieder eingenommen und ist in diesem Falle die stabile Lage.
Eine solcne Ausführung hat den Vorteil, daß bei unbeabsichtigter Betätigung des
Knopfes durch zufällige Berührung nur die Größe verändert wird, deren richtige Einstellung
auf dem Sichtgerät fortlaufend kontrolliert wird, was bei der Sichtfunkpeilerei
mit dem Peillineal die Übereinstimmung des Peillineals mit der Peilfigur ist. Eine
zufällige unbeabsicntigte Veränderung der Lage des Peillineals wird daher sofort
erkannt und kann umgehed korrigiert werden, während eine Veränderung der Empfangsfrequenz
unter Umständen nicht sofort ersichtlich ist und zu einer Verschlechterung oder
Verfälschung der Peilung führen kann.
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Die mechanische Ausführung der Drehknopfanordnung mit Feder und Mikroschalter
ist selbstverständlich nicht auf diese spezielle Ausgestaltung, die lediglich den
zugrunde liegenden Gedanken veranschaulichen soll, beschränkt.
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Zur Wahrung der Ubersichtlichkeit der Abbildung sind in
FIG.
2 der Hebel des Mikroschalters und die rückstellende Feder nur in der ausgelenkten
Stellung des Drehknopfes gezeichnet.
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Als Impulsgeber 13., dessen abgegebene Impulse nach Drehrichtung des
Knopfes unterschieden werden können, findet vorteilhafterweise ein optischer Impulsgeber
Verwendung.