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Kontaktkopierverfahren sowie Vorrichtung zur Durchführung
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des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Kontaktkopierverfahren sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Zur Herstellung einer fertigen Offset--Druckplatte wird in der Regel
eine Vorbeschichtete Druckplatte verwendet, die als sogenannte Monometallplatte
meist aus Aluminium mit speziell elektrolytisch/mechanisch behandelter Oberfläche
besteht, auf der eine lichtempfindliche Kopierschicht aufgebracht ist, die entweder
später als farbführende Schicht verwendet wird oder als Schablone zur Abdeckung
der nicht druckenden Elemente beim Aufbringen der späteren farbführenden Schicht
verwendet wird, oder aus einer sogenannten Mehrmetallplatte, bestehend aus einer
Metallunterlage aus Aluminium bzw. Stahlblech mit einer Kupfer- und Chromauflage,oder
aus Messing mit einer Chromauflage besteht, und wie die Monometallplatte mit einer
Kopierschicht, die eine Diazo - oder Polymerschicht sein kann, beschichtet ist,
wobei die Kopierschicht entweder positiv oder negativ arbeitet. Zur Übertragung
der Bildinformation auf die unbelichtete Druckplatte wird darauf eine vormontierte
Trägerfolie - Montage genannt - angeordnet und in einer Kontaktkopiervorrichtung
durch
Einwirkung kopierwirksamer Strahlung, z.B. einer Hochleistungskopierlampe, belichtet.
Anschließend wird nach der Entfernung der Trägerfolie die belichtete Druck schicht
zur Druckplatte in an sich bekannter Weise weiterbearbeitet (entwickelt, gelackt,
geätzt, entschichtet), woraus die eigentliche Druckplatte resultiert.
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Die transparente Montage trägt die transparenten Druck-bzw. Kopiervorlagen,
beispielsweise die Lichtsatzseiten mit Text und/oder Bildern. Das Aufbringen dieser
Durchsichtvorlagen auf die Trägerfolie erfolgt meist manuell, ist sehr zeitaufwendig
und arbeitsintensiv. Insbesondere muß u.a. dabei darauf geachtet werden, daß keine
Luftblasen oder Schmutz- und Staubpartikel zwischen einer Kopiervorlage und der
Trägerfolie eingeschlossen werden, weil die Luftblasen sowie Schmutz- und Staubpartikel
bei der Belichtung in der Kopiervorrichtung Streustrahlung bzw. Unterstrahlung und
damit fehlerhafte Kopierstellen bewirken. Lufteinschlüsse bzw. Schmutz- und Staubpartikel
zwischen Kopiervorlage und Trägerfolie können aber ebensowenig mit Sicherheit ausgeschlossen
werden wie zwischen Kopiervorlage und Druckplatte. Aus diesem Grunde wird die Montage
in der kastenförmigen Kopiervorrichtung vor dem Belichten in einen Vakuum-Kontaktrahmen
eingespannt. Dieser besteht meist aus einem Gummikissen und einem darüber angeordneten
Glasplattenrahmen, wobei zwischen dem Kissen und dem Rahmen ein Vakuum angelegt
werden kann. Die Druckplatte und die Montage werden zum Kopieren auf das Gummikissen
gelegt, dann wird der Glasplattenrahmen geschlossen, so daß die Glasplatte auf der
Montage aufliegt. Durch Anlegen des Vakuums wird die Glasplatte auf das Schichtelement
Montage-Druckplatte gepreßt, wodurch Luftblasen und Frei-
flächen
verdrängt werden sollen. Da jedoch die Glasplatte ein fester Körper und somit relativ
starr ist, kann keine homogene Druckverteilung auf das Schichtelement gewährleistet
werden. Es kann daher vorkommen, daß durch eine schlechte Montage oder durch ein
Verziehen des Rahmens die Druckverteilung der Glasplatte so heterogen ist, daß zonal
keine ausreichende Druckbelastung erfolgt. Sind in diesen Zonen Luftblasen oder
Freiflächen eingeschlossen, so können sie nicht verdrängt werden; im Bereich von
Schmutz- und Staubpartikeln ist der Kontakt zwischen Montage und Druckplatte ebenfalls
mangelhaft.
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Die Belichtung während des Kopierens wird in der Regel automatisch
gesteuert und erfolgt meist mit einer sogenannten Punktlichtquelle, die über dem
Kopierrahmen fest installiert ist. In der Regel wird eine Metall-Halogenidlampe
verwendet, die ohne Lichtabfall an den Rändern ein einwandfreies Aus leuchten der
Plattenformate gewährleisten soll.
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Die transparente Kopiervorlage besteht aus einer transparenten Trägerfolie,
auf die positive oder negative Strich- und Rasterfilme aufgeklebt sind. Diese Montageform
wird im Kontaktverfahren in Kopierrahmen oder in Kopiermaschinen auf Offset-Druckplatten
kopiert. Dabei werden-bedingt durch die bekannten Punkt lichtquellendie Film- und
Kleberänder der Montagen abgebildet, so daß sie auf der Druckplatte sichtbar werden
können.
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Diesen Nachteil kann man kompensieren, indem man längere Belichtungszeiten
wählt. Dadurch aber erkauft man den anderen Nachteil, daß Uberbelichtung zu Zeichnungsverlust
führt, und damit auf dem späteren Druckerzeugnis Bildverfälschungen auftreten. Eine
andere Möglichkeit zur Kompensation der Unterstrahlung besteht darin, eine
zeitweilige
Belichtung unter einer Streufolie durchzuführen, um auch die manuelle Korrektur
mit chemischen Mitteln weitgehend zu vermeiden. Die Streufolienbelichtung stellt
einen zusätzlichen Verfahrensgang dar und bringt in vielen Fällen nicht den gewünschten
Erfolg.
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Beim Erstellen von anderen Vorlagen von Montagen treten etwa die gleichen
Probleme auf wie beispielsweise beim Umkontakten von Filmteilen zur Erstellung von
z.B. Endfilmen.
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Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren und eine Vorrichtung aufzuzeigen,
mit denen insbesondere Film- und Kleberänder ohne Unterstrahlung der Zeichnungsteile,
ohne Doppelbelichtung mit einer Streufolie und ohne Überbelichtung wegbelichtet
werden können.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kontaktkopierverfahren gelöst, wobei
eine transparente Montagefolie mit aufgeklebten Strich- und/oder Rasterfilmen mit
einer Glasplatte oder dergleichen auf eine Druckplatte oder Film, vorzugsweise unter
Anwendung eines Unterdrucks, gepreßt, anschließend belichtet, der Unterdruck abgebaut,
die Glasplatte und Montagefolie von der belichteten Druckplatte bzw. dem Film entfernt
und die Druckplatte bzw.
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der Film in an sich bekannter Weise entwickelt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß während der üblichen, zur Übertragung der Bildinformationen von der Montagefolie
auf die Druckplatte bzw. den Film erforderlichen Belichtungszeit von mindestens
zwei Seiten mit parallel gerichtetem Licht gleicher, jedoch entgegengesetzter Neigung
belichtet wird. Weitere erfindungswesentliche Merkmale enthalten die kennzeichenden
Teile der Unteransprüche.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig.
l schematisch die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig. 2 eine Belichtungsvorrichtung
zur Erzeugung des gerichteten Lichts.
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In Fig. 1 ist ein Film 10 mit einer senkrechten Kante 11 abgebildet.
Auf der linken Seite der Fig. 1 sind schräg von rechts einfallende, parallel gerichtete
Lichtstrahlen 12 einer erfindungsgemäßen Lichtquelle dargestellt. Diese Lichtstrahlen
erzeugen im wesentlichen vier Bereiche a,b,c,d. Diese Bereiche werden mit unterschiedlicher
Lichtstärke belichtet. Bereich a erhält die ungehinderte Lichtenergie. Bereich b
fällt in den Schlagschatten 13 der Lichtquelle. Dieser Schlagschatten ergibt sich
durch die Totalreflexion an der senkrechten Kante 11. Diese Reflexion ist durch
die reflektierten Strahlen 14 angedeutet. Beim bekannten Verfahren, das mit einer
Punktlichtquelle arbeitet, kann dieser Schlagschatten auftreten, so daß ein Filmrand
auf der Druckplatte abgebildet wird.
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Auf den Bereich c fallen sowohl die ungehinderten Lichtstrahlen 12
wie auch die reflektierten Strahlen 14. Daraus resultiert eine Überbelichtung.
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Schließlich wird der Bereich d, der wie der Bereich a selbstverständlich
nicht wie angedeutet in der Breite begrenzt ist, mit der einfachen Lichtenergiestärke
belegt. Die Breite der Bereiche b und c ist durch die Geometrie des Einfallswinkels
der Strahlen 12 und der Höhe bzw. Dicke des Films 10 festgelegt. Die Erfindung befaßt
sich also mit der Aufgabe, insbesondere derartige Unstetigkeitsbereiche b und c
oder ähnliche Unstetigkeitsbereiche, die von den bekannten Punktlichtquellen erzeugt
werden, auszuschalten. Da diese bekannten Punkt-
lichtquellen keine
parallel gerichtete, sondern divergierende Strahlen erzeugen, werden die Ränder
der Filme mit unterschiedlicher Breite abgebildet, wobei die Breite abhänoia vom
Einfallswinkel des Lichts ist, der umso größer ist, je breiter der Filmrand von
der Mitte der Montagefolie entfernt ist.
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Die Erfindung löst das Problem, wie in Fig. l abgebildet, durch die
Belichtung mit parallel gerichtetem schräg einfallenden Licht von einer Seite -
im dargestellten Fall von rechts - und durch eine zusätzliche Belichtung mit parallel
gerichtetem, schräg einfallendem Licht von der Gegenseite - im dargestellten Fall
von links. Bei der Belichtung von links (rechte Seite der Fig. 1) erhält der Bereich
a wiederum ungehindertes bzw. ungeschwächtes Licht. Auf Bereich b treffen dagegen
die ungehinderten Lichtstrahlen 12 und die reflektierten Lichtstrahlen 14. Bereich
c liegt im Schlagschatten 13 und erhält kein Licht. Bereich d erhält wiederum ungeschwächtes
Licht.
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In der Addition der Lichtenergie erhalten also alle Bereiche die gleiche
Menge, vorausgesetzt,daß die Belichtung von beiden Seiten gleich lange erfolgt.
Das bedeutet, daß die Bereiche a und d zweifach mit der gleichen Lichtmenge, während
die Bereiche der Schlagschatten b und c einfach, jedoch mit der doppelten Lichtmenge
beaufschlagt werden. Die doppelte Lichtmenge wird dabei mit den reflektierten Lichtstrahlen
14 erzeugt, die die direkte Belichtung dieser Bereiche entsprechend verr stärken.
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Fig. 2 zeigt eine Möglichkeit bzw. eine Belichtungsquelle 15 zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese Belichtungsquelle 15 weist einen Metall-Halogenstabbrenner
16 auf, der vorzugsweise von einem
teilzylindermantelförmigen Reflektor
17 umgeben ist.
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Im ausgeschnittenen Sektor 18 des Reflektors 17 ist ein Lichtlenkfilter
19 angeordnet. Der Lichtlenkfilterkörper 20 weist zwei gegeneinander geneigte, mit
den Oberkanten 22 zusammentreffende kubische, längsgestreckte, gleich große Blöcke
23 und 24 aus einem geeigneten hitzebeständigen Material auf, wobei die Blöcke aus
im Querschnitt sechseckigen, rechteckigen, vorzugsweise quadratischen Waben 21 aufgebaut
sind, die offene Lichtschächte für das vom Brenner 16 erzeugte bzw. vom Reflektor
17 zurückgeworfene Licht bilden, wobei die inneren Oberflächen der Licht schächte
nicht reflektierend ausgeführt sind. Selbstverständlich ist es auch möglich, daß
die Lichtschächte mit einem optisch durchlässigen Material gefüllt sind.
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Die Neigung der Blöcke 23 und 24 und damit der Lichtschächte 21 ist
im Zusammenhang mit der Länge und der Breite der Lichtschächte so gewählt, daß aus
den Blöcken nur geleitetes#zur Oberfläche des Kopiergutes gewinkeltes bzw. zur Vertikalen
abgewinkeltes Licht 27 austritt (Fig. 2), wobei das Licht vom Brenner und/oder Reflektor
kommen kann. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß nur mit der Neigung der Blöcke
gerichtetes, parallel verlaufendes Licht aus den Öffnungen 25 der Schächte 21 aus-0
tritt. Vorzugsweise werden Neigungswinkel von 5 bis 15 zur Vertikalen gewählt. Beispielsweise
beträgt der Neigungswinkel bei Schachtabmessungen von 5 x 5 x 50 cm 5,70.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, andere Wabenformen zu wählen,
wenn diese den oben beschriebenen Bedingungen genügen.
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Die erfindungsgemäße Belichtungsvorrichtung wird im geeigneten Abstand
über dem Kopierrahmen anstelle üblicher Punktlichtquellen derart angeordnet, daß
sie horizontal während des Belichtens über den Rahmen geführt werden kann. Vorzugsweise
wird die Anordnung so getroffen, daß
auch eine Verschwenkung der
Vorrichtung um 900 um eine vertikale Achse möglich ist und eine Führung rechtwinklig
zur ersten Transportrichtung erfolgen kann. Selbstverständlich ist es aber auch
möglich, einen Kontaktkopierrahmen vorzusehen, der bei fest angeordneter Belichtungsvorrichtung
entsprechend bewegt werden kann.
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Durch die Schwenkung um 900 und die horizontale Führung der Belichtungsvorrichtung
senkrecht zur ersten Transportrichtung werden die Schlagschatten der rechtwinklig
zu den Kanten ll angeordneten Kanten 26 (Fig. 1) kompensiert.
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Ferner kann vorzugsweise vorgesehen sein, daß die Blöcke 23 und 24
in ihrer Neigung zueinander veränderbar angeordnet sind. Nach einer weiteren zweckmäßigen
Ausführungsform der Erfindung wird ein Kühlmedium, z.B. Luft, durch den Reflektor
17 gesaugt, so daß der Lichtlenkfilter 19 und der Reflektor 17 gekühlt werden.
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Vorteilhaft ist ferner, wenn die Länge des Lichtlenkfilters 19 zumindest
der Breite bzw. Länge der zu belichtenden Druckplatte entspricht. Dadurch wird eine
optimal gerichtete Belichtung und optimale Ausleuchtung gewährleistet.